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Die Arbeiten des Herkules, Seite 5 ff. (engl.) |
bewusst ist. Es ist das Stadium, in welchem er sich wissend verpflichtet, den
Willen der Seele (welcher im wesentlichen der Wille Gottes ist), der niederen
Natur aufzuerlegen. Auf diesem Pfad unterwirft er sich einem Zwangsvorgang,
damit die Blüte der Seele sich schneller entfalten kann. Seiner
Bereitwilligkeit, den Pfad zu betreten, liegt die Unvermeidlichkeit der
menschlichen Vervollkommnung zugrunde. Diese Vollkommenheit kann auf zwei Arten
erreicht werden. Sie kann das Resultat eines langsamen, stetigen evolutionären
Wachstums sein, das unter dem Gesetz der Natur Zyklus um Zyklus vorangebracht
wird, bis allmählich der verborgene Gott im Menschen und im Universum sichtbar
werden kann. Oder es kann das Resultat der Anwendung einer systematischen
Methodik und Disziplin seitens des Aspiranten sein, die eine raschere Entfaltung
der Kraft und des Lebens der Seele verursacht.
In einer Analyse wurde Jüngerschaft definiert als «ein psychisches Auflösungsmittel, das alle Schlacken hinwegfrisst und nur das reine Gold zurücklässt.» Es ist ein stetig vorangebrachter Prozess der Läuterung, der Veredelung und Umwandlung, bis endlich der Berg der Verklärung und Erleuchtung erreicht ist. Die verborgenen Geheimnisse und Kräfte, die in den menschlichen Wesen latent vorhanden sind, müssen entdeckt, auf göttliche Weise und in Einklang mit der göttlichen Absicht nutzbar gemacht und intelligent angewandt werden. Wurden sie auf diese Weise nutzbar gemacht, dann findet sich der Jünger im Einklang mit denselben universalen göttlichen Energien und Mächten, die den Wirksamkeiten der natürlichen Welt zugrundeliegen. So wird er zum Arbeiter unter dem Evolutionsplan und zum Mitarbeiter jener grossen «Wolke der Zeugen», welche durch die Macht ihrer Anschauung und die Ergebnisse ihrer Errungenschaften die «Throne, Fürstentümer und Mächte» ausmachen, vermittels derer das Eine Leben alle Schöpfung vorwärts zu glorreicher Vollendung führt. Solcherart ist das Ziel, nach dem Herkules strebte und das ist das Ziel, das vor der Menschheit als Ganzes liegt, deren endgültige Gruppenerrungenschaft durch die vielen einzelnen Vervollkommnungen zuwege gebracht wird. Astrologische Zusammenhänge Ein zweiter Zweck dieses Studiums ist das Aufzeigen eines Aspekts der Astrologie, der von dem allgemein verbreiteten abweichen wird. Wir werden die Geschichte des Herkules durch die zwölf Tierkreiszeichen verfolgen. In jedem Zeichen drückte er dessen Merkmale aus, in jedem Zeichen erlangte er neues Wissen über sich selbst, demonstrierte durch dieses Wissen die Macht des Zeichens und erlangte die Gaben, die das Zeichen übermittelt. In jedem Zeichen werden wir ihn finden, wie er seine natürlichen Neigungen überwand, sie beherrschte, sein Schicksal unter Kontrolle brachte und die Tatsache demonstrierte, dass die Sterne zwar geneigt machen, aber nicht zwingen. Die Form der Astrologie, die, wie ich glaube, mit der Zeit die gewöhnliche Art, die sich mit Horoskopen befasst, ersetzen wird, ist jene synthetische Darstellung kosmischer Ereignisse, die sich in unserem planetarischen Leben widerspiegeln sowie im Leben der Menschheit als Ganzes und im Leben jedes einzelnen, der immer der Mikrokosmos des Makrokosmos ist. Diese Art Astrologie beschränkt ihre Aufmerksamkeit vornehmlich auf die Entfaltung des Plans der Jahrhunderte; das enthüllt uns die Geschichte bereits in gewisser Weise soweit es die Menschheit betrifft, aber ein breiter angelegtes Studium der Zeiten und Jahreszeiten könnte uns ein grösseres Verständnis von den Absichten Gottes bringen. Die Menschheit hat eine ungeheure Vergangenheit; Äonen um Äonen sind gekommen und vergangen; das Rad des Lebens dreht sich unaufhörlich und ewig entrollt sich das Pergament des Lebens; wir werden vorwärtsgetragen durch den Anstoss einer wiederkehrenden Kraft, zu einem neueren Aspekt des Ziels und einer grösseren Vision und Verwirklichung. Die Konzentration auf das persönliche Horoskop und das intensive Interesse des einzelnen an seinen eigenen kleinen Angelegenheiten mag natürlich und normal sein, ist aber trotzdem sehr kurzsichtig. Das Bewusstsein, dass wir alle integrale Teile eines grösseren Ganzen sind sowie die Erkenntnis der göttlichen Gesamtsumme aller Dinge, können allein die umfassendere Absicht enthüllen. - Das sind die Ideen, die schliesslich unsere Konzentration auf persönliche Dinge ersetzen müssen. Unsere kleinen Lebensgeschichten müssen in dem grösseren Bild verschwinden. Herkules stellte astrologisch die Lebensgeschichte eines jeden Aspiranten dar und veranschaulichte die Rolle, die jeder einzelne im ewigen Geschehen zu spielen hat. Ein grosser östlicher Lehrer hat im Zusammenhang mit Zodiak und Astrologie folgende anregende Gedanken ausgedrückt: «Dass Astrologie eine Wissenschaft ist und eine kommende Wissenschaft, ist wahr. Dass Astrologie in ihrem höchsten Aspekt und ihrer wahren Auslegung den Menschen schliesslich befähigen wird, sein Verständnis zu konzentrieren und richtig zu funktionieren, ist gleichfalls wahr. Dass in den Enthüllungen, welche diese Astrologie in der kommenden Zeit machen wird, das Geheimnis der wahren Übereinstimmung zwischen Seele und Form zu finden sein wird, ist ebenfalls korrekt. Aber diese Astrologie ist bis jetzt noch nicht entdeckt. Zu viel wird übersehen und zu wenig erkannt, um die Astrologie zu der exakten Wissenschaft zu machen, auf die viele jetzt schon Anspruch erheben. Dieser Anspruch wird in einer zukünftigen Zeit erfüllt werden, aber heute ist es noch nicht so weit. «Astrologie, wie sie heute praktiziert wird, ist dazu verurteilt, zusammenzubrechen und zwar infolge der Schnelligkeit, mit der die Seelen ihre Persönlichkeiten kontrollieren. Das Horoskop der Seele wird nicht auf unserem dreidimensionalen Wissen basieren, denn die Gesetze der Zeit und des Raumes gelten nicht für die Seele.» («Esoterische Astrologie») Wir wollen uns deshalb in dieser Studie mit einer Astrologie befassen, die unmathematisch ist und keine Beziehung zu Horoskopstellen hat. Sie wird sich mit den zwölf Arten von Energie befassen, mittels derer durch das Mittel der Form Bewusstsein der göttlichen Wirklichkeit erreicht werden kann. In keinem fernen Himmel und in keinem subjektiven Stadium gelangte Herkules zu dieser Erkenntnis. Im physischen Körper, gehemmt und begrenzt durch die Neigungen, die ihm das Zeichen übertrug, verrichtete er seine Arbeiten und erlangte das Verständnis seiner eigenen wesenhaften Göttlichkeit. Durch Überwindung der Form und Unterwerfung der Materie wird uns das Bild einer Entfaltung göttlicher Selbstverwirklichung gegeben. Deshalb haben wir in dieser Studie von Herkules, dem Jünger, und von Christus, dem Welterlöser, eine vollkommene bildhafte Darstellung der letzten Stadien der Entfaltung, die uns alle erwartet. Die fünf grossen Einweihungen, wie sie uns in der Geschichte Jesu veranschaulicht sind, werden hier nicht behandelt, sondern bilden den Gegenstand eines anderen Buches. («Von Bethlehem nach Golgatha») Wenn wir die Geschichte des Herkules studieren und mit ihm seine zwölf Arbeiten in der Runde des grossen Zodiak der Himmel verfolgen, werden wir diese von zwei Gesichtspunkten her betrachten: dem des einzelnen Aspiranten und dem der Menschheit als Ganzes. Es ist jetzt möglich, die menschliche Familie «en masse» praktisch so zu sehen, dass sie das Stadium eines Aspiranten erreicht hat, eines intelligenten Suchers, eines Menschen, der sein Denken entwickelt, seine mentalen, emotionalen und physischen Fähigkeiten koordiniert und das Interesse für die Erscheinungswelt erschöpft hat, und der nach einem Weg in ein erweitertes Wahrnehmungsgebiet und eine sicherere Sphäre seiner Unternehmungen Ausschau hält. Dieses Stadium wurde während der Jahrhunderte immer durch fortgeschrittene einzelne ausgedrückt, aber niemals zuvor befand sich die Rasse selbst in diesem Zustand. Hierin liegt das Wunder vergangener Errungenschaft und hierin ist die Stunde der gegenwärtigen Gelegenheit erkennbar. Der heutige Weltjünger. Die Prüfungen, denen sich Herkules willig unterwarf, und die Aufgaben, in die er sich manchmal gedankenlos hineinstürzte, sind ebenso jetzt für viele Tausende möglich. Es wird offensichtlich, wie seltsam anwendbar auf moderne Zustände die verschiedenen Einzelheiten der dramatischen und oft amüsanten Geschichte seiner Bemühungen auf dem Pfad des Aufstiegs sind. Jeder von uns ist ein embryonaler Herkules und jeder von uns steht den gleichen Aufgaben gegenüber; jeder von uns muss das gleiche Ziel erreichen und den gleichen Kreis des Zodiak durchlaufen. Das Werk, das getan werden muss, hat als erstes Ziel die Ausmerzung jeglicher Furcht und die Beherrschung der natürlichen Kräfte der menschlichen Natur. Denen muss Herkules in jeder möglichen Kombination gegenübertreten, ehe er den Berg der Einweihung im Steinbock erklimmen und zum Diener der Menschheit werden kann. Konkurrenzdenken und selbstsüchtige Ziele müssen völlig umgewandelt und ausgemerzt werden und wir werden sehen, wie Herkules die Lektion lernt, dass es kein Teil der Aufgabe eines Gottessohnes sein kann, irgend etwas für das getrennte Selbst zu erraffen. Er muss sich als Individuum erkennen, nur um zu entdecken, dass Individualismus dem Wohl der Gruppe intelligent geopfert werden muss. Er entdeckt gleicherweise, dass persönliche Habgier keinen Platz im Leben des Aspiranten hat, der Befreiung sucht vom ewig wiederkehrenden Zyklus des Daseins und der ständigen Kreuzigung auf dem Kreuz der Materie. Die Kennzeichen des Menschen, der im Formleben verhaftet ist und unter der Herrschaft der Materie steht, sind Furcht, Individualstreben, Wettbewerbsdenken und Besitzgier. Diese müssen geistigem Vertrauen, Zusammenarbeit, Gruppengewahrsein und Selbstlosigkeit Platz machen. Das ist die Lektion, die uns Herkules bringt und das ist die Demonstration des Lebens Gottes, das durch den schöpferischen Prozess hervorgebracht wird und bei jeder Runde des Lebens Gottes um den Zodiak, die, wie uns die Astronomen sagen, etwa 25'000 Jahre zur Erfüllung braucht, jedesmal schöner erblüht. Dies ist die Geschichte des kosmischen Christus, der auf dem fixen Kreuz der Himmel gekreuzigt ist; dies ist die Geschichte des historischen Christus, die uns in den Evangelien gegeben ist und sich vor 2000 Jahren in Palästina zugetragen hat; es ist die Geschichte des individuellen Christus, der auf dem Kreuz der Materie gekreuzigt und in jedem menschlichen Wesen inkarniert ist. Gott in der Materie inkarniert. Dies ist die Geschichte unseres Sonnensystems die Geschichte unseres Planeten, die Geschichte des Menschen. So haben wir, wenn wir in den gestirnten Himmel über uns schauen, das grosse Drama ewig bildhaft vor uns, das die Geschichte des Herkules in allen Einzelheiten für den Aspiranten erläutert. Schlüsselgedanken Vier Schlüsselgedanken können hier übermittelt werden, die den zugrundeliegenden schöpferischen Prozess und das Ziel sowohl des kosmischen Christus als auch des einzelnen Aspiranten ausdrücken. Sie geben uns den Schlüssel für die Auswirkung des Plans. Zusammengenommen verkörpern sie die ganze Geschichte der Beziehung von Geist und Materie, von Leben und Form, von Seele und Körper. Erstens: «Die Natur bringt unsichtbare Energien durch sichtbare Formen zum Ausdruck.» Hinter der objektiven Welt der Erscheinungen, menschlicher oder solarer, kleiner oder grosser, organischer oder anorganischer, liegt eine subjektive Welt von Kräften, die für die äussere Form verantwortlich ist. Hinter der äusseren materiellen Hülle findet sich ein unermessliches Reich wesenhaften Seins und es ist diese Welt lebendiger Energien, in die jetzt sowohl Religion als auch Wissenschaft eindringen. Alles Äussere, Berührbare ist ein Symbol innerer schöpferischer Kräfte und diese Idee ist es, die aller Symbologie zugrundeliegt. Ein Symbol ist eine äussere, sichtbare Form einer inneren, geistigen Wirklichkeit. Mit diesem Wechselspiel zwischen äusserer Form und innerem Leben ringt Herkules. Er kannte sich selbst als die Form, das Symbol, denn die Herrschaft der niederen materiellen Natur machte ihre Gegenwart mit der Leichtigkeit jahrhundertelangen Ausdrucks fühlbar. Gleichzeitig wusste er, dass sein Problem darin bestand, geistiges Wesen und geistige Energie auszudrücken. Er musste in Tat und Erfahrung erkennen, dass er Gott war, immanent in der Natur, dass er das Selbst in enger Beziehung zum Nicht-Selbst war, dass er mit dem Gesetz von Ursache und Wirkung zu experimentieren hatte und zwar vom Standpunkt des Urhebers der Ursachen, um intelligente Wirkungen zu erzielen. Er ging durch die zwölf Zeichen des Zodiak, bemüht, subjektiv zu arbeiten und zu versuchen, den Lockungen und dem Zug der äusseren greifbaren Form zu widerstehen. Der zweite Schlüsselgedanke kann in den Worten ausgedrückt werden: «Das Konzept von einer verborgenen Gottheit findet sich im Herzen aller Religionen.» |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |