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Die Strahlen und die Einweihungen (Sieben Strahlen V), Seite 454 ff. (engl.)
im Werden begriffene Antahkarana. Ebenso willkürlich ist es, die Brücke, die der Jünger von der niederen Mentalebene aus - mit dem egoischen, zentralen Kraftwirbel - baut, die Antahkarana zu nennen. Aber zum Zweck verständlicher Studien und praktischer Erfahrung werden wir die Antahkarana als die Ausdehnung des dreifachen Fadens definieren (bisher durch Lebensexperimente und durch die Erwiderung des Bewusstseins auf die Umgebung unbewusst gewoben), der die dreifachen, verbundenen Energien der Persönlichkeit, während sie von der Seele angeregt werden, bewusst über die Lücke, die bisher im Bewusstsein existierte, projiziert.

Zwei Ereignisse können dann stattfinden:

1. Die magnetische Erwiderung der Geistigen Triade (Atma-Buddhi-Manas), die der Ausdruck der Monade ist, wird hervorgerufen. Ein dreifacher Strom geistiger Energie wird dem egoischen Lotos und dem niederen Menschen langsam entgegengesandt.

2. Die Persönlichkeit beginnt dann, die Lücke zu überbrücken, die auf ihrer Seite zwischen dem manasischen, permanenten Atom und der mentalen Einheit, zwischen dem höheren, abstrakten Denkvermögen und dem niederen Denkvermögen existiert.

Technisch und auf dem Pfad der Jüngerschaft heisst diese Brücke zwischen der Persönlichkeit in ihren drei Aspekten und der Monade in deren drei Aspekten die Antahkarana.

Diese Antahkarana ist das Erzeugnis des vereinten Bemühens der Seele und Persönlichkeit, die bewusst zusammenarbeiten, um diese Brücke zu erzeugen. Wenn sie vollendet ist, besteht zwischen der [455] Monade und ihrer Äusserung auf der physischen Ebene, dem Eingeweihten in der Aussenwelt, eine vollkommene Übereinstimmung. Die dritte Einweihung bezeichnet die Vollendung dieses Vorganges; es besteht dann eine gerade Verbindungslinie zwischen der Monade und dem niederen persönlichen Selbst. Die vierte Einweihung bezeichnet die vollständige Verwirklichung dieser Verbindung seitens des Eingeweihten. Sie befähigt ihn zu sagen: «Ich und der Vater sind eins». Aus diesem Grunde findet die Kreuzigung oder die Grosse Selbstverleugnung statt. Vergesst nicht, dass es die Seele ist, die gekreuzigt wird. Es ist Christus Der «stirbt». Es ist nicht der Mensch; es ist nicht Jesus. Der Kausalkörper verschwindet. Der Mensch ist monadisch bewusst. Der Seelenkörper dient keinem nützlichen Zweck mehr, er wird nicht mehr gebraucht. Nichts ist übrig als die Sutratma, durch das Bewusstsein qualifiziert - einem Bewusstsein, das noch die Identität bewahrt, während es im Ganzen vereinigt ist. Eine andere Qualifizierung ist die schöpferische Fähigkeit; damit kann sich das Bewusstsein nach Belieben auf der physischen Ebene in einem äusseren Körper oder einer Form konzentrieren. Dieser Körper wird vom Meister durch einen Willensakt erschaffen.

Aber in dieser Aufgabe der Entfaltung, der Evolution und der Entwicklung muss das menschliche Denkvermögen zu verstehen, zu analysieren, zu formulieren und zu unterscheiden wissen; deshalb sind die vorläufigen Unterscheidungen von tiefer und nützlicher Bedeutung. Wir können daher abschliessend sagen, dass die Aufgabe des Jüngers darin besteht:

1. Sich der folgenden Situationen bewusst zu werden (wenn ich ein solches Wort gebrauchen darf):

a. Des Vorgangs in Verbindung mit Kraft.

b. Des Standes auf dem Pfad, oder des Erkennens verfügbarer, qualifizierender Vermittler oder Energien.

c. Der Verschmelzung oder Integration des Bewusstseinsfadens mit dem schöpferischen Faden und dem Lebensfaden.

d. Schöpferischen Tätigkeit. Das ist unerlässlich, denn es ist nicht nur durch die Entwicklung der schöpferischen Fähigkeit in den drei Welten, dass der notwendige Brennpunkt erzeugt wird, sondern dies führt auch zum Bauen der Antahkarana, deren «Schöpfung».

2. Zwischen der Geistigen Triade und der Persönlichkeit - unter Mithilfe der Seele - die Antahkarana zu konstruieren.

[Grafik, Buch Seite 535]

Diese drei Punkte göttlicher Energie könnten symbolisiert [456] werden wie folgt:

Monade

Drei Aspekte

Manasisches, permanentes Atom

Egoischer Lotos

Antahkarana

Mentale Einheit

In diesem einfachen Symbol habt ihr ein Bild von der Aufgabe des Jüngers auf dem Pfad.

Ein anderes Diagramm dürfte zur Klärung dienen:

Die Monade, die der Geistigen Triade Energie verleiht.

Die Seele, der Kausalkörper, der sich durch die drei Aspekte des Denkvermögens äussert.

Antahkarana

Die Persönlichkeit, welche die dreifältige Seele widerspiegelt.

Hier habt ihr die «neun der Einweihung» oder die Umwandlung der neun Kräfte in göttliche Energien.

Die Brücke zwischen den drei Aspekten des Denkvermögens

Hier ist ein Punkt, den [457] ich erklären möchte, wenn ich es kann, denn gerade darüber besteht in den Denkvermögen der Aspiranten viel Verwirrung und das ist leicht zu begreifen.

Wir wollen deshalb einen Augenblick erwägen, wo der Aspirant eigentlich steht, wenn er anfängt, die Antahkarana bewusst zu bauen. Hinter ihm liegt eine lange Reihe von Existenzen, deren Erfahrungen ihn zu dem Punkt gebracht haben, wo er fähig ist, bewusst seinen Zustand zu bewerten und über seinen Stand in der Evolution einiges Verstehen zu erreichen. Er kann sich folglich verpflichten - unter Mitarbeit mit seinem ständig erwachenden und sich konzentrierenden Bewusstsein - die nächste Stufe zu ersteigen, welche die der angenommenen Jüngerschaft ist. Gegenwärtig ist er auf die Seele orientiert; durch Meditation und mystische Erfahrung hat er gelegentlichen Kontakt mit der Seele; dies ereignet sich mit zunehmender Häufigkeit. Er wird auf der physischen Ebene nach und nach schöpferisch, sowohl in seinem Denken wie in seinem Handeln. Zu Zeiten, wenn auch selten, hat er eine echte intuitive Erfahrung. Diese intuitive Erfahrung dient dazu, den «ersten dürftigen Faden, vom Weber im fohatischen Unternehmen gesponnen, zu verankern», wie es der Alte Kommentar sagt. Es ist das erste Kabel, das von der Geistigen Triade in Erwiderung auf die Ausstrahlung der Persönlichkeit projiziert wird; das ist das Ergebnis der wachsenden, magnetischen Kraft dieser beiden Aspekte der Monade in Manifestation.

Es wird euch klar sein, dass wenn die Persönlichkeit von geistiger Seite genügend magnetisiert wird, ihre Note oder ihr Laut hinausgehen und von der Seele auf ihrer eigenen Ebene Erwiderung hervorrufen wird. Später werden die Persönlichkeitsnote und die Seelennote vereint eine stark anziehende Wirkung auf die Geistige Triade erzeugen. Diese Geistige Triade hat wiederum eine zunehmend magnetische Wirkung auf die Persönlichkeit ausgeübt. Dies fängt zur Zeit des ersten bewussten Seelenkontaktes an. Die Erwiderung der Triade wird in diesen frühen Stadien notwendigerweise durch die Sutratma übermittelt und erzeugt unvermeidlich das Erwachen des Kopfzentrums. Das ist der Grund, warum die Herz-Doktrin beginnt, die Doktrin des Auges zu ersetzen. Die Herz-Doktrin regiert die okkulte Entwicklung; die Augen-Doktrin, welche [458] die Doktrin des Auges der Vision ist, regiert die mystische Erfahrung; die Herz-Doktrin gründet sich auf die universale Natur der Seele, von der Monade, dem Einen, bedingt, und umschliesst die Realität; die Augen-Doktrin gründet sich auf die Doppelbeziehung zwischen der Seele und der Persönlichkeit. Dies umschliesst die geistigen Beziehungen, aber die Eigenschaft des Dualismus oder der Erkenntnis der polaren Gegensätze ist mit inbegriffen. Das sind wichtige Punkte, die zu bedenken sind, da nun diese neue Wissenschaft weit allgemeiner bekannt wird.

Der Aspirant kommt schliesslich zu einem Punkt, wo sich die drei Fäden - des Lebens, des Bewusstseins und der schöpferischen Fähigkeit - konzentrieren, die als Energieströme erkannt, vom strebenden Jünger auf der niederen Mentalebene mit Bedacht gebraucht werden. Dort, esoterisch gesprochen, «stellt er sich hin und aufwärtsschauend sieht er ein verheissenes Land der Schönheit, der Liebe und zukünftiger Vision».

Aber es existiert eine Lücke im Bewusstsein, obwohl nicht in Wirklichkeit. Die sutratmische Energiesträhne überbrückt ganz fein die Lücke und verbindet so die Monade, die Seele und die Persönlichkeit. Aber der Bewusstseinsfaden dehnt sich nur von der Seele zur Persönlichkeit aus, im involutionären Sinn. Vom evolutionären Gesichtspunkt her existiert vom Standpunkt der Persönlichkeit aus auf dem evolutionären Bogen des Pfades der Rückkehr nur ganz wenig bewusstes Gewahrsein zwischen der Seele und der Persönlichkeit. Des Menschen ganzes Bemühen geht dahin, sich der Seele bewusst zu werden und sein Bewusstsein in das der Seele umzuwandeln, während er trotzdem das Bewusstsein der Persönlichkeit bewahrt. Indem sich die Verschmelzung von Seele und Persönlichkeit verstärkt, wird der schöpferische Faden zunehmend tätig, und so verschmelzen ständig die drei Fäden, vereinigen sich, werden dominierend, und der Aspirant ist dann bereit, durch die Vermittlung der Seele die Lücke zu überbrücken und die Geistige Triade mit der Persönlichkeit zu vereinen. Dies schliesst ein direktes Bemühen um göttliche, schöpferische Arbeit ein. Der Schlüssel für das Verstehen liegt vielleicht in dem Gedanken, dass bisher die Verbindung zwischen Seele und Persönlichkeit hauptsächlich von der Seele ständig weitergegangen ist, da sie die Persönlichkeit zum [459] Bemühen, zur Vision und zur Erweiterung anregte. Jetzt wird die integrierte, schnell sich entwickelnde Persönlichkeit bewusst tätig und fängt zusammen mit der Seele an, die Antahkarana zu bauen: eine Verschmelzung der drei Fäden und deren Projektion in «höhere Reichweiten» der Mentalebene, bis das abstrakte Denkvermögen und das niedere, konkrete Denkvermögen durch das dreifache Kabel verbunden sind.

Unsere Studien beziehen sich auf diesen Vorgang; frühere Erfahrung in Beziehung zu den drei Fäden wird logisch als normales Geschehen betrachtet. Hier steht der Mensch und hält sein Denkvermögen unentwegt im Licht; er weiss einiges über Meditation, hat viel Ergebenheit und auch eine Erkenntnis des nächsten Schrittes. Das Wissen um den Vorgang wird allmählich klarer; ein wachsender Seelenkontakt wird errichtet; gelegentlich ereignet sich ein Aufblitzen intuitiver Wahrnehmung von der Triade. Nicht alle diese werden verzeichnet im Fall eines jeden Jüngers; manche sind gegenwärtig; manche nicht. Ich versuche ein allgemeines Bild zu geben. Die individuelle Anwendung und die zukünftige Verwirklichung müssen von jedem Jünger in der Feuerprobe der Erfahrung ausgearbeitet werden.

Das Ziel, dem der durchschnittliche Jünger in der Vergangenheit zustrebte, war Seelenkontakt, was schliesslich zu dem führte, was «hierarchisches Einschliessen» genannt wurde. Die Belohnung für das Bemühen des Jüngers waren die Zulassung zum Ashram eines Meisters, erweiterte Gelegenheit in der Welt zu dienen, und auch das Erlangen gewisser Einweihungen. Das Ziel, dem die höheren Jünger zustreben, umschliesst nicht nur Seelenkontakt als erstes Ziel (denn das ist in gewissem Masse erreicht), sondern das Bauen der Brücke von der Persönlichkeit zur Geistigen Triade, mit folgender monadischer Verwirklichung und für den Eingeweihten die Eröffnung des Weges zur Höheren Evolution in ihren verschiedenen Verzweigungen und mit ihren unterschiedlichen Zielen und

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.