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Die Strahlen und die Einweihungen (Sieben Strahlen V), Seite 698 ff. (engl.)
verteilt hat, ist ebenfalls geläutert und gereinigt; dessen Energie ist bis zu einem solchen Grade umgewandelt, dass es sich unter die vollständige Herrschaft des Herzzentrums begeben kann, welches bis zur siebten Einweihung der Auferstehung «dasjenige ist, wodurch der Eingeweihte seine hierarchischen Verpflichtungen ausführt». Deshalb erreichen die drei niederen Zentren bei der Grossen Entsagung einen Punkt vollkommener Reinigung oder, symbolisch gesprochen, vollkommener Leere. Keine ihrer eigenen Energien (verbunden mit der äonenlangen, selbstsüchtigen Vergangenheit) bleibt zurück; sie sind ganz reine Behälter für die Energien der drei höheren Zentren geworden. Die drei niederen Zentren sind mit den drei Welten der Persönlichkeitsevolution verbunden und die drei höheren Zentren sind mit dem hierarchischen Wirken und Leben verbunden und stehen unter der Herrschaft des Eingeweihten, einer Herrschaft, die sich bis zur siebten Einweihung der Auferstehung beständig vervollkommnet. Bei dieser gewaltigen Auferstehung werden sie nicht [699] mehr benötigt; der Meister braucht keine Energiezentren und sein Bewusstsein ist in eine Art des Gewahrseins umgewandelt und umgebildet, von welcher diejenigen, welche diese Einweihungen nicht erlebt haben, nichts wissen. Wenn er sich entschliesst, ein physisches Vehikel zu nehmen (wie es viele tun werden, wenn Christus wiedererscheint und die Hierarchie auf Erden in Erscheinung getreten ist) wird der Meister «von oben nach unten funktionieren» und nicht (wie es heute bei allen Jüngern der Fall ist, jedoch nicht bei den Meistern) «von unten nach oben». Ich zitiere hier alte Sätze, die in den Archiven der Hierarchie zu finden sind. Sie werden deshalb auf den ätherischen Stufen unserer planetarischen physischen Ebene keine Zentren benötigen.

Bei dieser vierten Einweihung beginnt der Eingeweihte, ganz und immer auf der vierten Ebene, den buddhischen Stufen der kosmisch physischen Ebene, unserer Ebene der Intuition, zu funktionieren. Dies ist der Fall, ob ihr von unten nach oben oder von oben nach unten zählt. Hier habt ihr wieder einen Hinweis auf die zentrale Lage dieser Einweihung und auf deren Bedeutung. Ihr gehen drei Einweihungen voraus und drei Einweihungen folgen ihr nach; sie führen hinauf zur siebten oder letzten planetarischen Einweihung, denn die verbleibenden zwei Einweihungen stehen grundsätzlich in keiner Weise mit unserem planetarischen Leben in Beziehung. Auf Grund dieses immerwährenden Übergangs des «lebendigen Brennpunktes» des Eingeweihten, aus den drei Welten heraus und auf die buddhische Ebene gehoben, schlich sich der Begriff der Auferstehung in die christliche Lehre hinein, so dass die Kreuzigungseinweihung der Auferstehungs-Einweihung vorausgehend dargestellt wird. Dies ist in Wirklichkeit nicht der Fall, ausser in einem geringeren Mass und als Symbol einer zukünftigen Erfahrung.

Auf gleiche Weise hat der Begriff des Opfers alle Lehren in Hinsicht auf die Kreuzigungseinweihung und die Entsagungseinweihung sowohl im Osten wie im Westen durchdrungen. Dies ist eine Opfer-Idee, die mit dem Begriff des Schmerzes, der Verzweiflung, des Leidens, der Geduld, der Langmut und des Todes verbunden ist. Und dennoch bleibt die wahre Wurzel des Wortes die gleiche und gibt die wahre Bedeutung: «Sacer», zu heiligen; das ist es, was in Wirklichkeit mit dem Eingeweihten geschieht; er wird «heilig gemacht»; er wird für geistige Entwicklung und für Dienst «ausgesondert». Er [700] wird von dem getrennt, was natürlich, materiell, übermittelt und behindernd, einengend und zerstörend ist und von dem, was die rechte Tätigkeit für das, was neu ist, verringert. Er lernt die Ganzheit zu definieren, was sein göttliches Recht und Vorrecht ist.

Die Schönheit der Erklärung dieser Einweihung und die Belohnung für diejenigen, die versuchen zu ihrer wahren und tieferen Bedeutung durchzudringen, sind unbeschreiblich; es erfordert jedoch, dass sowohl die Lehren des Ostens wie des Westens zu einem wahren Verstehen der Erfahrung gelangen. Der Begriff eines völligen Abbrechens mit dem alten Leben in den drei Welten der Erfahrung, das so lange das Wirken der Seele charakterisiert hat, ist offensichtlich. Es ist Tod in seiner wahrsten und nützlichsten Form; jeder Tod, der sich heute und auf der physischen Ebene ereignet, ist symbolisch und weist auf die Zeit hin, da die Seele für alles, was materiell und physisch ist, endgültig «stirbt», gerade wie das menschliche Wesen für alle Verbindungen in den drei Welten stirbt, ehe es das inkarnierte Leben wieder aufnimmt.

Auf der buddhischen oder intuitionellen Ebene (der vierten Stufe auf der kosmisch physischen Ebene) verliert die Natur des Denkvermögens, selbst die des höheren Denkvermögens oder der Stufe des abstrakten Denkens, ihre Herrschaft über den Eingeweihten und ist hinfort nur zum Dienen nützlich. Die Intuition, die reine Vernunft, vollständiges Wissen, das vom liebenden Zweck des göttlichen Denkvermögens erleuchtet wird, um einige Benennungen des Gewahrseins oder der geistigen Empfindsamkeit dieser vierten Stufe zu erwähnen, nehmen ihren Platz ein und der Eingeweihte lebt nunmehr im Licht des richtigen, direkten Wissens, das sich in allen Angelegenheiten als Weisheit äussert; deshalb der Titel: Meister der Weisheit oder Herr des Mitgefühls, der jenen gegeben wird, welche die vierte und fünfte Einweihung angenommen haben; diese folgen sehr eng aufeinander. Der Meister wirkt von der buddhischen Stufe des Gewahrseins aus; auf ihr lebt er sein Leben, unternimmt sein Dienen und fördert den Plan in den drei Welten und für die vier Naturreiche. Das darf nicht vergessen werden. Auch muss daran erinnert werden, dass diese Errungenschaft der Konzentration und diese erreichte Freiheit nicht das Ergebnis [701] einer symbolischen Zeremonie, sondern das Resultat von Leben des Leidens, von geringeren Entsagungen und von bewusster Erfahrung sind. Diese bewusste Erfahrung, die zur vierten Einweihung führt, ist ein festgeplantes Unternehmen, zu dem man gelangt, indem man allmählich wahre Vision erreicht, den göttlichen Plan ahnt, mit ihm zusammen wirkt und intelligentes Streben den Platz des von Aspiranten normalerweise gezeigten vagen Sehnens und des sporadischen Bemühens «gut zu sein» einnimmt.

Es wird euch deshalb klar sein, warum diese vierte Einweihung vom vierten Strahl der Harmonie durch Konflikt regiert wird. Das Harmonisieren der niederen mit den höheren Zentren, das Harmonisieren oder Errichten rechter Beziehungen zwischen den drei Welten der menschlichen Evolution und der buddhischen Ebene, der mit jeder Einweihung zunehmende Kontakt zwischen der Menschheit und der Hierarchie und der Dienst des Errichtens von rechten Beziehungen unter den Menschen - dies sind einige der Ergebnisse, die ihr jetzt schon theoretisch begreift und die ihr eines Tages in eurer eigenen Erfahrung praktisch und ihrem Wesen nach erfassen werdet. Mit dieser Strahlenenergie wirkt der Eingeweihte, wenn er die Grosse Entsagung durchführt und dadurch auf das Kardinale Kreuz der Himmel versetzt wird. Das ist die Energie die ihn befähigt, im Ewigen Jetzt zu leben und den Bindungen der Zeit zu entsagen. Während der ganzen Erfahrung kämpft er gegen das, was materiell ist; unter dem Gesetz unseres Planeten (und, wenn ihr es nur wüsstet, unter dem Gesetz unseres Sonnensystems) wird nichts erreicht, ausser durch Kampf und Konflikt - Kampf und Konflikt, die auf unserem Planeten mit Leid und Pein verbunden sind, die aber, nach dieser vierten Einweihung, ohne Leiden sind. Darin kann ein Hinweis auf den Zweck, für welchen unser kleiner Planet existiert und seine einzigartige Lage im Schema der Dinge bemerkt werden.

Wie früher bemerkt, wirkt jetzt der Eingeweihte «von oben nach unten». Das ist nur eine symbolische Ausdrucksweise. Er wirkt wie sein grosser Meister, Christus, der, wenn er der Menschheit zu dienen sucht, «in die Hölle hinuntersteigt», welche die Hölle des Materialismus und des Lebens auf der physischen Ebene ist und dort für die Förderung des Plans wirkt. Wir lesen in der christlichen Lehre, dass «Christus in die Hölle hinunterstieg und drei [702] Tage lang die Geister lehrte, die im Gefängnis sind». Das heisst, dass er eine kurze Zeit mit der Menschheit in den drei Welten arbeitete (denn Zeit und der Verlauf von Geschehnissen werden von den Philosophen als gleichbedeutend betrachtet), dann aber gerufen wurde, um (aufgrund seines einzigartigen Auftrags der Verkörperung des Liebeprinzips der Gottheit zum erstenmal in der Weltgeschichte) das Haupt der Hierarchie zu sein.

Der gleiche Begriff des Wirkens in den drei Welten der Existenz auf der physischen Ebene (im kosmischen Sinn) liegt für uns in dem Satz, der im Neuen Testament zu finden ist, dass «der Vorhang des Tempels von oben bis unten zerriss». Das ist der Vorhang, der, symbolisch gesprochen, die Menschheit von der Teilnahme am Reich Gottes trennt, oder sie von ihm ausschliesst. Dieser wurde von Christus zerrissen; ein einzigartiger Dienst, den er sowohl der Menschheit wie der geistigen Hierarchie leistete; er erleichterte ein viel schnelleres Errichten einer Verbindung zwischen diesen zwei grossen Zentren göttlichen Lebens.

Ich möchte euch bitten, über diese Einweihung der Entsagung nachzudenken und in eurem täglichen Leben immer daran zu denken, dass dieser Vorgang, der die Kreuzigung des niederen Selbstes mit sich bringt, nur durch die tägliche Übung der Loslösung möglich gemacht wird. Das Wort «Loslösung» ist im Osten der Ausdruck für unser Wort «Entsagung». Das ist der praktische Nutzen solcher Auskunft, wie ich sie euch hier gegeben habe. Auch möchte ich euch bitten (so seltsam es auch scheinen mag), euch an die Kreuzigung zu gewöhnen, wenn ihr dieses Wort benützen wollt; euch ans Leiden mit Losgelöstsein zu gewöhnen, immer wissend, dass die Seele überhaupt nicht leidet und dass es für den Meister, der Befreiung erreicht hat, kein Leid und keine Todesqual gibt. Jeder einzelne der Meister hat allem, was materiell ist, entsagt. Sie wurden aus den drei Welten durch ihr Eigenes Bemühen herausgehoben; sie haben sich von allen Behinderungen losgelöst; sie haben die Hölle hinter sich gelassen und die Worte «Geister, die im Gefängnis sind» beziehen sich nicht mehr auf sie. Sie taten dies nicht für selbstsüchtige Zwecke. In den frühen Tagen auf dem Probepfad steht selbstsüchtiges Streben im Bewusstsein [703] des Aspiranten zuvorderst; jedoch, während er den Pfad und auch den Pfad der Jüngerschaft geht, lässt er alle solchen Beweggründe hinter sich (eine geringere Entsagung) und sein einziges Ziel beim Suchen der Befreiung und der Freiheit von den drei Welten besteht darin, der Menschheit beizustehen und zu helfen. Diese Hingabe an das Dienen ist das Merkmal der Hierarchie.

Ihr könnt daher sehen, wie Buddha den Weg für die Einweihung der Entsagung oder der Kreuzigung durch sein Lehren und seine Betonung des Losgelöstseins vorbereitet hat. Denkt über diese Dinge nach und studiert das grosse anhaltende Bemühen und die Zusammenarbeit, welche die Mitglieder der geistigen Hierarchie auszeichnen. Es ist mein Gebet und mein Wunsch, dass euer Ziel eurem Schauen klar werden und die «Kraft eures Herzens» dem Unternehmen gewachsen sein mögen.

Einweihung V. Die Offenbarung

Während wir die Betrachtung der nächsten Einweihung unternehmen, werdet ihr in eurem Bewusstsein drei Faktoren in einem neuen Licht auftauchen sehen. Aus dem, was ich sage, wird sich auch entnehmen lassen, dass dies Faktoren sind, die mit vergangenen Erfahrungen zusammenhängen und sich trotzdem auf Erfahrungen beziehen, die euch auf dem Pfad weit voraus liegen; vielleicht werdet ihr dies nicht wirklich verstehen. Diese Faktoren sind:

Der Faktor der Blindheit, der zur Offenbarung führt. Der Faktor des Willens, der Synthese erzeugt.

Der Faktor des Zwecks, der durch den Plan in Erscheinung tritt.

All diese sind in dieser neuen Einweihungserfahrung eingeschlossen, aber sie sollten von euch mit so viel Intuition als möglich angegangen werden; euer Bemühen wird es sein müssen, dass ihr versucht zu denken als ob ihr die höheren Einweihungen erlangt hättet. Ihr müsst im Sinn behalten, dass jede Einweihung den Eingeweihten befähigt, ein bisschen «weiter zu sehen», denn Offenbarung ist ein gleichbleibender Faktor in menschlicher Erfahrung. Die Gesamtheit des Lebens ist Offenbarung; der Evolutionsvorgang ist in Beziehung zum Bewusstsein ein Herausführen des Blinden aus den dunklen Gebieten des Bewusstseins in grösseres Licht und deshalb in ein erweitertes Schauen.

[704] Wie euch bekannt ist, wurde diese besondere Einweihung von der christlichen Welt die «Auferstehung» genannt, die in der Erfahrung des Eingeweihten jenen Aspekt betont, der zur Offenbarung führt, d.h. sein «Heraussteigen aus dem Meer der Materie ins klare Licht des Tages». Der Gedanke der Offenbarung kann auch in der christlichen Lehre über die «Himmelfahrt» gesehen werden - eine Einweihung, die keine tatsächliche Existenz hat und nicht Einweihung genannt werden sollte. Ihr habt deshalb die folgende Anordnung mit der vierten und fünften Einweihung verbunden:

1. Entsagung, welche Kreuzigung erzeugt und zur

2. Himmelfahrt oder zu einem vollständigen «Heraussteigen» oder «Höhersteigen» führt, das

3. Offenbarung bringt, ein Schauen, welches die Belohnung der zwei oben

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.