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Die Strahlen und die Einweihungen (Sieben Strahlen V), Seite 767 ff. (engl.)
Verweile bei jenem Gedanken, mein Bruder, und wenn du durch die Tür gehst, mache sie sorgfältig zu und tritt in ein anderes Stadium auf dem nach oben führenden Weg ein - allein und doch nicht allein.

DIE KREUZIGUNG

Im mystischen Herzen mit seinen zwei Lappen liegt der Schlüssel zum Reservoir. Im Hinausgehen und Zurückkehren wird das Kreuz gemacht. In der Mitte steht es, mit dem Pfad der rechten und linken Hand auf beiden Seiten. Dort wird der Mensch gekreuzigt mit den zwei auf beiden Seiten; der eine zur Rechten, der andere zur Linken. In der Besorgnis um den Schlüssel, im Öffnen und Schliessen der Türen liegt ewiges Leben. Wisse und verstehe.

DAS KREUZ

Im Kreuz ist verborgenes Licht. Das Vertikale und Horizontale erzeugen in gegenseitiger Reibung; ein vibrierendes Kreuz funkelt und Bewegung entsteht. Wenn das Vertikale das Horizontale übernimmt, tritt Pralaya ein. Evolution ist die Bewegung des Horizontalen zu aufrechter Bestimmtheit. Im Geheimnis der Richtung liegt die verborgene Weisheit; in der Lehre der Absorbierung liegt die heilende Fähigkeit; im Punkt, der zur Linie wird und der Linie, die zum Kreuz wird, liegt Evolution. Im Kreuz, das zum Horizontalen schwingt, liegt Errettung und pralayischer Friede.

DER KELCH

Der niedere Kelch erhebt sich wie eine Blume von dunkler oder düsterer Farbe. Dem äusseren Anblick erscheint er trübe, aber innerhalb scheint manchmal ein Licht und zerstreut die Illusion.

Der zweite Kelch erhebt sich aus der niederen Hülle wie die Blume aus der grünen Kelchform. Er ist rosarot in vielen Schattierungen; dem Zuschauer mag es erscheinen, als ob die Farbe das [768] innere Licht übertreffen könnte. Das ist jedoch nur Illusion, die von der Zeit selbst zerstreut wird.

Der dritte Kelch übersteigt alle und mit der Zeit öffnet er weit seine ausgebreiteten Blütenblätter. Er erscheint blau und vermischt mit dem rosarot, was zuerst eine tiefe, undurchdringliche Farbe bildet, die das Licht ausschliesst.

Im Innern der Drei, tief verborgen im Kern, winzig zuerst, doch immer grösser werdend, scheint das göttliche Licht. Durch ausstrahlende Hitze und arteigene göttliche Schwingung baut sich dieses Licht eine schillernde Hülle. Wie eine schwebende, schillernde Seifenblase, die auf einer Blume landet, kommt es aus dem dreifachen Kelch hervor.

In dieser schillernden Hülle brennt die innere Flamme; sie hinwieder brennt das niedere, grosse Material aus. Je näher man dem Pfad kommt, desto klarer scheint das Licht hervor. Durch den rauhen, dunklen Kelch, der die Grundlage bildet, scheint das hehre Licht, bis alle, welche die Ausstrahlung sehen, in sich selbst ausrufen: «Siehe, hier ist ein Gott.»

Aus dem rosaroten Kelch scheint die innere Glut hervor, bis bald das Rot des irdischen Verlangens zum Glühen des himmlischen Feuers wird und alles ist verloren, nur das Streben nicht, das den Becher nicht mit karmischer Farbe tönt.

Heraus aus dem blauen Kelch scheint und glüht das innere, göttliche Licht, bis alle Formen verbrannt und verschwunden sind und nichts als eine göttliche Abstraktion übrigbleibt. Nur die Hüllen, nur die Formen für Gebrauch bleiben unten und welch fremdes Geschehen wird bei der Vollendung gesehen? Verweile, o Pilger, bei der fremden Erscheinung; beobachte mit gebeugtem Haupt den Fortschritt des Feuers. Langsam verwandelt sich der dreifache Kelch in einen Altar und von diesem dreifachen Altar steigt das Feuer auf zu seiner Quelle. Indem die innere Flamme aufsteigt und sich verbreitet, verursacht die Schönheit der Zentralsphäre, von strahlendem Weiss erhellt, den Ausruf der Welt: «Siehe, hier ist ein Gott.»

Immer höher steigen die Flammen, immer mehr strömt die Wärme hervor, bis im Augenblick der festgesetzten Stunde die Flamme alles zerstört und alles vergangen ist; das Werk der Jahrtausende vergeht in einem Augenblick ins Nichts.

Jedoch dem vierfältigen Feuer, dem Altar der Jahrtausende, entspringt der Befreite, die Flamme. Zurück zum Feuer des Kosmos [769] geht die Doppelflamme. Das Wesentliche ist in den Drei absorbiert und wird eins mit dessen Ursprung. Der Funke wird zur Flamme; die Flamme wird Feuer und bildet einen Teil des grossen Kosmischen Glanzes, der das Geheimnis der Fünf in seinem Herzen verborgen hält.

EIN FEUERMANTRAM

Der Lichtpunkt im glühenden Bogen, o Pilger auf dem Weg, nimmt zu und ab, je nachdem starke oder schwache Anwendung den Zweck im Herzen verrät.

Dieser Punkt ist immer da, unbemerkt und ungesehen. Dunkel und traurig ist die Nacht und schmerzbewegt das Herz des unerleuchteten Pilgers. Die Nacht ist dunkel, aber die Öde wird nicht gespürt, wenn im düsteren Tor das helle, trügerische Licht gesehen wird; das Licht, das immer voraus flackert und mit seinem Schimmer den Pilger immer zum Vorwärtsgehen reizt.

Sechsmal darf das Licht zu- und abnehmen, sechsmal wird das Glühen gefühlt; in der siebten Stunde des Glühens jedoch bricht die Flamme hervor.

Sechsmal bricht die Flamme hervor, sechsmal fängt das Brennen an; in der siebten Stunde jedoch ist der Altar dem Auge entschwunden und nur die Flamme wird gesehen.

Sechsmal der Kreis des brennenden Feuers, sechsmal verbrennt und zerteilt der lodernde Feuerherd, aber beim siebten Mal bleibt nichts übrig als die aufsteigende Flamme, die zum Triadalen Geist aufsteigt.

Sechsmal steigt die Flamme auf, sechsmal geht die Wolke zurück, aber beim siebten Mal wird nichts als nur das immerwährende Feuer gesehen.

Sechsmal absorbieren die Flammen das Wasser, sechsmal verschwindet die Feuchtigkeit, beim siebten grossen Absorbieren jedoch bleibt nichts als das schillernde Feuer übrig.

Dreimal umhüllt das Feuer, dreimal geht die Sonne zurück; beim vierten Mal ist das Werk vollendet und nichts bleibt übrig als die ursprüngliche Flamme. Jene Flamme absorbiert, kreist, empfängt und verbleibt. Wenn alles die Flamme überquert hat, besteht die Zeit nicht.

DAS BEWUSSTSEIN DES ATOMS

von ALICE A. BAILEY

Verlag: Association Lucis Trust, Genf

1, rue de Varembé

1211 Genf 20

Titel der englischen Originalausgabe:

THE CONSCIOUSNESS OF THE ATOM

Übersetzt von Erika Classen

und Carola Holenia

Alle Rechte vorbehalten

1. Auflage 1975

2. Auflage 1990

ISBN 2-88289-032X

(o Copyright by Association Lucis Trust, Genf 1990

VORWORT

Die hier wiedergegebenen Vorträge wurden während des Winters 1921 in New York mit der Absicht gehalten, die Zuhörer mit den Beweisen der Wissenschaft für die Beziehung zwischen Materie und Bewusstsein bekanntzumachen. Sie sollten in die Lage versetzt werden zu erkennen, dass die Manifestation dieser Beziehungen sowie bestimmte Grundgesetze in aufeinanderfolgenden höheren Seinsstufen identisch sind und sollten sie zur Erkenntnis der Universalität des Evolutionsprozesses und seiner Tatsächlichkeit führen. Schliesslich sollte etwas vom Wesen der erweiterten Bewusstseinszustände und jenes umfassenderen Lebens anklingen, auf das die Menschheit sich zubewegt. Sie waren als Einführungsvorträge zu einem eingehenderen Studium und der Anwendung jener Gesetze des Lebens und der menschlichen Entwicklung gedacht, die gewöhnlich in dem Begriff «Okkultismus» zusammengefasst sind.

Man wird in dieser Vortragsreihe häufigen Wiederholungen begegnen, weil jeder Vortrag kurz auf die Themen eingeht, die in den vorhergehenden behandelt wurden. Da ausserdem jedesmal neue Zuhörer hinzukamen, schien es notwendig, jeweils einen Überblick über den behandelten Stoff und eine Begründung für den bezogenen Standpunkt zu bieten. Ein weiterer Vorteil wurde darin gesehen, gewisse Grundkonzepte, die vielen neu waren, dem Gedächtnis der Hörer besser einprägen zu können, um dadurch die fortschreitende Ausweitung des Themas sofort zu begreifen und anzunehmen. Bei Drucklegung des Buches erschien es dann ratsam, den vollständigen Wortlaut der gesprochenen Texte beizubehalten. Wer bereits

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.