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Die Arbeiten des Herkules, Seite 117 ff. (engl.) |
Herkules dar, weil ihr gesagt wurde, der grosse Eine habe es so angeordnet; aber
nicht, weil sie Einheit empfand. Tat sie es unter Zwang und ohne Liebe? Und
somit starb sie. Trotzdem wird uns gesagt, dass Böses kommen muss, aber wehe
dem, der Böses verursacht. Somit hatte Herkules seine geistige Mission nicht
verstanden, obwohl er sein Ziel erreichte.
Wieder fragt man sich, warum die Amazonen einen jährlichen Ausfall in die Welt der Männer machten. War es um Krieg mit ihnen zu führen oder um einer Vereinigung willen, an der das Herz nicht beteiligt war? War es um neue Mitglieder für ihre männerlose Welt zu gewinnen? Gott aber, so heisst es, sieht auf das Herz. Für strenge Moralapostel ist es vermutlich ein schockierender Gedanke, eine anerkannte Prostituierte könne moralisch einer Frau überlegen sein, die zur Prostitution noch Gotteslästerung hinzufügt, wenn sie in der Kirche ohne Liebe und ohne die Absicht zu dienen, ihr Ehegelübde ablegt, weil sie nur aus finanziellen, Sicherheits- oder gesellschaftlichen Gründen heiratet. Selten hört man eine Predigt über die Frau, die des Ehebruchs überführt war, und zu der Christus sagte: «Auch ich verdamme dich nicht. Gehe in Frieden und sündige nicht mehr.» All das scheint unterschwellig mit dem Mythos der Aufgabe in Jungfrau verwoben zu sein. Sowohl die praktische Anwendung als auch ihre kosmische und geistige Bedeutung sind überraschend. Es wird uns gesagt, «der mit Absicht zwischen den Geschlechtern geführte Krieg ist jetzt auf dem Höhepunkt.» Diesmal sagte der Lehrer nicht einfach nur, die Aufgabe sei schlecht erfüllt worden. Er sagte ohne Doppelsinn: «Warum die Mutter des heiligen Kindes töten? Wieder verzeichnen wir ein Versagen. Wieder hast du nicht verstanden. Dieser Augenblick muss wieder gutgemacht werden, ehe erneut du mir vor Augen trittst.» Das waren strenge Worte, und wir sollten auf den Kern der Aussage achten: «Wieder hast du nicht verstanden.» In dem darauf folgenden Schweigen machte sich Herkules auf die Suche nach dem Heimweg, den Gürtel an die Brust gedrückt. Die Frauen liess er trauernd, ihrer Führerin und Liebe beraubt, zurück. Der Akt des Todes; dann eine Tat der Liebe, wenn Herkules unter eigener Lebensgefahr Hesione rettet und vom Lehrer wieder die Worte erntet: «Denke erneut über die Wege des Lebens nach, die sich in den Wegen des Todes widerspiegeln. Geh und ruhe, mein Sohn.» Wir übermitteln die Worte der Sage, wie sie vom Tibeter erzählt wird, weil sie sehr schön sind und ihre mantrische Kraft durch freie Wiedergabe verloren ginge. Es ist auch zu beachten, dass die Aufgabe nicht wie in anderen Fällen dem Herkules vorher beschrieben wurde. Das Wort ging aus, aber nur in das Land wo die Königin der Amazonen in ihrer Frauenwelt herrschte, aus der alle Männer ausgeschlossen waren. Es blieb Herkules überlassen, das Wesen der Aufgabe zu verstehen - und er verstand nicht. Die Amazonen verehrten den Mond (die Form) und Mars, den Gott des Krieges; auch sie verstanden ihre wahre Funktion nicht; denn Maria wird später mit dem Mond unter ihren Füssen dargestellt und in den Armen hält sie den Einen, den wir als den Fürsten des Friedens kennen. Die zwei Wege Wie immer hat jeder, in welchem Zeichen er auch geboren ist, die Wahl zwischen Gut und Böse entsprechend seinem Entwicklungsstand und dem Grad seiner Empfindsamkeit. Jungfrau wird die Göttin der Tugend oder des Lasters genannt. Aber was ist die eigentliche Bedeutung von «Laster» in des Wortes ursprünglichem Sinn? «Wirkungslos machen», und das würde im Zeichen Jungfrau bedeuten, den Sinn des Zeichens zu verneinen, denn es heisst «der Christus ist für sie (die Jungfrau) der Lebenszweck». Das lateinische Wort für Tugend, virtus, ist auf der Wortwurzel «vir» begründet, also «Stärke», «Mann». Die tiefere Bedeutung des Lasters als eines unwirksam machens des geistigen Lebens, erinnert wieder an die Aussage in den Regeln für den Pfad: «Denn jeder muss die Nichts-Würdigkeit eines jeden kennen und dennoch weiter lieben.» Denn es scheint, dass ein «Nichtswürdiger» (nichts werter) in diesem Sinn lediglich ein engstirniger, ungebildeter Mensch ist, der über seinen eigenen, engbegrenzten Horizont hinaus nichts weiss. Wie augenscheinlich werden doch Worte, wenn man ihrer Wurzel nachspürt, zu Hilfsmitteln für wirkliche Toleranz! Zu lange schon haben wir den Körper, das Physische, als die Wurzel allen Übels, als Prügelknaben behandelt, wo es doch nur unser engstirniges Denken, unsere verhärteten Herzen sind, die falsche Einstellungen und Gewohnheiten verursachen; der Körper ist in Wirklichkeit nur ein automatischer Reaktionsapparat, welcher der Kontrolle des inneren Menschen unterworfen ist. Ein weiterer Gedanke bietet sich in diesem Zusammenhang an, nämlich dass «Sünde» (eine Verfehlung, ein Vergehen) nur bedeutet, sich vergangen, etwas verfehlt (an etwas vorbeigelaufen zu sein), etwas falsch gemacht zu haben. So ist das «Verfehlen» des Stierauges, des «Auges der Erleuchtung», von dem im Stier die Rede ist, für den Menschensohn, der auch ein Sohn Gottes ist, eine Sünde. Wie genau diese Grundkonzepte ineinanderwirken und sich gegenseitig bestätigen, sobald wir die Komplexitäten des niederen Denkens beiseite lassen! Das Zeichen Jungfrau heisst auch «Die Göttin der zwei Wege», weil sie als das Prinzip der heiligen Mutter die Materie symbolisert und gleichzeitig die Hüterin des Christuslebens ist. Es ist bedeutungsvoll, dass dieses sechste Zeichen die Zahl der Aktivität der physischen Ebene trägt, die Zahl des Tieres. Dieser Gedanke hat anscheinend für viele eine schreckliche Anziehungskraft. Was es aber wirklich bedeutet: dass Jungfrau ein Symbol der Dreiheit ist (nämlich die 6 auf der physischen, 6 auf der emotionalen und 6 auf der mentalen Ebene) was absolut nichts mit der Zahl 666 zu tun hat. Man muss im Gedächtnis behalten, dass der Löwe der König der Tiere ist. Der in diesem Zeichen Geborene erlangt schliesslich die abgerundete Persönlichkeit. Aber in der Jungfrau wird der erste Schritt zur Geistigkeit getan, wird die Seele «der Sohn des Denkens» genannt; und Jungfrau wird von Merkur beherrscht, der die Energie des Denkens trägt. In diesem Vortrag über das Zeichen Jungfrau gab A. A. B. eine höchst interessante Folge prophetischer Hinweise auf «die Jungfräuliche»: «Denn siehe, ich will meinen Knecht, den "Spross" kommen lassen.» (Sacharja, 3. 8) Ein Symbol der Jungfrau ist die Frau mit der Korn- oder Weizenähre oder dem Fruchtzweig in den Armen. Erinnern wir uns auch an die Prophezeiung in Jesaja, auf der unser Neues Testament beruht: «Und eine Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären», und jene Stelle in seinem Epheserbrief, wo Paulus sagt, dass wir eines Tages «zum vollen Mass der Fülle Christi» kommen werden. Ich möchte daran erinnern, dass Christus immer wieder Nachdruck auf die «neue Geburt» gelegt hat, anstatt auf das Blutopfer. Die esoterische Bedeutung ist: «Das Blut ist das Leben.» Wir nehmen immer alles zu wörtlich. Wie der alte Brauch vorüber ist, getötete Tiere auf dem Altar zu opfern, so sollte auch die Idee des Sühneopfers durch das Blut Christi endlich abgetan sein. Diese Idee entstand aus dem mittelalterlichen Schuldkomplex und der Folterung des physischen Instruments als einem Mittel, die Vorherrschaft des Geistes zu erlangen, während in Wahrheit der Körper der Seele angeglichen werden und deren Schönheit offenbaren müsste. Das ist seine Erlösung. All das ist im Zeichen Jungfrau und ihrer Aufgabe enthalten. In der Geheimlehre findet sich eine klare Darstellung der ganzen Botschaft dieses Zeichens: «Materie ist der Träger für die Manifestation der Seele auf dieser Windung der Spirale; und die Seele ist der Träger für die Offenbarung des Geistes auf einer noch höheren Windung und diese drei sind eine Dreiheit, die durch das Leben, das sie alle durchdringt, zur Synthese gebracht wird.» Die Konstellationen und Sterne Die drei Konstellationen dicht in der Nähe der Jungfrau sind Coma Berenice, die Mutter der Form allein; der Centaur, der auf einem Pferd reitende Mensch, oder das Pferd mit Haupt und Torso eines Menschen, das menschliche Wesen darstellend, denn der Mensch ist Tier und Gott zugleich. Das ist die niederste der Konstellationen, und es ist bemerkenswert, dass Herkules, obwohl er durch fünf Tore gegangen war, am sechsten Tor versagte und von vorn anfangen musste, um seinen Mangel an Liebe und Verständnis wieder gutzumachen. Das geschieht oft fortgeschrittenen Jüngern. Die dritte Konstellation, die eine Verheissung der Zukunft bringt, ist Bootes, «der Eine Kommende», der Erlöser in den Fischen, der die Menschheit von der Abhängigkeit der Form befreit. Jungfrau selbst ist eine wie ein Kelch geformte Konstellation, von drei Hauptsternen scharf umgrenzt, der Abendmahlskelch, von dem Christus sagte: «Trinket alle daraus»; in seiner höchsten Bedeutung der heilige Gral. Der strahlendste Stern ist Spisa, was «Kornähre» heisst. Christus wurde in Bethlehem geboren, das bedeutet «das Haus des Brotes». Wir sagen, «gib uns heute unser tägliches Brot», Manna, das Brot vom Himmel, oder Brot und Wein des Abendmahls. Diese Symbolik des Brotes zieht sich durch das ganze Alte und Neue Testament; und unser grosses wirtschaftliches Problem bleibt auch heute noch, Brot für die Welt zu beschaffen, ein Symbol für die Nahrung für eine hungernde Welt. Brot für den Körper und Brot für jene, die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten. All das als Teil der ernährenden Funktion der Mutter der Welt, welche die Form ernährt, aber auch das in der Form latente Christus-Bewusstsein. Das veränderliche Kreuz und die planetarischen Regenten Jungfrau ist der eine Balken des veränderlichen Kreuzes, mit dem gegenüberliegenden Zeichen Fische, dem luftigen Zeichen Zwillinge und dem feurigen Schützen, welche die vier Kreuzesbalken vervollständigen. Es ist das gemeinsame Kreuz jener, die sich im Prüfungsstadium befinden. Es wird wie folgt beschrieben: «Das veränderliche Kreuz ist das Kreuz des heiligen Geistes, der dritten Person der christlichen Dreieinigkeit, da es die Substanz organisiert und eine sensitive Reaktion aus der Substanz selbst hervorruft.» (Beachtet die schöne Beziehung dieser Feststellung zu der Aussage, dass Maria vom heiligen Geist überschattet wurde.) Auf diesem Kreuz erreicht der Mensch das Stadium der Ergebung und Aspiration, und bereitet sich so auf das fixe Kreuz der Jüngerschaft vor. Es ist bemerkenswert, dass «dieses veränderliche Kreuz der Persönlichkeit den darauf gekreuzigten Menschen den materiellen Zielen darbietet, damit er schliesslich ihren göttlichen Zweck verstehen lernt.» Die «Sünde wider den heiligen Geist» war Gegenstand zahlreicher ungesunder Überlegungen. Der Tibeter sagt: «Der Missbrauch der Substanz und die Prostitution der Materie zu bösen Zwecken ist die Sünde gegen den heiligen Geist.» Es war diese Sünde, die grösste seiner ganzen Pilgerschaft, die Herkules in Jungfrau beging, als er nicht verstand, dass die Königin der Amazonen durch Vereinigung erlöst und nicht getötet werden musste. Immer wieder betont der Tibeter die Tatsache, dass durch die Menschheit «eine Vollendung von ,Licht-Wirksamkeit» erzeugt wird, welche die Wesensäusserung des Ganzen ermöglichen wird.» Wir machen immer noch den gleichen Fehler wie Herkules, wenn wir vergessen, dass das Dreieck der Drei-Einheit ein gleichseitiges Dreieck ist, und jede seiner Seiten gleiche Wichtigkeit für das Auswirken des Plans besitzt. (Esoterische Astrologie) Nach vollständiger Individualisation im Löwen wird im Zeichen Jungfrau der erste Schritt zur Vereinigung von Geist und Materie getan, zur «Unterordnung des Formlebens unter den Willen des innewohnenden Christus.» Die drei Regenten des Zeichens Jungfrau verbinden es, wie schon gesagt wurde, deutlich mit acht anderen Zeichen und machen es dadurch zum hervorragenden Zeichen der Synthese. Mit Jungfrau selbst haben wir hier neun Zeichen oder Energien in gegenseitiger Wechselbeziehung, die Zahl der 9 Monate der Reife des menschlichen Embryos. Wieder «wie oben so unten». Der orthodoxe Regent des Zeichens ist Merkur, «die bewegliche Energie des Sohnes des Denkens», der Seele, der Mittler zwischen Vater und Mutter. Der esoterische Regent ist der Mond, der Vulkan verhüllt. Der Mond beherrscht die Form, und wieder werden wir daran erinnert, dass es der Wille Gottes ist, sich durch die Form zu offenbaren. Vulkan ist ein Ausdruck der Energie des ersten Strahls, während der Mond die Energie des vierten Strahls ausübt. Jupiter ist der hierarchische Regent, der die zweite schöpferische Hierarchie repräsentiert (göttliche Bauherren der planetarischen Manifestation der Erde) und er bringt die Energie des zweiten Strahls herein. Der Tibeter weist darauf hin, dass Merkur, Saturn und Venus die drei Dekanate |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |