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Die Strahlen und die Einweihungen (Sieben Strahlen V), Seite 344 ff. (engl.) |
Gruppenbeziehung und Gruppenaktivität zu denken und zu leben. Einige
wohlmeinende Aspiranten interpretieren die Gruppenidee als die Anweisung für
sie, sich zu bemühen, Gruppen zu bilden, d.h. ihre eigene Gruppe oder Gruppen.
Das ist nicht die Idee, wie sie im Wassermann-Zeitalter, das heute so nahe ist,
vorgebracht wird. Während des jetzt vergangenen Fische-Zeitalters war es am
Platze. Heute ist die ganze Annäherung total verschieden. Heute wird von keinem
Menschen erwartet, dass er im Zentrum seiner kleinen Welt steht und arbeitet, um
Mittelpunkt für eine Gruppe zu werden. Seine Aufgabe ist jetzt, die Gruppe der
Aspiranten zu entdecken, welcher er sich angliedern soll, und mit welcher er auf
dem Pfad der Einweihung wandern soll: eine ganz andere und viel schwierigere
Sache. Er muss an die Bedeutung der folgenden Worte aus den Archiven der Meister
denken, die in Frage- und Antwortform dargestellt werden.
Die Fragen sind an den Neophyten gerichtet, der seinen ersten flüchtigen Einblick in Gruppenbeziehung, die zur Gruppeneinweihung führt, erhält: «Und siehst du das Tor, o Chela im Licht? Ich sehe ein Tor und höre eine rufende Stimme. Was soll ich tun, o Meister meines Lebens? Geh durch das Tor und verliere keine Zeit im Rückwärtsschauen auf den schon gegangenen Weg. Geh vorwärts im Licht. Das Tor ist viel zu schmal, o Meister meines Lebens. Ich befürchte, dass ich nicht hindurchgehen kann. Geh näher hin [345] zum Tor und nimm die Hand eines anderen Pilgers auf dem Weg des Lebens in die deine. Geh näher hin zum Tor; versuche nicht, allein einzutreten. Ich kann das Tor jetzt nicht sehen, da ich die Hand meines Bruders zur Rechten und zur Linken fasse. Ich scheine von Jüngern auf dem Weg umringt zu sein. Sie scheinen sich gleich zu sein, ihre Note ist eins; sie scheinen wie ich zu sein und drängen an allen Seiten. Ich kann das Tor nicht sehen. Geh vorwärts auf dem Pfad, o Pilger im Licht und steht miteinander Hand in Hand vor dem Tor des Lichts. Was siehst du? Das Tor erscheint wieder, und weit erscheint es, nicht schmal wie vorher. Was war es, das ich vorher sah? Es war nicht wie das Tor, das jetzt der Schar der Brüder gegenübersteht, indem wir miteinander auf dem Pfad stehen. Das Tor, das du vorher sahst, war eine Täuschung deines Denkvermögens; eine Gedankenform deines getrennten Schaffens, etwas, das dich von der Wahrheit trennt - zu schmal, um hindurchzugehen, doch voll von falscher Lockung. Nur der Mensch, der seines Bruders Hand hält, kann das Tor in Wahrheit sehen; nur der Mensch, der von den vielen, die eins sind, umringt ist, kann durch dieses Tor eintreten, welches sich schliesst für den Menschen der versucht, allein einzutreten.» In Lemurischen Tagen traten die Eingeweihten allein und einer nach dem andern ein; damals erreichten nur wenige das Ziel und jeweils einer wurde zu den Mysterien zugelassen. Zur Atlantischen Zeit, als das Tor der Einweihung weit offen stand, wurden die Aspiranten in Gruppen von sieben zu den Mysterien zugelassen, aber sie waren mit ihren anderen Gruppenmitgliedern im physischen Bewusstsein nicht in Kontakt gekommen; der Nachdruck lag noch (während der Schulung) auf individuellem Erreichen und individueller Leistung. Heute macht der Mensch solch schnellen geistigen Fortschritt, dass die Hierarchie die ganze Zeit Gruppen zulässt, besonders in Verbindung mit jenen Strahlen, die gegenwärtig in Inkarnation sind. Das heisst, dass die drei Hauptstrahlen (die immer vorherrschend aktiv sind, jedoch verschiedene Zyklen [346] zunehmender oder abnehmender Aktivität haben können) grosse Gruppen haben, die ihre vorbereitende Schulung für eine der Einweihungen unternehmen. Diese Gruppenzulassung wird sich schnell entwickeln, wenn sich die Welt in einen Zyklus friedlichen Wachstums und Entfaltens einlässt nach dem drastischen Erlebnis des Weltkrieges (1914-1945); dafür muss solche Auskunft, wie ich sie versuche zu geben, erhältlich gemacht werden. Noch einen anderen Punkt möchte ich versuchen klar zu machen. Wie ihr wisst, enthält ein Ashram Jünger und Eingeweihte auf allen Punkten der Evolutionsentwicklung und auf allen Stufen und Graden; diese arbeiten alle in vollkommener Einheit miteinander und doch (innerhalb ihrer verschiedenen Ränge, denn jeder Grad steht allein und doch mit all den anderen vereinigt) mit ihrer eigenen errichteten Beziehung, ihrer chiffrierten, telepathischen Wechselwirkung und einem geteilten okkulten Geheimhalten und Schweigen, welches die Geheimnisse und das Wissen von einem Grad zum andern und vor den Unvorbereiteten beschützt. Ähnlich ist es, wenn ein Aspirant auf der physischen Ebene versucht, diejenigen zu finden, die mit ihm das Geheimnis seines nächsten unverzüglichen Schrittes oder seiner bewiesenen Ausdehnung teilen wollen, seine eigene Gruppe entdeckt; er wird entdecken, dass es darin solche gibt, die seinen besonderen Punkt der Weisheit noch nicht erreicht haben, und auch solche, die ihn schon längst überholt haben. Er wird in einen Wirbel von Kräften und gleichzeitig in ein Gebiet des Dienens hineingezogen. Denkt über diese Aussage nach. Er wird deshalb die Lektionen lernen, die von einem, der in einem Ashram arbeiten muss, verlangt werden und er wird wissen, wie er sich mit jenen benehmen soll, die noch nicht die Geheimnisse mit ihm teilen und mit jenen, die tiefer in die Mysterien eingedrungen sind als er. [347] ERSTER ABSCHNITT DER ASPIRANT UND DIE MYSTERIEN DER EINWEIHUNG Lasst uns jetzt unseren ersten Punkt in diesem Abschnitt vornehmen und sehen, was mit diesen abgegriffenen Worten «Tor der Einweihung» wirklich gemeint ist, und was den Unterschied bildet zwischen dem Tor, das dem Jünger, und dem Tor, das dem Meister gegenübersteht. DAS EINTRETEN DURCH DIE ZWEI TORE DER EINWEIHUNG Natürlich ist es euch klar, dass der Gebrauch des Wortes «Tor» rein symbolisch ist; die Deutung, die vom gewöhnlichen esoterischen Studenten und vom orthodoxen Theosophen diesem Wort gegeben wird, ist die eines Eintrittspunktes; er sieht seine Bedeutung darin, dass er eine Gelegenheit zu neuer Erfahrung und frischer Offenbarung bietet, wobei er vieles davon als gebührende Belohnung für die Disziplin und das geistige Streben betrachtet. Das ist eine auf Wunschdenken gegründete Interpretation und von ganz untergeordneter Wichtigkeit. Das Tor der Einweihung Im Grund genommen bedeutet der Ausdruck «Tor der Einweihung» Behinderung, etwas, das den Weg versperrt, etwas, das geöffnet werden muss, oder was verbirgt oder zwischen dem Aspiranten und seinem Ziel steht. Das ist eine viel genauere Bedeutung und für den Aspiranten viel nützlicher zu verstehen. Die [348] Vorstellung von einem Menschen, der auf dem Evolutionspfad vorwärtsgeht, bis er plötzlich eines Tages vor einer offenen Türe steht, durch welche er fröhlich eintreten kann, hat nicht die entfernteste Ähnlichkeit mit der Wahrheit; die Idee, dass ein Mensch mit guten Anlagen und einer gewissen Charakterentwicklung, wie sie z.B. in Annie Besants Büchern «Im Vorhof» und «Der Pfad der Jüngerschaft» beschrieben ist, und die theosophischen Aspiranten bestimmt, ist ausserordentlich irreführend. Diese Bücher sind sehr nützlich und sollten von Menschen auf dem Probepfad sorgfältig studiert werden, aber sie sind nicht so brauchbar für den Jünger, denn sie führen ihn dazu, den Nachdruck auf die falsche Richtung zu legen, und sich auf das zu konzentrieren, was bereits entwickelt sein sollte. Natürlich muss die Charakterentwicklung vorhanden sein und in der Ausrüstung des Menschen als stabilisiert angenommen werden. Diese Charaktereigenschaften haben jedoch wenig Bedeutung für die Einweihung oder für das Eintreten durch das «Tor». Sie sind bezeichnend für den Punkt, der auf dem Pfad der Evolution erreicht wurde als Ergebnis der Experimente, der Erfahrung und des stetigen Zum-Ausdruck-bringens und sollten allen Aspiranten, welche den Anfangspunkt der Jüngerschaft erreicht haben, geläufig sein; sie sind unvermeidliche Entwicklungen und bezeichnen einfach die Reaktion der Persönlichkeit auf Zeit und Erfahrung. Es ist und bleibt wahr, dass niemand durch dieses Tor gehen darf, bis er diese Charaktermerkmale entwickelt hat; aber das geschieht auf Grund der Tatsache, dass der Aspirant zu einem gewissen Stadium der Entwicklung fortgeschritten ist und jetzt automatisch ein Mass der Selbstbeherrschung, des mentalen Verstehens und der Reinheit besitzt. Ich möchte auch hervorheben, dass sogar der schwarze Magier diese Qualitäten besitzt, denn sie sind das sine qua non aller magischen Kunst, sowohl der schwarzen wie der weissen. Der schwarze Magier geht zweimal durch das Tor der Einweihung, wenn es sich für die ersten zwei Einweihungen öffnet. Er geht hindurch kraft seiner Willensstärke und seiner Charakter-Errungenschaften und weil der gruppenbewusste Seelenaspekt in ihm, wie in seinem Bruder, der die Angliederung an die Weisse Loge sucht, tätig ist. Dem schwarzen Magier fehlt jedoch der Aspekt der Liebe. Vergesst nicht, dass alles Energie ist und dass sonst nichts besteht. Die [349] Energie, die ein Aspekt der Seele ist, und die wir magnetische Anziehung nennen (die gruppenbauende Qualität), teilt er mit dem geistigen Aspiranten. Er ist im wesentlichen gruppenbewusst, und obgleich seine Motive trennend sind, sind seine Methoden die der Gruppe und diese kann er nur von der Seele bekommen. Ihr könnt hier wieder einen anderen Grund sehen, warum die erste und zweite Einweihung von der Loge der Meister nicht als grosse Einweihungen betrachtet werden. Nur die dritte wird als solche erachtet, weil bei dieser Einweihung das ganze Persönlichkeitsleben mit Energie überflutet wird, die von der Geistigen Triade über die «Opferblätter» des Willens- und Zweckaspekts der Seele kommt. Auf diese Art Energie reagiert der schwarze Magier nicht. Er kann reagieren und reagiert tatsächlich auf das Wissen - das älteste und hart erworbene - das in den «Wissensblättern» der Seele aufgehoben ist. Er kann sich die Energie der Anziehung (von einigen Studenten fälschlich Liebe genannt), die in den «Liebe-Blättern» der Seele aufbewahrt wird, aneignen und sic benützen, aber er kann nicht auf die Energie der göttlichen Liebe reagieren und sie gebrauchen, die Liebe Gottes, die sich im göttlichen Plan auswirkt und die alles Wissen beherrscht und in Weisheit umwandelt, und das Motiv aktiviert und klärt, das die liebende magnetische Anziehung aktiv macht und die wir das wahre Gruppenbewusstsein und den Gruppenzusammenhalt nennen. An diesem Punkt gehen die zwei Wege - jener der Dunkelheit und der des Lichts - weit auseinander. Bis die dritte Einweihung erreicht ist, mag Verblendung die Einstellung derer bestimmen, die das Leben eines Menschen auf dem Pfad zu verstehen suchen, und sie mögen das Unechte für das Wahre ansehen. Der schwarze Magier führt ein diszipliniertes Leben, ähnlich dem des geistigen Aspiranten; er übt die Reinheit für seine eigene Sicherheit, nicht damit er ein Kanal für die Energie des Lichts werden kann; er arbeitet mit Kraft (mit der magnetischen Anziehungskraft), mit und in Gruppen, aber er tut dies für seine eigenen und selbstsüchtigen Ziele und für die Erfüllung seiner eigenen, ehrgeizigen Zwecke. Aber bei der dritten Einweihung kommt zum wahren geistigen Eingeweihten die Offenbarung, welche die Belohnung für seine Ausdauer und seine richtig motivierte Reinheit ist - die Offenbarung des göttlichen Zwecks, wie ihn die Seele im Sinn des hierarchischen Plans aufnimmt, jedoch noch nicht vom Standpunkt der Monade aus. Auf diesen Zweck und auf den liebenden Willen Gottes (um einen [350] alltäglichen christlichen Ausdruck zu gebrauchen) kann der schwarze Bruder nicht reagieren; seine Ziele sind anders. Hier habt ihr den wahren Sinn des oft gebrauchten und missverstandenen Ausdrucks «Das Trennen der Wege». Aber beide Aspirantengruppen (die schwarze und die weisse) stehen vor dem Tor der Einweihung und unternehmen bei zwei ähnlichen Gelegenheiten die Schritte es zu öffnen. Beide überwinden die Verblendung nach der zweiten Einweihung und sehen ihren Weg klar voraus; aber ihre Ziele treten als sehr verschiedene hervor; der eine schreitet den breiten Weg, der immer tiefer in das Stoffliche und in den Materialismus, in die Dunkelheit und in die «schwarze Macht» führt; |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |