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Die Strahlen und die Einweihungen (Sieben Strahlen V), Seite 531 ff. (engl.)
gedankenformbildenden Fähigkeit des Jüngers zuzuschreiben ist, und (was sehr wichtig ist) seinen Beitrag zum künftigen In-Erscheinung-treten des Einweihungsvorganges in dessen früheren Stadien bildet. Wenn eine genügende Anzahl von Jüngern erfolgreich eine Verbindung der Geistigen Triade zur seelenerfüllten Persönlichkeit herstellen, und okkult die Energien der Monade durch die Antahkarana «zum Niederschlag» gebracht haben, kann die erste und zweite Einweihung «zeremoniell» auf Erden dargestellt werden.

Die höheren Einweihungen können nicht auf diese Weise dargestellt werden, aber sie werden sich auf der Mentalebene durch Symbole und nicht durch die Einzelheiten zeremoniellen Geschehens abspielen. Diese symbolische Darstellung gilt für die dritte, vierte und fünfte Einweihung. Nachdem diese fünf grossen Erweiterungen stattgefunden haben, werden die Einweihungen nicht mehr als tatsächliche Zeremonien auf Erden oder als symbolische geistige Vergegenwärtigung auf der Mentalebene verzeichnet. Es ist schwer, ein Wort oder eine Wendung zu finden, die das, was geschieht, zum Ausdruck bringen können. Womit ich der Wahrheit am ehesten nahekommen kann, ist die «Existenz der Erleuchtung durch Offenbarung». In diesem Zusammenhang werdet [532] ihr bemerken, dass der fünften Einweihung der Name Offenbarung gegeben wird. Ihr habt deshalb folgende Reihe von Wirkungen oder Ergebnissen geistiger Errungenschaft:

1. Tatsächliche Zeremonien, auf das In-Erscheinung-treten gegründet.

Erste Einweihung - Die Geburt

Zweite Einweihung - Die Taufe

2. Symbolische Darstellung, auf geistige Vergegenwärtigung gegründet.

Dritte Einweihung - Die Verklärung

Vierte Einweihung - Die Selbstverleugnung

Fünfte Einweihung - Die Offenbarung

3. Erleuchtung durch Offenbarung, auf lebendiges Licht gegründet.

Sechste Einweihung - Entscheidung

Siebte Einweihung - Auferstehung

Achte Einweihung - Übergang

Neunte Einweihung - Verweigerung

Es wird einleuchtend sein, dass diese drei Versuche, den Vorgang der Einweihung zu definieren, nur den äusseren Formaspekt ergeben. Wie alles andere in der Natur, so hat jede Einweihung drei Aspekte, denn Einweihung ist ein natürlicher Vorgang. Zuerst haben wir ihren Formaspekt, dann ihren Seelen- oder Bewusstseinsaspekt, und schliesslich ihren Lebensaspekt.

Der Formaspekt gipfelt in der Erfahrung und stellt des Jüngers Verständnis des Einweihungsvorgangs dass; der Bewusstseinsaspekt bezeichnet auf geheimnisvolle Weise den Grad der Erweiterung, seit sich der Jünger dem Prozess unterzogen hat; der Lebensaspekt erlaubt ausserplanetarischen Kontakt und deutet dadurch die mögliche Zukunft und die schliesslichen Vorgänge der Identifikation an. Es könnte hinzugefügt werden, dass die tatsächliche Zeremonie den Jünger zu voller Gemeinsamkeit mit der Hierarchie zulässt; dass die symbolische Darstellung dem Jünger den Weg zu Shamballa zeigt, und dass die erleuchtete Offenbarung für den Eingeweihten die Brücke zwischen unserer kosmisch physischen Ebene und den inneren subjektiven und kosmischen Welten darstellt. Dieser Eintritt zur Brücke (ich spreche in Symbolen) enthüllt die Existenz der kosmischen Antahkarana, die vom Herrn der Welt und seiner [533] Vollziehungs-Gruppe erschaffen wird.

Diese Auskunft bezüglich des Einweihungsvorganges ist zusammenfassend und dient euch nur in diesem Zusammenhang. Sie zeigt die zugrundeliegende solare Synthese, die im Buch «Eine Abhandlung über Kosmisches Feuer», das ich herausgegeben habe, die grundlegende Plattform bildete. Sonst ist die Auskunft für euch unbrauchbar. Sie befähigt euch jedoch, den esoterischen Sinn der Synthese zu entwickeln.

Diese drei Grade der Würdigung oder des Verstehens des Einweihungsvorganges sind im Werk der Freimaurer angedeutet. Der zeremonielle Aspekt kann auf die Grade des Lehrlings und Gesellen bezogen werden sowie auf gewisse, wenig praktizierte Grade, welche Ausdehnungen der Lehre sind. Die Einweihungen, die mit dem Namen symbolische Darstellung gemeint sind, finden ihre erste Andeutung in dem erhabenen dritten Grad, dem des Meisters im «Royal Arch» und in einigen der folgenden Grade; die höheren Grade des schottischen Ritus bilden einen schwachen, nebelhaften Versuch, den Freimaurern der Welt jene Bewusstseinserweiterungen und jenes Wachstum ins Licht vor Augen zu halten, die in den verbleibenden höheren Einweihungen erlebt werden - jene, welche dem Vorgang «Erleuchtung durch Offenbarung» genannt, unterworfen sind.

Das Werk der Freimaurer ist ein uralter und lobenswerter Versuch, in einer keimhaften Form die geistige Wahrheit hinsichtlich der Einweihung zu bewahren. Trotz Entstellung, eines bestimmten Verlustes der Alten Marksteine und einer bedauernswerten Kristallisierung ist die Wahrheit vorhanden, und später (zu Anfang des nächsten Jahrhunderts) wird eine Gruppe erleuchteter Freimaurer die Rituale neu ordnen und die gegenwärtigen Formen und Formeln auf solche Weise anpassen, dass die geistigen Möglichkeiten, die symbolisch angedeutet sind, mit grösserer Klarheit und mit vertiefter geistiger Kraft hervortreten werden. Im Neuen Zeitalter wird die kommende Form der Freimaurerei notwendigerweise auf dem Fundament eines neu erklärten und erleuchteten Christentums ruhen, ohne Beziehung zu Theologie und von universaler Art. Ihre gegenwärtige Form, die auf jüdischem, beinahe fünftausend Jahre [534] altem Fundament ruht, muss verschwinden. Nicht weil sie jüdisch ist, sondern weil sie alt und reaktionär ist und nicht dem evolutionären Gang der Sonne durch den Tierkreis gefolgt ist. Dieser Gang soll die menschliche Evolution symbolisieren und gerade wie die Sünde der Kinder Israels in der Wildnis in ihrer Umkehr zu einem Glaubensbekenntnis und einem religiösen Ritual bestand, die vorbei waren (die Religion des Volkes zur Zeit des Taurus, des Stieres, durch ihren Verfall und ihr Anbetung des goldenen Kalbes symbolisiert), so befindet sich heute die moderne Freimaurerei in der gleichen Lage; die uralten Gebräuche und Formen, richtig gemäss dem jüdischen Glaubensbekenntnis, sind jetzt veraltet und soll abgeschafft werden. Dies gilt genau so für die jüdische Rasse, die durch die Ablehnung Christi als dem Messias bildlich und praktisch im Zeichen von Aries, dem Widder oder dem Sündenbock, verblieben ist; sie muss noch ins Zeichen der Fische (wieder symbolisch gesprochen) eingehen und ihren Messias anerkennen, wenn er im Zeichen des Wassermanns wiederkommt. Andernfalls wird sie ihre uralte Sünde der Nichterwiderung auf den evolutionären Vorgang wiederholen.

Lasst uns jetzt betrachten, was der Einweihungsvorgang für den Jünger bedeutet, während er das geforderte Doppelleben zu führen sucht. Ihr werdet bemerken, dass ich es einen Vorgang nenne im Gegensatz zur theosophischen Definition, die es als eine krönende Zeremonie einer Ausbildungszeit betrachtet.

Der Einweihungsvorgang ist in Wirklichkeit das Ergebnis der Tätigkeit von drei Energien:

1. Der Energie, die vom Jünger erzeugt wird, indem er der Menschheit zu dienen sucht.

2. Der Energie, die dem Jünger zur Verfügung gestellt wird, während er erfolgreich im Bauen der Antahkarana fortschreitet.

3. Der Energie des hierarchischen Ashrams, in welchen er «absorbiert» oder eingegliedert wird.

Es sind diese drei Energien, jede mit ihrer eigenen Ausdrucksweise und jede ihre eigenen spezifischen Resultate erzeugend, die den Einweihungsvorgang ausführen oder leiten; diese Energien werden vom Jünger selbst hervorgerufen, und deren zunehmende [535] Kraft und offenbarende Kapazität hängen grösstenteils von des Jüngers Entschlossenheit, Zweck und Willen, von seiner Ausdauer und seiner geistigen Aufrichtigkeit ab. Durch sein Verstehen des Wortes «Vorgang» geschieht es, dass der Jünger den wahren Sinn der okkulten Aussage «ehe ein Mensch den Pfad gehen kann, muss er selbst der Pfad werden» entdeckt. Mehr und mehr sieht der Jünger, was es heisst, ein schöpferischer Vermittler zu werden, die schöpferischen Fähigkeiten des Denkvermögens zu gebrauchen und zunehmend (während er schöpferisch tätig ist) sich dem Plan des Schöpfers, des Herrn der Welt, anzupassen.

Die ersten drei Einweihungen befassen sich sehr bestimmt und auf geheimnisvollste Weise mit der schöpferischen Arbeit und mit dem geistigen Ausdruck des dritten Aspekts der Gottheit im Menschen, dem der intelligenten Aktivität. Die vierte, fünfte und sechste Einweihung sind genau so bestimmt mit dem zweiten Aspekt der Liebe-Weisheit verbunden, wie er durch erschaffene Formen zum Ausdruck kommt; die siebte, achte und neunte Einweihung sind vom ersten göttlichen Aspekt, dem des Willens, okkult «inspiriert». Deshalb ist der Mensch erst bei der neunten Einweihung ein voller und wahrer Ausdruck der Gottheit; dann erkennt er, dass sich in ihm alle göttlichen Aspekte treffen. Durch sie ist er bewusst, schöpferisch und konstruktiv in enger Verbindung mit dem Bewusstsein des Einen, in dem wir leben, uns bewegen und unser Dasein haben. Alles dieses ist das Resultat eines Vorganges und die Auswirkung der innewohnenden Lebendigkeit, die in allen Lebensformen zu finden ist, vom kleinsten Atom bis hinauf zu jenen Grossen Leben, die für den Jünger nicht viel mehr als Namen sind.

Dieser Einweihungsvorgang regiert das Doppelleben des Jüngers auf drei Arten:

1. Er äussert sich in den Resultaten, die sich in den drei Welten auswirken, und in dem greifbaren und wachsenden Beweis, den er von bestimmt definierbaren Gebieten der Errungenschaft gibt.

2. Er zeigt sich als Auswirkungen in seinem Bewusstsein in der Form einer zunehmenden Verschmelzung der Seele und der Persönlichkeit sowie in einer wachsenden Kraft, das Einströmen des höheren Lichts durch die Antahkarana hereinzurufen.

3. Er wird [536] sowohl durch die Geistige Triade als auch durch die seelenerfüllte Persönlichkeit geoffenbart, indem sie gemeinsam die Lebendigkeit der göttlichen Liebenatur beweisen. Wenn diese Offenbarung das Bewusstsein des Jüngers ergreift, und seine Ausdrucksform des Dienstes bestimmt, weiht sie ihn in jenes geheimnisvolle Gebiet göttlichen Bewusstseins ein, welches wir «das Herz Gottes» nennen; dies ist unsere planetarische Entsprechung zum «Herzen der Sonne». Das Herz Gottes, d.h. unseres planetarischen Logos und das Herz der Sonne, d.h. des solaren Logos sind geheimnisvoll verbunden; durch diese aufrechterhaltene Verbindung wird den Menschen das Eintreten in die Hierarchie ermöglicht. Vergesst nicht, dass die Hierarchie der Ausdruck der Liebe-Energie ist. Diese Verbindung befähigt sie auch, schliesslich von der kosmisch-physischen Ebene weg, auf die kosmische Astralebene zu gehen.

Jeder göttliche Aspekt hat drei Nebenaspekte, und auf unserem Planeten und auf der kosmisch physischen Ebene wird der niederste Aspekt der Liebe (das, was wir den Willen zum Guten nennen) geoffenbart. Für die Menschheit, die auf dieser kosmisch physischen Ebene kämpft, teilen wir diesen Willen zum Guten unbewusst in drei Aspekte ein; erst heute fangen wir an, diese als existierende Möglichkeiten zu begreifen. Den niedersten Aspekt nennen wir guten Willen; kaum erkennen wir dabei die Einstellung zum universalen Ziel, die er niederlegt. Den zweiten Aspekt benennen wir vage mit Liebe und hoffen zu zeigen, dass wir durch unsere Verbindung mit der Hierarchie tatsächlicher Liebe üben. Den höchsten Aspekt nennen wir Wille zum Guten und definieren ihn nicht, da es auf keine Weise möglich ist, nicht einmal für Eingeweihte der fünften Einweihung, die Natur und den Zweck des Willens zum Guten, der die göttliche Tätigkeit bedingt, wahrheitsgetreu zu verstehen.

In der früheren Lehre lag der Nachdruck als bestimmender Faktor auf dem Charakter, der erkennen liess, ob ein Mensch «die Einweihung annehmen» könne (wie es genannt wurde), und das war eine weitere der Darstellungen, welche die Aspiranten irreführten. Der Charakter ist von grosser Wichtigkeit - von solch anerkannter Wichtigkeit, dass man gar nicht darüber nachzudenken braucht. Der Charakter ist es, der einen Menschen befähigt ein Jünger zu werden, der das Ziel im Auge hat, schliesslich in den Ashram eines [537] Meisters einzutreten, und dann durch die Einweihungsvorgänge zu gehen. Es ist der Charakter, der mit Recht als die erste Anforderung betrachtet wird, wenn ein Mensch den Probepfad

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.