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Die Strahlen und die Einweihungen (Sieben Strahlen V), Seite 486 ff. (engl.)
göttliche Vermittler und Übermittler der geistigen Energie für jene Leben wird, deren Bewusstseinsstadien unter dem des Selbstbewusstseins liegen. Der Mensch wird für diese Leben, in ihrer Ganzheit, was die Hierarchie für die Menschheit ist. Dieser Dienst wird nur dann möglich, wenn eine genügende Anzahl von Menschen durch das Wissen über die höhere Zweiheit ausgezeichnet und zunehmend seelenbewusst und nicht nur selbstbewusst ist. Sie können dann diese Übertragung ermöglichen und es geschieht durch die Antahkarana.

Lasst uns deshalb diese sechs Aspekte einer fundamentalen Bautechnik vornehmen und uns bemühen, zu ihrer okkulten und schöpferischen Bedeutung zu gelangen.

1. Absicht. Damit ist nicht eine mentale Entscheidung, ein Wunsch oder ein Entschluss gemeint. Die Idee ist wörtlicher das Konzentrieren der Energie auf der Mentalebene zum Punkt der grösstmöglichen Spannung. Es bedeutet im Bewusstsein des Jüngers das Herbeiführen eines Zustands, der ähnlich dem des Logos ist, wenn er - in seinem viel gewaltigeren Ausmass - innerhalb eines Grenzringes (der das von ihm gewünschte Wirkungsgebiet [487] abgrenzt) die Energiesubstanz konzentriert, die für die Ausführung seines Zwecks im Manifestieren benötigt wird. Das muss der Jünger auch tun, indem er seine Kräfte (um einen allgemeinen Ausdruck zu benützen) im höchsten Punkt seines mentalen Bewusstseins sammelt und sie dort in einem Zustand absoluter Spannung hält. Ihr könnt jetzt den Zweck sehen, der hinter einigen der Meditationsvorgänge und Techniken liegt, wie er in den Worten verkörpert ist, die so oft in Meditationsrichtlinien gebraucht werden: «Erhebe das Bewusstsein zum Kopfzentrum», «halte das Bewusstsein im höchstmöglichen Punkt», «bemühe dich, das Denkvermögen unentwegt im Licht zu halten» und viele ähnliche Bemerkungen. Sie alle betreffen die Aufgabe, den Jünger dahin zu bringen, wo er den erwünschten Punkt der Spannung und Energiekonzentration erreichen kann. Das wird ihn befähigen, bewusst mit der Aufgabe der Konstruktion der Antahkarana zu beginnen. Es ist dieser Gedanke, der in Wirklichkeit unerkannt hinter dem Wort «Absicht» liegt, das so oft von den Römisch-Katholischen und Englisch-Katholischen benützt wird, wenn Kandidaten für die Kommunion vorbereitet werden. Sie weisen jedoch auf eine andere Richtung hin, denn die Orientierung, die sie wünschen, geht nicht auf die Monade oder den Geist, sondern auf die Seele hin, in einem Bemühen, in der Persönlichkeit eine bessere Charakterausrüstung und eine Verstärkung der mystischen Annäherung herbeizuführen.

In der «Absicht» des Jüngers, der bewusst mit der Regenbogenbrücke beschäftigt ist, sind die ersten notwendigen Schritte:

a. Das Erreichen richtiger Orientierung; das muss in zwei Stadien stattfinden: erstens auf die Seele hin als einem Aspekt der Bauenergie und zweitens auf die Triade hin.

b. Ein mentales Verstehen der auszuführenden Aufgabe. Das umschliesst den Gebrauch des Denkvermögens auf zwei Arten: eine Erwiderungsfähigkeit auf buddhischen oder intuitiven Eindruck und ein Akt der schöpferischen Vorstellungskraft.

c. Ein Vorgang des Energiesammelns oder Kraftabsorbierens, damit die nötigen Energien auf einen mentalen Grenzring beschränkt sind, ehe der spätere Vorgang der Vorstellung und der Projektion stattfindet.

d. Eine Periode [488] klaren Denkens über den Vorgang und die Absicht, so dass der dem Brückenbau Gewidmete klar erkennen kann, was getan wird.

e. Das beständige Erhalten der Spannung, ohne besondere physische Anstrengung der Gehirnzellen.

Wenn das erfüllt ist, wird man einen Brennpunkt mentaler Energie vorfinden, der früher nicht existierte; das Denkvermögen wird stetig im Licht gehalten werden, und es wird auch die Angleichung einer empfänglichen, aufmerksamen Persönlichkeit vorhanden sein und eine Seele, die auf die Persönlichkeit orientiert ist und sich in einem Zustand beständiger, ausgerichteter Wahrnehmung befindet. Ich möchte euch daran erinnern, dass die Seele (da sie ihr eigenes Leben auf ihrer eigenen Stufe des Gewahrseins lebt) nicht immerzu ihres Schattens, der Persönlichkeit in den drei Welten, gewahr ist. Während die Antahkarana gebaut wird, muss dieses Gewahrsein zusammen mit der Absicht der Persönlichkeit gegenwärtig sein.

2. Vorstellung. Bis zu diesem Punkt war die Aktivität mentaler Art. Die schöpferische Einbildungskraft war verhältnismässig ruhig; der Jünger war im Denkvermögen und auf mentalen Stufen beschäftigt und «schaute weder hinauf noch hinunter». Aber jetzt ist der richtige Spannungspunkt erreicht. Das Reservoir oder das Sammelbecken der nötigen Energie wurde in dem sorgfältig eingegrenzten Ring zurückgehalten und der Brückenbauer ist für den nächsten Schritt bereit. An diesem Punkt fährt er nun fort, den Entwurf für die geplante Arbeit durch ein Verfügen über die Einbildungskraft und deren Fähigkeiten auszuarbeiten, wie sie auf der höchsten Stufe seines astralen oder empfindsamen Vehikels zu finden sind. Dies hat keine Beziehung zu den Gefühlen. Die Einbildungskraft ist, wie ihr wisst, der niederste Aspekt der Intuition, und diese Tatsache muss jederzeit festgehalten werden. Empfindsamkeit als Ausdruck des Astralkörpers ist der Gegenpol zur buddhischen Empfindsamkeit. Der Jünger hat seine Phantasiefähigkeiten gereinigt und verfeinert, so dass sie jetzt auf das Beeindrucken des buddhischen Prinzips oder der intuitiven Wahrnehmung erwiderungsfähig sind - einer Wahrnehmung, die ausserhalb von Sicht oder jeder erfassten möglichen Vision liegt. Entsprechend der Erwiderungsfähigkeit des Astralvehikels auf buddhischen Eindruck [489] wird die Genauigkeit der «Pläne» sein, die für das Bauen der Antahkarana und die Vorstellung der Lichtbrücke in all ihrer Schönheit und Vollkommenheit angelegt werden.

Die schöpferische Vorstellungskraft muss in ihren Schwingungen erhöht werden, so dass sie das «Energiebecken» oder die Energiesubstanz, die für das Bauen der Brücke gesammelt wurde, beeinflussen kann. Die schöpferische Tätigkeit der Vorstellungskraft ist der erste organisierende Einfluss, der auf und im Grenzring angesammelter Energien wirkt, die durch die «Absicht» des Jüngers in einem Zustand der Spannung gehalten werden. Denkt über diese okkulte und bedeutungsvolle Aussage nach.

Die schöpferische Vorstellungskraft ist eine Art aktiver Energie, die mit dem Spannungspunkt in Verbindung gebracht wird und dann in mentaler Substanz Wirkungen erzeugt. Die Spannung wird dadurch vermehrt, und je klarer und stärker der Vorstellungsvorgang ist, desto schöner und stärker wird die Brücke sein. Die Vorstellung ist der Vorgang, wodurch die schöpferische Vorstellungskraft aktiv gemacht wird und auf den Spannungspunkt auf der Mentalebene erwiderungsfähig und von ihm angezogen wird.

In diesem Stadium ist der Jünger mit zwei Energien beschäftigt: die eine ruhig und in einem Grenzring gehalten, aber in einem Punkt äusserster Spannung; die andere aktiv, Bilder gestaltend, nach aussen gerichtet und auf das Denkvermögen des Brückenbauers erwidernd. In diesem Zusammenhang sollte daran erinnert werden, dass der zweite Aspekt der göttlichen Dreieinigkeit der formbildende Aspekt ist, und daher sind unter dem Gesetz der Analogie der zweite Aspekt der Persönlichkeit und der zweite Aspekt der Geistigen Triade diejenigen, die schöpferisch tätig werden. Der Jünger fährt nun mit dem zweiten Stadium seiner Bauarbeit fort und somit wird euch die numerische Bedeutung offensichtlich werden. An diesem Punkt muss er langsam arbeiten und sich vorstellen, was er tun will, warum er es tun muss, welches die Stadien seiner Arbeit sind, was die sich ergebenden Wirkungen seiner geplanten Tätigkeit sein werden und welches die Materialien sind, mit denen er zu arbeiten hat. Er versucht, sich den ganzen Vorgang zu vergegenwärtigen; auf diese Weise errichtet er (wenn erfolgreich) eine bestimmte Verbindung zwischen der buddhischen Intuition und der schöpferischen Vorstellungskraft des Astralkörpers. Folglich habt ihr an [490] diesem Punkt:

Die buddhische Aktivität des Beeindruckens.

Die Spannung des Mentalvehikels, indem es die nötige Energiesubstanz am Punkt der Projektion hält.

Die Vorstellungsvorgänge des Astralkörpers.

Wenn sich der Jünger geschult hat, der Gleichzeitigkeit dieser dreifachen Arbeit bewusst gewahr zu sein, geht sie erfolgreich und beinahe automatisch vorwärts. Das tut er durch die Macht der Vorstellung. Ein Kraftstrom wird zwischen diesen Gegensatzpaaren (astral-buddhisch) errichtet und, indem er durch das Kraftreservoir auf der Mentalebene geht, erzeugt er eine innere Aktivität und eine Organisation der gegenwärtigen Substanz. Dort kommt dann eine ständig ansteigende Macht hinzu, bis das dritte Stadium erreicht wird und das Werk aus der Phase der Subjektivität in die der objektiven Wirklichkeit übergeht, objektiv vom Standpunkt des geistigen Menschen aus.

3. Projektion. Die Aufgabe des Jüngers hat jetzt einen äusserst kritischen Punkt erreicht. Viele Aspiranten erreichen dieses besondere Stadium und - da sie eine wirkliche Fähigkeit des Vorstellens entwickelt und deshalb dadurch die erwünschte Form konstruiert und die Substanz, die in dieser späteren Phase des Bauens anzuwenden ist, bereitgestellt haben - sind sie unfähig, weiter fortzuschreiten. Woran liegt es? Hauptsächlich an einer Unfähigkeit den Willen im Projektionsvorgang zu gebrauchen. Dieser Vorgang ist eine Zusammensetzung von Willen, weiterer und fortgesetzter Vorstellung und dem Gebrauch des Strahlenwortes der Macht. Bis zum gegenwärtigen Stadium in dem Prozess ist die Methode für alle sieben Strahlen identisch, aber an diesem Punkt tritt ein Wechsel ein. Jeder Jünger, der erfolgreich die Brückensubstanz organisiert, den Willensaspekt in Aktivität gebracht hat und des Vorganges und der Durchführung bewusst gewahr ist, fährt nun fort die organisierte Substanz vorwärts zu bewegen, so dass aus dem Kraftzentrum, das er sich erfolgreich anhäufte, eine Linie der Lichtsubstanz oder Projektion erscheint. Diese wird auf einem [491] Wort der Macht vorwärtsgeschickt, wie im logoischen Schöpfungsvorgang. In Wirklichkeit ist dies eine Umkehr des Vorganges der Monade, als sie den Lebensfaden hinausschickte, der sich endlich in der Seele verankerte. Durch dieses Verankern kam die Seele in Wirklichkeit ins Sein; dann kam der spätere Vorgang, indem die Seele ihrerseits einen Doppelfaden hinausschickte, der endlich im Kopf und im Herzen des dreifältigen, niederen Menschen, der Persönlichkeit, Verankerung fand. Der Jünger ist im Zentrum, das er auf der Mentalebene konstruiert hat, konzentriert und setzt alle seine Hilfsmittel (die der dreifachen Persönlichkeit und der Seele vereinigt) in Tätigkeit; jetzt projiziert er eine Linie der Monade entgegen.

Dieser Linie entlang findet das letzte Zurückziehen der Kräfte statt, der Kräfte, welche sich - auf dem herunterkommenden Weg oder dem involutionären Pfad - in der Persönlichkeit und der Seele konzentrierten. Die Antahkarana als solche, durch die vom Jünger gebaute Brücke vervollständigt, ist der letzte Träger der Abstraktion oder des grossen Zurückziehens. Es ist die Antahkarana, mit der sich der Eingeweihte in der vierten Einweihung befasst, manchmal der Grosse Verzicht genannt, die Selbstverleugnung oder der Rückzug vom Formleben, sowohl persönlich wie egoisch. Nach dieser Einweihung kann keiner dieser Aspekte die Monade länger halten. Der «Vorhang des Tempels» ist entzwei gerissen, von oben bis unten - jener Vorhang, welcher den äusseren Hof (das Persönlichkeitsleben) von der Heiligen Stätte (der Seele) und vom Heiligen des Heiligsten (der Monade) im Tempel zu Jerusalem trennte. Die Bedeutungen und die Analogien werden euch natürlich klar sein.

Um deshalb die nötige Projektion der angehäuften Energien herbeizuführen, die von der schöpferischen Vorstellungskraft organisiert und durch das Konzentrieren des mentalen Impulses zu einem Punkt übermässiger Spannung gebracht wurden, kann sich der Jünger an die Hilfsquellen seiner Seele wenden, welche aufgespeichert sind in dem, was technisch «der Juwel im Lotos» genannt wird. Das ist die Verankerung der Monade - ein Punkt, der nicht vergessen werden darf. Die Aspekte der Seele, die wir Wissen, Liebe und Opfer nennen, sind Äusserungen des Kausalkörpers, aber nur Auswirkungen dieser monadischen Ausstrahlung.

[492] Deshalb muss der Jünger, ehe die Brücke wirklich gebaut und «auf den aufwärtsgehenden Weg projiziert werden kann, den müden Füssen des Pilgers sicheres Reisen gewährend» (wie es der Alte Kommentar sagt) anfangen, in Erwiderung auf die geschlossene Lotosknospe oder den Juwel im Zentrum des geöffneten Lotos, zu reagieren. Das tut er, wenn in seinem Leben die Opferblätter des egoischen Lotos die Herrschaft übernehmen, wenn sein Wissen in Weisheit umgewandelt wird und seine Liebe für das Ganze wächst; diesen wird noch die «Kraft des Verzichtens» beigefügt. Diese drei egoischen Qualitäten - wenn

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.