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Die Strahlen und die Einweihungen (Sieben Strahlen V), Seite 497 ff. (engl.)

Ich möchte euch daran erinnern, dass in der Beziehung zwischen Persönlichkeit und Seele eine Analogie zu derjenigen zwischen Triade und Monade besteht. Das ist eine Analogie, die im wesentlichen vollständig ist vom Standpunkt des Bewusstseins aus, aber nicht vom Standpunkt der Form. Was sich im fortgeschrittensten Stadium der Entwicklung endlich ereignet, ist die vollständige Verschmelzung der vereinigten Persönlichkeit und Seele mit der vereinigten Monade und Geistigen Triade. Nur wenn dies wirklich [498] vollbracht ist, besteht ein vollständiges Freilassen der Leben, die unser Sonnensystem beseelen von aller Formkontrolle. Behaltet dies sorgfältig im Gedächtnis, die Bedeutung des Wortes Dienst erkennend, das in der okkulten Wissenschaft so häufig gebraucht wird, und auch die Tatsache erkennend, dass für Aspiranten und Jünger die direkt vorausliegende Aufgabe folgende ist:

1. Durch Angleichung das Eins-sein von Seele und Körper zustandezubringen.

2. Die Antahkarana zu bauen, die sechs Arten oder Mittel benützend, die von mir vorher umrissen wurden, um dadurch von der Triade Erwiderung hervorzurufen. Der Gedanke von Angleichung - Invokation - Evokation bildet die drei grossen Ideen, die ihr im Gedächtnis behalten solltet, während wir mit diesen Studien fortfahren.

Der Grund, warum ich herausgebe, was früher als Vorbereitungsarbeit für die dritte Einweihung betrachtet wurde, liegt darin, dass die Menschheit jetzt am Entwicklungspunkt steht, der einen vollständigen Wechsel in der Annäherung zur Gottheit, wie sie von der Hierarchie gelehrt wurde, rechtfertigt. Das heisst nicht, dass die bisherige Lehre abgeschafft wird, aber sie wird zu den früheren Stadien auf dem Pfad der Jüngerschaft zurückgeschoben, während die in jenen Stadien vermittelte Lehre jetzt zur Arbeit der Aspiranten auf dem Probepfad wird. Der Nachdruck wurde auf Reinigung, auf das Bedürfnis für die Entwicklung des Christuslebens, auf die mystische Vision und auf Philosophie gelegt. Okkulte Wahrheiten wurden der Menschheit gegeben und haben viel Interesse, Kritik und Diskussion hervorgerufen, haben alle Arten von Denkvermögen angesprochen, aber sie wurden entstellt und falsch angewendet. Trotzdem waren sie nützliche Helfer, um fortgeschrittene Aspiranten weiter auf den Pfad der Jüngerschaft zu bringen, mit einem parallelen Vorwärtsgehen der angenommenen Jünger. Einmal fest auf dem Pfad verankert, werden die Wahrheiten selbstverständlich und eine persönliche Anwendung und Bestätigung kann erfolgen, die den Jünger unvermeidlich zum Tor der Einweihung führt.

Die Menschheit als Ganzes steht jetzt direkt am Eingang zum Pfad der Jüngerschaft. Der Rassenausblick geht vorwärts zur Vision, ob es nun die Vision der Seele, die Vision eines besseren Lebensweges, einer verbesserten ökonomischen Situation oder verbesserter interrassischer Beziehungen ist. Dass diese Vision oft entstellt wird, dass sie materiell orientiert, oder nur teilweise gesehen wird, ist leider wahr; aber in der einen oder anderen Form existiert heute in den Massen eine schätzenswerte Auffassung vom «Neuen und Wünschenswerten», was bisher etwas Unbekanntes war. In der Vergangenheit waren es die Oberschicht oder die Auserlesenen, die privilegiert waren, die Vision zu haben. Heute ist es die Masse der Menschen. Deshalb ist die Menschheit als Ganzes für einen allgemeinen Angleichungsvorgang bereit, und das ist der geistige Grund, der hinter dem Weltkrieg lag. Die «scharfe Schere der Leiden muss das Wirkliche vom Unwirklichen trennen; die Peitsche der Pein muss die schlafende Seele zu vorzüglichem Leben erwecken; das Wegreissen der Lebenswurzeln vom Boden selbstsüchtigen Verlangens muss durchgemacht werden, und dann steht der Mensch frei». So steht es im Alten Kommentar in einer seiner mehr mystischen Stanzen. So weist er prophetisch aufs Ende der Arischen Rasse hin - nicht ein Ende im Sinn der Vollendung, sondern ein Beenden eines Zyklus mentaler Vervollkommnung, vorbereitend für einen Zyklus, in welchem das Denkvermögen als ein Werkzeug der Angleichung, dann als ein Scheinwerfer der Seele und als ein Beherrscher der Persönlichkeit richtig gebraucht wird.

Unter den langsamen Vorgängen der Evolution ist für die Massen der nächste Schritt vorwärts die Angleichung der Seele und der Form, so dass im Bewusstsein ein Vereinigen stattfinden kann, das einer mentalen Wertschätzung des Christus-Prinzips und dessen tiefem Ausdruck im Leben der Rasse folgt. Das kann ziemlich deutlich auftauchen und gesehen werden, wenn ihr Augen habt, es zu sehen. Es erweist sich im universalen Interesse für guten Willen, was schliesslich zum Frieden führt. Dieser Wunsch für Frieden mag sich auf individuelle oder nationale Selbstsucht gründen, oder auf ein wahres Verlangen, eine glücklichere Welt zu sehen, in welcher der Mensch ein volleres geistiges Leben führen und sein Bemühen auf wahrere Werte gründen kann. Es kann in all dem Planen gesehen werden, das für eine neue Weltordnung vor sich geht, die sich auf menschliche Freiheit, auf Glauben an menschliche Rechte und rechte menschliche Beziehungen gründet. Auch zeigt es sich im Werk der grossen menschenfreundlichen Bewegungen, der Wohlfahrtsorganisationen und der weitverbreiteten Evokation des menschlichen Denkvermögens durch das Netzwerk erzieherischer Einrichtungen über die ganze Welt hin. Der Christusgeist ist ausdrücklich gegenwärtig und für den Mangel, diese Tatsache zu [500] erkennen, war grösstenteils das vorherrschend menschliche Bemühen verantwortlich, dieses Wort allein im Sinn von Religion zu erklären, wo doch die religiöse Interpretation nur eine Art ist, die Wirklichkeit zu verstehen. Es gibt andere von gleicher Wichtigkeit. Alle grossen Annäherungen zur Wirklichkeit sind geistig von Natur und deuten auf göttliche Zwecke hin, ob nun der religiöse Christ vom Reich Gottes spricht, oder der Menschenfreund die Bruderschaft der Menschen betont, oder die Führer gegen das Böse den Kampf für die neue Weltordnung oder die vier Freiheiten oder die Atlantik-Charta leiten, sie alle bringen das Erscheinen der Liebe Gottes in ihrer Form des Christusgeistes zum Ausdruck.

Die Menschheit hat daher einen Punkt erreicht, wo sie aus der Dunkelheit herauskommt; das hat in sich selbst die Reaktion der Mächte des Bösen aufgerufen, daher deren Versuch, den Fortschritt des menschlichen Geistes aufzuhalten und dem Vormarsch des Guten, des Wahren und des Schönen Halt zu gebieten.

Die Aspiranten und Probejünger sind mit einem ausdrücklichen Vorhaben beschäftigt, ihr Bewusstsein in der Seele zu konzentrieren. Dieser Vorgang zerfällt in zwei Teile:

Ein Intensivieren des Persönlichkeitslebens, so dass es bis zu seinen höchsten, individualisierten Kräften entwickelt wird.

Ein Vorwärtsgehen ins Licht und in bewussten Seelenkontakt.

Das umschliesst das frühere Stadium des Angleichungsvorgangs, was eine Art auf einen Punkt gerichtetes, konzentriertes Bemühen ist, das dem Strahl- und Lebenszweck der Seele entspricht. Das kann die Form eines tiefgehenden Eifers für irgendein wissenschaftliches Bemühen oder einer tiefen Konzentration auf die geistige Arbeit in der Welt annehmen oder es kann eine vollständige Hingabe an menschenfreundliche Unternehmen sein, es ist einerlei. Ich möchte eure Aufmerksamkeit auf diese Erklärung richten. In jedem Fall muss die motivierende Kraft Verbesserung sein; sie muss durch äusserste Anstrengung vorwärtsgetragen werden; aber wenn das rechte Motiv und das Bemühen vorhanden sind, gleichzeitig einen guten Charakter und eine standhafte Absicht zu entwickeln, wird der Aspirant oder Probejünger schliesslich feststellen, dass es ihm gelungen ist, eine bestimmte Seelenverbindung zu errichten; er wird entdecken, dass der Pfad der Kontakte zwischen Seele und [501] Gehirn, über das Denkvermögen geöffnet wurde, und dass er das erste Stadium im notwendigen Angleichungsvorgang gemeistert hat.

Wenn das zustande gebracht worden ist, geht der Mensch auf den Pfad der Jüngerschaft hinüber, und er kann die Arbeit übernehmen, für die ich euch in dieser Abhandlung den Umriss gebe. So könnt ihr sehen, wie die ganze Menschenfamilie einen zentralen und höchstwichtigen Punkt auf dem evolutionären Pfad erreicht hat. Der unmittelbare Pfad liegt als Aufgabe vor allen, vor jedem auf seinem eigenen Platz und besteht darin, mit rechter Orientierung standzuhalten, ohne sich von Umständen abschrecken zu lassen und dann entschlossen vorwärtszugehen.

Ich habe euch die sechs Methoden für das Bauen der Antahkarana bekanntgegeben, und während wir nun weitergehen, um unseren nächsten Punkt aufzunehmen, möchte ich euch bitten, sie häufig nachzuschlagen. Die Strahlmethoden, mit denen wir uns befassen werden, sind die einzigen Methoden, für die es auf den sieben grossen Linien ausstrahlender Energie möglich ist, die verschiedenartigen Strahltypen auf diese sechs Stadien des Bauvorganges einwirken zu lassen. Alle Jünger auf allen diesen sieben Strahlen benützen die gleiche Bautechnik der Absicht, Vorstellung, Projektion, Invokation und Evokation, Stabilisierung und Auferstehung. Von diesen sind die ersten zwei für alle Strahlen technisch gleich; aber wenn das Stadium der Projektion erreicht wird, beginnen die Strahltechniken voneinander abzuweichen, und es sind diese Strahltechniken oder Methoden der Strahlarbeit, die wir jetzt betrachten wollen.

Die Sieben Strahlmethoden, die in der Konstruktion gebraucht werden.

Bis das Stadium der Projektion erreicht wird, sind die Methoden, die von allen Jüngern auf allen Strahlen benützt werden, identisch. Ihre Absicht ist dieselbe, und sie alle müssen das gleiche Mass der Spannung und der Vorbereitung für die Konstruktion der Brücke durch ein Sammeln der nötigen Energie aus zwei Quellen - der Persönlichkeit und der Seele - erlangen. Durch diese Konzentration auf einen Punkt und die sich daraus ergebende Spannung, indem die Geistige Triade wachgerufen wird und der Doppelvorgang des Bauens von beiden Enden der Brücke her anfängt (wenn ein solcher Ausdruck möglich und erlaubt ist) kann die Arbeit gleichmässig vorwärtsgehen. Der Gebrauch der schöpferischen Vorstellungskraft wird jetzt hervorgerufen; dies bildet das [502] zweite Stadium. Das bedeutet für die Aspiranten des ersten und des siebten Strahls eine wirkliche Schwierigkeit. Keiner der beiden Typen kann mit Leichtigkeit die materielle Energie organisieren, die Energieströme orientieren und deren Ziele klar und bildhaft im Denkvermögen sehen. Es ist ein Vorgang, der für sie ausserordentlich schwierig ist. Es muss jedoch auf irgendeine Art geschehen, weil der Gebrauch der bildlichen Einbildungskraft ein wesentlicher Faktor im Bauvorgang und eines der Hauptmittel für das Konzentrieren vor der Projektion ist.

Dieser Vorgang der Projektion zerfällt in drei Hauptaktivitäten:

1. Nach angemessenem Konzentrieren und nach sorgfältigem, folgerichtigem, systematischem Vorstellen der «Regenbogenbrücke» ruft der Jünger - durch ein besonderes und separates Bemühen - den Willensaspekt herein, soweit er dies in dieser Inkarnation kann. In diesem Zusammenhang treten die verschiedenen Strahlmethoden in Erscheinung; der Unterschied wird durch die Qualität des Strahllebens bestimmt.

2. Der Jünger muss beständig das dreifache Bewusstsein bewahren, nicht nur theoretisch, sondern auch tatsächlich, so dass drei parallele Gedankenlinien oder drei Ströme aktiver Energie gleichzeitig von ihm benützt werden:

a. Er ist seiner selbst gewahr, als Persönlichkeit und Seele, mit dem Vorgang des Brückenbauens beschäftigt. Niemals, nicht eine Sekunde lang, verliert er sein Gefühl der bewussten Identität.

b. Er ist des Punktes konzentrierter Spannung gewahr, den er erfolgreich erzeugte, und dass drei Energieströme dazu beigetragen haben - die konzentrierte Energie der Persönlichkeit, im niederen, konkreten Denkvermögen schwebend, die hereinfliessende, magnetische Energie der Seele, von den zwölf Blütenblättern der drei Schichten, und der innersten Schicht des egoischen Lotos hervorströmend, und die Energie des «Juwels im Lotos» - alle strömen in das Zentrum der Spannung auf den Mentalebenen des niederen Denkvermögens.

c. Er ist sich so viel des Bewusstseins seiner Strahlenergie bewusst als in sein Gewahrsein eintreten kann; das ist seine egoische Strahlenergie und nicht die Persönlichkeitskraft. Er bemüht sich, sich selbst als einen Punkt besonderer Energie zu sehen, die von seinem Strahlleben gefärbt ist, und behält [503] sorgfältig im Sinn, dass die Energie seines egoischen Strahls die Hauptenergie ist, durch welche die Monade versucht, sich selbst zum Ausdruck zu bringen, und auch dass sein dreifaches egoisches Vehikel eine Widerspiegelung der drei Aspekte der Geistigen Triade ist und in enger Beziehung damit steht. Es ist diese Beziehung (und deren bewusstes Wechselspiel und Wirkung), die durch das Bauen der Antahkarana erweckt wird und schliesslich (wenn sie kraftvoll genug ist), den «Juwel im Lotos» zu strahlender Aktivität bringt.

3. Nur wenn diese drei Stadien der Verwirklichung so weit erfüllt sind als sich

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.