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Der Yoga-Pfad (die Yoga Sutras von Patanjali), Seite 53 ff. (engl.) |
i. Der Herr der Welt ist der Jünger einer der drei planetarischen Wesenheiten, welche die drei Haupt-Aspekte repräsentieren. j. Diese wiederum sind Jünger des solaren Logos. [54] Es dürfte daher dem aufmerksam Studierenden klar sein, dass alle voneinander abhängen, und dass die Errungenschaft des einen die ganze grosse Gruppe zutiefst beeinflusst. Man könnte sagen, dass Jüngerschaft ein Sammelbegriff ist, der alle die Seinszustände im vierten und fünften Reich (im menschlichen und geistigen) umfasst, in denen gewisse Bewusstseinserweiterungen durch eine besondere Schulung erreicht wurden. 27. Das Wort Ishvaras ist Aum (oder Om). Es ist das Pranava. (Siehe Buch I, Lehrspruch 1). Es gibt in der manifestierten Welt, soweit es sich um das Menschenreich handelt, drei grundlegende Worte oder Tonschwingungen. Es sind dies: I. Das Wort, der Grundton der Natur. Das ist das Wort oder der Ton aller aus physischer Substanz bestehenden Formen, der, wie allgemein bekannt, auf den Grundton «FA» abgestimmt ist. Mit diesem Ton hat der Weiss-Okkultist nichts zu tun, denn er befasst sich nicht damit, das Physische zu stärken und zu mehren, sondern ist bestrebt, das Seelische oder Ungreifbare sichtbar zu bekunden. Es ist das Wort des dritten Aspekts, des Brahma oder Heiligen Geistes. II. Das Heilige Wort. Das ist das Wort der Herrlichkeit, das Aum. Es ist das Pranava, die Schwingung des bewussten Lebens selbst, das allen Formen eingehaucht wird. Es ist das Wort des zweiten Aspekts; so wie das in der richtigen Weise lautgewordene Wort [55] der Natur die Formen entstehen lässt, welche die Seele (den zweiten Aspekt) offenbaren sollen, genau so bringt das richtige intonierte Pranava vermittels der Seele den Vater (oder Geist) zum Ausdruck. Es ist das Wort der inkarnierten Gottessöhne. In einem so kurzen Kommentar wie diesem ist es nicht möglich, eine Abhandlung über dieses geheimste der Geheimnisse, über dieses grosse Mysterium aller Zeiten zu schreiben. Man kann lediglich gewisse Fakten über des Aum miteinander vergleichen, und es muss dem Suchenden überlassen bleiben, den Gedanken weiter auszuspinnen und die Bedeutung der kurzen Angaben (entsprechend dem Grad seiner Intuition) zu erfassen. III. Das verlorengegangene Wort. Die Grundidee dieses verlorengegangenen Wortes ist uns in der Freimaurerei erhalten geblieben. Es ist das Wort des ersten Aspekts, des Geist-Aspekts; nur ein Eingeweihter dritten Grades kann die Suche nach diesem Wort regelrecht aufnehmen, denn nur die befreite Seele kann es finden. Dieses Wort bezieht sich auf die höchsten Einweihungen, weshalb es für uns keinen Zweck hat, weiter darauf einzugehen. Die folgenden Aussagen, die über das Heilige Wort gemacht werden können, sollten darum mit Sorgfalt studiert werden. 1. Aum ist das Wort der Herrlichkeit; es ist der Christus in uns, die Hoffnung auf Herrlichkeit. 2. Wenn das Wort richtig verstanden wird, veranlasst es den zweiten Aspekt, den Christus-Aspekt der Göttlichkeit, strahlend in Erscheinung zu treten. 3. Es ist der Ton, der die (makrokosmisch oder mikrokosmisch) inkarnierte Seele, das Ego, den Christus, in die Welt der Formen bringt und bewirkt, dass der «strahlende Augoëides» auf Erden gesehen werden kann. 4. Es ist [56] das Wort, welches das Bewusstsein freisetzt und - richtig verstanden und gebraucht - die Seele von den Begrenzungen der Form in den drei Welten befreit. 5. Das Aum verbindet die drei Aspekte zu einer Einheit; daher ist es in erster Linie das Wort des Menschenreiches, in welchem die drei Ströme göttlichen Lebens - Geist, Seele und Körper zusammentreffen. 6. In einem besonderen Sinn ist es auch das Wort der fünften, der arischen Rasse. Die Aufgabe dieser Rasse ist es, in einer neueren und vollkommeneren Weise das Wesen der inneren Identität, der Seele in der Form, den Sohn des Denkens, den Sonnenengel, das fünfte Prinzip, zum Ausdruck zu bringen. 7. Die Bedeutung dieses Wortes wird erst dann klar, wenn das «innere Licht» erlebt wurde. Durch dessen Anwendung wird der «Funke» zum strahlenden Licht, das Licht zur Flamme, und die Flamme schliesslich zu einer Sonne. Durch dessen Anwendung «geht die Sonne der Gerechtigkeit» im Leben eines jeden Menschen auf. 8. Jeder der drei Buchstaben hat eine Beziehung zu den drei Aspekten, und ein jeder kann auf jedwelche bekannte Dreiheit angewendet werden. 9. Der Meister, der Innengott, ist in Wahrheit das Wort, das Aum, und für diesen Meister (der sich im Herzen aller Menschen befindet) trifft es zu, dass «Am Anfang das Wort war», und das Wort bei Gott (daher Dualität), und Gott das Wort war. Durch dessen Anwendung kommt der Mensch zur Erkenntnis. a. seiner eigenen essentiellen Göttlichkeit; b. des Zwecks, eine Form anzunehmen; c. der Beschaffenheit [57] und Struktur dieser Formen; d. der wahren Natur des Bewusstseins, also der Beziehung des göttlichen Selbstes (des Geistes) zur Form, seinem Gegenpol. Wir nennen diese Beziehung in ihrer entwicklungsgemässen Entfaltung und Auswirkung Bewusstsein; und das wesentliche Merkmal dieses Bewusstseins ist Liebe. 10. Der Guru oder Meister, der einen Schüler bis zum Tor der Einweihung führt und über ihn bei allen Anfangsprüfungen und weiteren Tests wacht, repräsentiert ebenfalls das Wort; durch die wissenschaftliche Anwendung dieses grossen Tones erzeugt er eine gewisse Stimulierung und Vitalisierung der Zentren des Jüngers und macht dadurch gewisse Entfaltungen möglich. Mehr kann über das Heilige Wort nicht mitgeteilt werden. Das bisher Gesagte genügt, um dem Aspiranten dessen Zweck und Wirkungskraft anzudeuten. Wenn der Schüler - durch Studium und eigene Anstrengung - zu richtigen Schlussfolgerungen kommt, werden zu gegebener Zeit und auf andere Weise weitere Informationen erteilt werden. Man könnte noch folgendes hinzufügen: Wenn man über dieses grosse Wort meditiert, findet man den Schlüssel zur wahren esoterischen Bedeutung der Worte in der Geheimlehre von H. P. Blavatsky: «Wir betrachten das Leben als die eine Daseinsform, die sich in dem manifestiert, was wir Materie nennen; oder als das, was wir fälschlicherweise im Menschen trennen und Geist, Seele und Materie nennen. Materie ist der Träger für die Manifestation der Seele auf dieser Daseinsebene, und Seele ist der Träger auf einer höheren Ebene [58] für die Manifestation des Geistes; und diese drei sind eine Trinität, die verbunden ist durch das Leben, das alle durchdringt». 28. Wer das Wort ertönen lässt und über dessen Bedeutung nachdenkt, findet den Weg. Das ist eine ganz allgemein gehaltene Formulierung, die indes den Sinn der im Sanskrit gebrauchten Begriffe richtig wiedergibt. Unter den vielen Übersetzern deutet nur Vivekananda diesen Lehrspruch in der gleichen Weise, nämlich folgendermassen: «Das wiederholte Intonieren des OM und das Meditieren über dessen Bedeutung (ist der WEG)». Die anderen Übersetzer lassen die drei letzten Worte aus, obwohl die Schlussfolgerung klar ist. Der Ausdruck «das Wort ertönen lassen» darf nicht zu wörtlich genommen werden. Das esoterische «Intonieren» gründet sich auf das Studium des Gesetzes der Schwingung; und es ist ein allmähliches Einstimmen der niederen Schwingungen der Bewusstseinshüllen, so dass sie mit dem Ton (oder der Schwingung) des bewussten Einwohners zusammenstimmen. Genau genommen soll die Seele (das Ego) auf ihrer eigenen Ebene das Wort ertönen lassen; die Schwingung wird dann auf die verschiedenen Körper oder Träger, in denen diese Seele wohnt, einwirken. Es ist daher ein mentaler Vorgang, der nur von denen richtig durchgeführt werden kann, die durch Meditation, Selbstdisziplin und selbstlosen Dienst - eine bewusste Einswerdung mit der Seele erlangt haben. Aspiranten, die diesen Zustand erstreben, bedienen sich der machtvollen Faktoren [59] der Einbildungskraft, der bildlichen Vorstellung und der Ausdauer in der Meditation, um dieses Anfangsstadium zu erreichen. Hier muss bemerkt werden, dass dieses Stadium wenigstens teilweise erreicht sein muss, ehe der Aspirant ein angenommener Jünger werden kann. Das Anstimmen des Wortes ist ein zweifacher Vorgang; diese Bemerkung ist wichtig. Da ist zuerst der Akt des Egos, des Sonnenengels, des höheren Selbstes, der Seele, die das Wort von ihrer Wohnstätte aus (im abstrakten Bereich der Mentalebene) lautwerden lässt. Sie lenkt diesen Ton über das Sutratma und die Bewusstseinshüllen zum physischen Gehirn des inkarnierten Menschen, zum Schatten oder Abbild. Diese «Tongebung» muss ständig wiederholt werden. Das Sutratma ist das magnetische Bindeglied, das in der Bibel der «Silberfaden» genannt wird; es ist jener Faden lebendigen Lichtes, der die Monade (den Geist im Menschen) mit dem physischen Gehirn verbindet. Zweitens ist da das ernsthafte Nachsinnen des Menschen in seinem physischen Gehirn über diesen Ton, insoweit er ihn erkennt. Hier wird auf die zwei Pole des Seins hingedeutet: auf die Seele, und auf den Menschen in der Verkörperung; zwischen diesen beiden verläuft der Faden, über den die Schwingungen des Pranava (oder Wortes) laufen. Studenten der esoterischen Wissenschaft müssen die Technik der hier dargestellten Vorgänge beachten. Beim Ertönen des Wortes werden folgende Faktoren wirksam: 1. Die Seele, die es anstimmt und aussendet. 2. Das Sutratma, der Faden, dem entlang der Ton schwingt und weitergeleitet wird. 3. Die Bewusstseinshüllen (die [60] mentale, emotionale und ätherische), die daraufhin in Resonanz mitschwingen und dadurch angeregt werden. 4. Das Gehirn, das so geschult werden kann, dass es den Ton wahrnehmen und im Gleichklang mitschwingen kann. 5. Die darauf folgende Tätigkeit des Menschen in der Meditation. Er hört den Ton (manchmal die «stille, feine Stimme» oder die «Stimme der Stille» genannt); er erkennt ihn als das, was er ist, und assimiliert in tiefem Nachdenken die Ergebnisse der Tätigkeit seiner Seele. Wenn der Aspirant später in die Geheimnisse weiter eingedrungen ist und gelernt hat, wie man die Seele und den niederen Menschen so vereinigt, dass sie als harmonische Einheit auf Erden wirken können, dann kommt er auch darauf, wie man das Wort auf der physischen Ebene anstimmen muss, um die inneren, verborgen ruhenden Kräfte zu wecken und dadurch die Zentren zu stimulieren. Auf diese Weise nimmt er in zunehmendem Mass am schöpferischen, magischen und psychischen Wirken der Manifestation teil; dabei hält er sich immer vor Augen, dass alles, was er tut, seinen Mitmenschen zum Wohle dient, und dass dadurch die Pläne der planetarischen Hierarchie gefördert werden. 29. Dadurch wird das Selbst (die Seele) erkannt, und es werden alle Hindernisse beseitigt. Wenn der Meister im Innern erkannt wurde, macht sich seine Kraft in zunehmendem Mass bemerkbar; und der Aspirant unterstellt seine gesamte niedere Natur diesem neuen Beherrscher. Hier muss bemerkt werden, dass die schliessliche und völlige Beseitigung [61] aller Hindernisse erst nach der ersten intuitiven Erkenntnis erfolgen kann. Die Entwicklung verläuft folgendermassen: 1. Streben nach Kontakt mit der Seele. 2. Erkennen der Hindernisse, also ein Verstehen dessen, was das wahre Kennenlernen verhindert. |
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