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Die Strahlen und die Einweihungen (Sieben Strahlen V), Seite 313 ff. (engl.)
Christus (nach der ersten Einweihung) weiss, dass die unvermeidlichen Vorgänge der Christus-Äusserung auf Erden angefangen haben und dass das Erreichen des «voll erwachsenen Menschen in Christus» nicht aufgehalten werden kann. Der Kern des Interesses, das bisher darauf ausgerichtet war, dies herbeizuführen, verschiebt sich jetzt und die Seele auf ihrer eigenen Ebene (nicht in der Widerspiegelung ihres Bewusstseins auf Erden) entschliesst sich «zum Vater zu gehen», oder den höchsten Aspekt der Gottheit, den Willensaspekt, zu demonstrieren.

Im Evangelium sind vier Momente aus dem Leben Christi niedergeschrieben, in welchen dieser Entwicklungsvorgang in seinem Bewusstsein, diese monadische Zentralisierung (ich kenne keine anderen Worte, die ich gebrauchen könnte, denn wir haben die Terminologie der Monade, des Willensaspekts, noch nicht entwickelt) anfängt sich zu zeigen und in einem bestimmten, sich entfaltenden Vorgang nachgewiesen werden kann. Früher habe ich nebenbei auf diese Punkte Bezug genommen, aber hier möchte ich alle vier für eure Erleuchtung zusammen aufführen.

1. Seine Antwort zu seinen Eltern im Tempel, «Wisst ihr nicht, dass ich in dem sein muss was meines Vaters ist?» Ich möchte euch darauf aufmerksam machen, dass:

a. er damals zwölf Jahre alt war und deshalb war die Arbeit, mit welcher er als Seele beschäftigt war, beendet, denn zwölf ist die Zahl der vollendeten Arbeit. An die Stelle [314] der Symbolik seiner zwölf Jahre tritt jetzt die der zwölf Apostel.

b. er war im Tempel Salomos, immer ein Symbol des Kausalkörpers, der Seele und er sprach deshalb auf Seelenstufen und nicht als der geistige Mensch auf Erden.

c. er diente als ein Mitglied der Hierarchie, denn seine Eltern fanden ihn, als er die Priester, die Pharisäer und die Saduzzäer lehrte.

d. er sprach als ein Ausdruck des Substanzaspekts (er sprach zu seiner Mutter) und auch als eine Seele (er sprach zu seinem Vater), aber er war von keinem der beiden beherrscht; er funktionierte jetzt als die Monade, darüber und jenseits, aber doch beide einschliessend.

2. Seine Erklärung zu seinen Jüngern: «Ich muss hinaufgehen nach Jerusalem» und dann lesen wir, dass er beständig danach trachtete, dahin zu gehen. Dies war eine Ankündigung, dass er jetzt ein neues Ziel hatte. Der einzige Platz vollkommenen «Friedens» (der Sinn des Wortes Jerusalem) ist Shamballa; die Hierarchie ist kein Zentrum des Friedens im wahren Sinne des Wortes, das sich nicht auf das Gefühl bezieht, sondern auf das Aufhören der Art der Tätigkeit, mit welcher wir in der Welt der Manifestation so wohl vertraut sind. Die Hierarchie ist ein richtiger Wirbel von Aktivität und Energie, die aus Shamballa und aus der Menschheit kommen. Vom Standpunkt der wahren Esoterik aus ist Shamballa ein Platz «klarer Entschlossenheit und ausgeglichenen, ruhigen Willens», wie es der «Alte Kommentar» ausdrückt.

3. Der Ausruf Christi, «Vater, nicht mein Wille geschehe, sondern der Deine», zeigt sein monadisches und erkanntes «Schicksal» an. Der Sinn dieser Worte ist nicht das, was von christlichen Theologen und Denkern so oft erklärt wird als ein Auf-sich-nehmen von Pein und einer unangenehmen Zukunft. Es ist ein Ausruf, der von der Verwirklichung des monadischen Gewahrseins und dem Konzentrieren des Lebensaspekts innerhalb der Ganzheit ausging. In dieser Aussage wird auf die Seele verzichtet und die Monade, als ein Punkt der Zentralisierung, wird bestimmt und endgültig anerkannt. Die Studenten sollten im Auge behalten, dass Christus niemals nach dieser Episode die Kreuzigung erlebte, sondern dass es [315] der Meister Jesus war, der gekreuzigt wurde. Die Kreuzigung lag hinter ihm in der Christus-Erfahrung. Die Episode der Selbstverleugnung war ein Höhepunkt im Leben des Welterlösers, war aber kein Teil der Erfahrung des Meisters Jesus.

4. Die letzten Worte Christi an seine Apostel, als sie in der oberen Kammer (in der Hierarchie, symbolisch)) versammelt waren, lauteten: «Ich bin bei euch alle Tage, selbst bis zum Ende der Zeit» oder Zyklus. Hier sprach er als das Haupt der Hierarchie, die seinen Ashram bildet, und er sprach auch als die Monade, zum Ausdruck bringend, dass sein göttlicher Wille fortwährend und unaufhörlich die Welt mit seinem überschattenden Bewusstsein durchdringt. Er brachte Universalität und unaufhörliche Fortsetzung und Kontakt zum Ausdruck, welche das Merkmal des monadischen Lebens - des Lebens selbst - sind. Es war auch eine gewaltige Bestätigung, auf der Energie des Willens hinausgeschickt, die alle Dinge neu und möglich macht.

Wenn ihr diese vier Aussagen sorgfältig studiert, werdet ihr sehen, was das Wissen ist, auf das Bezug genommen wird in dem Befehl, der in Regel XIV dem Eingeweihten bei der ersten Einweihung gegeben wird, der Befehl zu Wissen. Es ist der Befehl, die Seele auf die Monade auszurichten und nicht, die Persönlichkeit auf die Seele neu auszurichten, wie so oft geglaubt wird.

Die Worte «Bringe zum Ausdruck» bedeuten in ihrem tiefsten Sinn und wenn sie bei der zweiten Einweihung gegeben werden, nicht die Notwendigkeit, die Natur der Seele auszudrücken. Sie bedeuten (hinter allen anderen möglichen Bedeutungen) den Befehl, die Willensnatur der Monade zum Ausdruck zu bringen und den Zweck, der hinter dem Plan liegt, «nachzufühlen» und zu verkörpern als ein Ergebnis der entwickelten Empfindungsfähigkeit.

Der Gehorsam gegenüber dem Plan bringt die Offenbarung des verborgenen Zwecks; das ist das grosse Ziel, in Worte gekleidet, das der Hierarchie selbst als Anregung dient. Während der Eingeweihte Zusammenarbeit mit dem Plan lernt und dies in seinem Leben des Dienens demonstriert, wächst in ihm selbst, entsprechend dieser Tätigkeit, auch ein erwachendes Erkennen des Vateraspekts, der Natur des Willens, der Existenz und der tatsächlichen Natur Shamballas und der Universalität und Lebendigkeit von [316] dem, was je mit dem Wort «Sein» gemeint ist. Er weiss und fängt an, dieses reine Sein als reinen Willen in Tätigkeit zum Ausdruck zu bringen.

Wenn die dritte Einweihung erreicht wird, wird sich der Eingeweihte nicht nur der tieferen Bedeutung des Befehls zu «Wissen» und seiner angeborenen Fähigkeit, die Willensnatur der Monade im Erfüllen des Zwecks von Shamballa zum Ausdruck zu bringen bewusst, sondern er weiss jetzt (durch seine verschmolzene Persönlichkeit-Seele), dass er der Hierarchie «enthüllen» kann, dass er mit der monadischen Quelle, aus der er ursprünglich kam, in Übereinstimmung ist. Er kann jetzt dem Befehl «Enthülle» gehorchen, weil die Umwandlung - Verklärung - vollendet ist. Er enthüllt jetzt nicht nur die Seele, sondern alle drei Aspekte treffen sich in ihm. und er kann den Lebensaspekt als Willen, und nicht nur den Seelenaspekt als Liebe, oder den Materieaspekt als Intelligenz enthüllen. Dies ist, wie ihr wisst, die erste grosse Einweihung, vom Standpunkt der grossen Loge auf Sirius aus, weil es die erste Einweihung ist, in welcher alle drei Aspekte sich im Eingeweihten treffen. Die ersten zwei Einweihungen - von der Menschheit oft als grosse Einweihungen betrachtet, sind in Wirklichkeit geringere Einweihungen vom Sirianischen Gesichtspunkt aus, weil die Beziehung des Menschen «unter Disziplin und Ausbildung» nur eine «Neigung» ist; es existiert nur ein sich entwickelndes Erkennen des Vaters und eine langsam wachsende Erwiderung auf die Monade, samt einer sich entfaltenden Empfindungsfähigkeit für den Anstoss des Willensaspekts. Aber bei der dritten Einweihung sind diese Entwicklungen genügend gegenwärtig, um die Aussage «Enthüllung der Herrlichkeit» zu verdienen, und die Verklärungseinweihung vollzieht sich.

Bei der vierten Einweihung kann der Zerstörungsaspekt des Willens beginnen, seine Gegenwart fühlbar zu machen; der Seelenkörper, der Kausalkörper, der Tempel des Herrn, wird durch eine Tat des Willens zerstört, weil selbst die Seele als eine Begrenzung erkannt wird durch das, was weder der Körper noch die Seele ist, sondern dasjenige, was grösser ist als beide. Das Bewusstsein des vervollkommneten Menschen ist jetzt in dem der Monade konzentriert. Der Weg nach Jerusalem wurde beschritten. Das ist eine symbolische Art zu sagen, dass die Antahkarana gebaut ist und der [317] Weg zur Höheren Evolution - welcher vor den höheren Eingeweihten liegt - sich jetzt geöffnet hat.

Die drei Aspekte des Willens, in der Geistigen Triade konzentriert, sind jetzt in vollem Ausdruck; der Eingeweihte wird vom Zweck belebt, aber er steht noch grösseren evolutionären Entwicklungen gegenüber. Über diese brauche ich nicht zu sprechen, da sie göttliche Aspekte betreffen, die bis jetzt vom Menschen unerkannt sind und nicht beachtet werden. Der Grund für diese völlige Unwissenheit liegt darin, dass die Vehikel jedes Menschen vor der dritten Einweihung zuviel «unreine Materie» enthalten, um den Anstoss dieser göttlichen Qualitäten festzuhalten. Nur der «erschaffene Körper» (die Mayavirupa) eines Eingeweihten des vierten Grades kann beginnen, diese göttlichen Anstösse zu registrieren. Es ist deshalb Zeitverlust, auch nur die Möglichkeit ihrer Existenz zu betrachten. Selbst ich, ein Meister, und deshalb ein Eingeweihter eines verhältnismässig hohen Grades, empfinde sie nur schwach und zwar deshalb, weil ich lerne, dem fünften Wort zu gehorchen, welches wir jetzt kurz, sehr kurz, betrachten werden.

5. Auferstehe

Eine der grössten Entstellungen und eine der irreführendsten der theologischen Lehren ist die christliche Auslegung des Wortes «Auferstehung». Diese Auferstehung wurde in vielen Fällen auf die Auferstehung des Körpers angewandt; sie wird auch bei der Tatsache (dem selbstsüchtig begründeten Wunsch) der Unsterblichkeit angewandt; sie wird auch auf die physische Auferstehung Christi angewandt, nachdem er angeblich am Kreuz gestorben war. Die Auferstehung lehrt im wesentlichen das «Hochheben» der Materie in den Himmel; sie lehrt nicht die ewige Fortdauer des physischen Körpers eines Menschen, wie heute viele Fundamentalisten annehmen, die nach der Wiedererscheinung des abgelegten physischen Körpers ausschauen. Sie lehrt die «Lebendigkeit des Lebens» und den Zustand des «unveränderlichen Seins». Dieses unveränderliche Sein bildet die Natur der Monade. Es ist dieser Zustand des Gewahrseins, den Christus erreichte, indem er als Welterlöser auftrat und dadurch für uns, durch die Kraft seiner Vollendung als Persönlichkeit-Seele, die gleiche Stufe der Vollendung garantierte, denn wir sind gleicherweise und dem Wesen nach Söhne des Vaters oder Äusserungen der Monade, des Einen. Es bedeutet aber nicht [318] die Auferstehung irgendeiner Persönlichkeit in einem besonderen Vehikel, das in einer besonderen Inkarnation gebraucht wurde.

Der ganze Begriff der Auferstehung ist die neue und wichtigste Offenbarung, die der Menschheit zuteil wird und welche die Grundlage für die neue Weltreligion legen wird.

In der unmittelbaren Vergangenheit war der Grundton der christlichen Religion der Tod, für uns im Tode Christi symbolisiert und vom Hl. Paulus durch sein Bemühen, die neue Religion, welche Christus brachte, mit der alten Blutreligion der Juden zu vermischen, für uns sehr entstellt. Im kommenden Zyklus wird diese entstellte Lehre über den Tod ihren rechtmässigen Platz einnehmen und wird als der disziplinierende Drang zu Verzicht bekannt sein und der Tod wird als die Beendigung des Einflusses, den die Materie über die Seele hat, gesehen werden. Das grosse Ziel aller religiösen Lehren wird die Auferstehung des Geistes im Menschen und schliesslich in allen Formen des Lebens sein, vom niedersten Punkt in der Evolution zur höchsten monadischen Erfahrung. In der Zukunft wird die Betonung auf der «Lebendigkeit der Christusnatur» - für welche der Erstandene Christus der Beweis sein wird - und auf dem Gebrauch des Willens liegen, der diese «lebendige Schau» hervorruft. Die Herrlichkeit und der Glanz der Verklärungseinweihung werden schliesslich auf ihren ausersehenen Platz gelangen, und was mit «Schau des Lebens» gemeint ist, wird in ihrer unvorstellbaren Schönheit schwach empfunden werden.

Die Linie oder der Pfad oder der Weg der Auferstehung ist der «Leuchtende Weg», dem wir den schwerfälligen Namen Antahkarana gegeben haben; dieser Weg führt geradeaus und direkt von einem grossen planetarischen Zentrum zum anderen - von der Menschheit zur Hierarchie und von der Hierarchie zu Shamballa. Das ist der Weg der Auferstehung. Es ist ein Weg, der aus dem Licht intelligenter Substanz, aus der strahlenden, anziehenden Substanz der Liebe und aus dem karmischen Weg, welcher durch das Wesen des unveränderlichen Willens inspiriert wird, zusammengesetzt ist. Vergesst nicht, dass Karma grundsätzlich der bedingte Wille des planetarischen Logos ist, indem er alle Dinge auf das letzte Ziel des Lebens selbst hin ordnet, durch den Vorgang des Lebendigseins, des liebenden Verstehens und intelligenter Aktivität.

Deshalb betrifft der Befehl «Auferstehe», wie er vom Eingeweihten verstanden wird, nur allein die Anwendung der Willensnatur [319] und des Shamballa-Aspekts

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.