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Die Strahlen und die Einweihungen (Sieben Strahlen V), Seite 302 ff. (engl.)
Dunkelheit und im Licht steht? Ist es und kann es mein Selbst sein?

Was dämmert in deiner Sicht, während du auf dem Weg stehst, o abgearbeiteter und müder Jünger, und doch triumphierend im Licht?

Eine strahlende, leuchtende Form, welche mein Selbst, meine Seele ist. Eine dunkle und finstere Figur, doch alt und weise, erfahren und traurig. Das ist mein Selbst, mein niederes Selbst, meine uralte, erprobte Erscheinung auf dem Weg der Erde. Diese zwei stehen sich gegenüber und dazwischen der brennende Grund. ... Sie bewegen sich und verbinden sich. ... Der Pfad endet. Der Weg liegt vor mir. Die Sicht ist errungen und im Licht erscheint die Wirklichkeit.

Was kannst du jetzt enthüllen, o Diener auf dem Weg?

Offenbarung kommt durch mich, o Herr des Lebens. Ich sehe es nicht.

Warum kannst du es nicht sehen? Was verhindert die Wahrnehmung?

Nichts hindert mich. Ich suche nicht die Sicht, denn ich habe gesehen. Meine Aufgabe ist Enthüllung. Ich suche nichts für mich selbst.

Was kommt auf deinem Weg für die Enthüllung? Was hast du zu enthüllen?

Nur das, was schon äonenlang existierte und was stets hier war. Das Einssein der Gegenwart; das Gebiet der Liebe; das lebendige, liebende, weise, einschliessende Eine, das [303] alles umfasst und alles ist und nichts draussen lässt.

Zu wem muss diese Offenbarung kommen, o Diener der Welt der lebenden Dinge?

Zu allen, die von der lebendigen, liebenden Gegenwart umgeben sind; zu denen, die ganz unbekannt diese Gegenwart aufrecht erhalten und immer dauern werden - wie diese Gegenwart.

Und wer sind diese, die in dieser Gegenwart leben, es aber nicht wissen?

Sie sind ich selbst und du und doch sind sie mich selbst und alle, die ich treffe. Es ist der Eine in jeder Form, der vielleicht denkt, dass die Form alles ist; sie leben deshalb in Zeit und Raum und sehen nicht das Licht oder Leben in der Form; sie verstecken sich innen, hinter den Schleiern, zwischen den vier und fünf (die vier Naturreiche und das Reich Gottes A. A. B.) und sehen nichts anderes. Diesen muss ich die Wahrheit enthüllen.

Wie willst du diese schwerste aller Aufgaben erfüllen, o triumphierender Jünger?

Dadurch, dass ich sehen lasse, dass ich selbst die Wahrheit bin;

indem ich als ein Teilstück dieser Gegenwart lebe und alle ihre Teile sehe. Auf diese Weise wird Offenbarung durch das Fünfte in das Vierte gebracht.

Das ist alles, was ich euch derzeit über das Wort und die Anweisung: Enthülle, die dem Eingeweihten gegeben werden, sagen kann. Ich möchte hervorheben, dass es nicht seine Aufgabe ist, die Welt der Symbole zu enthüllen. Die fünf Sinne und das Prinzip des Denkvermögens genügen, um das herbeizuführen. Es ist nicht seine Aufgabe, die Welt der Bedeutung zu enthüllen. Das erreicht und erklärt sich der Jünger, während er das Bewusstsein entwickelt. Seine Aufgabe besteht darin, die Welt des tieferen Sinnes, die Welt der Wirklichkeit und der wesentlichen Wahrheit zu enthüllen. Weil der evolutionäre Vorgang so erfolgreich ist, wächst diese letzte Aufgabe, und immer mehr eingeweihte Enthüller werden für die unmittelbar vor uns liegende Periode benötigt werden. Vergesst nicht, dass der invokative Ruf der Menschenmassen und das intelligente Aussprechen der Forderung von denjenigen, die verstandesmässig vorbereitet sind, vorwärts zu gehen, unvermeidlich die nötige Erwiderung und die nötigen Enthüller [304] der Wirklichkeit hervorrufen werden.

Das nächste Wort, das wir zu betrachten haben, ist für mich besonders schwierig zu erklären. Der Grund für diese Schwierigkeit liegt darin, dass ihr alle von den gewöhnlichen Ideen über diese wohlbekannten Worte durchdrungen seid; deshalb ist es für mich beinahe unmöglich, euch deren tiefere Bedeutung, vom Standpunkt des Eingeweihten-Bewusstseins aus, zu übermitteln. Da ihr mit dem Formaspekt und mit dem Leben in den drei Welten identifiziert seid, ist es für euch schwer, den Zustand des Denkvermögens und die Art der Wahrnehmung zu verstehen, welche jene auszeichnen, die frei sind von diesen allesbezwingenden Kräften in den drei Welten, welche die Menschen bestimmen und auf diese Weise eine falsche Orientierung herbeiführen und das verhindern, was wirklich mit geistigem Wahrnehmen gemeint ist. Die Einstellung des Durchschnittsmenschen und selbst des durchschnittlichen Jüngers ist die eines Menschen, der von der Peripherie zur Mitte schaut und der sich mit der Hülle des Lebens beschäftigt und sich nicht der Wirklichkeit bewusst ist, wie ein Mitglied der Hierarchie.

Wenn ich euch daher sage, dass diese Worte für Eingeweihte - ich nannte sie Regel XIV - einen ganz anderen Begriffsinhalt haben, als den ihr gewöhnt seid, lege ich euch ein sehr schwieriges Problem vor. Ich sehe ein, dass das wahre Verständnis für euch nicht möglich ist, aber viel kann durch euer Bemühen zu verstehen gewonnen werden. Was ihr meint, wenn ihr vom abstrakten Denkvermögen sprecht, entspricht den Tatsachen nicht genau; das Bemühen, abstrakt zu denken, ist eigentlich ein Bemühen, so weit als möglich wie ein Eingeweihter zu denken, der über das konkrete Denkvermögen hinausgegangen ist und denkt, oder sich eher bewusst ist im Sinn von Leben und nicht von Form, von Sein und nicht von dem, was das Sein auf der physischen Ebene verankert, oder selbst im Sinn von Bewusstsein, wie ihr es versteht. Vergesst nicht, dass ich euch anderswo gesagt habe, dass das Bewusstsein (wie von der Persönlichkeit und der Seele erfasst) wenig Beziehung zu jener Form lebendigen Gewahrseins hat, welche den Eingeweihten auszeichnet, der durch die Vermittlung der drei Aspekte der Geistigen Triade dem Wesen nach ein Ausdruck der Monade ist. Das ist besonders in Verbindung mit den zwei Worten der Fall, die [305] noch zu berücksichtigen sind. Zerstöre und Auferstehe.

4. Zerstöre

Was ist diese Zerstörung, die der Jünger und der Eingeweihte (unter der Instruktion dieser letzten Regel) herbeiführen soll? Was wird von ihm verlangt, dass er zerstören soll? Warum wird diese Zerstörung angeordnet?

Ich möchte mit einer grundlegenden Aussage beginnen: Zerstörung, oder die Macht und das Verlangen zu zerstören, was für den unentwickelten Menschen, den Durchschnittsmenschen und den Probejünger charakteristisch ist, gründet sich auf die folgenden, zwingenden Einflüsse:

1. Ein Fehlen der Selbstbeherrschung in irgendeiner Richtung.

2. Das Verlangen, durch die Beseitigung aller Hindernisse seine Wünsche erfüllt zu bekommen.

3. Heftige emotionelle Reaktionen.

4. Rache, Hass, Habsucht und ähnliche Fehler, die sich auf einen Mangel an geistiger Entfaltung gründen.

5. Das Bemühen, Hindernisse in sich selbst zu entfernen, wie es z.B. in der Regel für Probejünger enthalten ist: Töte das Begehren.

6. Das freiwillige Zerstören von allem, was den Kontakt mit der Seele verhindert.

7. Das Zerstören aller Verbindungen, die den geistigen Menschen in den drei Welten festhalten.

Diese Motive für Zerstörung beziehen sich alle auf das Begehren, das Gefühlsleben und auch auf das geistige Streben, welche (gegen Ende des Zyklus, der zum Gehen des Probepfades führt) vom niederen, konkreten Denkvermögen bewirkt werden. Sie betreffen eine wohlbekannte Krankengeschichte, eine, die jedem aufrichtigen Aspiranten vertraut ist, oder eine, in welcher der Mensch, der die in dieser Art von Zerstörungen enthaltene Strafe gebüsst hat, sie als das erkennt, was sie auf einer niedrigeren Stufe des Lebensausdruckes ist. Ich habe kein Bedürfnis, mit Studenten wie denjenigen, welche diese Abhandlung lesen, näher auf diese Art der Zerstörung einzugehen. Diese Art der Zerstörung bezieht sich hauptsächlich auf das Formleben in den drei Welten, auf individuelles Streben und Unternehmen (vom niedersten, tastenden, physischen Verlangen [306] bis hinauf zum Streben nach bewusstem Seelenleben) und auf Experimente und Erfahrungen auf den drei Ebenen des gewöhnlichen menschlichen Lebens.

Aber in diesem Wort «Zerstöre» (als ein ausdrücklicher Befehl), denjenigen gegeben, welche Mitglieder der Hierarchie sind oder welche sich von einer angegliederten Verbindung an der Peripherie jener Hierarchie zum Zentrum der Aktivität und in engem Kontakt mit einem Ashram bewegen oder bewegt haben, ist die Bedeutung eine sehr verschiedene.

Der Typ der Zerstörung, der hier behandelt wird, ist niemals das Ergebnis der Begierde; es ist ein Anstrengen des geistigen Willens, und ist im wesentlichen eine Aktivität der Geistigen Triade; es umschliesst das Durchführen jener Massnahmen, welche die Behinderung des Willens Gottes ausschalten werden; es ist das Fördern jener Zustände, welche diejenigen zerstören, die zu verhindern suchen, dass sich der göttliche Zweck als der Plan verwirklicht, für welchen die Hierarchie verantwortlich ist. Deshalb ist es hauptsächlich mit der Beziehung von Shamballa zur Hierarchie verbunden, und nicht mit der Beziehung der Hierarchie zur Menschheit. Das ist eine gewaltige esoterische Behauptung und ihre Tragweite muss auf das sorgfältigste betrachtet werden. Dieser Typ der Zerstörung hat zur Zerstörung des Formlebens, wie ihr es kennt, nur eine sekundäre Beziehung. Wenn Schritte unternommen werden, den göttlichen Zweck auszuführen, kann die resultierende Wirkung die Zerstörung von Formen in den drei Welten sein, aber das ist eine Folge und nur eine sekundäre Zerstörung; etwas anderes wurde zerstört, auf einer höheren Stufe und ausserhalb der drei Welten. Das mag zur rechten Zeit eine Formreaktion erzeugen, welcher wir den Namen Tod geben mögen. Aber der Tod dieser Form war nicht ein erstes Ziel und war nicht einmal berücksichtigt, weil er nicht innerhalb des Wahrnehmungsgebietes des Zerstörers lag.

Die höhere Zerstörung, die wir betrachten, steht in Beziehung zur Zerstörung gewisser Formen des Bewusstseins, welche sich in grossen Gebieten oder ausgedehnten Gedankenformen äussern; diese mögen ihrerseits das menschliche Denken bedingt haben. Die einfachste Erklärung, die ich euch über diesen Zerstörungstyp geben kann, wäre vielleicht eine, welche die grossen Ideologien betrifft, die durch die Zeitalter hindurch die Menschheit bedingt haben oder bedingen mögen. Diese Ideologien erzeugen in den [307] drei Welten mächtige Wirkungen. Dieser Typ der Zerstörung wirkt auf solche Zivilisationen ein, welche die menschliche Familie für eine lange Zeitperiode bedingen, klimatische Zustände betreffen, welche die Formen in den vier Naturreichen für gewisse Kennzeichen in Zeit und Raum empfänglich machen, in den grossen Weltreligionen, in der Weltpolitik und allen anderen «bestimmenden Formen des Denkens» Wirkungen erzeugen. Übermittelt dies viel oder wenig im Zusammenhang mit den Begriffen, die ich klar zu machen versuche?

Das, was zerstört wird, sind deshalb gewisse Gruppenformen und zwar in einem grossen Ausmass; dies verlangt den Einsatz des geistigen Willens und nicht nur ein Zurückziehen der Aufmerksamkeit der Seele, den Entschluss, die Form zu verlassen, und das Fehlen des fundamentalen Verlangens, fortzudauern; dies meinen wir, wenn wir vom Tode in den drei Welten sprechen. Das Fehlen des Willens-zu-leben, worüber wir so leichtfertig sprechen, hat in Wirklichkeit wenig Beziehung zum Willen selbst; es bezieht sich nur auf seine schwache und verdrehte Widerspiegelung in den drei Welten; dies ist viel enger mit Wünschen und Streben verbunden als mit reinem Willen, wie er geistig verstanden wird.

Der Zweck Gottes (um einen bekannten Ausdruck zu gebrauchen) ist das, was den Plan erfüllt. Dieser Zweck ist das motivierende Leben hinter allem, was aus Shamballa hervorkommt und es ist das, was allen Aktivitäten der Hierarchie den Impuls verleiht. Die Aufgabe der Hierarchie besteht darin, den Plan für alle

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.