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Vom Intellekt zur Intuition, Seite 180 ff. (engl.) |
Etwas, Denkvermögen genannt, und dessen zunehmender Einfluss auf die menschliche
Rasse jetzt allgemein anerkannt.
Wohin aber gehen wir von diesem Punkt aus? Durch alle Zeiten gab es ein stetiges Fortschreiten des evolvierenden menschlichen Bewusstseins, und ein ständig zunehmendes Wissen um die Natur und die Welt, in der die Menschen leben, sowie ein immer umfangreicheres Erfassen des Ganzen, bis die ganze Welt nunmehr durch Radio, Telegraph und Fernsehen verbunden ist. Der Mensch ist allgegenwärtig, und das Denken ist der Hauptfaktor beim Zustandebringen dieses scheinbaren Wunders. Wir haben Einsicht in die Gesetze erlangt, welche die natürliche Welt beherrschen und in einige jener Gesetze, welche die psychische Welt regieren. Die Gesetze des sogenannten spirituellen Reiches bleiben der wissenschaftlichen Entdeckung und Nutzung noch vorbehalten. Einige wenige Menschen haben diese Gesetze erkannt und darüber zur Menschheit gesprochen; nützlich angewandt aber werden sie nur von den geistigen Pionieren unserer Menschheit. Unter diesen wenigen ragen als ausserordentliche Wissende hervor der Buddha, der Christus, Plato, Aristoteles, Pythagoras, Meister Eckehart, Jakob Böhme, Spinoza die Liste ist lang. Hier können wir nun die sehr berechtigte Frage aufwerfen: Wäre es nicht möglich, dass viele Hunderte heute den Punkt erreicht haben könnten, wo sie das Gehirn, das Denkvermögen und die Seele in Übereinstimmung bringen und so durch die Pforte mentalen Gewahrwerdens in das Reich des Lichtes, der intuitiven Wahrnehmung und der Welt der Ursachen gelangen können? Wären wir jetzt vom Standpunkt der mentalen Welt, in die wir nun eingedrungen sind, nachdem wir die Schleier des physischen Körpers und der psychischen Natur hinter uns gelassen haben, nicht in der Lage, zu unserer nächsten Entwicklungs-Phase überzugehen? Können wir nicht beginnen, das Wesen der Intuition zu erfassen und uns in einem anderen Naturreich mit ebensoviel Erkenntnis und Leichtigkeit zu betätigen, wie wir dies als Menschen tun, nachdem wir zu einigem Verständnis über das Wesen der Menschheit und des Denkvermögens gelangt sind? Die Wissenden sagen, dass wir dies können, und sie zeigen uns den Weg dazu. Drittens: In der Sprache einiger Wegbereiter des spirituellen Reiches besteht das dritte Resultat der Meditation darin, dass wir Gott finden. Es ist verhältnismässig unwichtig, was wir im einzelnen mit diesem kleinen Wort «Gott» meinen. Es ist ja nur ein Symbol der Realität. Jede Weltreligion verkündet ein grosses Leben, das der Form innewohnt, und eine grosse Ursache, die alle Dinge ins Dasein gebracht hat. Jedes menschliche Wesen ist sich in seinem Innern undeutlich der Anstrengungen (die mit der Entwicklung des Intellekts ungestümer werden) bewusst, wissen und verstehen zu wollen und die Fragen über das Warum und Weshalb beantworten zu können. Die meisten Menschen, welcher Art immer auch ihre Religion sei, bestätigen ihren Glauben an den Vater aller Wesen und erkennen die Folgerungen aus dieser Vaterschaft an, wenn sie an der Pforte des Todes stehen. Wir wollen Gott als die «Hohe Unbekannte Absicht» ansehen, die als die Gesamtsumme aller Ausdrucksformen des Lebens, aller Bewusstseinszustände und als das Leben selbst erkannt werden kann; wir wollen die Gottheit als das betrachten, «worin wir leben, uns bewegen und unser Sein haben, und das durch jede Form in der Natur (einschliesslich der menschlichen) Seinen allumfassenden und synthetischen Plan ausführt. Die Wissenden versichern uns, dass sich ihnen wenn sie durch eine Methode zu einem Weg gelangt und durch Verfolgung dieses Weges in einen neuen Seinszustand eingetreten sind, die göttliche Absicht und der grosse Plan enthüllen. Sie können dann aktiv daran teilnehmen und bewusste und intelligente Mitarbeiter an der Evolution werden. Sie wissen um das Geschehen, denn sie haben den Gesamtplan gesehen. Viertens: Von allen Mysterienschulen beider Hemisphären werden diese Ergebnisse mit folgenden Worten zusammengefasst: Vereinigung mit Gott, oder Eins-Sein mit der Gottheit. Gott und Mensch sind eins. Selbst und Nicht-selbst sind vereint. Tauler drückt dies so aus: «In dieser Vereinigung ... erreicht der Mensch Gott nicht durch bildliche Vorstellungen oder Meditationen, nicht durch höhere mentale Anstrengung, auch nicht als Wohlgeschmack oder als Licht; sondern es ist WAHRHAFTIG ER SELBST, den er innerlich und in einer Weise empfängt, die allen Wohlgeschmacks, alles Licht erschaffener Dinge, alle Vernunft, jedes Mass und jede Intelligenz übersteigt». [*U46] Alle anderen unter der spirituellen Realität liegenden Faktoren sind nur Wege zum Zentrum und müssen im kontemplativen Zustand, in dem der Mensch aus dem Formbewusstsein in das der spirituellen Realität, der Seele, hinübergleitet, gänzlich beseitigt werden. Die Seele als bewusster, untrennbarer Teil der Universalen Seele (so paradox diese Worte auch scheinen mögen) ist frei von jedem Ichgefühl (oder Empfinden des Getrenntseins); daher ist die Vereinigung mit Gott die Verwirklichung einer in der Natur seit jeher bestehenden Tatsache. Die Seele erkennt sich bewusst als eins mit Gott. Wenn wir uns diesen Gedanken vor Augen halten und begreifen, welche Rolle der Intellekt gespielt hat, gewinnen die Worte des Hl. Paulus neue Klarheit, wenn er sagt «Ein jeglicher sei gesinnet, wie Jesus Christus auch war, welcher, ob er wohl in göttlicher Gestalt war, hielt er's nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein». Das Resultat dieser verwirklichten Vereinigung (verwirklicht im kontemplativen Zustand) ist Erleuchtung des Denkens und des Gehirns, vorausgesetzt, dass beide wirklich stetig und in wartendem Zustand gehalten wurden. Wenn die Erleuchtung häufiger zustande kommt und schliesslich nach Belieben herbeigeführt werden kann, bewirkt sie mit der Zeit ein Leben der Inspiration. Wenn diese Stadien erfasst und gemeistert wurden, und wenn der intelligente Mensch sich willig der beschriebenen Technik unterwirft, werden viele als Zeugen für diese göttliche Wissenschaft auftreten. Die Worte, die ich in meinem Buch DIE SEELE UND IHR INSTRUMENT gebrauchte, werden sich als wahr erweisen: «Eine neue Menschenrasse wird erscheinen, mit neuen Eigenschaften, neuen Idealen, neuen Vorstellungen über Gott und Materie, über Leben und Geist. Diese Rasse und die Menschheit der Zukunft werden nicht nur einen Mechanismus und ein strukturelles Gefüge sehen, sondern auch eine Seele, eine Wesenheit erleben und verstehen, die durch die Benützung dieses Mechanismus ihr eigenes Wesen, das Liebe, Weisheit und Intelligenz ist, manifestieren wird». [*U24] Es ist hier interessant, die Einheitlichkeit der Lehren aller Religionen und Rassen hinsichtlich der Methode für den Eintritt in das Reich der Seele festzustellen. Es scheint, als ob an einem bestimmten Punkt des Evolutionspfades alle Wege zusammenlaufen und alle Pilger zum selben Standort auf dem Weg gelangen würden. Von diesem Kreuzungspunkt an gehen sie den gleichen Weg, verwenden die gleichen Methoden und gebrauchen eine sehr ähnliche Ausdrucksweise. Dass die Zeit für eine klare Erkenntnis dieser Vorgänge gekommen ist, geht aus dem weitverbreiteten Studium vergleichender Religionswissenschaft und aus der Wechselbeziehung zwischen den einzelnen Rassen hervor. Diese beiden Faktoren reissen die alten Trennungsmauern nieder und beweisen die Einheit der menschlichen Seele. Allgemein gesprochen, zerfällt dieser Weg fast ausnahmslos in drei Hauptteile, die z.B. bei den drei grossen Religionen, der christlichen, der buddhistischen und der Hindu-Religion zu erkennen sind. In der christlichen Kirche sprechen wir vom Probepfad, vom Pfad der Heiligkeit, und vom Pfad der Erleuchtung. Dr. Evans-Wentz von der Oxforder Universität zitiert in seiner Einleitung zu: TIBET'S GROSSER YOGI, MILAREPA, einen Hindulehrer mit folgenden Worten: «Die drei führenden Schulen Tibet's unterscheiden - meiner Ansicht nach - drei Stadien auf dem Pfad der Erleuchtung oder des spirituellen Fortschrittes. Im ersten Stadium wird der hingebungsvolle Gläubige Vorschriften und Verboten unterworfen ... d.h. "durch Regeln gebunden". Im zweiten hält er sich an traditionelle Methoden ... wobei die gewöhnlichen Beschränkungen bis zu einem gewissen Grad erleichtert werden, obgleich der Gläubige noch nicht gänzlich frei ist. Wenn im dritten, dem Adi-Yoga-Stadium, durch Yoga-Übungen das Licht aufstrahlt, gibt es keine Beschränkungen mehr, denn der Zustand des Buddha ... ist erreicht worden. Diese drei Stadien entsprechen ungefähr dem, was die TANTRAS mit dem ... Zustand des Tier-Menschen ... dem Rang des Helden, und der Rangstufe des Göttlichen oder Erleuchteten ... meinen». [*U51] Die Methode des tibetanischen Buddhismus. Beim Studium des Lebens Milarepa's, des Heiligen von Tibet, der im elften und zwölften Jahrhundert lebte, finden wir, dass von ihm behauptet wird, dass er die Vereinigung durch die Methode der Disziplinierung, durch Meditation und praktische Übungen, und schliesslich durch Erleuchtung erlangte. Wir lesen folgendes: «Als er in den mystischen und okkulten Wissenschaften die Meisterschaft erlangt hatte, wurden ihm die vier glückseligen Zustände ekstatischer Kommunion ununterbrochen zuteil. ... «Als er Allwissenheit, alldurchdringenden Guten Willen und brennende Liebe erlangt und überirdische Gaben und Wirkkräfte errungen hatte, wurde er ein selbstentfalteter Buddha, der turmhoch über allen widerstreitenden Meinungen und Argumentationen der verschiedenen Sekten und Glaubensrichtungen thronte. ... «Er war in der Meditation über den Seltenen Pfad äusserst fleissig und ausdauernd. ... Nachdem er über die inneren mentalen Zustände und Fähigkeiten volle Macht erlangt hatte, überwand er alle von den äusseren Elementen kommenden Gefahren. «Er war in der Ausübung der vier Meditationsstadien (Analyse, gedankliche Vertiefung, Liebe und Gottseligkeit) vollkommen. Das sind die vier stufenweise fortschreitenden, mentalen Zustände, die zu vollständiger Konzentration des Denkens führen und ekstatische Erleuchtung bewirken. ... «Er war ein in der Wissenschaft des Denkens höchst gelehrter Professor, der bewiesen hatte, dass das Denkvermögen ausser allem Zweifel der Beginn und das Ende aller sichtbaren Phänomene, sowohl der materiellen wie auch der geistigen ist, und dass dessen Strahlen, wenn sie unbehindert ihren Weg nehmen dürfen, sich wie er wusste aus eigener, freier, ihnen innewohnender Kraft zur dreifachen Manifestation des Universalen Göttlichen Seins entwickeln». [*U51] Also auch hier der gleiche Vorgang mentale Aktivität, Kontemplation, Vereinigung und Erleuchtung. Die Methode des chinesischen Buddhismus. Einer der hauptsächlichsten Beiträge zum Vorgang der Erleuchtung ist das Verstehen der Art und Weise, wie Buddha das Licht fand. Diese Methode beweist in sehr bemerkenswerter Art die Nützlichkeit des Denkvermögens, um Unwissenheit und die daraus folgende Vergeblichkeit zu überwinden, den Menschen in die Welt des Lichtes und des geistigen Seins zu führen. Dr. Suzuki, Professor über den Zen-Buddhismus im buddhistischen College zu Kyoto teilt darüber Näheres in den folgenden aufschlussreichen Ausführungen mit: Er sagt, dass der Buddha durch «allerhöchste, vollkommene Erkenntnis» zu jener Weisheit gelangte, die ihn aus einem Bodhisattva in einen Buddha verwandelte. Diese Erkenntnis ist ... « ... sowohl eine intellektuelle als auch eine spirituelle Fähigkeit, durch welche die Seele die Fesseln des verstandesmässigen Erfassens zu brechen vermag. Dieses letztere ist immer zweifach insofern, als es des Subjektes und des Objektes gewahr ist; im Prajna, das, in Verbindung mit der "Ein-Gedanken-Sicht" ausgeübt wird, gibt es keine Trennung zwischen Erkennendem und Erkanntem, da beide in einem einzigen Gedanken erschaut werden, woraus dann Erleuchtung entsteht. ... «Wir können daher Erleuchtung als einen absoluten Zustand des Denkvermögens ansehen, worin keine "Unterscheidung" ... stattfindet; es erfordert jedoch eine grosse mentale Anstrengung, diesen Zustand des Schauens aller Dinge "in einem einzigen Gedanken" zu verwirklichen. In der Tat, unser logisches und auch praktisches Bewusstsein gibt sich allzusehr der Analyse und Gedankenbildung hin; das heisst, wir zerlegen Realitäten in Elemente, um sie zu verstehen; wenn sie jedoch wieder zu dem ursprünglichen Ganzen zusammengesetzt werden, heben sich ihre Elemente allzudeutlich ab und wir sehen das Ganze nicht "in einem Gedanken". Da es aber nur durch Erlangung des "Ein-Gedanken-Zustandes" möglich ist, zur Erleuchtung zu kommen, müssen Anstrengungen gemacht werden, um über unser relativ empirisches Bewusstsein hinauszukommen. .... Die wichtigste, der Erfahrung der Erleuchtung zugrundeliegende Tatsache ist daher die, dass der Buddha die allergrössten Anstrengungen machte, um das Problem der Unwissenheit zu lösen; er setzte seine äusserste Willenskraft für einen erfolgreichen Ausgang dieses Ringens ein. ... Erleuchtung muss daher sowohl den Willen, als auch den Intellekt einschliessen. Sie ist ein Akt der aus dem Willen geborenen Intuition. ... Buddha gelangte zu diesem Ziel, als ihm am Ende seiner ständigen Schlussfolgerungen, die vom Verfall und Tod zur Unwissenheit, und von dieser wieder zum Verfall und Tod kreisten, eine neue Einsicht überkam. ... Aber er besass einen unbezähmbaren Willen; er wünschte mit der ganzen Macht seines Willens, zur vollen Wahrheit über die Sache zu kommen; er klopfte immer wieder an, bis die Tore der Unwissenheit nachgaben; sie sprangen auf und eröffneten einen neuen Ausblick, wie er sich seiner intellektuellen Vision niemals zuvor dargeboten hatte». [*U52] Vorher weist er darauf hin, dass die Erreichung von Nirvana schliesslich doch |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |