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Die Arbeiten des Herkules, Seite 195 ff. (engl.) |
In einem Tempel brachte Herkules dem Helios ein Opfer dar, dem Gott des Feuers in der Sonne. Sieben Tage lang verharrte er in tiefem Meditieren, dann widerfuhr ihm eine Gunst. Eine gold'ne Schale fiel plötzlich ihm zu Füssen auf die Erde. Er wusste nun in seinem Herzen, dass dieses schimmernde Gefäss ihn würde fähig machen, sicher das Meer zu kreuzen und auch das Land Erythia zu erreichen. Und so geschah's. Im sichern Schutz des goldenen Gefässes durchsegelte er die tosend wilden Wogen bis er Erythia erreichte. An einem Strand in jenem fernen Land entstieg er seinem Boot. Bald schon kam er zu einem Weideland, wo die rotbraune Herde graste. Sie wurde von dem Hirten Eurytion und dem zweiköpfigen Hund Orthrus gut bewacht. Als Herkules sich näherte, schoss der Hund vorwärts, wie ein Pfeil fliegt in sein Ziel. Die Bestie stürzte sich, bösartig knurrend und mit gefletschtem, wild zuschnappendem Gebiss auf den Besucher. Mit einem wohlgezielten Schlag erlegte Herkules das Ungeheuer. Dann flehte Eurytion, voll Furcht vor diesem tapf'ren Krieger, der vor ihm stand, er möge ihm das Leben lassen. Herkules willfahrte seiner Bitte. Die blutigrote Herde vor sich treibend, wendete Herkules sein Angesicht der Heiligen Stadt nun zu. Er war nicht weit gegangen, als er in einiger Ferne eine Staubwolke gewahrte, die sehr schnell näherkam. Argwöhnend, dass der Unhold Geryon ihn zu verfolgen nachgekommen war, wandte entschlossen er sein Gesicht dem Feind zu. Bald standen Herkules und Geryon sich gegenüber. Aus allen dreien Häuptern Feuer und Flammen atmend, warf sich der Unhold nun auf ihn. Geryon schleuderte mit Macht den Speer nach Herkules, der fast sein Ziel erreichte. Geschickt sprang Herkules zur Seite und entging so dem mörderischen Schaft. Straff seinen Bogen spannend, schoss Herkules jetzt einen Pfeil, der schier die Luft zu brennen schien, als er davonflog, und traf den Unhold direkt in die Seite. Mit solcher Kraft war dieser Pfeil geschossen, dass er sogleich alle drei Körper des wilden Geryon durchbohrte. Mit schrill verzweiflungsvollem Stöhnen wankte das Ungeheuer, und es fiel, um niemals mehr sich zu erheben. Und nach der Heiligen Stadt trieb Herkules die sanfte rote Herde. Schwer war das Werk. Wieder und immer wieder verliefen sich die Tiere und Herkules ging auf die Suche nach den Verirrten. Über die Alpen trieb er das Vieh und nach Italien. Wo immer Unrecht konnte triumphieren, versetzte er den Mächten des Bösen vernichtend todbringenden Schlag und stellte wieder her das Gleichgewicht zugunsten der Gerechtigkeit. Als Eryx, der unbesiegte Ringer ihn angriff, warf Herkules so kraftvoll ihn zu Boden, dass dieser liegen blieb. Und als der Riese Alcyoneus einen Felsen, der eine Tonne wog, nach unsrem Helden schleuderte, fing dieser ihn mit seiner Keule auf, warf ihn auf den zurück, der ihn geworfen hatte, und tötete auch ihn. Manchmal verlor er seinen Weg, doch jedesmal fand er zurück, um weiter ihn zu wandern. Obwohl ermüdet durch die sehr gewissenhafte Arbeit, kehrte Herkules endlich zurück. Der Lehrer erwartete sein Kommen. «Willkommen dir, o Gottessohn, der auch ein Sohn der Menschen ist,» begrüsste er den heimgekehrten Krieger. «Das kostbarste Juwel, das Kleinod der Unsterblichkeit ist dein. Durch die zwölf Arbeiten hast du das Menschliche bezwungen, das Göttliche nun angelegt. Heim bist du gekommen, um nie mehr zu gehen. Im hell gestirnten Firmament wird jetzt dein Name stehn' geschrieben, für alle Menschensöhne das Symbol ihres unsterblich ewigen Ziels. Beendet ist für dich das Menschenwerk; kosmische Werke sollst du nun vollbringen. Aus der Ratshalle des Herrn kam eine Stimme: «Wohl getan, o Gottessohn.» F. M. Die Auslegung der Sage Von der Sage der Arbeit des Herkules im Zeichen Fische gibt es verschiedene Varianten. Es wird uns unter anderem erzählt, dass es eine Insel gab, wo ein menschliches Ungeheuer namens Geryon lebte, dessen Körper aus drei Menschen zusammengesetzt war. Er hatte eine rote Viehherde, die von einem Hirten und einem zweiköpfigen Hund gehütet wurde. Herkules erhielt den Befehl (Fische ist das Zeichen des Gehorsams), diese Herde von der Insel über Land und Meer nach der Heiligen Stadt zu bringen. Herkules segelte in einer goldenen Schale nach der Insel. Als er auf der Insel ankam, erklomm er den Gipfel eines Berges und verbrachte die Nacht im Gebet. Dann tötete er den zweiköpfigen Hund, aber den Hirten tötete er nicht. Er tötete auch den Besitzer der roten Herde. Und hier kommt der schönste Teil der Erzählung: Herkules verfrachtete die ganze Herde in die goldene Schale, in der er zur Insel gesegelt war, brachte die Tiere in die Heilige Stadt und opferte sie Athene, der Göttin der Weisheit. Diese heilige Stadt bestand aus zwei Städten, die durch eine sehr schöne Mauer und einen Torbogen, dem Löwentor, miteinander verbunden waren. Nachdem die Herde abgeliefert war, war das Werk des Herkules getan. Wir hören nichts mehr von ihm; er mag wohl zu grösserer kosmischer Aufgabe weitergeschritten sein. Wir wollen uns Herkules als einen Welterlöser denken. Er hatte eine Vision von etwas, das er tun musste. Er sieht die Menschheit unter der Herrschaft eines Unholds, eines Menschen mit drei Körpern, dem Symbol eines menschlichen Wesens, in dem mentaler, emotionaler und physischer Körper vereint sind. Ich glaube, dass diese Arbeit noch nicht vollendet ist; diese Errungenschaft liegt noch vor uns. Es hat noch andere aus der Menschenfamilie ausgewählte Menschensöhne gegeben, die von Zeit zu Zeit auserwählt waren, der eine hier, der andere dort, eine Gruppe hier und eine Gruppe dort sowie z.B. als Buddha auf Erden war, so heisst es, habe er 900 gerettet. Jetzt ist die Menschheit, das menschliche Ungeheuer bereit für die Erlösung. Das wirkliche Werk des Welterlösers kann jetzt allgemein und als Ganzes beginnen, und zwar mit dem diesem Werk zugrundeliegenden Gruppenbegriff und nicht mehr als Erlösung einer einzelnen Seele. Die Symbolik der roten Herde bedeutet offensichtlich das niedere Begehren, weil Begierde immer ein hervorstechendes Kennzeichen der Menschheit ist. Die Herde wird von einem Hirten gehütet, nämlich dem Denken, und der zweiköpfige Hund repräsentiert den Materie-Aspekt und die psychische Natur. Man sieht, warum Herkules den Hirten verschonte. Das Denken kann noch weiterhin der Hüter der Herde bleiben, aber den zweiköpfigen Hund, die psychisch-emotionale Natur und den Materie-Aspekt tötete Herkules und das bedeutet, dass ihnen nun alle Macht genommen war. Der Hirte aber besass noch Macht und ich kann mir keinen Zeitpunkt vorstellen, in dem ein menschliches Wesen in Inkarnation, sein Denken als den Interpreten geistiger Energie nicht nötig hätte. Wenn Jesus, der ja ein menschliches Wesen und mit seiner Seele in Verbindung war, zum Übermittler des Lichts für die Söhne der Menschen wird, dann können wir das Konzept noch erweitern und uns die Menschheit als Ganzes denken, mit allen Denkvermögen, die stetig im Licht der Seele gehalten werden. Dann funktioniert auch sie als Übermittler jener geistigen Energie in die niederen Naturreiche, welche diese «in den Himmel erheben» wird. Das ist die Aufgabe der Menschheit. Wir sind immer so sehr mit unseren eigenen Problemen beschäftigt, dass wir das umfassendere Bild vergessen. Es muss nochmals gesagt werden, dass der Besitzer der Herde, der Formaspekt, auch getötet wurde; dass aber Hirte und Herde in die goldene Schale erhoben wurden. Hier erkennen wir den heiligen Gral wieder. Und so wurde das Werk vollendet. Der Welterlöser hatte seine Funktion erfüllt, er hatte die Menschheit erhoben. Das ist es, was alle Welterlöser immer getan haben. Sie alle taten, was dann in grösserem Ausmass Christus getan hat. Immer wieder wird über das Versagen der Christenheit gesprochen. Ich kann in dem Grossen Plan nirgends einen Fehlschlag entdecken. Mag sein, dass es langsam geht; aber könnte man sich nicht vorstellen, wie verheerend es wäre, wenn die Evolution zu rasch vor sich ginge, wie gefährlich eine Überstimulierung der Menschheit wäre, bevor sie für eine solche Stimulierung bereit ist? Alle Lehrer kennen die Gefahren der Überstimulierung und wissen, welches Unheil entsteht, wenn einer gewisse Kontakte herstellt, ehe sein Mechanismus genügend darauf abgestimmt ist. Welterlöser müssen langsam und behutsam vorgehen; aber Zeit hat für sie ohnehin keine Bedeutung. Der Begriff des Welterlösers war bisher mit dem Gedanken des Erscheinens eines grossen Gottessohnes verknüpft, den die Not der Menschen gerufen hat, «aus seines Vaters Haus» hervorzukommen, um ein grosses Werk zu vollbringen. Die Jahrhunderte hindurch sind sie immer wieder erschienen, haben in physischen Körpern gelebt, haben vermittels ihrer Gefühlsnatur gewirkt und waren dazu noch ausnehmend intelligent. Sie haben durch ihr Leben ein Beispiel gegeben, damit wir in ihren Fussstapfen folgen können. Mit ihren Worten haben sie den Ton angeschlagen, die Botschaft, welche die Menschheit brauchte, um den nächsten, unmittelbaren Schritt vorwärts tun zu können. Mit ihren Taten haben sie eine Demonstration des Dienens gegeben, sind Gutes tuend durch die Welt gegangen, und ihre Namen blieben uns durch die Jahrhunderte erhalten. Man bedenke, wie dominierend ein Mensch sein muss, um Tausende von Jahren im Gedächtnis der Menschheit unvergessen zu bleiben. Die meisten von uns sind spätestens nach zwanzig Jahren vergessen. Bedeutsamer Aspekt des Zeichens Das Zeichen Fische bezeichnet ein Dreieck in den Himmeln, ein Symbol der Wirklichkeit. Das Zeichen beherrscht die Füsse, und daher war die Idee des Betretens des Pfades und des Erreichens des Ziels die zugrundeliegende geistige Offenbarung des Fischezeitalters. Fische ist auch das Zeichen des Todes in verschiedenen Aspekten. Zuweilen des Todes des Körpers, oder vielleicht das Zeichen, dass eine alte Torheit, eine unerwünschte Freundschaft, oder die Hingabe an eine religiöse Form des Denkens, die uns gefangen hielt, beendet ist. Man wird hieraus hervorgehen und die Füsse auf einen neuen Weg setzen. Es ist das Zeichen des «Sterbens für die Persönlichkeit». Wenn wir die Idee von der Persönlichkeit aufgeben könnten, die alles Wirkliche verschleiert, dann würden wir diese bereitwilligst loslassen. Fische bedeutet auch den Tod eines Welterlösers, denn es ist das Zeichen der Kreuzigung und kennzeichnet das Ende eines Tierkreiszyklus. Es gibt im Zodiak drei Zeichen der Erlösung. Zuerst Löwe, wo an das Menschenwesen das Wort hinausgeht: «Bewirke deine eigene Erlösung». So haben wir im Löwen den Menschen, der entschlossen ist, auf eigenen Füssen zu stehen. Zunächst wird er anmassend und selbstbetont sein, aber das ist für die Erlösung notwendig, denn nur indem er seine Ausrüstung erprobt, wird er an den Punkt gelangen, wo er einen weiteren Ausblick wahrnimmt. Das zweite Zeichen der Erlösung ist Schütze, das Zeichen des Dienens und der Stille, wo der selbstbetonte Mensch, der es müde geworden ist, von sich selbst zu reden und sich in den Vordergrund zu stellen, sich selbst in dem Ziel verliert und schweigend dient. Dann kommen wir zum dritten Zeichen, den Fischen, dem Zeichen der Welterlöser. Die erste Konstellation in den Fischen ist jene eigenartige Anhäufung von Sternen, «das Band» genannt, das die zwei Fische verbindet. Der eine Fisch richtet sich direkt nach Norden und der andere schwimmt am Horizont. Der nach Norden gerichtete ist das Symbol des Aspiranten für die Mysterien, während der Fisch am Horizont den durchschnittlichen Menschen repräsentiert. Die zweite Konstellation ist Andromeda, die gefesselte Frau. Wir haben unter den Konstellationen drei Frauen, nämlich Cassiopeia im Widder, die Materie auf ihrem Thron sitzend, herrschend; dann Coma Berenice in der Jungfrau, die ihr Haar opfert um zu dienen. Sie repräsentiert die Seele, die eben erst sich zu behaupten beginnt. Andromeda, die gefesselte Frau in den Fischen repräsentiert die gezähmte Materie. Die dritte Konstellation in den Fischen ist der König namens Cepheus, der Mann Cassiopeias und Vater der Andromeda. Das lässt vermuten, dass «der König» den Geist oder Vateraspekt darstellt. Es gibt in der Natur das menschliche Reich und über ihm sind andere Reiche, geistige und kosmische, und unter ihm sind die drei weiteren Naturreiche, das Tier-, das Pflanzen- und das Mineralreich. Das Werk der intelligenten Söhne Gottes besteht darin, über sein Denkvermögen als Übermittler der geistigen |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |