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Von Bethlehem nach Golgatha, Seite 16 ff. (engl.)
Natur nicht zu hören. Loslösung legt dem Menschen einen neuen Rhythmus auf. Durch das Verstehen der Lektion über LEIDENSCHAFTSLOSIGKEIT wird er immun gegen die Leiden der niederen Natur, wie er auch sein Interesse löst von zweitrangigen, unwesentlichen Dingen und es auf höhere Wirklichkeiten richtet. Durch Ausübung der UNTERSCHEIDUNG lernt das Denken das Gute, Schöne und Wahre zu wählen. Diese drei Praktiken, die zu einer veränderten Haltung gegenüber dem Leben und der Wirklichkeit führen, werden, wenn vernünftig angewendet, die Herrschaft der Weisheit bringen und den Schüler für das Christusleben vorbereiten.

Auf diese Belehrung der Menschheit folgt das Wirken Christi mit der Menschheit, woraus Verständnis kommt für den Wert des Individuums und seine selbst unternommenen Anstrengungen zur Freiheit und zur Erleuchtung, mit dem Endziel von Gruppenliebe und Gruppenwohl. Wir lernen, uns selbst zu vervollkommnen in Übereinstimmung mit dem Befehl Christi: «Seid vollkommen. ... (Matth. V/48), um etwas zum Wohl der Gruppe beizutragen und um so Christus vollkommen zu dienen. So wird jene geistige Wirklichkeit, von der Paulus spricht als: «Christus in euch, die Hoffnung auf Herrlichkeit» (Col. I/27) im Menschen frei und kann sich in vollem Ausdruck zeigen. Wenn dieses Ideal von genügend Menschen erfasst ist, kann die ganze menschliche Familie zum erstenmal vor dem Tor stehen, das zum Pfad des Lichts führt, und das [17] Christusleben wird aufblühen im Menschenreich. Die Persönlichkeit verblasst dann, überstrahlt vom Glanz der Seele, welche wie die aufsteigende Sonne die Dunkelheit vertreibt, die Lebenssituation offenbart und die niedere Natur zum Strahlen bringt. Dies führt zu Gruppentätigkeit, und das Selbst, wie es gewöhnlich verstanden wird, verschwindet; das geschieht bereits. Das Endergebnis des Wirkens Christi ist für uns sichtbar in seinen Worten im Johannes-Evangelium XVII wiedergegeben, die zu lesen für uns alle wertvoll wäre.

Persönlichkeit, Einweihung, Einswerdung in diesen drei Worten kann die Botschaft Christi ausgedrückt werden. Als er auf Erden weilte, fasste er es in den Worten zusammen: «Ich und der Vater sind eins» (Joh. X/30). Dieses grosse Wesen, Christus, gab uns durch den Vorgang der fünf grossen Einweihungen ein Bild von den Stufen und der Methode, durch welche die Einswerdung mit Gott erlangt werden kann. Dieser Satz gibt uns den Schlüssel zum Verständnis der ganzen Evangelien und bildet das Thema dieses Buches.

Buddha #Die Methode #Loslösung

Leidenschaftslosigkeit

Unterscheidung

Christus #Das Ergebnis #Individualismus

Initiation (Einweihung)

Identifikation (Einswerdung)

Christus lebte sein Leben in jenem kleinen, aber bedeutsamen Streifen Landes, den wir Palästina, das Heilige Land nennen. Er kam, um uns die Möglichkeit individueller Zielerlangung zu beweisen. Er erschien (wie alle grossen Lehrer durch die Zeitalter hindurch) aus dem Orient und wirkte in diesem Land, das wie eine Brücke zwischen der östlichen und der westlichen Hemisphäre zu sein scheint und zwei völlig verschiedene Zivilisationen scheidet. Moderne Denker würden gut tun zu überlegen, dass das Christentum eine überbrückende Religion ist. Hierin liegt seine grosse [18] Bedeutung. Das Christentum ist die Religion jener Übergangsperiode, die das Zeitalter selbstbewusster, individualistischer Existenz mit einer zukünftigen gruppenbewussten geeinten Welt verbindet. Es ist vor allem eine Religion der Spaltung, die dem Menschen seine Dualität aufzeigt und dadurch den Grund legt für seine Anstrengungen, die Einheit oder das Einswerden zu erreichen. Die Verwirklichung dieser Dualität ist ein höchst notwendiges Stadium in der Entfaltung des Menschen, und der Zweck des Christentums ist, dies zu offenbaren, wie auch den Kampf zwischen dem in einer Person vereinigten niederen und höheren Menschen, und die Notwendigkeit zu betonen, dass der niedere, fleischliche Mensch durch den höheren, geistigen Menschen erlöst werden muss. Paulus spricht dies in den Worten aus, die uns allen so vertraut sind: «... dass er einen neuen Menschen aus den zweien in sich selber schüfe und Frieden machte, und dass er beide in Gott in einem Leibe versöhnte durch das Kreuz, und ihre Feindschaft tötete». (Eph. II/15, 16). Dies war seine göttliche Mission, und dies ist die Lehre des Evangeliums.

Christus vereinigte daher in sich nicht nur die Vergangenheit, «das Gesetz und die Propheten», sondern er gab diese Darstellung der Wahrheit, die eine Brücke über die Kluft zwischen der östlichen Religion und Philosophie und unseren westlichen materialistischen, wissenschaftlichen Bestrebungen schlagen sollte, die beide göttliche Ausdrücke der Wirklichkeit sind. Gleichzeitig stellte er den Menschenwesen die Vollendung der Aufgabe vor, die jeder Mensch in sich selbst durchführen könnte, indem er jene wesentliche Dualität überbrückt, die seine Natur ist, und die Einswerdung des Göttlichen und des Menschlichen Zustand bringt wobei zu helfen die Aufgabe aller Religionen ist. Jeder von uns hat «aus zwei Menschen einen neuen zu machen und so Friede zu schaffen»; denn Friede ist Einheit und Synthese.

Christus brachte seine Lehre und Botschaft nicht nur zu den Einzelmenschen, sondern auch zu den Völkern, wobei er ihnen die Hoffnung auf zukünftige Welteinheit und Weltfrieden verhiess. Er kam zum Beginn jenes astronomischen Zeitalters, welches wir das «Fischezeitalter» nennen, denn während dieser Periode von ungefähr 2000 Jahren geht unsere Sonne durch das Tierkreiszeichen der Fische. Daher die häufige Beziehung auf Fische und das Erscheinen [19] des Symbols eines Fisches in der christlichen Literatur, einschliesslich des Neuen Testamentes. Dieses Fische-Zeitalter steht zwischen dem der vorhergehenden jüdischen Befreiung (den 2000 Jahren, in denen die Sonne das Zeichen des Widders oder Bockes durchlief) und dem Wassermannzeitalter, in welches die Sonne sich jetzt anschickt, hinüberzugehen. Das sind astronomische Tatsachen, denn ich spreche hier nicht von astrologischen Folgerungen. In der Periode, als die Sonne im Widder stand, finden wir das häufige Erscheinen des Widders oder Sündenbocks in der Lehre des Alten Testamentes und das Halten des Passah-Festes. Im christlichen Zeitalter verwenden wir das Fischesymbol, sogar indem wir am Karfreitag Fisch essen. Das Symbol des Wassermann-Zeitalters, wie es in den alten Sternkarten erscheint, ist das eines Mannes, der einen Wasserkrug trägt. Die Botschaft dieses Zeitalters ist die der Einheit, der Vereinigung und unserer Verwandtschaft als Brüder, weil wir alle Kinder eines Vaters sind. Auf dieses Zeitalter bezog sich Christus in der Anweisung an seine Jünger, als er ihnen sagte, in die Stadt zu gehen: «Wenn ihr in die Stadt eintretet, so werdet ihr einen Mann treffen, welcher einen Krug Wasser trägt. Folgt ihm in das Haus, in welches er eintreten wird!» (Lukas XXII/7 und 10) Dies taten sie, und das grosse heilige Fest des Abendmahls wurde später in diesem Haus gehalten. Dies bezieht sich ohne Zweifel auf die künftige Zeit, in der wir in jenes Haus im Tierkreis eintreten, das «der Wasserträger» genannt wird, in welchem wir alle an einem Tische sitzen werden und das Abendmahl miteinander halten sollen. Die christliche Ordnung kommt zwischen den zwei grossen Weltzyklen, und wie Christus in sich die Botschaft der Vergangenheit vollendete und die Lehre für die Gegenwart gab, so, wies er auf jene Zukunft von Einheit und Verstehen hin, die unser unausweichliches Ziel ist. Wir sind heute am Ende des Zeitalters und treten ein in die Wassermanneinheit, wie er voraussagte. Der «Obere Raum» ist ein Symbol jenes Höhepunkts von Zielerreichung, auf den wir uns als Menschheit rasch zubewegen. Eines Tages wird der grosse Kommunionsdienst gehalten werden, von welchem jeder Abendmahlsdienst die Vorhersage ist. Wir gehen langsam hinein in dieses neue Zeichen. Mehr als zweitausend Jahre werden seine Kräfte und Einflüsse auf die [20] Menschheit einwirken und die neuen Menschentypen schaffen, die neue Bewusstseinserweiterung begünstigen und die Menschen zu einer praktischen Verwirklichung von Bruderschaft führen.

Es ist interessant zu erwähnen, wie es kam, dass die Energien, die sich auf unserem Planten auswirkten, als die Sonne in Aries, dem Widder, stand, in der religiösen Symbologie den Nachdruck auf Ziege, Bock oder Widder hervorbrachten, und wie in unserem gegenwärtigen Zeitalter der Fische diese Einflüsse unsere christliche Symbolik gefärbt haben, so dass der Fisch im Neuen Testament und in unserer eschatologischen Symbolik vorherrscht. Die neu hereinkommenden Strahlen, Energien und Einflüsse müssen gewiss dazu bestimmt sein, die gleichen Wirkungen zu haben, nicht nur im Reich der physischen Erscheinungen, sondern auch in der Welt geistiger Werte. Die Atome des menschlichen Gehirns sind im Begriff, «erweckt» zu werden wie niemals zuvor, und jene Millionen von Zellen, welche, wie uns gesagt wird, im menschlichen Gehirn noch untätig und schlafend sind, werden zur Funktion gebracht werden und jene intuitive Einsicht mit sich bringen, welche die kommende geistige Offenbarung kennzeichnen wird.

Heute ist die Welt im Begriff, sich auf diese neuen Einflüsse umzustellen, und in dem Prozess der Neuausrichtung ist eine Periode des zeitweiligen Chaos unvermeidlich. Das Christentum wird nicht verdrängt werden, es wird überstiegen, nachdem seine Vorbereitungsarbeit erfolgreich zuende geführt wurde, und Christus wird uns die nächste Offenbarung von Göttlichkeit geben. Wenn das, was wir jetzt von Gott wissen, alles ist, was wir wissen können, dann ist die Göttlichkeit nur eine begrenzte Sache. Wie die neue Formulierung der Wahrheit sein wird, wer kann es sagen? Aber das Licht ergiesst sich langsam in die Herzen und Gemüter, und in dieser leuchtenden Strahlung werden sie die neuen Wahrheiten schauen und zu einer anderen Formulierung der uralten Weisheit kommen. Durch die Linse erleuchteten Denkens wird der Mensch in Kürze Aspekte der Göttlichkeit sehen, die bisher unbekannt waren. Könnte es nicht Eigenschaften und Merkmale der göttlichen Natur geben, die bisher völlig unerkannt und unbekannt sind? Könnten da nicht gänzlich beispiellose Offenbarungen von Gott kommen, für welche wir keine Worte und passenden Ausdrucksmittel haben? Die alten Mysterien, die kurz vorher wiedereingesetzt werden sollten, müssen im Licht des Christentums neu [21] gedeutet und neu angepasst werden, um den modernen Bedürfnissen zu entsprechen, damit wir jetzt in die Heilige Stätte als intelligente Menschen eintreten können und nicht mehr wie Kinder den dramatischen Geschichten und Vorgängen zusehen, in denen wir als Einzelmenschen keine bewusste Rolle spielen. Christus lebte uns die dramatische Folge der fünf Einweihungen vor und lud uns ein, seinen Fussspuren zu folgen. Dafür hat uns die vergangene Ära vorbereitet, und wir können nun durch den Vorgang der Einweihung in verständnisvoller Weise in das Reich Gottes eintreten. Die Tatsache, dass der historische Christus existiert und auf Erden geweilt hat, ist für uns die Garantie unserer eigenen Göttlichkeit und für das Erreichen des Ziels. Die Tatsache des mythischen Christus, der von Zeitalter zu Zeitalter erscheint, beweist, dass Gott sich niemals ohne Zeugen gelassen und dass es immer Menschen gegeben hat, die das Ziel erreicht haben. Die Tatsache des kosmischen Christus, manifestiert als das Drängen nach Vollkommenheit in allen Naturreichen, beweist das Dasein Gottes und ist unsere ewige Hoffnung. Der Mensch steht an den Pforten der Einweihung.

3.

Immer hat es Tempel, Mysterien und heilige Stätten gegeben, wo der echte Anwärter finden konnte, was er suchte, und wo er die nötige Anweisung für den Weg bekam, den er gehen sollte. Der alte Prophet sagt: «... ein Höhenweg wird da sein und ein Weg, welcher der Pfad der Heiligkeit heissen wird, dass kein Unreiner darauf gehen darf; und derselbe wird für sie sein, dass man darauf gehe, dass auch die Toren nicht irren mögen» (Jesaja XXXV/8).

Es ist ein Weg, der von dem, was aussen liegt, zu jenem führt, das innen wohnt. Er offenbart Stufe für Stufe das innere Leben, das jede Form und jedes Symbol verhüllt und verbirgt. Er stellt dem Aspiranten gewisse Aufgaben, die zum Verstehen führen, und erzeugt eine Einschliesslichkeit und Weisheit, die seine tiefempfundenen Bedürfnisse befriedigen. Er geht von der Stufe des Fragens über zu dem, was die Tibeter die «gerade Wissenschaft» [22] nennen. Auf diesem Pfad werden Vision und Hoffnung zur Wirklichkeit. Einweihung reiht sich an Einweihung, von denen jede den Eingeweihten näher zu dem Ziel vollständiger Einheit führt. Jene, die in der Vergangenheit in dieser Weise arbeiteten, kämpften und erreichten, bilden eine lange Kette von der fernsten Vergangenheit bis in die Gegenwart; denn die Eingeweihten sind noch bei uns, und die Tür steht noch weit offen. Durch die Vermittlung dieser Hierarchie des Erreichens werden Menschen Stufe um Stufe auf der langen Leiter gehoben, die von der Erde zum Himmel reicht, um schliesslich vor dem Einweihenden zu stehen, und in diesem hohen Augenblick werden sie finden, dass es Christus selbst ist, der sie nun grüsst; der vertraute Freund, der sie durch Beispiel und Lehre vorbereitet hat, empfängt sie jetzt in der Gegenwart Gottes. Diese Erfahrung ist allen Suchern in allen Zeiten einheitlich zuteil geworden. Nachdem man im Osten gegen das Rad der Wiedergeburt mit seinen ständig wiederholten Leiden und Qualen sich auflehnt, und der Westen revoltiert gegen die scheinbare ungeheure Ungerechtigkeit des einen sorgenvollen Lebens, das der Christ sich zugeteilt fühlt, haben die Menschen sich nach innen gewandt, um dort Licht und Frieden und Befreiung zu finden, die sie so inbrünstig wünschen.

Christus gibt uns vom ganzen Vorgang durch seine eigene Lebensgeschichte, die um diese grossen Einweihungen aufgebaut ist ein deutliches Bild. Diese sind unser universelles Erbe und die herrliche, für manche die unmittelbare Gelegenheit. Es sind:

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.