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Die Strahlen und die Einweihungen (Sieben Strahlen V), Seite 603 ff. (engl.)
des Guten als auf der Seite des Bösen. Unter der Symbolik der Sintflut ist es für die Studenten ersichtlich, dass sich der Kampf vor allem auf der Astralebene konzentrierte, jedoch geschichtlich auf der physischen Ebene ausgefochten wurde. Das Resultat war die Zerstörung der Welt durch Wasser, wie man es symbolisch ausdrücken könnte.

Im entscheidenden Krieg der unmittelbaren Vergangenheit war die Mentalebene der Brennpunkt der vereinigten Kräfte, denn der Krieg war in Wirklichkeit ein Zusammenprallen von Ideologien [604] und war weit mehr das Ergebnis des Denkens der Menschen als eines emotionellen Wünschens der Menschen. Deshalb umfasste er automatisch die drei Stufen menschlicher Tätigkeit und wurde auf der physischen Ebene ausgefochten, obwohl er von der Mentalebene angeregt wurde. Diesmal war das Symbol des Feuers anstatt des Wassers damit verbunden; dieses Feuer führte zur Zerstörung von Menschen und Städten durch Feuer (buchstäblich, «Feuer vom Himmel»), durch das Hervorrufen der feurigen Gefühle, die in den Konferenzen der Menschen derzeit so vorherrschend sind, und durch die Trockenheit im Jahr 1947, welche die Kulturböden in Europa und in England verbrannte, welcher - eigenartig genug - im Vorfrühling Fluten und Niederschläge vorausgingen, was die Wiederholung der Zyklen beweist. Diese Wiederholung ist kennzeichnend für den natürlichen Vorgang, der jedes Stadium der menschlichen Evolution anschaulich festhält, aber einen Höhepunkt erzeugt, der auf die Vergangenheit und die Gegenwart hinweist, jedoch die Zukunft in den Entscheidungen menschlichen Denkens und Planens verschlossen hält (wie es heute der Fall ist). Wie der Mensch «in seinem Herzen» denkt und beschliesst, so wird sich die Zukunft der Menschheit erweisen, denn es ist für die Menschheit als Ganzes der gleiche Vorgang wie für den Einzelnen.

Ich möchte dieses Thema in die folgenden Abschnitte einteilen und es wie folgt behandeln:

1. Die besondere Art der in Frage kommenden Energie und deren einweihende Wirkung. Das betrifft das Prinzip des Konfliktes wie es in der Tätigkeit dieses vierten Strahls enthalten ist.

2. Die Wirkung auf die Menschheit als Ganzes. Die «Selbstverleugnungs-Einweihung» ist das Ergebnis der Tätigkeit dieses Prinzips.

3. Der Faktor des zweiten Strahls der Liebe-Weisheit, wie er grundsätzlich Strahl IV beherrscht und die Wiederkunft Christi bewirkt, weil die Macht des Herzzentrums mit einbezogen ist.

4. Die Wirkung von Strahl IV in der heutigen Welt der Nationen und der grundlegenden Organisationen.

5. Das Ergebnis dieser Tätigkeit des vierten Strahls auf den einzelnen Jünger:

a. In den [605] drei Aspekten seiner Natur, physisch, emotionell, mental.

b. Auf die seelendurchdrungene Persönlichkeit.

6. Die Zusammenfassung des ganzen Themas und eine Vorhersage künftiger Möglichkeiten.

Ich werde versuchen, dies so knapp als möglich zu behandeln und werde die Darstellung dieses Themas äusserst kurz halten, oder so kurz als es seine geschichtliche Bedeutung und sein bestimmter Gesichtspunkt erlauben. Die ganze Menschengeschichte ist durch den vierten Strahl der Harmonie durch Konflikt bedingt; es ist dieser Strahl, der den Grenzring bestimmt hat, in welchem die Menschheit wirken muss.

Dieser Strahl hat derzeit vorwiegend Gruppenwirkung und es sind - ausser in den Reihen der Jünger der Grossen Weissen Loge - keine Seelen des vierten Strahls in Inkarnation. Wenn die Menschheit einmal über das Ziel und die Methode des Wiederaufbauens und über die Neuorganisation entschieden hat, die sich innerhalb des Grenzringumfanges des vierten Strahls vollziehen wird, dann (wenn der Entschluss der Menschheit richtig ist und nicht hinausgeschoben wird) werden viele Seelen des vierten Strahls die Inkarnation wieder aufnehmen und auf diese Weise die menschliche Entscheidung durchführen. Das wird in der Menschengeschichte eine grosse Wende bringen und wird es ermöglichen, die Energie des siebten Strahls mit grösstem Vorteil zu gebrauchen.

Die besondere Art der in Frage kommenden Energie und deren einweihende Wirkung

Hier stehen wir einem grundlegenden Problem gegenüber, d.h. der Natur des Konfliktprinzips, welches das hervorragende Merkmal dieses vierten Strahls der Harmonie durch Konflikt ist. Das ist in keiner Weise ein leicht zu behandelndes oder zu erklärendes Thema, denn die Richtigkeit des Konflikts, dessen natürlich trennende und ausscheidende Wirkung und dessen Macht, nicht nur die Menschheit, sondern auch die Hierarchie zu beeinflussen, müssen berücksichtigt werden. Wenn wir die vierte Einweihung, die der Selbstverleugnung, studieren, werden die Wirkungen ihrer Tätigkeit klarer hervortreten.

Dieser vierte Strahl ist grundsätzlich das, was für die Anstrengungen und Belastungen und für den anfänglichen Konflikt zwischen [606] dem grossen Gegensatzpaar, dem wir den Namen Geist-Materie geben, verantwortlich ist. Es ist die Energie dieses vierten Strahls, die den Unterschied zwischen gut und böse (der so oft vom Menschen missverstanden wird) sichtbar macht. In den atlantischen Tagen fassten die Führer der Menschen, unter dem Einfluss dieser grossen Energie des vierten Strahls, einen Entschluss, der ihren Wünschen und ihrer Gefühlsreaktion entsprechend den Nachdruck auf den Materieaspekt legte, der in der wesentlichen Zweiheit der Manifestation gegenwärtig ist und führten so das Zeitalter des Materialismus ein. Dieses Zeitalter hat sich durch die es begleitende Habsucht, seinen Hass, seine Getrenntheit und seine Angriffslust ausgezeichnet. Im gegenwärtigen Jahrhundert führte dieser Materialismus zum Weltkrieg, der in Wirklichkeit Ausdruck einer sich verschiebenden Orientierung und deshalb gewissermassen eines kommenden Triumphes des Guten war.

Das Gleichgewicht schwingt langsam, sehr langsam, hinüber auf die Seite des Geistaspekts der Zweiheit; es ist noch nicht völlig hinübergeschwenkt, nicht einmal in der Absicht, aber die Dinge werden im Denkvermögen der Menschen zunehmend klarer, und die Andeutungen gehen dahin, dass die Menschen schliesslich richtig entscheiden und einen Punkt des Gleichgewichtes oder der Ausgleichung erreichen werden, und endlich das Gewicht der öffentlichen Meinung auf die Seite der geistigen Werte verlegen werden, was zu einer allgemeinen Ablehnung des Materialismus führen wird, und zwar besonders in dessen gröberen und physischen Formen. Die Zeit ist noch nicht gekommen, aber ein grosses Erwachen geht vor sich; die Menschen werden jedoch erst dann richtig sehen, wenn dieses Prinzip des Konfliktes als eine geistige Notwendigkeit richtig eingeschätzt und von der Menschheit als ein Werkzeug benützt wird, um falsche Einschränkungen und Prinzipien zu überwinden. Gerade wie der einzelne Jünger es benützt, um von der Beherrschung der Materie in den drei Welten loszukommen, angefangen mit dem Herauskommen aus der Beherrschung des physischen Körpers, dann dem Freiwerden von der Beherrschung der Gefühlsnatur, und für sich selbst eine geistige Ideologie formulierend, die ihn befähigt, von der Herrschaft der drei Welten der Formen loszukommen, und auf diese Weise anfängt, als eine seelenerfüllte Persönlichkeit zu funktionieren, genau so muss auch die Menschheit in Massenformation das gleiche tun.

[607] Dieser ganze Vorgang ist vollendet, wenn die vierte Einweihung, die Grosse Selbstverleugnung, heute vom Menschen und in einer entfernten Zukunft, von der Menschheit erlangt wird. Dieser «Punkt des Herauskommens» wird durch richtiges Entscheiden und als Ergebnis eines richtigen Gebrauches des Konfliktprinzips erreicht.

Es wird euch einleuchten, dass dieses Prinzip des Konflikts eng mit dem Tod verbunden ist. Mit Tod meine ich den Auszug aus den Formbedingungen - physisch, emotionell und mental; das Aufhören des Kontaktes (vorübergehend oder dauernd) mit physischer Form, mit astraler Verblendung und mit mentaler Täuschung; die Ablehnung von Maya, der Name für jene allumfassende Auswirkung, die einen Menschen überwältigt, der im Materialismus irgendeiner Art versunken ist und deshalb (vom Gesichtspunkt der Seele aus) vom Leben in den drei Welten übermannt wird. Es ist das Prinzip des Konflikts, latent in jedem Atom der Substanz, das zuerst Konflikt, dann Entsagung und endlich Freiwerden erzeugt, das in der einen oder anderen Form Krieg erzeugt, dann Ablehnung und endlich Befreiung. Wie ihr wohl sehen könnt, ist dieses Prinzip mit dem Gesetz des Karma eng verbunden; es ist dieses Prinzip, auf das sich Frau Besant bezieht, wenn sie in einem ihrer Bücher von der Tatsache spricht, dass die Substanz, aus der alle Formen gemacht sind, bereits - von der ersten Dämmerung des Schöpfungsvorganges an - mit Karma angehaucht ist. Eine tiefe, okkulte Bedeutung liegt in dem Gedanken, der oft geäussert wird, dass der Tod der grosse Befreier ist, d.h. dass das Konfliktprinzip erfolgreich Zustände zuwegegebracht hat, in welchen der Geistaspekt vom Eingesperrtsein in irgendeiner Art des Formlebens, einzeln oder in Gruppenformation, (zeitweilig oder dauernd) befreit wird.

Ihr alle, als Jünger oder Aspiranten, werdet fähig sein, das Wirken dieses Prinzips auszulegen, indem ihr die Auswirkung in eurem eigenen Leben, das Verhalten der Anstrengungen und Belastungen, die Krisen oder Spannungspunkte beobachtet, die der Konflikt zwischen Seele und Persönlichkeit erzeugt. Konflikt geht immer der Entsagung voraus, und erst bei dieser vierten, grossen, geistigen Krise ist der Konflikt, wie wir ihn verstehen, beendet. In den Gebieten des formlosen Lebens, in welchen die Hierarchie lebt, sich bewegt und ihr Dasein hat, wird der Konflikt, der im Menschen [608] den Sinn des Unterscheidens entwickelt hat, durch Krisen der Entscheidung ersetzt - nicht der Entscheidung, die sich auf unterschiedliches Wahrnehmen zwischen recht und falsch oder zwischen Geistigkeit und Materialismus gründet, sondern Krisen der Entscheidung, die sich auf die Wahrnehmung des Plans, die Teilnahme am Zweck und die Verhütung des Bösen gründen. Ihr solltet über diese drei Ausdrücke nachdenken; sie unterscheiden die Krisen der Entscheidung, denen die Meister nach der vierten Einweihung gegenüberstehen, und die den Platz der Unterscheidungskrisen einnehmen, welche diesen Stadien vorausgehen:

Das Wahrnehmen des Plans.

Das Teilnehmen am Zweck.

Das Verhüten des Bösen.

Diese Entscheidungen gründen sich erstens auf den guten Willen für alle Formen in den drei Welten, und zweitens auf den Willen zum Guten, welcher die drei schöpferischen und manifestierenden Aspekte der Gottheit anregt und bewerkstelligt.

Das sind tiefe Dinge, über die wir sprechen. Es ist vernünftig, sich daran zu erinnern, dass alle Krisen in der materiellen Welt - individuelle Krisen und jene, die mit der Menschheit als Ganzem verbunden sind - vom Prinzip des Konfliktes regiert werden, während die Krisen in der geistigen Welt vom esoterischen Prinzip der Entscheidung beherrscht werden.

Das Prinzip des Konfliktes ist der wichtigste Faktor, der hinter der Evolution der Form als Erfahrungsgebiet für die Seele in den vier Naturreichen: dem menschlichen und den drei untermenschlichen Naturreichen, liegt. Es gründet sich auf den intellektuellen Faktor der Unterscheidung, der dem kleinsten Atom der Substanz innewohnt, und der seinen vollsten Ausdruck in der fortgeschrittenen Menschheit erreicht. Die Anzeichen, dass es seinen Zweck erreicht hat, soweit es die Menschheit betrifft, sind im Hindurchgehen durch die Einweihung der Selbstverleugnung zu finden. Das Prinzip der Entscheidung, das den Meister beherrscht, regiert seine Arbeit innerhalb der Hierarchie, in Beziehung zu Shamballa und in Verbindung mit allem Dienst, der in den drei Welten geleistet wird. Es gründet sich auf die Energie des zweiten Strahls der Liebe-Weisheit, gerade wie sich das Prinzip des Konfliktes auf die Energie des dritten Strahls der Aktiven Intelligenz gründet. Dieses Prinzip [609] der Entscheidung wird bei der sechsten Einweihung, der Entscheidungs-Einweihung, als ein beherrschender Faktor geprüft. Zu dieser Zeit fasst der Willensaspekt der Gottheit auf einzigartige Weise alle Errungenschaften der Vergangenheit der zwei Prinzipien zusammen und bringt einen endgültigen Zyklus der Entfaltung herein, dem ich keinen wirklich passenden Namen geben kann, der aber in der neunten Einweihung der Verweigerung den Höhepunkt erreicht. Ihr habt deshalb in Beziehung zu diesen Prinzipien (die alle mit dem Gesetz des Karmas verbunden sind) drei grosse Einweihungen, bei welchen die Wirksamkeit der Befreiung, die durch deren innewohnendes Handeln zustandekommt, endgültig geprüft wird:

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.