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Die Arbeiten des Herkules, Seite 206 ff. (engl.) |
auf geistigem Gebiet seit jeher vom erweckten Suchenden geleistet wird.
Die Wahrheit tritt, dem Phönix gleich, erneut auf dem Gebiet menschlicher Erfahrung hervor, aber es wird die erfühlte und erkannte Wahrheit sein und nicht eine Wahrheit, die uns durch Autoritätsanspruch und alte Tradition aufgezwungen wird; denn «Wahrheit», wie Bernard Shaw uns sagt, «ist das, was du durch Erfahrung als wahr erkennst und in deiner Seele als wahr erfühlst.» Solche Erneuerungen des geistigen Lebens der Rasse wiederholen sich zyklisch; sie können emotionaler oder intellektueller Natur sein, aber sie dienen immer dazu das subjektive Leben der ganzen Rasse in eine neue und reichere Phase der Erfahrung zu lenken und die erkennbaren parallellaufenden materiellen und wissenschaftlichen Richtungen unwirksam oder aber besser erkenntlich zu machen. Das Problem eines Schriftstellers oder Lehrers besteht heute darin, neue Wege zu finden, die gleichen fundamentalen Wahrheiten auszudrücken und die alten Formeln und Regeln des Weges so darzustellen, dass sie den Menschen zum nächsten Stadium seiner geistigen Entwicklung führen. Die alten Wahrheiten werden dann neue Bedeutung erlangen und mit neuem, vibrierendem Leben erfüllt sein. Es sind zahlreiche Bücher über den Pfad der Jüngerschaft geschrieben worden; und eine neue Darstellung der Probleme, die auf dem universellen Pfad auftreten und eine Analyse der Schwierigkeiten sind nur dann gerechtfertigt, wenn sie allgemein, praktisch anwendbar und in solchen Begriffen dargeboten werden, dass sie den Bedürfnissen des modernen Studenten unserer Zeit entspricht. Ein Studium der zwölf Arbeiten des Herkules kann, da sie jeden Aspekt im Leben eines Jüngers betreffen, uns fähig machen, eine andere Einstellung zu erreichen und uns in die Freude auf dem Pfad und die Freiheit im Dienen freisetzen, die ein mehr als angemessener Ausgleich sind für vorübergehende Verluste und momentane Kümmernisse, die vielleicht die niedere Natur auf die Probe stellen wollen. Eine der grössten Offenbarungen, die während des vergangenen Jahrhunderts fast unbemerkt zur Menschheit gekommen ist, war das langsame Aufdämmern der Tatsache unserer eigenen, innewohnenden, wesenhaften Göttlichkeit in unserem Bewusstsein. Die Menschen beginnen zu erkennen, dass sie in Wahrheit «nach dem Ebenbild Gottes» gemacht und eines Wesens mit ihrem Vater im Himmel sind. Auch die Absichten und Pläne, die Gottes schöpferischem Werk zugrundeliegen, werden sowohl aus wissenschaftlichen als auch religiösen Gesichtspunkten weitgehend studiert und bringen entscheidende Veränderungen in der Einstellung des Menschen gegenüber dem Leben als Ganzes mit sich. Es ist dieser sich enthüllende Weltenplan für den Erdenmenschen, der sich sowohl für den einzelnen als auch für die Rasse in der Geschichte dieses Gottessohnes der Antike enthüllt. Sie übermittelt uns ein synthetisches, vollständiges Bild des Fortschritts der Seele von Unwissenheit zu Weisheit, von materieller Begierde zu geistiger Aspiration und von der Blindheit der kindhaften Menschheit zur reinen Vision Jener, die Gott schauen. Es wird in dieser Geschichte ein Punkt erreicht, wo intelligente Zusammenarbeit mit der Seelenabsicht an die Stelle blinden Bemühens und Ringens tritt. Und Herkules, der ein Sohn Gottes und auch ein Sohn des Menschen ist, kann auf dem WEG fortschreiten, das Gesicht dem Licht zugewandt, durchstrahlt von der Freude derer, die wissen. Diese alte Erzählung lässt keine Phase im Leben eines Aspiranten unberührt und verbindet ihn doch unaufhörlich mit kosmischem Geschehen. Das Thema ist so umfassend, dass wir alle, die wir in die Probleme des modernen Lebens verstrickt sind, die Aufgaben und Prüfungen, die Fehlschläge und Erfolge dieses Helden der Antike auf uns selbst anwenden können, der vor Jahrhunderten dem gleichen Ziel zustrebte, wie wir heute. Die Lektüre dieser Erzählung kann im Denken des Klarheit suchenden Aspiranten neues Interesse am geistigen Leben wecken, und er wird mit frischem Mut weitergehen, wenn er ein folgerichtiges Bild der universalen Entwicklung und Bestimmung bekommt. Wenn wir diese alte Sage studieren, finden wir, dass Herkules bestimmte Aufgaben unternahm, die ihrer Natur nach symbolisch, aber dem Wesen nach universal waren, und dass er durch bestimmte Episoden und Ereignisse ging, die für alle Zeit die Art der Schulung und der Errungenschaften darstellen, die einen Gottessohn kennzeichnen sollten, welcher der Vollkommenheit entgegengeht. Er steht für den inkarnierten, aber noch nicht vollkommenen Gottessohn, der in einem bestimmten Stadium des Evolutionszyklus seine niedere Natur in die Hand nimmt und sich bereitwillig der Disziplin unterwirft, die schliesslich das Hervortreten seiner innewohnenden Göttlichkeit bewirken wird. Aus einem irrenden aber wahrhaft ernstlich bemühten menschlichen Wesen, das sich intelligent der zu leistenden Aufgabe bewusst ist, wird ein Welterlöser geschaffen, und wir sehen, wie in den beiden letzten Aufgaben das Erlösungswerk durchgeführt wurde. Drei grosse dramatische Lebensgeschichten sind jahrhundertelang dem Menschengeschlecht immer wieder erzählt worden: die des Herkules, des Buddha und des Christus. Und jede von ihnen schildert eine der Stufen auf dem Pfad zur Göttlichkeit. Die Erzählung des Herkules beschreibt die Erfahrungen auf dem Pfad der Jüngerschaft und die frühen Stadien des Pfades der Einweihung. Bei Buddha beginnt die Erzählung an einem späteren Zeitpunkt als die Herkulessage, und wir sehen, wie Buddha endgültige Erleuchtung erlangt und durch Einweihungen geht, von denen Herkules nichts wusste. Dann kam der historische Christus, der in sich selbst etwas so Unaussprechliches verkörperte, dass wir ihn auf einzigartige Weise als den Repräsentanten Gottes ansehen. Diese drei Erzählungen enthüllen fortschreitend den Plan Gottes für die Entwicklung des Menschen und rufen uns auf, den Spuren des Herkules zu folgen, der den Pfad der Jüngerschaft ging und sein Ziel erreichte. Das Orakel hat gesprochen, und während der Jahrhunderte ist der Ruf hinausgegangen: «Mensch, erkenne dich selbst!» Dieses Erkennen seiner selbst ist die überragende Errungenschaft auf dem Pfad der Jüngerschaft, und wir sehen, wie folgerichtig und intelligent Herkules zu dieser Erkenntnis gelangte. Wir sehen ihn den grossen Himmelspfad umwandern und in jedem Zeichen eine der zwölf Arbeiten verrichten, zu denen alle Jünger aufgerufen sind. Wir sehen ihn aus zwei Gesichtspunkten: dem des individuellen Jüngers, und dem der Menschheit als Ganzes, des grossen Weltjüngers, dessen Prototyp Herkules ist. Man kann die Masse der Menschheit so sehen, dass sie das Stadium des Aspiranten erreicht hat und als Rasse auf dem Probepfad, dem Pfad der Läuterung ist. Wenn Leiden der grosse Läuterer ist, dann ist diese Feststellung in der Tat zutreffend. Die Menschen sind heute intelligent und suchen ernsthaft nach einem Ausweg aus der gegenwärtigen materiellen Sackgasse. Sie lernen, ihre mentalen, emotionalen und physischen Fähigkeiten und Möglichkeiten zu koordinieren, in dem Bemühen, über all das hinauszuwachsen, was sie bislang an die Erde gebunden hielt. Dieses Stadium ist schon immer von den fortgeschritteneren Menschen zum Ausdruck gebracht worden, aber noch niemals zuvor war die gesamte Menschenfamilie in diesem Zustand. Hierin liegt das Wunder der vergangenen Errungenschaften, und hierin zeigt sich auch die Stunde unserer wunderbaren Gelegenheit. Von diesem Punkt aus beginnt Herkules die verschiedenen Erfahrungen zu durchlaufen, bis er zu dem offenen Tor im Löwen kommt, durch das er auf den Pfad der Jüngerschaft weiterschreiten kann. Wir sehen ihn, wie er die Lektionen des Gleichgewichts, der Selbstlosigkeit und des Besiegens der Wunschnatur lernt, bis er zum eindeutig auf sein Ziel gerichteten Jünger im Steinbock wird, ehe er durch das Tor geht, das ihn zum Berg der Einweihung führt. Langsam und mühevoll lernt er die Lektion, dass Wettbewerbsstreben und selbstsüchtiges Besitzergreifen verschwinden müssen, und dass ein Erraffen von irgendwelchen Dingen für das getrennte Selbst keinen Anteil an der Mission eines Gottessohnes haben kann. Er erkennt sich als ein Individuum, nur um zu erfahren, dass Individualismus für das Wohl der Gruppe auf intelligente Weise geopfert werden muss; er lernt, dass persönliche Habgier keinen Platz im Leben des Aspiranten hat, der vom immer wiederkehrenden Daseinszyklus und der ständigen Kreuzigung auf dem Kreuz der Materie und der Form Befreiung sucht. Die Kennzeichen des Menschen, der in das Formleben verstrickt und der Herrschaft der Materie unterworfen ist, sind Furcht, persönlicher Wettbewerb und Habgier. Diese müssen geistigem Vertrauen, Zusammenarbeit, Gruppenbewusstsein und Selbstlosigkeit weichen. Das sind die Lektionen, die uns Herkules überbringt. Das ist auch die Geschichte des kosmischen Christus, der von Anbeginn der Schöpfung auf dem fixen Kreuz der Himmel gekreuzigt ist. Und es ist die Geschichte des historischen Christus, wie sie uns in den Evangelien übermittelt wird und sich vor zweitausend Jahren in Palästina abgespielt hat, als unsere Sonne in das Zeichen des Welterlösers, die Fische, eintrat. Es ist aber auch die Geschichte jedes einzelnen Menschen, der auf dem Kreuz der Materie und der Existenz gekreuzigt ist, und der entdeckt, dass er in Wahrheit der in jedem Menschen inkarnierte Sohn Gottes ist. Gott, inkarniert in der Materie. Das ist die Geschichte des Sonnensystems, die Geschichte unseres Planeten und die Geschichte eines jeden Menschen. Wenn wir in die gestirnten Himmel über uns schauen, finden wir dieses grosse Drama ewig für uns abgebildet. Zusammenfassung der in jedem Tierkreiszeichen zu lernenden Lektionen Die im Folgenden zusammengestellten Hauptmerkmale der einzelnen Tierkreiszeichen werden als Grundlage und Nachschlagehilfen für ein weiteres Studium dargeboten. Widder Element: Feuerzeichen (wie Löwe und Schütze) Qualität: Einleitend. Anfänge. Wille oder Macht drückt sich durch die grossen schöpferischen Prozesse aus. In den frühen Stadien sind die Aktivitäten der materiellen Seite des Lebens, später der geistigen zugewandt. Polarer Gegensatz: Waage. Ein Luftzeichen (Gleichgewicht). Regenten: Exoterisch Mars; esoterisch Merkur. Schlüsselworte: Vom Standpunkt der Form: «Und das Wort lautete: es werde wiederum die Form begehrt.» Vom Standpunkt der Seele: «Ich trete hervor und herrsche von der Ebene des Denkens aus.» Stier Element: Erdzeichen (wie Jungfrau und Steinbock) Qualität: Begehren, für die Masse der Menschen; Wille oder zielgerichtete Absicht, für den Jünger. Polarer Gegensatz: Skorpion. Ein Wasserzeichen (Konflikt der Dualität, überwundene Begierde, triumphierende Jüngerschaft). Regenten: Exoterisch Venus; esoterisch Vulkan. Schlüsselworte: Vom Standpunkt der Form: «Und das Wort lautete: Der Kampf sei unerschrocken.» Vom Standpunkt der Seele: «Ich sehe, und wenn das Auge geöffnet ist, ist alles erleuchtet.» Zwillinge Element: Luftzeichen (wie Waage und Wassermann) Qualität: Dualität. Liebe-Weisheit. Flüssiger Zustand (Fluidität). Kontrolle aller einzelnen Gegensatzpaare. Die grundlegende Liebe der Gottheit erreicht unser Sonnensystem durch die Zwillinge. Polarer Gegensatz: Schütze. Ein Feuerzeichen (Eindeutige Zielrichtung, Vorbereitung auf Einweihung). Regenten: Exoterisch Merkur; esoterisch Venus. Schlüsselworte: Vom Standpunkt der Form: «Und das Wort lautete: Unbeständigkeit tue ihr Werk.» Vom Standpunkt der Seele: «Ich erkenne mein anderes Selbst, und indem dieses schwindet, wachse ich und erglühe.» |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |