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Die Strahlen und die Einweihungen (Sieben Strahlen V), Seite 537 ff. (engl.) |
verlässt und auf den Pfad der Jüngerschaft tritt. Aber er ist noch weit von
seinem Ziel entfernt und hat noch einen langen Weg zu gehen, ehe er von einem
Meister als Jünger angenommen wird. Die Wahrheit könnte so lauten: Wenn des
Jüngers Augenmerk von ihm selbst abgelenkt und sein Handeln in den drei Welten
geistig beherrscht wird (oder sich auf dem Wege dazu befindet), dann steht er
vor der Tatsache, dass er ein wirklich mentales Wesen wird, mit dem Brennpunkt
seines Lebens auf der Mentalstufe, wo es der Seelenherrschaft unterworfen und
dann umgekehrt zum leitenden Vermittler des Menschen auf der physischen Ebene
wird. Das heisst nicht, dass er sich damit beschäftigt, sein niederes, konkretes
Denkvermögen tätig, leitend und erleuchtend zu machen; das vollzieht sich durch
den Druck des höheren Einflusses, der in und durch ihn fliesst, allmählich und
automatisch. Er ist mit der Aufgabe beschäftigt, sich der Tätigkeiten seines
höheren oder abstrakten Denkvermögens und der reinen Vernunft, welche die
buddhische Ebene beherrschen und beleben, bewusst zu werden und die in sich
selbst für Eindrücke von der Monade empfänglich sind. Diese Ebene muss diejenige
werden, der sein mentales Bewusstsein entgegensieht und auf welche es seine
Aufmerksamkeit konzentriert. Dort muss es sich im gleichen Sinn polarisieren wie
sich heute das Bewusstsein der durchschnittlichen Menschheit auf der Ebene der
Gefühle und astraler Tätigkeit polarisiert; es verschiebt sich jedoch schnell
auf die Mentalebene.
Dies umschliesst eine zweifache Tätigkeit; das niedere Denkvermögen wird für das Lenken der dienenden Tätigkeit des Jüngers ein mächtiger Faktor. Diese Tätigkeiten werden im Leben des Jüngers die grosse motivierende Macht und sind die Folge einer wachsenden Verschmelzung der Seele mit der Persönlichkeit; dadurch entwickelt und entfaltet er seinen Sinn der Einschliesslichkeit. Einschliesslichkeit ist der beste Schlüssel für das Verstehen des Bewusstseins. Gleichzeitig beeindruckt das höhere Denkvermögen das niedere Denkvermögen und zieht es auf diese Weise in eine höhere Verschmelzung mit sich selbst hinein. Dieser Vorgang der Entfaltung erzeugt gewisse grosse Punkte aufeinanderfolgender Verschmelzungen mit nachfolgenden Punkten der Spannung; diese Spannungspunkte werden (wenn bewusst [538] erlangt) die betätigende Energie, die den Jünger befähigt, «im Licht zu stehen und in diesem Licht grösseres Licht zu sehen; in diesem grösseren Licht weiss und sieht er, begreift und absorbiert er das, was bisher dunkel und geheim und unbekannt war.» Das ist Einweihung. Zeiten der Suche, des Kummers, der Loslösung, der Offenbarung, welche Verschmelzungspunkte, Spannungspunkte und Punkte der Energieprojektion erzeugen, bilden die Geschichte des Pfades der Einweihung. In Wirklichkeit ist Einweihung der Name, welcher der Offenbarung oder der neuen Vision gegeben wird, die den Jünger immer weiter vorwärts in grösseres Licht hineinzieht; es ist nicht etwas, das ihm verliehen oder gegeben wird. Es ist ein Vorgang der Licht-Erkenntnis und des Licht-Gebrauchens, um in immer klareres Licht einzutreten. Fortschreiten von einem schwachbeleuchteten Gebiet der göttlichen Manifestation zu einem von hohem Glanz, ist die Geschichte des Pfades der Evolution. In den Archiven der Meister sind einige Regeln für Jünger die einen sehr alten Ursprung haben. Unter diesen befindet sich eine, die so alt und so schwierig ist, dass es erst jetzt möglich wird, die Menschheit darauf aufmerksam zu machen, dank dem vermehrten mentalen und geistigen Auffassungsvermögen des heutigen Aspiranten. Sie kann - ungenügend - übersetzt werden wie folgt: «Das Licht wird gesehen, ein winziger Punkt durchdringenden Lichts. Dieses Licht ist warm und rot. Indem es die Dinge, die existieren, näher zieht, offenbart es die Dinge, die sein können. Es dringt in das dritte Zentrum ein und beseitigt alle Verblendung und alles Verlangen. «Durch das niedere Licht wird ein Licht gesehen - ein Licht der Wärme und Hitze. Es dringt zum Herzen durch, und in diesem Licht werden alle Formen, wie von einem glühenden Licht durchdrungen, gesehen. Die Welt der erhellten Formen wird jetzt wahrgenommen, eine mit der anderen durch Licht verbunden. Dieses Licht ist blau, und feurig glühend ist seine Natur. Zwischen dem warmen rötlichen Licht und diesem klaren Licht brennt eine Flammenglut - eine Flamme, in die eingetreten werden muss, ehe das blaue Licht betreten und benützt wird. [539] «Dann wird ein anderes Licht wahrgenommen, das klare, kalte Licht, das kein Licht, sondern Dunkelheit in ihrer reinsten Reinheit ist - das LICHT Gottes selbst. Es macht alles um sich selbst herum dunkel; alle Formen verschwinden, und doch ist das Lebensganze da. Es ist kein Licht, wie wir Licht kennen. Es ist jene reine, wesentliche Substanz des Lichts, die sich selbst durch Licht offenbart.» Es war das zweite Licht, auf das sich sowohl Buddha wie Christus bezogen, als sie sagten: «Ich bin das Licht der Welt.» Es ist das Licht Gottes selbst, des Herrn der Welten, in welchem die Leben in der Ratskammer Shamballas leben, sich bewegen und ihr Dasein haben. Es ist das Erkennen der verschiedenen «Lichter» auf dem Erhellten Weg, das die Bereitschaft für die Einweihung bezeichnet. Der Eingeweihte tritt in einem besonderen Sinn ins Licht; zu jedem Punkt in Zeit und Raum durchdringt es seine Natur entsprechend seiner Entwicklung; es befähigt ihn, das bisher Nichtgesehene zu sehen und mit ihm in Verbindung zu treten und auf Grund des neuerlangten Wissens seine Schritte noch weiter zu lenken. Hier spreche ich nicht in Symbolen. Jede Einweihung verdunkelt das Licht, das bereits erlangt und gebraucht wurde und versenkt dann den Eingeweihten in ein höheres Licht. Jede Einweihung befähigt den Jünger, ein Gebiet göttlichen Bewusstseins wahrzunehmen, das bisher unbekannt war, das aber, wenn sich der Jünger mit ihm und mit dessen einzigartiger Erscheinung, vibrieren der Qualität und dessen Wechselbeziehungen vertraut gemacht hat, für ihn ein normales Feld der Erfahrung und der Tätigkeit wird. Auf diese Weise werden (wenn ich es so ausdrücken darf) die «Welten lebendiger Formen und formloser Leben sein eigen». Wieder tritt Zweiheit in sein mentales Wahrnehmen, denn jetzt ist er sich des erhellten Gebietes, von welchem er zum Punkt der Spannung oder zur Einweihung kommt, bewusst; durch den Einweihungsvorgang entdeckt er ein neues und noch strahlender erhelltes Gebiet, in welches er jetzt eintreten darf. Aber dafür braucht er sein früheres Betätigungsfeld, in dem er gearbeitet und gelebt hat, nicht zu verlassen; es bedeutet ganz einfach, dass er neuen Gebieten der Verantwortung und der Gelegenheit gegenübersteht, weil er - durch sein eigenes Bemühen - fähig ist, mehr Licht zu sehen, in einem grösseren Licht zu wandeln, in einem viel weiter ausgedehnten Gebiet der Möglichkeit seine Fähigkeiten, besser als bisher, zu [540] beweisen. Einweihung ist deshalb eine ununterbrochene Verschmelzung der Lichter, in die nacheinander eingetreten wird und die auf diese Weise den Eingeweihten befähigt, weiter, tiefer und einschliesslicher zu sehen. Wie einer der Meister sagte: «Das Licht muss senkrecht eintreten und waagrecht verbreitet oder ausgestrahlt werden.» Das erzeugt das Kreuz des Dienens, an welchem der Jünger hängt, bis ihm das Kreuz Sanat Kumaras geoffenbart wird. Dann weiss er, warum dieser Planet - aus weisen und angemessenen Gründen - der Planet der Trübsal, der Leidenschaftslosigkeit und der Trennung ist. Wenn er das weiss, weiss er alles, was unser planetarisches Leben ihm sagen und ihm offenbaren kann. Er hat das Wissen in Weisheit umgewandelt. Im Zentrum dieses Kreuzes des Dienens muss der Verschmelzungspunkt und der Spannungspunkt gefunden werden. Der Verschmelzungspunkt wird durch das dynamische Konzentrieren aller Macht, aller Ziele und Wünsche des Jüngers auf der Mentalebene erzeugt; der Spannungspunkt wird erzeugt, wenn die invokative Macht dieses Brennpunktes fähig wird, die Erwiderung von demjenigen hervorzurufen, das angerufen wurde. Für den Durchschnittsaspiranten und für den Jünger ist dies entweder die Seele oder die Geistige Triade. Das Zusammentreffen der zwei konzentrierten Energien erzeugt einen Punkt der Spannung. Die Jünger sollten ihre Aufmerksamkeit nicht auf das Erzeugen eines Spannungspunktes richten. Sie sollten das Leben der Doppeltätigkeit im Sinn behalten; d.h. das, was er in jedem Augenblick des Bemühens ist und das, womit er diese Gesamtsumme seiner erreichten Entwicklung verschmelzen und verbinden kann. Die Kraft seines Denkens in dieser zweifachen Richtung wird den Spannungspunkt durch die Verschmelzung der richtigen Zweiheiten automatisch erzeugen. Die Verschmelzung mit der Seele wird durch die Tätigkeit des niederen Denkvermögens mit nach und nach verstärkten Punkten der Spannung zustandegebracht. Die Verschmelzung mit der Geistigen Triade wird ermöglicht durch die Tätigkeit, die zwischen dem höheren und niederen Denkvermögen errichtet ist, mit auftretenden Spannungspunkten an vielen Stellen der Brücke, der Antahkarana entlang. Die Verschmelzung mit der Hierarchie wird durch die Tätigkeit der reinen Vernunft ermöglicht, und das, was diese Punkte der Spannung erzeugt, ist das, [541] was wir Einweihungen nennen. Es gibt natürlich noch höhere Punkte der Spannung, aber derzeit behandeln wir diejenigen, die wir Einweihungen nennen. In diesem Zusammenhang kann Licht in euer Denkvermögen eintreten, wenn ihr die wesentliche Zweiheit der Manifestation selbst, die negativen und die positiven Pole, die im Bewusstsein jeder Form gegenwärtig sind, beständig im Sinn behalten wollt. Der erreichte Punkt der Verschmelzung (das Resultat aktiver und positiver Arbeit und Mühe) wird für das, was angerufen wird, negativ gemacht und auf diese Weise kann ein anderer und positiver Punkt der Spannung erreicht werden. Einweihung - ein dramatischer und grosser Punkt der Spannung - bedeutet im wesentlichen die Verschmelzung der negativen und positiven Aspekte. Infolgedessen ist es in allen Einweihungsvorgängen der Wille des Jüngers, der tätig ist und der vor allem eine Verschmelzung und (als eine Folge) die Erscheinung eines Spannungspunktes erzeugt. Ich werde es veranschaulichen. Beim Erschaffen der Antahkarana konzentriert sich der Jünger vor allem und soweit es an ihm liegt, durch positive, mentale Arbeit auf der Mentalebene. Dann ist die Verschmelzung der Seele und der Persönlichkeit vorhanden und das Ergebnis einer positiven Tätigkeit. Die Qualität und die vibrierende Art dieses positiven Brennpunktes wird dann für jene höhere Schwingung oder jenen Kontakt, der durch die existierende Ausstrahlung und Macht invokiert wird, negativ gemacht. Die Erwiderung vom Gegenpol (wenn es der Jünger nur erkennen könnte) erfolgt unmittelbar und ist in dem durch den Punkt der Errungenschaft des Jüngers bestimmten Ausmass möglich. Diese invokativ-evokative Tätigkeit erzeugt wohl einen Punkt der Spannung, aber bis jetzt noch keinen Punkt der Verschmelzung mit dem positiven Pol. Aus diesem Spannungspunkt heraus arbeitet der Jünger an der Erschaffung der Antahkarana; das wird schliesslich die gewünschte Verschmelzung zwischen der seelenerfüllten Persönlichkeit und der Geistigen Triade zustandebringen. Der gleiche allgemeine Vorgang diktiert alle erwünschten Verschmelzungen und erzeugt jene Spannungspunkte, die das Geheimnis [542] allen Wachstums sind. Der Jünger bemüht sich bewusst, diese Punkte der Verschmelzung und der Spannung zuwege zu bringen. Das sind die weiten und allgemeinen Richtlinien, die den Einweihungsvorgang beherrschen. Die Arbeit, die hier angedeutet ist, wird von allen Jünger-Eingeweihten aller Grade befolgt, sogar vom Herrn der Welt selbst. Er erhält an seiner hohen Stätte die manifestierte Welt der Energien in einem Zustand der Verschmelzung; aufeinanderfolgende Punkte der Spannung ereignen sich als eine Folge wachsender, göttlicher Verwirklichung innerhalb dieser Formen der intelligenten Tätigkeit, der Liebe-Weisheit und des Willens zum Guten. Diese Spannungspunkte unterscheiden sich entsprechend dem göttlichen Zweck und dem individuellen Einweihungsproblem Sanat Kumaras selbst, da er sich einem kosmischen Einweihungsvorgang unterwirft. Ein solcher Spannungspunkt von ungeheurer Grösse ist in der heutigen Welt gegenwärtig; die Absicht, die hinter dieser verwirklichten Verschmelzung und Spannung liegt, besteht darin, die Menschheit (als wesentlichen Bestandteil des göttlichen Manifestationskörpers) zu befähigen, in grösseres Licht und naher zum «Herzen der Liebe», das die Hierarchie ist, vorwärtszugehen. Während sich dies ereignet (was jetzt der Fall ist) bewegt sich die Hierarchie selbst näher zu einer bewussten Verschmelzung mit der Menschheit. Der Spannungspunkt, der dadurch erreicht wird - und dieser ist bis jetzt noch nicht erschienen - wird in exoterischer Form das Reich Gottes auf Erden erzeugen. Wir wollen jetzt eine der geringeren, jedoch wesentlichen Verschmelzungen betrachten, die vom Jünger erreicht werden muss und in seinem Leben folgerichtig einen Punkt oder Punkte der Spannung erzeugen wird. Die Verschmelzung vom Bewusstsein des Meisters mit dem des Jüngers |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |