Netnews Homepage Zurück Vorwärts Index Inhaltsverzeichnis |
Die Arbeiten des Herkules, Seite 64 ff. (engl.) |
2. Teil (Zwillinge, 21. Mai - 20. Juni) Das Feld der Arbeit Im Zeichen Zwillinge befinden sich zwei Sterne, die von den Griechen Castor und Pollux, oder die Zwillinge genannt wurden. Diese personifizieren zwei Hauptgruppen von Sternen, die sieben Plejaden und die sieben Sterne des grossen Bären, die beiden Konstellationen im Norden, um die unser Universum zu kreisen scheint. Ein Stern repräsentiert jeweils eine Konstellation. Vom Standpunkt der Esoterik ist das grosse Mysterium des in der Materie inkarnierten Gottes und die Kreuzigung des kosmischen Christus auf dem Kreuz der Materie eng verknüpft mit der Beziehung, die (wie angenommen wird, seit uralten Zeiten existiert) zwischen den Sternen der Plejaden und jenen des grossen Bären besteht. Diese beiden Sterngruppen repräsentieren Gott, den Makrokosmos, während Castor und Pollux in den Zwillingen als Symbol der Menschheit, des Mikrokosmos, betrachtet werden. Sie werden auch Apollo und Herkules genannt: Apollo heisst «der Herrscher», der Sonnengott; und Herkules «der eine, der kommt, um zu arbeiten». Sie repräsentieren daher die beiden Aspekte der menschlichen Natur, die Seele und die Persönlichkeit, den geistigen Menschen und das Menschenwesen, durch das die geistige Wesenheit funktioniert: Christus in der Materie inkarniert, Gott, der durch die Form wirkt. Castor wurde als sterblich und Pollux als unsterblich angesehen. Es ist eine interessante astronomische Tatsache, dass der Stern Castor in seinem Glanz nachlässt und nicht mehr das Licht hat, das er vor mehreren hundert Jahren besass, während Pollux, der unsterbliche Bruder, an Glanz zunimmt und seinen Bruder verdunkelt, was an die Worte Johannes des Täufers erinnert, die er sagte, als er auf Christus blickte: «Er muss zunehmen, aber ich muss abnehmen.» (Joh. III, 30) So haben wir hier eine höchst bedeutsame Konstellation, weil sie dem Menschen stets den Gedanken der zunehmenden Macht des geistigen Lebens und die abnehmende Macht des persönlichen Selbst vor Augen führt. Die Geschichte des menschlichen Wachstums zur Reife und die Geschichte der allmählichen Steigerung der Seelenkontrolle wird uns in der Konstellation Zwillinge erzählt. Im alten Tierkreis von Denderah wird dieses Zeichen «der Ort dessen, der kommt» genannt, und damit wird uns der Gedanke eines hervortretenden geistigen Wesens vor Augen gehalten. Dieses Wesen wird von zwei Gestalten repräsentiert, die eine männlich, die andere weiblich; die eine der positive Geistaspekt und die andere der negative Materieaspekt. Die koptische und hebräische Bezeichnung bedeutet «vereint», und das ist das Stadium des Herkules, des Aspiranten. Er ist Seele und Körper vereint. Das war das Problem, mit dem im Zeichen Zwillinge zu ringen war. Das Ziel ist die Einswerdung des niederen mit dem höheren Selbst, des sterblichen und des unsterblichen Aspekts. Dieses Problem schuf die irreführende und verzögernde Suche des Herkules, denn schliesslich hörte er doch auf die Stimme des Nereus, des höheren Selbst, während er vorher zuweilen unter der Illusion und Verblendung des niederen Selbst handelte. Die Dualität, die in den Zwillingen betont wird, zieht sich durch eine grosse Anzahl mythologischer Erzählungen. Dieselben Brüder treffen wir zum Beispiel in Romulus und Remus wieder, in Kain und Abel; der eine Bruder stirbt und der andere lebt. Wir finden das astrologische Symbol der Zwillinge in den beiden Säulen der Freimaurer und viele glauben, dass die freimaurerische Tradition (wenn wir dazu die Möglichkeit hätten) bis zu der dem Stierzeitalter vorausgehenden Periode zurückverfolgt werden könnte, als die Sonne in den Zwillingen stand und bis zu jenem grossen Zyklus, in dem die lemurische Rasse, die erste strenggenommen menschliche Rasse, ins Dasein kam; als der Denkaspekt aufzutauchen begann und die Dualität der Menschheit zu einer Tatsache in der Natur wurde. Die lemurische Rasse war die dritte Rasse; und diese Arbeit, die Herkules symbolisch unternahm, war die dritte Arbeit. Seine Suche war die Suche nach der Seele, und das war immer die nicht erkannte Suche des menschlichen Wesens bis zu der Zeit, wo er sich als Herkules erkennt und auf die Suche nach den goldenen Äpfeln der Unterweisung und Weisheit konzentriert. So haben wir in der freimaurerischen Tradition bildlich die Suche der menschlichen Familie dargestellt, die Suche nach Licht, nach Einheit, nach Göttlichkeit. Und so sind die zwei Säulen Boaz und Jachin das Sinnbild dieser Dualität. In China wird von Castor und Pollux als den beiden «Göttern des Tors» gesprochen, was die ungeheure Macht anzeigt, die der Gott der Materie annehmen kann, aber gleichfalls die Gewalt des Göttlichen. Zwillinge ist vorwiegend das Zeichen des Intellekts und hat in unserer arischen Rasse eine eigenartig vitale Wirkung. In dieser Rasse sind Denkfähigkeit und Intellekt stetig entwickelt worden. Das Zeichen Zwillinge besitzt daher Einfluss in drei Abteilungen, die sich mit menschlichen Beziehungen befassen. Erstens beherrscht es alles, was mit Erziehung zu tun hat. Es befasst sich mit Wissen, mit den Wissenschaften und legt den Grundstein für Weisheit. Ein Erzieher hat einmal gesagt, «dass der Endzweck der Erziehung das Erlangen von Kenntnissen ist, um die höhere Offenbarung zu empfangen. Unintelligente können sie auch empfangen, können sie aber nicht auslegen.» In dieser Arbeit wird Herkules eine überragende Offenbarung zuteil und während der fünf Stadien seiner Suche wird seine Erziehung stetig vorangetrieben. Der exoterische Regent der Zwillinge sowie der ersten Dekanate ist Merkur, denn, wie Alan Leo sagt: «Merkur bedeutet in der äusseren Welt Schulen, Gymnasien und alle Orte, wo gelehrt und gelernt wird, wissenschaftliche und literarische Institutionen. ... Im Bewusstsein bedeutet er Gedanken, Verstehen, Vernunft, Intelligenz, Intellekt; das Abstrakte eher als die konkreten Dinge, Wissen um seiner selbst willen ... seine höchste Anwendung scheint das zu sein, was man «reine Vernunft» nennt ... im Körper beherrscht er das Gehirn, das Nervensystem, die Zunge und Sprechorgane, die Hände als Instrumente der Intelligenz.» (Alan Leo, Complete Dictionary of Astrology, S. 163) Zweitens stehen die Zwillinge für die Zwischenbeziehungen. Sie beherrschen deshalb Sprache, wechselseitige Beziehungen oder Interkommunikation und Handel. Es ist interessant zu beobachten, dass sowohl die USA als auch London, beide von den Zwillingen regiert werden: dass Englisch zur beherrschenden Weltsprache wird, dass die grössten Verbindungslinien der Meere von New York oder London ausgehen, und dass diese beiden Städte Weltmärkte und Weltverteilungszentren sind. Merkur, der herrschende Planet des Zeichens, ist der Interpret, der Bote der Götter. Es lohnt sich gleichzeitig in diesem Zusammenhang zu beachten, wie Herkules unter den Einfluss zweier Lehrer kommt: Nereus, den höheren, und Busiris, den niederen oder psychischen Lehrer, und so sehen wir wieder, wie sowohl die Dualität der Zwillinge als auch ihre mentale Qualität hervorgehoben werden. Wenn dieses Zeichen, wie zur Zeit, zutagetritt, leitet es, da es ein machtvolles, bewegliches Zeichen ist, viele Veränderungen ein; neue Ideen überfluten die Welt; neue Impulse machen sich fühlbar; neue und unentwickelte Annäherungsweisen an geistige Wahrheit erscheinen, und viele Lehrer werden überall auftauchen, um zu helfen, die Rasse in ein neues Stadium geistiger Wahrnehmung zu leiten. Da es ein Luftzeichen ist, können wir sehen, wie die Beherrschung des Luftraums mit grosser Geschwindigkeit vorwärts geht. Gleichzeitig ist ein ständiges Bemühen zu erkennen, die zahlreichen, mannigfaltigen Aspekte menschlicher Bestrebungen zu vereinen und zu koordinieren. Venus ist der esoterische Regent des Zeichens Zwillinge und beherrscht die zweite Dekanate, denn Venus vereint und durch ihren Einfluss tritt das Gesetz der Anziehung und das Zusammenbringen der polaren Gegensätze in Aktion. Alle diese Veränderungen leiten ein neues Stadium der Wahrnehmung, des Seins, ein neues Zeitalter und eine neue Welt ein. Folgerichtig entstehen auch neue Schwierigkeiten und Probleme, und wir finden Saturn, der die letzte Dekanate beherrscht, denn Saturn ist der Planet der Jüngerschaft, der Planet, der die Schwierigkeiten, Probleme und Prüfungen mit sich bringt, die dem Jünger die unmittelbaren Gelegenheiten bieten. Es ist Saturn, der das Tor in die Inkarnation öffnet und ebenfalls Saturn, der dann das Tor zum Pfad der Einweihung aufmacht. Merkur, der Interpret, der erleuchtete Intellekt; Venus, das Prinzip der Anziehung und Einswerdung, und Saturn, der Bereiter der Gelegenheit: diese drei spielen im Leben des Aspiranten ihre Rolle, wenn er das Höhere mit dem Niederen vereint, die fünf Stadien dieser Prüfung durchläuft und die Vision des Ziels erschaut, das er schliesslich erreichen muss. Die drei symbolischen Konstellationen Die drei Konstellationen, die im Zusammenhang mit diesem Zeichen zu finden sind, sind Lepus, der Hase und der Grosse und der Kleine Hund. In ihrem Wechselspiel und ihrer Verbindung zu Herkules, dem Aspiranten, ist die ganze Geschichte des menschlichen Wesens wieder höchst treffend abgebildet. Im Grossen Hund (Canis Major) finden wir Sirius, den Hundsstern, der in vielen alten Büchern «der Anführer der ganzen himmlischen Heerschar» genannt wird, denn er ist zehn oder zwölfmal heller als jeder andere Stern erster Ordnung. Sirius ist immer mit grosser Hitze in Verbindung gebracht worden, daher kommt der Spruch von den «Hundstagen» in der Sommermitte, wenn die Hitze gewöhnlich am grössten ist. Vom Standpunkt des Okkultisten ist Sirius von tiefster Bedeutung. «Unser Gott ist ein verzehrendes Feuer» und Sirius ist sowohl das Symbol der Universalseele als auch der Einzelseele. Deshalb ist er, esoterisch betrachtet, der Stern der Einweihung. In der Sprache der Symbologie wird uns erzählt, dass ein Augenblick kommt, wo vor dem Eingeweihten ein Stern aufstrahlt. Das bedeutet das Erkennen seiner Identität mit der Universalseele, und er erblickt plötzlich durch das Mittel der eigenen Seele seinen eigenen Stern. Canis Major ist der unsterbliche Hund des Himmels, der ewig den kleineren Hund, den «Unter-Hund» (the underdog) jagt, den Menschen in physischer Inkarnation. Diese Jagd hat Francis Thompson in «Der Hund des Himmels» unsterblich gemacht: «Ich floh vor ihm durch die Nächte und Tage; Ich floh vor ihm durch die Bogen der Jahre; Ich floh vor ihm durch die Irrgartenpfade meines eigenen Denkens; und im Nebel der Tränen verbarg ich mich ihm unter eilendem Lachen. Ich eilte empor nach fern sichtbarer Hoffnung, und stürzte hinab in titanisches Dunkel klaffender Ängste vor den machtvollen Füssen, die folgten ..... und ewig mir folgten.» Im Tierkreis von Denderah wird dieser Stern «Apes» genannt, das Haupt. Im Anhang der «Companion Bibel», steht auf Seite 1518 zu lesen, dass der hellste Stern im grossen Hund Sirius ist, der Fürst, im Persischen «der Häuptling» genannt. Es gibt drei weitere Sterne in derselben Konstellation, einer heisst «der Verkünder», der andere «der Strahlende» und der dritte «der Herrliche». Alle diese Bezeichnungen betonen die Herrlichkeit des Canis Mayor, und esoterisch das Wunder und die Glorie des höheren Selbst. In Canis Minor, dem «Unterhund», so erzählt uns dieselbe Schrift, bedeutet der hellste Stern «der Erlöser», der nächststrahlende heisst «der Lastträger» oder «der eine, der für die anderen trägt». So haben wir in der Bedeutung dieser beiden Namen ein Bild des Herkules, wie er an seiner eigenen Erlösung arbeitet, wie er die grosse Bürde des Atlas trägt und die Bedeutung des Dienens lernt. Lepus, der Hase, der mit diesen beiden Konstellationen verbunden ist, enthält einen Stern von intensiv roter Farbe, beinahe wie ein Blutstropfen. Rot ist immer das Symbol der Begierde nach materiellen Dingen. Im Tierkreis von Denderah wird ihm der Name «Basthi-beki» gegeben, was bedeutet: «der in Fluch Gefallene» Aratus um 250 vor Christus spricht von Lepus als «ewig gejagt» und es ist interessant, dass die hebräischen Namen einiger Sterne in dieser Konstellation bedeuten: «Der Feind des Kommenden» (die Bedeutung des hellsten Sterns Arneb), während drei andere Sterne Namen haben, die bedeuten «der Verrückte», «der |
Netnews Homepage Zurück Vorwärts Index Inhaltsverzeichnis |
Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |