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Der Yoga-Pfad (die Yoga Sutras von Patanjali), Seite 271 ff. (engl.)

Die folgenden Synonyme müssen im Zusammenhang mit diesem Lehrspruch beachtet werden, wenn man zu einem klaren Verstehen [272] kommen will:

I. Geistige Essenz. #II. Der Ton oder das Wort. #III. Das Objekt.

1. Geist #1. Die Seele #1. Körper

2. Pneuma #2. Die Psyche #2. Form

3. Der Vater. Shiva #3. Der Sohn. Vishnu #3. Der Heilige Geist. Brahma.

4. Die Monade. Der Eine #4. Der kosmische Christus. #4. Träger des Lebens und der Inkarnation.

5. Der ewige Wille, die Zielsetzung #5. Ewige Liebe-Weisheit #5. Ewige Tätigkeit und Intelligenz.

6. Der Eine grosse Atem #6. Das AUM. 6. #Die Welten.

7. Leben. #7. Bewusstseins-Aspekt. #7. Tätigkeitsaspekt.

8. Vereinigende Energie. #8. Anziehende Kraft. #8. Materie.

9. Erster Aspekt. #9. Zweiter Aspekt. #9. Dritter Aspekt.

Im Denken des Menschen werden diese drei Aspekte nicht auseinandergehalten, und es wird das Äussere und Gegenständliche gewöhnlich als Wirklichkeit angesehen. Das ist die grosse Maja oder Illusion, die nur dann verschwindet, wenn der Wahrnehmende die drei grossen Aspekte in jeder Form unterscheiden kann, auch in seiner eigenen. Wenn der zweite Aspekt, die Seele, das mittlere und vermittelnde Prinzip, erkannt wird, dann wird auch die Natur der Form erkannt, und es kann dann die Wesensart des Geistes gefolgert werden. Das unmittelbare Wissensgebiet jedoch, das der Yogi beherrschen muss, ist das des zweiten Aspekts. Er muss bis zum Wort oder Ton vordringen, der jede Form in sichtbare Erscheinung gebracht hat und der das Ergebnis des Atems, der Essenz oder des Geistes ist.

«Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht ... «. (Johannes I, 1:3)

Hier, in der [273] christlichen Bibel, haben wir den Kernpunkt der ganzen Lehre, und in der Bedeutung der drei Buchstaben des heiligen Wortes Aum liegt der Schlüssel zum gesamten kosmischen Prozess. Wenn die Meditation in der richtigen Weise durchgeführt wird, offenbart sie den zweiten oder Seelen-Aspekt, und es kann dann der Ton, das Wort (die Stimme der Stille) gehört werden.

Wenn diese Stimme einmal vernommen wurde und das Werk ohne Unterlass durchgeführt wird, offenbart sich das Reich des Bewusstseins, und der Yogi ist mit dem zweiten Aspekt seines eigenen Wesens und mit dem zweiten Aspekt in jeder Form in Verbindung. Das ist die Grundlage für die ganze Wissenschaft der Seele, und sie führt den Menschen zum Erkennen seiner eigenen Seele oder Psyche und der Psyche in jeder Form göttlichen Lebens. Es ist die Grundlage für die gesamte Wissenschaft des Psychismus in seinen höheren und niederen Aspekten.

Wenn ein Mensch niedere psychische Fähigkeiten hat, ist er sich des Seelenaspekts der materiellen Formen bewusst und reagiert auf ihn, und der dritte oder der Brahma-Aspekt (Körper) dominiert, denn ein jedes Atom der Materie hat eine Seele. Das bezieht sich auf alles, was zu den untermenschlichen Lebensbereichen gehört.

Wenn er auf die höhere Entsprechung reagiert, auf die Wirklichkeit, von der die niedere nur der Schatten ist, dann ist er mit dem Christus-Bewusstsein in Verbindung, mit der Seele seines Seins, die eins ist mit der Seele in allen übermenschlichen Lebensbereichen.

Im Zusammenhang hiermit müssen zwei Dinge bedacht werden. Wenn der Mensch niedere psychische Fähigkeiten hat, steht er mit dem zweiten Aspekt des niederen Menschen, dem Astralkörper in Verbindung, mit dem mittleren Prinzip im niederen Menschen, das [274] den Mental- und den Ätherkörper verbindet. Er steht daher mit allem in Verbindung, was auf dieser Ebene berührt werden kann.

Wenn er jedoch höhere psychische Fähigkeiten hat, steht er mit dem zweiten Aspekt göttlicher Manifestation in Verbindung, mit dem Ego oder der Seele auf ihrer eigenen Ebene, die das vermittelnde Prinzip zwischen Monade und Persönlichkeit, das Bindeglied zwischen Geist und Körper ist.

Es ist interessant, dass ein Hinweis für die Richtigkeit dieser Aussagen darin gesehen werden kann, dass sich die niederen psychischen Fähigkeiten medial veranlagter Menschen in (Geister-) Erscheinungen äussern, wie sie in gewöhnlichen spiritistischen Sitzungen beobachtet werden können. Die Verbindung mit der Astralebene wird durch jenes grosse Zentrum, den Solar-Plexus hergestellt, der die drei höheren Zentren mit den niederen verbindet. Das erklärt auch die Tatsache, dass bei den Materialisationen in spiritistischen Sitzungen so oft Blumen erscheinen, denn das Pflanzenreich ist das mittlere Reich der drei untermenschlichen Lebensbereiche (Mineral-Pflanzen- und Tierreich). Hier ist auch die Erklärung für das häufige Erscheinen von Indianerführern zu finden, denn sie sind die zurückgelassenen Hüllen und mächtige Gedankenformen der zweiten von den drei eigentlichen menschlichen Rassen - der lemurischen, atlantischen und arischen Rasse. Lemurische Hüllen oder Gedankenformen gibt es heute nicht mehr, aber es sind noch viele atlantische Hüllen zu finden, die durch gewisse Riten atlantischer Magier erhalten geblieben sind.

Durch konzentriertes Meditieren über den Unterschied zwischen diesen Aspekten kann schliesslich die Stimme der Stille vernommen werden, und der Mensch kann mit seinem eigenen zweiten Aspekt in Verbindung treten. Er wird dann wissen, dass er das «fleischgewordene Wort» ist, und er wird sich als das Aum erkennen.

Wenn das [275] der Fall ist, wird er das Wort auch in anderen Menschen wahrnehmen und den Ton hören, der von allen Formen in allen Reichen der Natur ausgeht. Das Reich der Seele wird ihm offenstehen; und wenn er auch noch den Ton in allen vier Reichen wahrnimmt, wird er wissen, dass er selbst ein Meister ist. Seelenwissen und die Fähigkeit, mit der Seele aller Dinge in den drei Welten zu wirken, ist das charakteristische Merkmal des Adepten.

18. Ein Wissen um frühere Leben wird möglich, wenn man die Fähigkeit erlangt, Gedankenbilder zu sehen.

Dieser Lehrspruch hat eine grosse Bedeutung, denn er gibt die Grundbedingung an für die Wiedergewinnung eines Wissens um vergangenes Erleben. Diese Grundlage ist ausgesprochen mental, und nur die Menschen, die mental eingestellt sind und ihr Denken beherrschen, können dieses Wissen, falls sie es wünschen, zurückrufen. Die Fähigkeit, Gedankenbilder zu sehen, entwickelt sich nur durch Gedankenbeherrschung; und die Gedanken können nur durch den wirklichen oder geistigen Menschen beherrscht werden. Daher können nur die in ihrem Ego verankerten Menschen dieses Wissen wirklich erlangen. Hier könnte jemand fragen, was jene Menschen sehen, die gefühlsbetont und nicht mental eingestellt sind, wenn sie behaupten, sie wüssten, wer sie gewesen sind und was ihre Freunde in vergangenen Leben waren? Sie lesen die Akasha-Chronik, und da ihre Gedankenbeherrschung und ihre mentalen Fähigkeiten nicht zureichend sind, können sie das, was sie sehen, weder unterscheiden noch genau erkennen.

Die Akasha-Chronik gleicht einem unermesslichen photographischen Film, der alles Verlangen und alle Erdenerfahrungen unseres [276] Planeten registriert. Die Menschen, die diese Chronik wahrnehmen können, sehen darauf dargestellt:

1. Die Lebenserfahrungen eines jeden Menschen von Anbeginn der Zeit.

2. Die Reaktionen des gesamten Tierreiches auf Erfahrungen.

3. Die seit undenklichen Zeiten angehäuften Gedankenformen kamischer Art (aus der Begierde kommend) einer jeden menschlichen Einheit. Hier liegt die grosse Gefahr der Täuschung durch die Aufzeichnungen. Nur ein geschulter Okkultist kann zwischen dem tatsächlichen Erleben und jenen astralen Bildern unterscheiden, die durch Imagination und heftiges Verlangen geschaffen wurden.

4. Den planetarischen «Hüter der Schwelle» mit allem, was zu diesem Begriff gehört, und alle Ansammlungen von Formen, die sich in seiner Umgebung befinden.

Der geschulte Seher hat gelernt, das abzusondern, was zu seiner eigenen Aura, und was zur Aura des Planeten gehört (das ist in Wirklichkeit die Akasha-Chronik). Er kann den Unterschied zwischen diesen Aufzeichnungen erkennen, von denen es folgende gibt:

a. Planetarische.

b. Hierarchische, die das Wirken der zwölf schöpferischen Hierarchien betreffen. Diese arbeiten an der Verwirklichung des Planes des Logos.

c. Imaginative Formen, die Ergebnisse des Wunschdenkens der Myriaden von Menschen, getrieben vom Verlangen nach dieser oder jener Art von Erfahrung.

d. Die historischen Aufzeichnungen über Rassen, Nationen Gruppen und Familien auf der physischen und auf der astralen Ebene. Man muss [277] beachten, dass jeder Mensch zu einer physischen Familie gehört, die ihn durch ihre Abstammung mit dem Tierreich verbindet, und dass er ebenso zu einer astralen Familie gehört. Durch diese Zugehörigkeit ist er auf dem aufwärtsführenden Bogen mit seiner egoischen Gruppe verbunden, und auf dem abwärtsführenden Bogen mit dem Pflanzenreich.

e. Die astrologischen Aufzeichnungen; das sind Formen, die sich auf der Astralebene unter dem Einfluss der planetarischen Kräfte gebildet haben. Diese umfassen zwei grosse Gruppen.

1. Die astrologischen Formen und Gedankenbilder in der Akasha, die durch das Einströmen von solarer Kraft (über die Planeten) entstanden sind.

2. Jene Formen oder Bilder, die durch das Einströmen kosmischer Kraft aus einem Tierkreiszeichen, das heisst aus der entsprechenden Konstellation, hervorgebracht wurden.

Diese hier aufgezählten Punkte sollen zeigen, dass die meisten Behauptungen über vergangene Verkörperungen unmöglich wahr sein können. Sie sind die Ergebnisse einer lebhaften Phantasie und der irrigen Annahme, dass die kurzen Augenblicke astralen Sehens, die einen winzigen Ausschnitt des Akasha-Films enthüllen, das zeigen, was sich auf den Menschen bezieht, der es sieht. Das ist ebenso unwahrscheinlich, wie wenn die vielen Menschen und die Geschäftigkeit in einer grossen Stadt, die von irgendeinem Fenster aus beobachtet werden, dem Zuschauer über seine Verwandten und Freunde und deren Beschäftigung Aufschluss geben würden.

Das in diesem Lehrspruch angedeutete Wissen kommt auf dreifache Weise:

1. Durch die Fähigkeit, auf Wunsch die Aufzeichnungen direkt sehen zu können. Diese Art, sich einen Einblick zu verschaffen, wird selten angewendet, ausser von Eingeweihten und Adepten in bezug auf ihre verpflichteten Jünger.

2. Durch [278] unmittelbares Erkennen der Gruppentätigkeit und Gruppenbeziehungen des Egos eines Menschen. Diese Erkundung umfasst jedoch nur den Zeitabschnitt, der begann, als der Mensch den Probepfad betrat. Erlebnisse vor dieser Zeit haben verhältnismässig ebensowenig Bedeutung wie eine Sekunde im Leben eines alten Menschen, der auf sein langes Leben zurückblickt. Nur bedeutende Ereignisse zählen, nicht einzelne Stunden und Sekunden.

3. Durch die Wirksamkeit des Instinkts. Diese gründet sich auf Erinnern, auf erworbene Fähigkeiten und auf das Vorhandensein jener Eigenschaften, die zur Ausrüstung des Egos gehören. Das Ego weiss, dass die Fähigkeit, so oder so in den drei Welten zu handeln, das unmittelbare Ergebnis von Erfahrungen ist, die in der Vergangenheit gemacht wurden, und es weiss auch, dass gewisse Wirkungen durch gewisse Ursachen erreicht werden können. Zu diesem Wissen kommt er durch konzentriertes Meditieren.

Die Gedankenbilder, die er wahrnimmt, sind:

1. die zur Zeit der Meditation in seiner Aura befindlichen,

2. die in seiner unmittelbaren Umgebung,

3. die seiner jetzigen Familie, Gruppe und Rasse,

4. die seines gegenwärtigen Lebens,

5. die seiner egoischen Gruppe.

Durch ständiges Aussondern arbeitet er sich so allmählich durch alle Schichten der Gedankenbilder hindurch, bis er zu jener Schicht von Denkeindrücken kommt, die zu dem Zeitabschnitt gehören, mit dem er sich befasst. Das ist dann nicht eine blosse Wahrnehmung gewisser Aspekte der Aufzeichnungen, sondern [279] ein ausgesprochen wissenschaftlicher Vorgang, der nur dem geübten Okkultisten bekannt ist.

19. Durch konzentriertes Meditieren werden die Gedankenbilder im Denken anderer Menschen erkennbar.

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.