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Die Strahlen und die Einweihungen (Sieben Strahlen V), Seite 664 ff. (engl.)

Im uralten Lemurien wurde mit dem Hereinkommen der mentalen Idee und dem mentalen Mechanismus der niedere Rang des Tierlebens (das zu einem gewissen Grad menschlich aussah, aber bestimmt ohne Denkvermögen, unwissend und blind war) plötzlich dessen gewahr, was Licht auf seinen Weg warf. Für die Tiermenschen jener Tage bedeutete dies wenig, aber im Verlauf von Tausenden von Jahren gewann es zunehmend an Bedeutung; Zivilisationen kamen und gingen; Rassen entwickelten sich und verschwanden. In den lemurischen Tagen enthüllte das innewohnende Licht der Wahrnehmung (jedoch einer Wahrnehmung so weit entfernt von der unsrigen, dass sie praktisch unbegreiflich ist) die physische Welt und das, was auf ihr zu finden war und was die Menschen als wünschenswert erkannten. Später, in den atlantischen Zeiten, diente das gleiche innewohnende Licht und das entfaltende Licht des Denkvermögens dazu, die Welt der Gefühle zu offenbaren und in der späteren Hälfte jener Periode enthüllte es die ästhetischen Werte; die Künste fingen an zu blühen; Farbe und Schönheit wurden kennen gelernt. In unserer moderneren arischen Rasse enthüllte das Licht die Welt des Denkens und brachte uns zu einer Synthese der Sinne; diese Sinne wurden in früheren Zyklen menschlichen Lebens entwickelt. Jede dieser drei Rassen ist auf geheimnisvolle Weise in einem Rassen-Massstab eine Entsprechung zu den ersten drei Einweihungen.

[665] Heute, da wir in die neue Ära eintreten, findet die Symbolik der vierten Einweihung, die der Selbstverleugnung, Anwendung; die Menschen stehen der Notwendigkeit gegenüber, auf die materiellen Werte zu verzichten und sie durch geistige Werte zu ersetzen. Der Gärungsprozess des Einweihungsvorganges geht immer weiter, untergräbt den Materialismus der Menschheit und enthüllt mehr und mehr von der Wirklichkeit, die der Welt der Erscheinung zugrundeliegt (die einzige von den Lemuriern anerkannte Welt) und die zu gleicher Zeit das kulturelle Erfahrungsgebiet liefert, in welchem diejenigen Menschensöhne, die dazu bereit sind, die fünf Einweihungen erleben können, technisch verstanden. Das ist der wichtige Faktor. Das ist daher unser Anfangspunkt.

Der geschichtliche Vorgang kann (und wird) den allmählichen Eintritt der Menschheit in immer sich erweiternde «erhellte Gebiete» des Bewusstseins enthüllen. In diese Gebiete hat der Weg der evolutionären Entfaltung die Menschheit bis zu dem Punkt geführt, wo viele, viele Tausende (und Millionen, wenn ihr die ganze Menschheit berücksichtigt, diejenigen, die heute in Inkarnation sind und diejenigen, die auf den inneren Ebenen und nicht verkörpert sind) fähig sind, aus dem erhellten Gebiet der drei Welten heraus und in ein anderes Gebiet zu treten, wo das Licht des Denkvermögens mit dem noch grösseren Licht der Seele vermischt werden kann. Sie haben (in vergangenen Leben, auch wenn die Erinnerung fehlt) die Erfahrung und Einweihung der Geburt erlebt und als ein Ergebnis davon entwickelt sich und funktioniert jetzt in ihnen das, was enthüllen kann, was das Denkvermögen unfähig ist zu erleuchten. Das «Licht des Lebens» steht jetzt in einem buchstäblich viel wahreren Sinn zur Verfügung, als ihr es derzeit erfassen könnt und jede folgende Einweihung wird diese Tatsache klarer beweisen. Die Geburt-Einweihung bedeutet für viele eine zurückliegende Erfahrung und dies wird tatsächlich durch die Leben derjenigen bewiesen, die bewusst und willentlich dem Licht entgegen orientiert sind, die eine weitere Welt als die ihrer eigenen selbstsüchtigen Interessen sehen, die für das Christusleben und für das geistige Bewusstsein in ihren Mitmenschen empfindsam sind und die einen Horizont und Ausblicke auf Kontakte sehen, die vom Durchschnittsmenschen nicht wahrgenommen werden. Sie verwirklichen eine mögliche geistige Errungenschaft, die für jene unerkannt und unerwünscht ist, deren Leben entweder gänzlich durch die Gefühle [666] oder das niedere, konkrete Denkvermögen bedingt ist. In diesem Stadium haben sie einen Sinn für die bewusste Zweiheit, da sie nun die Tatsache der Existenz dieses «etwas anderen» als des phänomenalen, emotionellen und mentalen Selbst erkennen.

Die erste Einweihung könnte als Ziel und Belohnung der mystischen Erfahrung betrachtet werden; im wahren Sinn des Wortes ist sie grundsätzlich keine okkulte Erfahrung, denn sie wird selten genau erkannt noch wird bewusst für sie vorbereitet, wie es bei den späteren Einweihungen der Fall ist. Das ist der Grund, warum die ersten zwei Einweihungen nicht als grosse Einweihungen betrachtet werden. In der mystischen Verwirklichung liegt natürlich und normalerweise eine Betonung auf der Zweiheit, aber in der neuen Ära der Entfaltung, geschaut und später Einweihung für Einweihung erkämpft und errungen, wird Einheit erreicht und die Zweiheit verschwindet. Die Studenten sollten deshalb den folgenden, bestimmten, okkulten Begriff im Denkvermögen behalten: Der mystische Weg führt zur ersten Einweihung. Nachdem er seinen Zweck erreicht hat, wird er abgelehnt und der «Erhellte Weg» des Okkultismus, der zu den erhellten Gebieten der höheren Bewusstseinszustände führt, wird dann beschritten.

Somit werden beide Wege als wesentlich erachtet; derzeit ist für die Mehrheit der mystische Weg gültig und eine zunehmend grosse Anzahl von Mystikern wird aus den heutigen Massen der Menschheit hervortreten; parallel damit geht die Tatsache, dass immer mehr Intellektuelle der Welt vom okkulten Weg angezogen werden. Dessen Erfahrung ist nicht grundsätzlich religiös, wie das orthodoxe Kirchenmitglied dieses Wort versteht. Der Weg der Wissenschaft wird von der Menschheit ebenso sehr benötigt wie der Weg der Religion, denn «Gott» ist auf beiden Wegen gleicherweise zu finden. Der wissenschaftliche Weg führt den Aspiranten in die Welt der Energien und Kräfte, welche die wahre Welt okkulten Bemühens ist, die das Universale Denkvermögen und die Auswirkungen jener grossen Intelligenz enthüllt, die das manifestierte Universum erschaffen hat. Der «neue Mensch», der bei der ersten Einweihung geboren wurde, muss und wird den okkulten oder wissenschaftlichen Weg gehen, der ihn unvermeidlich aus der Welt des Mystizismus in die wissenschaftliche und zuversichtliche Wahrnehmung von Gott als Leben oder Energie führt.

[667] Die erste Einweihung bezeichnet den Anfang eines ganz neuen Lebens und einer neuen Lebensweise; sie bezeichnet den Anfang einer neuen Art des Denkens und bewusster Wahrnehmung. Schon äonenlang hat das Leben der Persönlichkeit in den drei Welten den Keim dieses neuen Lebens genährt und hat den schwachen Lichtfunken in der verhältnismässigen Dunkelheit der niederen Natur gefördert. Dieser Vorgang wird jetzt zu Ende geführt, doch wird er in diesem Stadium nicht völlig eingestellt, denn der «neue Mensch» muss erst das Gehen, das Sprechen und das Erschaffen lernen; das Bewusstsein jedoch konzentriert sich jetzt anderswo. Das führt zu viel Pein und Leiden, bis die endgültige Wahl getroffen ist; eine neue Hingabe an das Dienen wird gewährt und der Eingeweihte ist bereit, die Einweihung der Taufe zu erleben.

Die Mitglieder der Neuen Gruppe der Weltdiener sollten sorgfältig auf alle diejenigen aufpassen, die Merkmale zeigen, dass sie durch die «Geburts-Erfahrung» hindurchgegangen sind und sollten ihnen zu grösserer Reife verhelfen. Sie sollten annehmen, dass alle diejenigen, die ihre Mitmenschen wirklich lieben, die sich für esoterische Lehre interessieren und die sich zu disziplinieren suchen, um eine grössere Schönheit des Lebens zu erreichen, Eingeweihte sind und die erste Einweihung angenommen haben. Wenn sie diejenigen entdecken, die mentale Polarisation suchen und ein Wünschen und ein Streben zu denken und zu wissen bezeugen, verbunden mit den besonderen Merkmalen derjenigen, welche die erste Einweihung genommen haben, können sie aller Wahrscheinlichkeit nach zuverlässig annehmen, dass solche Menschen die zweite Einweihung erreicht haben oder im Begriff sind sie anzunehmen. Ihre Pflicht wird dann klar sein. Durch diese genaue Beobachtung von seiten der Weltdiener werden die Reihen der Neuen Gruppe aufgefüllt. Heute ist die Gelegenheit und die Anregung so gross, dass alle Diener sich bereit halten und in sich selbst die Fähigkeit entwickeln müssen, die Qualität darzutun, nach der gesucht werden muss und Hilfe und Führung zu leisten, welche jene Jünger und Eingeweihten, die den Weg für Christus vorbereiten sollten, in einen zusammenarbeitenden Bund verschmelzen wird.

Die erste Einweihung sollte als Einführung einer neuen Einstellung hinsichtlich der Beziehungen betrachtet werden. Dies ist noch nicht der Fall. Die Beziehungen, die bis jetzt anerkannt werden, sind allgemein gesprochen jene gewesen, die karmisch, physisch und [668] emotionell errichtet waren. Diese sind grösstenteils objektiv und betreffen hauptsächlich die Erscheinungs-Ebene mit ihren Kontakten, Pflichten, Verantwortungen und Verpflichtungen. Die neuen Beziehungen jedoch, die zunehmend erkannt werden sollten, sind subjektiv und mögen geringe phänomenale Merkmale haben. Sie umschliessen das Erkennen derjenigen, denen gedient werden muss; sie umschliessen die Erweiterung des individuellen Bewusstseins in ein wachsendes Gruppengewahrsein; sie führen schliesslich zu einer eifrigen Erwiderung auf hierarchische Qualität und auf das magnetische Ziehen des Ashrams. Eine solche Entwicklung im Erkennen der Beziehungen führt endlich zu einer Erkenntnis der Gegenwart Christi und zur Verbindung mit ihm. Mit dem Erkennen und mit der Verbindung mit dem planetarischen Logos brauchen wir uns an diesem Punkt nicht zu befassen. Alle diese Beziehungen beginnen in ihrem wahrsten Begriffsinhalt und mit einem richtig erkannten Ziel bei der Geburt des «neuen Menschen». Hierauf bezog sich Christus, als er sagte: «Nur wenn ein Mensch von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes sehen.» Ich benütze hier die christliche Terminologie, aber ich ziehe es vor, vom «neuen Menschen» zu sprechen anstatt von dem streng christlichen Ausdruck «die Geburt des Christuskindes im Herzen». Es geschieht durch den Prüfstein der Beziehung, dass die Weltdiener mit den Eingeweihten und den angenommenen Jüngern in der Welt in Berührung kommen und jene Aspiranten entdecken, denen geholfen werden kann und die geschult werden können.

Noch einen anderen Punkt möchte ich eurer Aufmerksamkeit nahelegen. In der Erscheinungs-Welt des durchschnittlichen Menschen, der noch nicht durch die einweihende Erfahrung der Wiedergeburt gegangen ist, war immer und ist auch heute der Nachdruck auf der Doppelbeziehung der Geschlechter. Unsere Romane, Theater, Filme und Verhältnisse aller Menschen liefern den Beweis dafür. Schöpferisches Erzeugen drückt sich hauptsächlich durch die Fortpflanzung der Rasse aus, die durch die Verbindung des männlichen und weiblichen oder des positiven und negativen Poles in der menschlichen Familie zustandegebracht wird. Das ist gut und recht und ist ein Teil des göttlichen Plans. Auch wenn die Menschen ihre Fähigkeiten herabwürdigen und ihre Beziehungen erniedrigen, ist der zugrundeliegende Plan göttlich und ideal. Nach der ersten Einweihung verschiebt sich allmählich und beständig die [669] ganze Geschlechtsbeziehung auf ihren richtigen Platz als eine einfache natürliche Phase der Existenz in den drei Welten und als einen der normalen und richtigen Triebe, aber die Betonung ändert sich. Die höhere Erfahrung und Entsprechung, diejenige, von der das physische Geschlecht nur das Symbol ist, wird sichtbar. Statt männlich und weiblich taucht jetzt die magnetische Beziehung auf zwischen der jetzt negativen Persönlichkeit und der positiven Seele mit darauffolgender schöpferischer Tätigkeit auf den höheren Ebenen. Für dieses Verhältnis sind das Kopfzentrum und das Zentrum zwischen den Augenbrauen (das Ajnazentrum) die Vermittler und bedingen schliesslich die Persönlichkeit (durch die Hypophyse und die Zirbeldrüse) und machen sie seelendurchdrungen. In meinen vielen Büchern habe ich euch so viel Auskunft über die Einweihung, die Strahlen und die Zentren gegeben, dass es für mich nicht nötig ist, dies hier zu wiederholen. Es besteht jedoch ein grosses Bedürfnis dafür, dass ihr die verstreute Auskunft sammelt und ordnet, damit ihr sie euch als ein Ganzes einprägen könnt. Viele von denen, welche diese Lektionen lesen und die Bücher, die ich geschrieben habe, studieren, befinden sich in der Vorbereitung für die eine oder andere Einweihung und das ganze Thema sollte deshalb von grossem Interesse für euch sein. Ihr solltet entscheiden (wenigstens versuchsweise), welche Einweihung vor euch liegt und dann solltet ihr soviel als möglich über sie und ihre Vorbedingungen entdecken und euch bemühen, die mitgeteilte Auskunft praktisch anzuwenden. Das, was ich euch gebe, ist entweder wahr oder nicht wahr; wenn es wahr ist, so ist es für euren zukünftigen Fortschritt lebenswichtig und ihr solltet darauf zielen, ein gewisses Mass wirklichen Verstehens zu erreichen.

Ihr wurdet gelehrt, dass die Tätigkeit oder die Untätigkeit der Zentren die Persönlichkeit bestimmt, da sie durch das endokrine Drüsensystem wirkt; die Energien, welche die Zentren vermitteln und die Kräfte, die sie erzeugen, können vom geistigen Menschen durch die Seele beherrscht und geleitet werden. Es wurde euch ebenfalls gesagt, dass die Energie des Sakralzentrums (des Zentrums, das zur Zeit der ersten Einweihung am meisten einbezogen und tätig ist) umgewandelt und zum Kehlzentrum hinaufgehoben werden muss, wodurch der physische Zeugungsakt in den schöpferischen Vorgang umgewandelt wird, der das Gute, das Schöne und das Wahre erzeugt. Das ist das ABC eures grundsätzlichen Wissens: die [670] Umwandlung des Geschlechtes. In diesem Umwandlungsvorgang haben sich die Menschen sehr geirrt und haben das Thema von zwei Seiten angefasst:

1. Sie haben versucht, das natürliche Verlangen auszurotten und haben sich bemüht, ein erzwungenes Zölibat zu betonen; sie haben dadurch oft die Natur verbogen und den «natürlichen Menschen» Regeln und Anordnungen unterworfen, die nicht in der göttlichen Absicht lagen.

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.