Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Die Strahlen und die Einweihungen (Sieben Strahlen V), Seite 542 ff. (engl.)

Früher habe ich gesagt, dass das private Leben des Jüngers (nachdem er von einem Meister angenommen wurde) automatisch in drei Stadien zerfällt:

a. Das Stadium, in welchem das niedere, konkrete Denkvermögen und das höhere Denkvermögen auf solche Weise verbunden sind, dass das niedere Denkvermögen nicht nur seelenerleuchtet, sondern auch Eindrücken von der Geistigen Triade unterworfen ist.

b. Seine Beziehung zum Meister ist das nächste und manchmal das parallele Stadium und umschliesst ein Zusammenbringen vom Bewusstsein des Meisters und seinem eigenen. Dies muss [543] langsam entwickelt und bewusst erfasst werden, und hat sehr interessante Folgen.

c. Später kommt das Stadium, in welchem des Jüngers Bewusstsein allmählich mit der Hierarchie als Ganzes in eine enge Verbindung gebracht wird. Es könnte beim näheren Erklären dieser etwas vagen Aussage erwähnt werden, dass der Jünger in die Hierarchie absorbiert wird und zu gleicher Zeit assimiliert er auf eine neue und geheimnisvolle Weise gewisse vereinigte, hierarchische Eindrücke.

Der Jünger hat jetzt seine Annäherung zum Ashram gemacht, seine Fähigkeit zu dienen entwickelt und dadurch jede ashramische Energie, die er anzufassen und okkult einzuschliessen vermag, gezeigt. Langsam wird er sich drei vibrierender Eindrücke bewusst, die ein wenig verschieden, jedoch vom Strahl, den sie ausdrücken, getönt sind. Zuerst ist er der Schwingung seiner eigenen Seele gewahr, dann verzeichnet er die des Ashrams, die in den frühen Stadien durch Vermittlung einiger älterer Jünger für ihn konzentriert wird; endlich wird er sich der Schwingung des Meisters bewusst. Langsam lernt er, sie zu unterscheiden und als drei verschiedene Kanäle zu kennen, durch welche ihn die Energie erreichen kann. Auf der Mentalebene treten sie mit seinem Bewusstsein in Berührung; später entdeckt er, dass ein Kontakt mit ihnen erleichtert wird, sobald er sie bewusst auf ihrer angemessenen Ebene und durch das angemessene Zentrum verzeichnen kann. Natürlich braucht es Zeit, diese Fähigkeit zu entwickeln und (bis er durch die dritte Einweihung geht, in der grosse Umwandlungen stattfinden) wird von ihm erwartet, dass er «den Eindruck» auf der Mentalebene «festhält».

Die Entwicklung der Empfindsamkeit für Kontakt und das Verzeichnen von «dem, was anders ist als das Selbst und doch selber das Selbst ist» sind ein Teil der grossen Wissenschaft der Beeindruckung. Diese Entwicklung wird in den frühen Stadien der menschlichen Evolution durch die fünf Sinne fortgesetzt und ist auch im Tierreich zu finden. Mit dieser wohlbekannten und gründlich studierten Entfaltung werde ich mich nicht befassen, ausser dass ich bemerke, dass diese fünf (in Wirklichkeit sieben) Sinne die [544] Zugänge der geistigen Annäherung zu verschiedenen Aspekten der göttlichen Manifestation in den drei oder fünf Welten der menschlichen Evolution bilden. Es könnte hier hervorgehoben werden, dass die sieben Zentren im Ätherkörper (auf eine geheimnisvolle Weise) die Entsprechungen zu den sieben Sinnen sind, denn sie reagieren auf Schwingungen, die von der Weltseele oder der Menschenseele, vom Ashram und vom Meister kommen und verzeichnen schliesslich die Energien von allen sieben Strahlen. Diese strömen in und durch den Jünger als Teil eines grossen, zirkulierenden Systems der siebenfältigen, göttlichen Energie, welche die Grundlage der Manifestation ist. Mit diesen Sinnen und den zirkulierenden Energien befasste ich mich einigermassen ausführlich in «Eine Abhandlung über Kosmisches Feuer.»

Mit dem Thema der Verschmelzung habe ich mich in anderen Schriften und in der Lehre über die Antahkarana ausreichend befasst. Hier werde ich mich auf die Verschmelzung vom Bewusstsein des Meisters (da es auf das Menschenreich abgestimmt ist) mit dem des Jüngers beschränken. Zwischen des Meisters höherem oder Shamballischem Bewusstsein und dem irgendeines Jüngers, der die vierte Einweihung noch nicht erlangt hat, ist keine Verschmelzung möglich oder verständlich. Die Vollständigkeit der Verschmelzung, auf die ich mich beziehe, ist in den frühen Stadien der Entfaltung des Jüngers unmöglich. Auch hier war die Lehre, die bisher von okkulten Gruppen in Verbindung mit eines Meisters Beziehung zu seinem Jünger gebracht wurde, falsch und das Ergebnis des Wunschdenkens.

Dem Jünger ist es erst dann erlaubt, mit dem Denkvermögen des Meisters in Verbindung zu treten, wenn sein geistiges Leben für ihn zur Gewohnheit geworden ist und wenn er nach Belieben seine Persönlichkeit mit Seelenenergie überfluten kann. Diejenigen, die in ihrer Meditationsarbeit gelegentlich und selten Seelenkontakte herstellen (und es gibt viele, welche dies tun), haben kein solches Vorrecht. Nur der Jünger, der einen brauchbaren Kontakt mit seiner Seele errichtet hat, dessen er sich zu jeder gewünschten Zeit bedienen kann, kann anfangen Eindrücke, die direkt vom Meister zu ihm kommen, zu verzeichnen.

Die Aspiranten dürfen die Lehre, die ihnen vom Meister durch die Arbeit des Ashrams gegeben wird, nicht mit dieser späteren Verschmelzung des Bewusstseins verwechseln. Manchmal werden [545] Jünger in Gruppenformation zusammengebracht, um Instruktionen zu erhalten und sind dadurch in der Gruppenaura vor der gewaltigen Macht der Gegenwart des Meisters beschützt. Für den Durchschnittsaspiranten ist es schwierig, die Notwendigkeit hierfür zu erkennen, obwohl sogar die Jünger selbst, in den Frühstadien ihrer Zulassung zum Ashram und zu ihrer Ausbildung, eine mächtige Wirkung auf jene ausüben, mit denen sie in Berührung kommen mögen. Die Wirkung wird ohne Absicht erzeugt und wird durch die höhere Qualität der Vibration oder Ausstrahlung des Jüngers auf die der Person oder der Gruppe verursacht, die er trifft. Der Eindruck, den er macht, erzeugt eine Anregung, die für die Person oft sehr schwer zu bewältigen ist, da sie nicht nur gute, sondern auch schlimme Wirkungen hervorruft.

Die Anwendung dieser strahlenden Energie ist eine bestimmte Art geistigen Dienens und Tätigseins, aber bis ein Jünger im Wissen Fortschritte gemacht hat und seine Ausstrahlung beherrschen kann (wobei nur jenen Energieströmen ein Entweichen erlaubt wird, die dem Bedürfnis angemessen sind) kann das «Vorbeigehen» eines Jüngers sowohl für den Einzelnen wie für die Gruppe viele Schwierigkeiten mit sich bringen.

Es wird euch deshalb klar sein, dass die Gegenwart eines Meisters eine starke Wirkung hat, wo es einen einzelnen Jünger betrifft. Ich habe diesen absondernden Ausdruck «einzelnen Jünger» deshalb benützt, weil er auf mögliche Schwierigkeiten oder sogar Gefahr hinweist. Eine solche Schwierigkeit ist immer möglich, solange im Jünger irgendwelche trennenden oder selbstsüchtigen Instinkte existieren. Ein Jünger braucht lange Zeit, um diese Interesselosigkeit und diesen einschliesslichen Geist zu erreichen, die ihn befähigen werden, in der Gegenwart des Meisters zu stehen ohne hindernde Schranken im direkten Kontakt mit des Meisters Denkvermögen. Dieser Kontakt, der zur gewünschten Verschmelzung führt, zerfällt in gewisse klar definierbare Stadien:

1. In des Jüngers Meditationsstunde, in einem Augenblick grosser Spannung oder in einer Krise (bezüglich seiner Diensttätigkeiten) mag gelegentlich eine momentane Verschmelzung der Denkvermögen des Jüngers und des Meisters stattfinden. Das kann nur dann geschehen, wenn die mentale Konzentration so stetig und so [546] bestimmt auf die Absicht ausgerichtet ist, dass Gefühlsreaktionen oder Eindringen von Persönlichkeits-Angelegenheiten ausgeschaltet sind.

2. Später in der Ausbildung des Jüngers mag der Meister versuchen, unerwartet sein Denkvermögen zu beeindrucken und ihn auf diese Weise zu schulen, das zu erkennen, was wir als einen direkten Ruf aus dem Zentrum des Ashrams betrachten könnten.

3. Indem der Jünger seinen Wert beweist und zeigt, dass er nichts mehr für sein separates Selbst wünscht, erfährt die Wechselbeziehung zwischen den zwei Denkvermögen - des Meisters eines Ashrams und des Jüngers - keine Behinderung; folglich besteht kein Risiko der Überstimulierung, der eigenen Befriedigung oder des Auftretens von Qualitäten, die den Rhythmus des Ashrams stören würden. Ein Strömen der Gedanken (wie es der Meister will) kann zwischen den beiden stattfinden. Zuerst wird der Eindruck gänzlich vonseiten des Meisters geschaffen und der Jünger ist ganz einfach ein Vermittler, der von Ideen beeindruckt und in einer besonderen Richtung unterrichtet werden kann, die der Menschheit dient; einen Gedankenstrom, der zum Meister zurückfliesst, kann er jedoch nicht erzeugen. Später, wenn ein Jünger ins Licht vorwärtsgeht und gleichzeitig ein Diener ist, kann ihm erlaubt werden, den Meister mit seiner eigenen Reaktion auf den Eindruck zu erreichen.

4. Dann kommt das letzte Stadium, in welchem der Jünger damit betraut werden kann, der einleitende Vermittler des Eindrucks und des Kontaktes zu sein, und es wird ihm erlaubt, des Meisters Aufmerksamkeit hervorzurufen und in das Zentrum des Ashrams durchzudringen. Für die Studierenden wäre es von Vorteil, wenn sie diese vier Stadien mit den sechs Stadien der Jüngerschaft verbinden würden, die ich im letzten Teil der «Jüngerschaft im Neuen Zeitalter,» Band I behandelt habe; diese vier Stadien entsprechen den letzten vier in jenem Buch.

Natürlich gehören diese Kontakte zum Gebiet der Telepathie, die ein Aspekt der Wissenschaft der Beeindruckung ist, und befinden sich gänzlich im Bereich mentalen Wechselspiels. Mit der grundlegenden Wissenschaft selbst befasste ich mich im Buch «Telepathie und der Ätherkörper.» Die oben in Betracht gezogene Verbindung besteht zwischen dem Werkzeug des Kontaktes, das der Meister braucht - das des höheren oder abstrakten Denkvermögens, denn die Meister arbeiten niemals durch das [547] niedere Denkvermögen - und dem niederen, konkretisierenden Denkvermögen des Jüngers. Deshalb hängen die Meister vom Gebrauch der Antahkarana ab, die der Jünger im Begriff ist zu bauen; diese wird rasch ein Teil der Gruppenantahkarana, die von Jüngern gebaut wird, welche zum Ashram zugelassen sind und die in den drei Welten nur auf mentalen Stufen arbeiten. Ihr könnt daher sehen warum die Lehre über die Antahkarana von uns als zeitgemäss und vernünftig angesehen wurde. Die Beziehung zum Ashram und der Kontakt mit dem Meister hängen vom Bestehen der Antahkarana ab. In den frühen Stadien ihrer schöpferischen Konstruktion reicht sie aus, um einigen Kontakt mit dem Ashram und mit gewissen Jüngern zu gestatten, jedoch nicht mit jenen eines sehr hohen Grades. Später, wenn sich die Antahkarana vervollkommnet, werden höhere und anhaltendere Kontakte ermöglicht.

Die Ergebnisse dieser entwickelten und verzeichneten Kontakte zeigen sich schliesslich in der vollständigen Eindrucksfähigkeit des Denkvermögens des Jüngers - jederzeit und mühelos auf beiden Seiten. Sie ist jetzt derart auf den Ashram und des Meisters Strahlenqualität abgestimmt, dass sein Denkvermögen mit dem des Meisters im Zentrum eins ist. Wechselseitige Tätigkeit wird möglich.

Es ist gewiss unnötig hervorzuheben, dass das Thema aller Eindrücke, die vom Meister zum Jünger oder vom Jünger zum Meister gehen, das Dienen am Plan ist, oder die Probleme betreffen, die mit der Gruppenarbeit im Wassermann-Zeitalter oder mit dem Leben und den Beziehungen innerhalb des Ashrams verbunden sind. Vergesst nicht, dass der Ashram seine eigenen Ziele, Absichten und inneren Techniken hat, die nicht mit dem Leben des Jüngers und seinem Dienen in den drei Welten verbunden sind. Des Jüngers Arbeit in Vorbereitung für Einweihung betrifft grundsätzlich nicht seinen täglichen Weltdienst, doch gäbe es für ihn keine Einweihung, wenn dieses Leben des Dienens fehlen würde. In Wirklichkeit ist sein Leben des Dienens ein Ausdruck der besonderen Einweihung, für die er vorbereitet wird. Dieses Thema ist zu umfangreich, um hier behandelt zu werden, aber es ist ein Begriff, der gut zu überdenken ist.

[548] Ich will euch einen Hinweis geben, der auf dem Leben Christi beruht. Die Lebensgeschichte und die Erfahrungen der grossen Eingeweihten werden selten herausgegeben, aber über das Leben Christi wurde sowohl in den Evangelien wie in Verbindung mit seinen früheren Inkarnationen viel übermittelt. Wie ihr wisst, erlangte er eine der grössten Einweihungen (die sechste Einweihung der Entscheidung). Diese Einweihung ist mit dem Kehlzentrum und auch mit dessen höherer Entsprechung, dem Kehlzentrum des planetarischen Logos, verbunden; dies ist das Zentrum, das wir die Menschheit nennen. So «kam das WORT hervor». Um seine Eignung (wenn man in Verbindung mit einem Eingeweihten seines hohen Grades ein solches Wort gebrauchen darf) zu beweisen, hatte er eine Doppelmission zu erfüllen. Vor allem musste er der menschlichen Evolution einen grossen Impuls durch die Verkündigung von zwei Dingen geben:

1. Dass «das Blut das Leben ist».

2. Dass alle Menschen überall Söhne Gottes und deshalb göttlich sind.

Zweitens hatte er das jüdische Glaubensbekenntnis zum Abschluss zu bringen, welches mit der Bewegung der Sonne aus dem Widderzeichen ins Zeichen der Fische

Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.