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Die Strahlen und die Einweihungen (Sieben Strahlen V), Seite 710 ff. (engl.)
theoretisch weiss er wenig und seine Einstellung ihnen gegenüber war bisher grösstenteils spekulativ. Schon seit er zum erstenmal seinen Fuss auf den Pfad setzte, versuchte er die Antahkarana zu bauen. Selbst dies war für ihn eine Glaubenssache und er fährt in den frühen Stadien fort zu bauen, obwohl er kaum weiss, was er tut. Er folgt blindlings den uralten Regeln und versucht, das als tatsächlich anzunehmen, was sich ihm noch nicht als Tatsache erwiesen hat, was aber ungezählte Tausende durch alle Zeitalter hindurch bezeugen. Der ganze Vorgang ist eine Art gipfelnder Triumph jenes innewohnenden Sinnes der Gottheit, der den Menschen von den primitivsten Erfahrungen und physischen Abenteuern zu diesem grossen Abenteuer der Konstruktion eines Pfades für sich selbst, von der dicht-materiellen zur geistigen Welt, getrieben hat. Diese höheren geistigen Energien wurden bisher von ihm durch deren Auswirkungen erkannt. Jetzt muss er lernen, sie zu handhaben, zuerst dadurch, dass er sie vermittels der Antahkarana in und durch sich fliessen lässt und dann, dass er sie dem unmittelbaren Ziel des göttlichen Plans zuleitet.

Bisher hat er hauptsächlich mit dem Faden des Bewusstseins gearbeitet; dieser ist im Kopf verankert und durch dieses Bewusstsein werden seine Persönlichkeit und seine Seele verbunden, bis er eine seelendurchdrungene Persönlichkeit geworden ist; dann hat er Vereinigung mit seinem höheren Selbst erreicht. Durch das Bauen der Antahkarana wird der seelendurchdrungenen Persönlichkeit ein anderer Faden beigefügt und der wahre geistige Mensch kommt unter die Leitung der Geistigen Triade und wird mit ihr verbunden. Bei der vierten Einweihung verschwindet der Seelenkörper, der sogenannte Kausalkörper, und der Bewusstseinsfaden wird okkult abgebrochen; weder der Seelenkörper noch der Faden werden weiterhin benötigt; sie werden jetzt nur die Symbole für eine nicht existierende Zweiheit. Die Seele ist nicht mehr, wie bisher, Behälter des Bewusstseinsaspekts. Alles was die Seele an Wissen, Wissenschaft, Weisheit und Erfahrung aufbewahrt hat (im Lebenszyklus vieler Äonen von Inkarnationen gesammelt) ist jetzt der alleinige Besitz des individuellen geistigen Menschen. Er überträgt [711] sie in die höhere Entsprechung des sinnlich wahrnehmenden Apparates, die instinktive Natur auf den drei Ebenen der drei Welten.

Trotzdem besitzt er noch die Bewusstheit aller vergangenen Ereignisse und weiss jetzt, warum er das ist, was er ist; viel von der Auskunft über die Vergangenheit schafft er weg; sie hat ihrem Zweck gedient und er verbleibt mit dem Rest der erfahrenen Weisheit. Sein Leben nimmt eine neue Färbung an, die mit nichts in den drei Welten seiner vergangenen Erfahrung in Beziehung steht. Er, die Gesamtsumme jener Vergangenheit, steht neuen geistigen Erlebnissen gegenüber und jetzt muss er den Pfad betreten, der ihn von der normalen menschlichen Evolution hinweg und auf den Weg der Höheren Evolution führt. Er ist gut ausgerüstet, dieser neuen Erfahrung gegenüberzutreten.

Drei grosse Energien fangen jetzt an, einen Anstoss auf sein niederes Denkvermögen zu machen. Dies sind:

1. Die antreibende Energie der Ideen, die vom abstrakten Denkvermögen, der Antahkarana entlanggehend, zu ihm kommen. Diese kommen mit seinem jetzt erleuchteten niederen Denkvermögen in Berührung, welches an diesem Punkt die Ideen in Ideale umwandelt, so dass die göttlichen Ideen, die den göttlichen Zweck erfüllen, das Erbgut der Menschheit werden können. Je besser das Denkvermögen geschult und beherrscht ist, desto leichter wird es sein, diese Art von Energie zu handhaben. Durch diese antreibende Energie führt die Hierarchie (auf der buddhischen Ebene) die Menschheit vorwärts.

2. Die Energie der Intuition; wir benützen dieses Wort, um einen direkten Kontakt mit dem Denkvermögen Gottes auf einer verhältnismässig hohen Stufe der Erfahrung zu beschreiben. Die Wirkung dieser Energie auf die seelendurchdrungene Persönlichkeit soll dem Denkvermögen, das bereits für die Energie der Ideen empfänglich ist, einen flüchtigen Blick und eine kurze Enthüllung des Zwecks der Ideen geben, der aller hierarchischen Tätigkeit zugunsten der Menschheit zugrundeliegt. Die Intuition befasst sich gänzlich mit Gruppenbetätigung; sie interessiert sich niemals für das persönliche Leben, noch wird sie auf die Offenbarung gerichtet, die irgendwie das Persönlichkeitsleben betrifft. Das Wachstum dessen, was wir das buddhische Vehikel nennen können (obwohl das eine falsche Benennung ist) bereitet den Menschen für die neunte oder letzte Einweihung vor, die den Eingeweihten befähigt, auf eine Weise, die für uns unverständlich ist, in einem lodernden Licht [712] die wahre Natur der kosmischen Astralebene unmittelbar zu erfahren. Vergesst nicht, dass die buddhische Ebene eng mit der kosmischen Astralebene verbunden ist und dass alle Intuitionen, wenn sie geordnet sind, in ihrer Auswirkung oder ihrer Darstellung für die Gedanken der Menschen den Gebrauch der schöpferischen Vorstellungskraft erfordern. Allgemein gesprochen erfahren die Meister direkt jene Phasen der göttlichen Absicht, die unmittelbar sind; diese bilden die «überschattende Wolke erkennbarer Dinge». Diese wandeln sie in den Plan um; dann fangen ihre Jünger an mit ihrer Intuition, die sich langsam aber beständig entwickelt, diese Ideen direkt zu erfahren, sie den Massen als Ideale vorzulegen und auf diese Weise die nötigen Aspekte des Plans auf der physischen Ebene zum Niederschlag zu bringen.

3. Die dynamische Energie des Willens folgt als nächste und (während der Jünger die Antahkarana vervollkommnet) sie dringt durch das Kontaktmittel in das Denkvermögen der seelendurchdrungenen Persönlichkeit ein und findet von dort ihren Weg ins Gehirn. Ich beziehe mich hier natürlich auf den Jünger in Ausbildung und nicht auf die Meister selbst, die im Zentrum dieser Energien wirken; die Hierarchie ist eine grosse Empfangsstation für diese drei Aspekte der Geistigen Triade: den geistigen Willen, die Intuition oder reine Vernunft und das abstrakte Denkvermögen.

In den Ashramen der Meister kommt der Jünger in direkte Verbindung mit diesen dynamischen, offenbarenden und antreibenden Energien. Diese drei Energien konzentrieren sich durch die drei Häupter der Hierarchie: den Manu, Christus und den Mahachohan und werden von ihnen geleitet. Der Manu ist empfänglich für die Energie des göttlichen Willens und ihr Vermittler für die Menschheit; Christus ist der Vermittler für die Verteilung der Energie, welche intuitive Offenbarung bringt; der Mahachohan ist verantwortlich für das Hineinfliessen von Ideen ins Bewusstsein der Jünger, der Aspiranten und der Intellektuellen der Welt. Ich bitte euch zu bedenken, dass das grösste Bemühen der Geistigen Hierarchie im Interesse der Menschheit liegt, weil das vierte Naturreich der Makrokosmos des dreifältigen Mikrokosmos der drei niederen Naturreiche ist.

Dieses ganze Thema ist zu gewaltig, um hier behandelt zu werden, aber ich habe euch in dieser [713] Richtung in «Eine Abhandlung über Kosmisches Feuer» viel gegeben. Viel mehr noch als ich euch jemals geben könnte, wird dem Eingeweihten zur Zeit der fünften Einweihung offenbart. Die Anzeichen, die Gedanken, die abstrakten Begriffe, die flüchtigen Ideen, deren sich alle Jünger bewusst sind, lösen sich bei dieser Einweihung in Gewissheit auf und der Meister kann jetzt seinen Platz als Verteiler der Triadalen Energie einnehmen. Das grosse Problem, dem er gegenübersteht, ist nicht die Verteilung von Ideen oder der Gebrauch der Intuition im Erfassen der Stadien des göttlichen Zwecks zu einer gegebenen Zeit; es besteht in der Entwicklung des geistigen Willens, in dessen Verstehen und Anwendung im Weltdienst. Gerade wie der Jünger lernen muss, das Denkvermögen auf zwei Arten zu gebrauchen:

als gesunden Menschenverstand, zum Auslegen der Information, so dass sich daraus ein geplantes und geleitetes Lebensvorbild und ein Lebensdienst und ein Wahrnehmen der Beziehungen ergeben kann;

als einen Scheinwerfer, um jene Ideen und Intuitionen, die benötigt werden, ins Licht zu bringen;

so muss der Meister die Anwendung des Willens erlernen. Eng verbunden mit der Idee der Offenbarung kann eine natürliche Reihenfolge gesehen werden.

Auf dem Berggipfel der Himmelfahrt, nach der Erfahrung des «Unterrichtens der Geister, die im Gefängnis sind», empfängt der Meister eine Offenbarung, die ihm zusteht und die sein Recht und etwas ist, wofür ihn die langen, vorhergehenden Zyklen der Einweihung vorbereitet haben. Der Offenbarung müssen Verwirklichung und Anerkennung folgen:

1. Er erkennt, dass das rechte Auslegen der Offenbarung das allerwichtigste ist.

2. Dann versteht er, dass für ihn der nächste Schritt darin besteht, dass er seine Absicht formuliert, die sich auf die Offenbarung gründet und auf seinen Weltdienst richtet.

3. Nachdem er die Offenbarung empfangen und ausgelegt hat und in sich selbst beschlossen hat, was er zu tun beabsichtigt, erkennt er, dass jetzt der Willensaspekt gebraucht werden muss, wenn er und diejenigen, denen er zu helfen sucht, aus der Offenbarung Nutzen ziehen sollen.

Dies eröffnet [714] das ganze Thema des Willens, dessen Natur und Beziehungen, und dies müssen wir eine Weile studieren: Die Reihenfolge der Offenbarung. Auslegung. Absicht. Wille.

Der Platz, den Wille im Veranlassen der Offenbarung einnimmt

In Verbindung mit dieser Einweihung sind es drei Worte, die für ihr richtiges Verstehen von grosser Bedeutung sind. Diese sind: Hervorkommen. Wille. Zweck. Mit dem Aspekt des Hervorkommens haben wir uns bereits befasst unter dem Gedanken «Hochheben» oder «Übergang» aus der Dunkelheit der Materie ins Licht des Geistes. Aber vom Willen, dessen Verwendung und Funktion wissen wir bis jetzt noch nicht viel. Wissen über die Natur des Willens im wahren Sinn kommt erst nach der dritten Einweihung. Von dieser Zeit an zeigt der Eingeweihte zunehmend und beständig den ersten göttlichen Aspekt des Willens und des rechten Gebrauches der Macht. Dieser erste Aspekt der Gottheit ist notwendigerweise eng mit dem ersten Strahl der Macht oder des Willens verbunden. Ich werde mich jedoch mit dem Gesichtspunkt des Strahls nur gelegentlich befassen, denn ich möchte euch die Natur des Willens einigermassen klar erläutern, wenn auch vollständiges Verstehen nicht möglich ist.

Es wird uns gesagt, dass der Herr der Welt der alleinige Aufbewahrer für den Willen und den Zweck seiner überschattenden, kosmischen Seele ist. Diese zwei Worte - Wille und Zweck - bedeuten nicht dasselbe. Sanat Kumara und sein Rat zu Shamballa sind die einzigen Wesen auf unserem Planeten, die genau wissen, was die Natur des göttlichen Zwecks ist. Es ist ihre Funktion und Verpflichtung, diesen Zweck in Manifestation umzuarbeiten; das tun sie durch den Gebrauch des Willens. Der Wille verwirklicht immer den Zweck. Der Aufbewahrungsort für den Willensaspekt von des Menschen innewohnender Gottheit befindet sich im Zentrum am Ende der Wirbelsäule; dieses kann erst nach der dritten Einweihung richtig funktionieren und der Vermittler des göttlichen Willens werden. Das Kopfzentrum ist der Hüter des Zwecks; das Zentrum am Ende der Wirbelsäule zeigt den Willen an, wie er den Zweck durchführt. Der Zweck wird dem Eingeweihten langsam, sehr langsam während der letzten fünf Einweihungen geoffenbart und dies [715] wird erst nach der Einweihung der Entsagung möglich. Zu dieser Zeit sagt der Eingeweihte in Einklang mit dem grossen Haupt der Hierarchie, Christus, «Vater, nicht mein Wille geschehe, sondern der Deine.» Dann kommt die Einweihung des Heraustretens aus der Materie und von diesem Punkt an beginnt der Eingeweihte, den Zweck des planetarischen Logos flüchtig zu sehen. Bisher hat er nur den Plan gesehen und dem Dienst an diesem Plan hatte er sich gewidmet. Auch hat er bisher nur danach gestrebt, Vertreter für die Liebe Gottes zu sein; jetzt muss er in zunehmender Fülle den Willen Gottes zum Ausdruck bringen.

An einer früheren Stelle in dieser Schrift (Seite 410 engl.) wird uns gesagt, dass das Problem, dem die Hierarchie gegenübersteht, während sie Jünger für die aufeinanderfolgenden Einweihungen vorbereitet, der rechte Gebrauch des Willens ist, sowohl ihr eigener Gebrauch des Willens in Beziehung zum Eingeweihten, wie des Eingeweihten Gebrauch des Willens während er für diesen Plan arbeitet, der den Zweck ausführt. Um dies zu bewirken, wird eine direkte, verständige und kraftvolle Äusserung dieses ersten Aspekts verlangt. Es gibt verschiedene Gründe, die den Willen zu einem Problem machen. Wir wollen deshalb einige von diesen aufzählen und dadurch Verstehen gewinnen.

1. Diese Energie des Willens ist die mächtigste Energie im ganzen Schema planetarischer Existenz. Sie wird die «Shamballa-Kraft» genannt und hält alle Dinge im Leben zusammen. In Wirklichkeit ist sie das Leben selbst. Diese Lebenskraft oder göttlicher Wille (der die göttliche Absicht ausführt) ist das, wodurch Sanat Kumara zu seinem Ziel kommt. In einem winzigen Ausmass ist es der

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