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Die Strahlen und die Einweihungen (Sieben Strahlen V), Seite 350 ff. (engl.)
der andere geht den schmalen und geraden Weg, den messerscharfen Pfad, der ins Licht und ins Leben führt. Die eine Gruppe hat sich niemals von den Prinzipien befreit, welche das erste Sonnensystem regierten. Das waren Prinzipien, die vollständig mit Materie und Substanz verbunden waren und stellten in jener Periode (die so weit zurückliegt, dass die Zahl der Jahre seither nur in überastronomischen Ziffern genannt werden kann) die bedingenden Faktoren für die Einweihung dass. Gewisse Einheiten der Menschen, die damals existierten, waren von diesen materiellen Prinzipien so vollkommen bedingt und so entschieden nicht bereit, zum Verstehen einer anderen Reihe von Prinzipien (die mehr von der göttlichen Natur zum Ausdruck bringt) weiterzugehen, dass sie bei einem «festgelegten, selbstsüchtigen, materiellen Zweck» stehenblieben. Eine geplante Entstellung des göttlichen Willens wurde von ihnen auf intelligente Art erzeugt. Ihr habt hier einen Anhaltspunkt hinsichtlich der Natur des Bösen und einen Schlüssel zu einem Teil (doch nur einem Teil) des Geheimnisses, das in der Behauptung liegt, dass das Böse und das Gute nur umgekehrte Aspekte der gleichen Realität sind, und das Böse das Gute ist, das wir im Weitergehen zu grossem und einschliesslicherem Guten hätten zurücklassen sollen. Vergesst nicht, dass die schwarzen Magier von heute die Eingeweihten eines früheren Sonnensystems waren. Wenn das Tor der Einweihung zum drittenmal bereit ist, sich zu öffnen, findet das Trennen der Wege statt. Einige folgen selbstsüchtigen Absichten und dem festen Entschluss, bei dem separatistischen Zustand der Materie zu verbleiben; auf andere macht der göttliche Wille einen klaren Eindruck und wird zur motivierenden Macht in ihren Leben. Es geschah unter Instruktionen von der Grossen Weissen Loge auf Sirius, dass [351] das Tor der Einweihung beim drittenmal für die schwarzen Brüder geschlossen blieb. Das Böse, wie wir es verstehen, hat auf Sirius absolut keinen Platz.

Für den schwarzen Magier bietet das Tor der Einweihung bei dieser dritten Gelegenheit eine unüberwindliche Schranke und ein Hindernis; für den wahren geistigen Neophyten bezeichnet das Tor ein «Überwinden». Wir werden die Annäherung der schwarzen Brüder zu diesem Tor nicht weiter behandeln, sondern uns auf eine Betrachtung der Einweihungen der Grossen Weissen Loge beschränken.

Dieses Tor der Einweihung hängt mit dem grossen Problem dessen zusammen, das H. P. B. das «Mysterium der Elektrizität» nennt. Das Tor selbst ist im wesentlichen eine elektrische Erscheinung. Auch wenn ihr nicht versteht, was ich meine, könnt ihr doch die Möglichkeit begreifen, dass es (elektrisch von Natur) leicht eine hindernde Kraft und eine zurückstossende Energie für die Annäherung des Aspiranten darstellen kann; dies ist die richtige Art es anzusehen. Nur wenn die elektrische Energie, aus welcher das Tor besteht und jene, woraus der Mensch gebildet ist, zu irgendeiner besonderen Zeit aufeinander abgestimmt sind und im Einklang vibrieren, kann der Aspirant zu grösserem Licht hindurchgehen. Dies gibt euch eine etwas neue und eher schwerverständliche Definition der Einweihung. Wenn die Wissenschaft jedoch zu einem besseren Verstehen des menschlichen Wesens als einer elektrischen Einheit von Kraft und Licht kommt und von seinem dreifachen Mechanismus, von drei Aspekten der Elektrizität erzeugt, wird ein wahreres Verständnis für die Bedeutung der Einweihung entstehen. Die drei Feuer, aus welchen alle Dinge bestehen, sind elektrischer Natur und die ersten vier Einweihungen können nur dann erfahren werden, wenn - symbolisch gesprochen - das «Feuer durch Reibung» vom «Solaren Feuer» beherrscht wird, was in der fünften Einweihung den Höhepunkt erreicht, wo diese zwei Feuer dem «elektrischen Feuer» untergeordnet werden, das von der Monade herkommt und eine neue Offenbarung bringt. Dieser monadische Vorgang fängt bei der dritten Einweihung an. Man könnte hinzufügen, dass die dritte Einweihung (die in der Verklärung gipfelt) auf den drei höheren Stufen der Mentalebene erlebt wird, und dass deshalb der Aspirant auf der vierten Stufe der Mentalebene in allerersten Linie vor dem Tor steht und Einweihung sucht. Diese elektrische Einheit oder Erscheinung der Elektrizität, die wir das vierte Naturreich nennen, «entlässt» esoterisch [352] auf dieser vierten Unterebene der Mentalebene die Elektrizitätseinheit, die bereit ist, von der höheren Form der Elektrizität absorbiert zu werden. Das Feuer durch Reibung stirbt aus und das solare Feuer nimmt seinen Platz ein und die Beziehung zwischen den höheren Formen der Elektrizität wird hergestellt.

Es ist das solare Feuer, das für die ersten vier Einweihungen das Tor der Einweihung bildet und es ebenfalls beschützt. Es ist das elektrische Feuer, das für jene Einweihungen das Tor der Einweihung bildet, die den Weg zur Höheren Evolution beschützen.

Es gibt vier Feuertypen durch Reibung, welche das «hindernde Tor» in Vereinigung mit dem solaren Feuer erzeugen, aus dem es im wesentlichen erschaffen ist. Diese heissen:

1. Elektrische Energie, aus zwei Kräften der Elektrizität zusammengesetzt: die innewohnende träge und latente Kraft der Atome der physischen Ebene des dicht-physischen Vehikels, und die Kraft, die wir Prana nennen und die ein Aspekt der Energie ist, die den Ätherkörper bildet. Diese zwei vermischen und verbinden sich und bilden das «Tor», durch welches der geistige Mensch gehen muss, wenn er sich der ersten Einweihung unterzieht. Diese herausfordernde Energie prüft jeden Teil seiner physischen Ausrüstung und, indem er die Prüfung besteht, öffnet sich das Tor; die widerstrebenden Energien, symbolisch gesprochen, «sterben aus», und er kann zum Pfad der Einweihung weitergehen, befreit von dieser Art Behinderung. Der physische Körper beherrscht ihn nicht mehr länger, weder durch seine Begrenzungen und Fehler noch durch die physischen Disziplinen, welche bisher nötig waren, nun aber nicht mehr erforderlich sind.

2. Die elektrische Energie des Astral- oder Emotionalkörpers steht ihm jetzt gegenüber, da er sich auf die zweite Einweihung vorbereitet. Wenn ihr wollt, könnt ihr diese Energie die Gesamtsumme aller Verblendung nennen; eine Verblendung ist im Grund eine verwirrende, täuschende, trügerische Energieform, welche versucht, den Neophyten beiseite- und irrezuführen und die von ihm durch seine alte Gewohnheit und früheren Zwang angezogen wird. Er ist deshalb für die Stosskraft dieser Energie verantwortlich. Dieser Energietyp nimmt eine Form an, und die Anhäufung der Formen dieser Verblendung bilden das entgegengesetzte Tor und widerstehen dem Durchgang des Aspiranten zur nächsten Phase des [353] Pfades. Ehe er die zweite Einweihung annimmt, muss er sich mit dieser elektrischen Energie auseinandersetzen. Diese besonderen Energien sind keine Gedankenformen; sie sind ziellos, unbestimmt und äusserst veränderlich. Für diesen Energietyp ist das Wasser das Symbol. Das ist ein Grund, warum diese zweite Einweihung die Taufe-Einweihung oder die Einweihung des «Eintretens in den Strom» genannt wird.

3. Die elektrische Energie des Denkvermögens erzeugt jetzt das Tor für die dritte Einweihung und das Hindernis, das dem Eingeweihten gegenübersteht, ist das der elektrischen Erdichtungen seines eigenen Denkens, die mit einem Licht scheinen, das ganz ihr eigenes ist (denn sie sind von höchstem Rang), verhüllen aber das reine Licht, das hinter ihnen scheint. Sie bilden die Gesamtsumme der Täuschung. Dieses «Tor» wird durch das Zusammentreffen der drei Energietypen gebildet: Feuer durch Reibung, solares Feuer (das bei dieser dritten Einweihung in voller Kraft auftritt) und elektrisches Feuer von der Geistigen Triade, das seinen ersten Anstoss auf die anderen zwei Feuer gibt, denn alle drei sind bei dieser Einweihungskrise in voller Aktivität. Alle sind lokalisiert und konzentriert in dem Symbol des Fortschritts, dem «Tor der Einweihung».

Es sollte euch zunehmend klar werden, warum der Eingeweihte immer als einer, der mit den Kräften und Energien des Planeten und des Systems arbeitet, beschrieben wird. Für ihn gibt es sonst nichts.

4. Der vierte Typ des «Feuers durch Reibung», das dem Eingeweihten gegenübersteht, wenn er vorbereitet vor jener Einweihung steht, die wir die Grosse Selbstverleugnung nennen, ist die elektrische Energie der ganzen integrierten Persönlichkeit. Das, was das Erzeugnis von jeder Inkarnation ist, die hochentwickelte, machtvolle, «klar blickende» Persönlichkeit (wie man es nennt), ist das letzte Ereignis und stellt das letzte grosse Hindernis dass.

Im Evangelium sind zwei Hauptepisoden aus dem Leben Jesu beschrieben, welche auf diesen vierten Eintritt durch das Tor der Einweihung etwas Licht werfen: die Verklärung und die Kreuzigung. In beiden sind die drei Aspekte der Persönlichkeit symbolisiert. Im ersten Fall sind sie durch die drei Apostel symbolisiert, welche in Verwirrung und in tiefer Bescheidenheit an der dritten Einweihung der Verklärung teilnahmen; im zweiten Fall waren [354] die drei durch die drei Kreuze veranschaulicht - die beiden Diebe und den Meister in der Mitte. Der Unterschied in der vierten Einweihung ist deutlich; er liegt in der Tatsache, dass die vier Aspekte der Persönlichkeit (den dicht-physischen Körper als einen Aspekt und das ätherische Vehikel als den zweiten Aspekt des physischen Körpers zählend) mit einbezogen sind, denn diese vierte Ausstrahlung des Feuers durch Reibung hat eine gewaltige und zerstörende Wirkung auf den dicht-physischen Körper. Die Grosse Selbstverleugnung umschliesst den Verzicht auf das physische Leben um jeden Preis, und dieser Preis bedeutet häufig seinen physischen Tod.

Die Grosse Selbstverleugnung oder die vierte Einweihung hat deshalb zwei Aspekte: die äussere Einbeziehung oder das objektive Geschehen in den Augen des Zuschauers der physischen Ebene, und den subjektiven Aspekt, der durch die drei Kreuze und diejenigen, die an diesen hingen, symbolisch dargestellt wird.

Die Folgerungen, die aus dieser Symbolik hervorkommen, sind nicht leicht zu sehen, auch wenn die oberflächliche Bedeutung ersichtlich ist, weil diese eine universale Wirklichkeit verbirgt und verhüllt. Der Meister Jesus ging durch das Tor der vierten Einweihung und überwand die letzten Hindernisse, die seine vervollkommnete Persönlichkeit bot. Er starb am Kreuz. Alle vier Aspekte seiner Persönlichkeit nahmen an dem Ereignis teil, und alle vier Aspekte verhinderten auf elektrische Art sein Hindurchgehen durch dieses Tor, sogar bis zum Punkt ihrer völligen Zerstörung, was eine letzte Befreiung brachte. Etwas Universales war auch symbolisiert, das nichts mit dem Eingeweihten Meister Jesus zu tun hatte.

Diese Symbolik und ihre Bedeutung steht mit den drei Kreuzen in Beziehung, die Seite an Seite standen und dem Verhältnis zwischen jenen, die an ihnen hingen. In den drei Figuren ist die Menschheit selbst abgebildet und auch mit der Hierarchie verbunden, und dieses «bildliche Ereignis» ist eine Parallele zu dem einen, das bereits betrachtet wurde - der Einweihung des Meisters Jesus. In der Kreuzigung, in diesem vierten Durchgang durch das Tor der Einweihung und im Veranstalten dieses Ereignisses waren zwei grosse und verschiedene Individualitäten - der Meister Jesus und der Welterlöser Christus - einbezogen; auf zwei grosse Geschehnisse [355] wird hingewiesen und die Christliche Kirche hat beide durcheinandergebracht und beide ohne Unterscheidung auf den Meister Jesus bezogen. Doch war das eine Ereignis ein hierarchisches Geschehnis und das andere war eine grosse menschliche Krise; das eine war der Eintritt eines Eingeweihten in die Geheimnisse des Todes, wobei alle vier Aspekte seiner Natur einbezogen waren; das andere war für die Menschheit eine dramatische Abbildung der drei Gruppen, die in der menschlichen Familie zu finden sind:

1. Der sündige, nicht wiedergeborene Mensch; durch den verstockten Dieb abgebildet.

2. Der kämpfende Aspirant, der bewusst der Befreiung entgegenstrebt, für uns durch den reuigen Dieb symbolisiert.

3. Die Hierarchie, aus allen jenen gebildet, welche kraft der menschlichen Erfahrung die Befreiung erlangten und dadurch für uns eine Garantie der Vollendung repräsentieren.

Studenten würden gut daran tun, dieses vierfältige Bild und dieses dreifache Symbol in ihrer Vorstellung klar zu unterscheiden, denn sowohl die individuelle Errungenschaft wie die Gruppenmöglichkeiten sind einbezogen; beide sind jedoch verschieden; im einen Fall ist der Meister Jesus der Teilnehmer und im anderen und mehr esoterischen Geschehnis ist es der Eine, welcher ihn überschattete, der Christus. Es war der Meister Jesus der «starb» und ins Grab einging, der dadurch in seiner langen Reihe von Inkarnationen den Höhepunkt erreichte und, durch Zerstörung, den Einfluss der Materie über den Geist beendete. Er ging durch das Grab in die Hierarchie ein und das Schicksal der Christlichen Kirche wurde ihm anvertraut; dieses Schicksal liegt noch in seinen Händen. Aber im Evangelium ist es Christus, welcher als derjenige bezeichnet wird, der nach der Auferstehung erschien und nicht der Meister Jesus, ausser in der einen kurzen Episode, in welcher er Maria erschien, die draussen vor der Grabtüre weinte. Die anderen Episoden sind in ihrer Tragweite universal, wie es gezeigt wird durch:

1. Christus, mit den zwei Aposteln auf dem Weg nach Emmaus gehend - ein Symbol für die wesentliche Zweiheit von Geist und Materie, in einem Welterlöser

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.