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Die Strahlen und die Einweihungen (Sieben Strahlen V), Seite 448 ff. (engl.)
Aspekten. Dieser Energiefaden kommt aus dem Kopf hervor oder ist dort verankert. Einige Menschen, natürlich eine geringere Anzahl, verbinden beständig Seele und Denkvermögen, das wiederum mit den zwei anderen Aspekten verbunden ist. Wenn sich die Seelenenergie mit den anderen Fäden verbindet, ist sie im Herzen verankert. Sehr wenige Menschen, die Eingeweihten der Welt welche alle die niederen Synthesen verwirklicht haben, beschäftigen sich jetzt mit dem Zustandebringen einer noch höheren Vereinigung, mit jener dreifachen Realität, welche die Seele als ihr Ausdrucksmittel gebraucht, gerade wie die Seele sich bemüht ihren Schatten, den dreifältigen niederen Menschen, zu gebrauchen.

Diese Unterscheidungen und Vereinigungen sind Angelegenheiten der Form, Sprachsymbole, und werden gebraucht [449] um Ereignisse und Geschehnisse in der Welt der Energien und Kräfte zum Ausdruck zu bringen, mit denen der Mensch zweifellos verflochten ist. Auf diese Vereinigungen beziehen wir uns, wenn das Thema der Einweihung in Betracht gezogen wird.

Es wird nützlich sein, wenn wir hier einige Bemerkungen wiederholen, die in einem früheren Buch gemacht wurden:

Die Studenten sollten sich darin üben, zwischen der Sutratma und der Antahkarana, zwischen dem Lebensfaden und dem Faden des Bewusstseins zu unterscheiden. Der eine Faden ist die Grundlage für die Unsterblichkeit und der andere für die Fortdauer. Hierin liegt ein feiner Unterschied für den Forscher. Ein Faden (die Sutratma) belebt und verbindet alle Formen zu einem funktionierenden Ganzen und verkörpert in sich den Willen und die Absicht der sich äussernden Einheit, sei es der Mensch, Gott oder ein Kristall. Der andere Faden (die Antahkarana) verkörpert die Erwiderung des Bewusstseins in der Form auf eine beständig sich erweiternde Reihe von Kontakten im umgebenden Ganzen. Das eine ist der direkte Strom des Lebens, ununterbrochen und unwandelbar, der symbolisch als ein direkter Strom lebendiger Energie betrachtet werden kann, der vom Mittelpunkt zur Peripherie und von der Quelle zum äusseren Ausdruck oder zur phänomenalen Erscheinung fliesst. Es ist das Leben. Es erzeugt den individuellen Verlauf und die evolutionäre Entfaltung aller Formen.

Es ist daher der Pfad des Lebens, der von der Monade über die Seele zur Persönlichkeit reicht. Dies ist die Fadenseele und sie ist einzig und unteilbar. Sie übermittelt die Energie des Lebens und findet ihren endgültigen Anker im Zentrum des menschlichen Herzens sowie in einem zentralen Brennpunkt in allen Formen göttlicher Äusserung Nichts ist und nichts verbleibt als Leben. Der Bewusstseinsfaden (die Antahkarana) ist das Ergebnis der Vereinigung des Lebens und der Substanz oder der fundamentalen Energien, welche die erste Unterscheidung in Zeit und Raum bilden; dies erzeugt etwas anderes, das erst dann als eine dritte göttliche Manifestation hervorkommt, nachdem die Vereinigung der fundamentalen Zweiheiten stattgefunden hat.

Der Lebensfaden, das Silberband oder die Sutratma ist, soweit es den Menschen betrifft, von zweifacher Natur. Der Lebensfaden selbst, der einer von den zwei Fäden ist, welche die Sutratma bilden, [450] ist im Herzen verankert, während der andere Faden, der das Bewusstseinsprinzip verkörpert, im Kopf verankert ist. Ihr wisst dies, aber ich halte es für notwendig, es ständig zu wiederholen. In der Arbeit des Evolutionszyklus jedoch muss der Mensch das wiederholen, was Gott bereits getan hat. Er selbst muss erschaffen, sowohl in der Welt des Bewusstseins wie im Leben. Ähnlich einer Spinne spinnt der Mensch verbindende Fäden und auf diese Weise Brücken, kommt mit seiner Umgebung in Kontakt und gewinnt dadurch Erfahrung und Unterstützung. Das Spinnensymbol wird in den uralten okkulten Büchern und in den Schriften Indiens in Verbindung mit dieser Betätigung des Menschen oft benützt. Diese vom Menschen erzeugten Fäden sind drei an der Zahl, und mit den zwei grundsätzlichen Fäden, die von der Seele erzeugt wurden, bilden sie die fünf Typen der Energie, die den Menschen zu einem bewussten menschlichen Wesen machen.

Die dreifachen, vom Menschen erzeugten Fäden sind im Solarplexus, im Kopf und im Herzen verankert. Wenn der Astralkörper und die Natur des Denkvermögens anfangen als Einheit zu funktionieren, und auch die Seele bewusst angeschlossen wird (vergesst nicht, dass sie immer unbewusst verbunden ist), dann wird eine Verlängerung dieses fünffachen Fadens - der grundsätzlichen zwei und der menschlichen drei - zum Kehlzentrum geführt: wenn das eintritt, kann der Mensch ein bewusster Schöpfer auf der physischen Ebene werden. Von diesen grossen Energielinien können geringere Linien nach Belieben ausstrahlen. Auf dieses Wissen muss sich alle zukünftige, intelligent psychische Entfaltung gründen.

Im obigen Paragraphen und den damit verbundenen Folgerungen habt ihr eine kurze und ungenügende Darstellung über die Wissenschaft der Antahkarana. Ich habe mich bemüht, dies in Worten, symbolisch wenn ihr wollt, auszudrücken, die eurem Denkvermögen eine allgemeine Idee übermitteln werden. Wir können durch den Gebrauch der bildlichen und visuellen Einbildungskraft viel lernen. Dieses Überbrücken muss stattfinden:

1. Vom physischen zum Vital- oder Ätherkörper. Das ist in Wirklichkeit eine Erweiterung des Lebensfadens zwischen dem Herzen und der Milz.

2. Vom physischen und vitalen, sie als eine Einheit betrachtend, [451] zum astralen oder emotionellen Vehikel. Dieser Faden kommt aus dem Solarplexus hervor oder ist dort verankert; er wird durch das geistige Streben aufwärts getragen, bis er sich in den Liebeblättern des egoischen Lotos verankert.

3. Vom physischen und astralen Vehikel zum Mentalkörper. Das eine Ende wird im Kopf verankert und das andere in den Wissensblättern des egoischen Lotos, durch einen Willensakt übertragen.

Die fortgeschrittene Menschheit befindet sich im Prozess der Vereinigung der drei niederen Aspekte, die wir die Persönlichkeit nennen, mit der Seele selbst, durch Meditation, Disziplin, Dienen und gelenkte Aufmerksamkeit. Wenn das erreicht worden ist, ist auch eine bestimmte Beziehung zwischen den Opfer- oder Willensblättern des egoischen Lotos und dem Kopf- und Herzzentrum hergestellt und dadurch wird eine Synthese zwischen dem Bewusstsein, der Seele und dem Lebensprinzip erzeugt. Dieses Verketten, Verbinden und Verstärken der Brücke, die auf diese Weise gebaut wird, geht weiter bis zur dritten Einweihung. Die Kraftlinien sind dann so miteinander verflochten, dass die Seele und ihr Äusserungsmechanismus eine Einheit bilden. Eine höhere Verbindung und Verschmelzung kann dann stattfinden.

Vielleicht kann ich die Natur dieses Vorganges auf folgende Weise andeuten: Ich habe hier und anderswo gesagt, dass sich die Seele im Körper an zwei Punkten verankert:

1. Ein Faden von Energie, den wir den Lebens- oder Geistaspekt nennen, ist im Herzen verankert. Er benützt bekanntlich den Blutstrom als sein Verteil-Agens, und durch das Blut wird Lebensenergie zu jedem Teil des Mechanismus getragen. Diese Lebensenergie trägt regenerierende Kraft und koordinierende Energie zum ganzen physischen Organismus und erhält den Körper gesund.

2. Ein weiterer Faden von Energie, den wir den Bewusstseinsaspekt oder die Fähigkeit des Seelenwissens nennen, ist im Kopfzentrum verankert. Er beherrscht den Erwiderungsmechanismus, den wir Gehirn nennen; durch dessen Vermittlung leitet er die Tätigkeit und regt durch das Nervensystem im ganzen Körper das Gewahrsein an.

[452] Diese zwei Energiefaktoren, die vom Menschen als Leben und Wissen oder als Intelligenz und Lebensenergie anerkannt werden, sind die zwei Pole seines Seins. Die Aufgabe, die jetzt vor ihm liegt, ist das bewusste Entwickeln des mittleren oder ausgleichenden Aspekts, welcher Liebe oder Gruppenbeziehung ist. (Siehe Erziehung im Neuen Zeitalter, Seite 47-48, 53-55, 123-124)

Die Natur der Antahkarana

Eine der Schwierigkeiten, die mit dem Studium der Antahkarana verbunden ist, ist die Tatsache, dass die Arbeit, die bisher durch die Antahkarana getan wurde, völlig unbewusst geschah. Deshalb findet der Begriff, der im Denkvermögen des Menschen mit dieser Form der schöpferischen Arbeit und mit diesem Bauen der Brücke verbunden ist, zuerst wenig Anklang im Denkvermögen; auch müssen wir praktisch eine neue Terminologie schaffen, um diese Ideen zum Ausdruck zu bringen, denn es gibt keine Worte, die zutreffend unsere Deutung definieren. Gerade wie die heutigen Wissenschaften während der vergangenen vierzig Jahre völlig neue, arteigene Terminologien geschaffen haben, so muss diese Wissenschaft ihren eigenen, besonderen Wortschatz entwickeln. In der Zwischenzeit müssen wir, so gut wir können, mit den uns zur Verfügung stehenden Worten auskommen.

Als zweiten Punkt möchte ich betonen, dass diejenigen, die in dieser Richtung studieren, einsehen mögen, dass sie mit der Zeit zu einem Verstehen kommen werden, dass aber gegenwärtig alles was sie tun können darin besteht, sich auf die unveränderliche Tendenz der unterbewussten Natur zu verlassen, die als eine Reflexaktivität im Errichten der Fortdauer des Bewusstseins zur Oberfläche des Bewusstseins durchdringen wird. Diese Reflexaktivität der niederen Natur entspricht der Entwicklung der Fortdauer zwischen dem Überbewusstsein und dem Bewusstsein, die sich auf dem Pfad der Jüngerschaft entwickelt. Es ist alles ein Teil - in drei Stadien - des Integrierungsvorganges, der dem Jünger beweist, dass das ganze Leben (im Sinn von Bewusstsein) Offenbarung ist. Denkt darüber nach.

Eine andere Schwierigkeit im Betrachten jeder dieser esoterischen Wissenschaften, die sich mit dem befassen, was «bewusstes Entfalten der göttlichen Erkenntnisse» ist (das richtige Gewahrsein), ist die uralte Gewohnheit der Menschheit, alles Wissen zu materialisieren. Alles was der Mensch lernt wird im Verlauf der [453] Jahrhunderte auf die Welt natürlicher Erscheinungen und natürlicher Vorgänge angewandt, und nicht auf die Erkennung des Selbstes, des Wissenden, des Beschauers, des Beobachters. Wenn daher der Mensch den Pfad betritt, muss er sich selbst dazu erziehen, das Wissen in bezug auf die sich selbst bewusste Identität zu gebrauchen, oder auf das in sich geschlossene, sich selbst einweihende Individuum. Wenn er das tun kann, wandelt er das Wissen in Weisheit um.

Früher sprach ich von «Wissen-Weisheit», was gleichbedeutende Worte wie «Kraft-Energie» sind. Angewandtes Wissen ist sich äussernde Kraft; angewandte Weisheit ist Energie in Tätigkeit. In diesen Worten habt ihr den Ausdruck eines grossen geistigen Gesetzes, das ihr mit Vorteil sorgfältig betrachten würdet. Wissen-Kraft betrifft die Persönlichkeit und die Welt materieller Werte; Weisheit-Energie äussert sich durch den Bewusstseinsfaden und den schöpferischen Faden, da sie in sich selbst einen verwobenen Doppelfaden bilden. Sie sind (für den Jünger) eine Verschmelzung der Vergangenheit (der Bewusstseinsfaden) und der Gegenwart (der schöpferische Faden) und miteinander bilden sie, was man auf dem Pfad der Rückkehr gewöhnlich die Antahkarana nennt. Das ist nicht ganz richtig. Der Weisheit-Energiefaden ist die Sutratma oder der Lebensfaden, denn die Sutratma (wenn mit dem Bewusstseinsfaden verbunden) wird auch wieder die Antahkarana genannt. Vielleicht kann es einigermassen die Sache klar machen, wenn ich hervorhebe, dass diese Fäden, obwohl sie ewig in Zeit und Raum existieren, unterschieden und getrennt erscheinen, bis ein Mensch ein Probejünger wird und sich deshalb seines Selbstes und nicht nur seines Nicht-Selbstes bewusst wird. Da ist der Lebensfaden oder die Sutratma und der Bewusstseinsfaden; der eine im Herzen und der andere im Kopf verankert. Durch die vergangenen Jahrhunderte hindurch wurde der schöpferische Faden im einen oder anderen seiner drei Aspekte langsam vom Menschen gewoben. Für diese Tatsache in der Natur ist seine schöpferische Tätigkeit während der vergangenen zweihundert Jahre ein Kennzeichen, so dass heute der schöpferische Faden, allgemein genommen, betreffs der Menschheit als Ganzes und spezifisch des individuellen Jüngers, eine Einheit und auf der Mentalebene einen starken, eng verwobenen Faden bildet.

[454] Diese drei grossen Fäden, die in Wirklichkeit sechs Fäden sind, wenn der schöpferische Faden in seine Bestandteile unterschieden wird, bilden die Antahkarana. Sie verkörpern die vergangene und die gegenwärtige Erfahrung und werden deshalb vom Aspiranten erkannt. Erst auf dem Pfad selbst wird der Ausdruck «die Antahkarana bauen» genau und angemessen. In diesem Zusammenhang kann es sein, dass im Denkvermögen des Studenten Verwirrung aufsteigt. Er vergisst, dass es eine rein willkürliche Unterscheidung des niederen, analysierenden Denkvermögens ist, diesen Energiestrom die Sutratma, einen anderen Energiestrom den Bewusstseinsfaden, und einen dritten Energiestrom den schöpferischen Faden zu nennen. Alle drei miteinander sind im wesentlichen die

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.