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Die Strahlen und die Einweihungen (Sieben Strahlen V), Seite 286 ff. (engl.)
in welcher die Seele mit Absicht und Verständnis lebt und sich bewegt; die Welt des tieferen Sinnes ist die Welt der Geistigen Triade, die ihre Freiheit erst nach der dritten Einweihung voll verleiht.

Die Worte, die in dieser Regel XIV behandelt werden, sind anscheinend so einfach, dass sie leicht verstanden werden können. Ich werde versuchen, euch zu zeigen, dass ihre wirkliche Bedeutung im äussersten Grad tief und esoterisch ist.

REGEL XIV

Für Bewerber: Horche, Berühre, Schaue, Gebrauche, Wisse!

Für Jünger und Eingeweihte: Wisse, Bringe zum Ausdruck, Enthülle, Vernichte, Auferstehe.

Die folgenden Beziehungen sollten beachtet werden, denn das Erste ist der Same des Anderen.

Bewerber #Eingeweihte

Horche #Wisse

Berühre #Bringe zum Ausdruck

Schaue #Enthülle

Gebrauche #Vernichte

Wisse #Auferstehe

Ihr werdet bemerken, dass der Bewerber schliesslich Kenntnisse gewinnt und anfängt zu wissen; der Jünger oder der Eingeweihte fängt mit dem Wissen an und durch seine Fähigkeit, esoterisch das zu äussern was er weiss, ist er fähig, das Licht zu enthüllen und durch dieses Licht alle Illusion, Verblendung und Maya zu zerstören.

Er führt auf der physischen Ebene die Auferstehung herbei - eine Auferstehung vom Tod, welche das Leben auf der physischen Ebene unvermeidlich verleiht.

Die fünf Worte, wie sie dem Bewerber gegeben werden, sind gewiss verhältnismässig einfach. Die meisten Aspiranten verstehen bis zu einem gewissen Grad ihre Bedeutung. Sie wissen, dass das [287] erwähnte Horchen nichts mit dem physischen Hörsinn zu tun hat und dass das Berühren, das zu entwickeln ist, sich auf das Feingefühl und nicht auf das sinnliche Wahrnehmen des physischen Vehikels bezieht. Sie wissen gleichfalls, dass das Sehen, das es zu kultivieren gilt, die Macht ist, die Schönheit zu sehen, die der Form zugrunde liegt, die subjektive Göttlichkeit zu erkennen und auch die Liebe aufzuzeichnen, die durch die Vermittlung der Symbole mitgeteilt wird. Die Anwendung der Seelenenergie auf die Angelegenheiten des täglichen Lebens und das Errichten jener Bedingungen, welche Seelenwissen erlauben, sind die Elementarlektion des Aspiranten. Diese brauche ich nicht zu behandeln, ausser insofern als sie den Schlüssel zum tieferen Sinn der fünf Worte bildet, wie sie dem eingeweihten Jünger gegeben werden.

Lasst uns jedes dieser fünf Worte ansehen und versuchen, uns ihres tieferen Sinnes zu vergewissern. Aber zuerst möchte ich hervorheben, dass wir uns hier mit monadischen Zeichen befassen, mit dem, was tiefere Bedeutungen aufbaut, und mit dem, was dem eingeweihten Leben lebenswichtige Bedeutung beifügt. Ich möchte, dass ihr, wenn ihr meine Worte lest, euch in euch selbst zurückzieht und versucht, auf eurer höchstmöglichen Bewusstseinsstufe zu denken, zu fühlen und wahrzunehmen. Das Bemühen darum wird viel Frucht tragen und euch reiche Belohnung bringen. Ihr werdet nicht den vollen Inhalt dieser Worte erfassen, aber euer Sinn der Wahrnehmung wird anfangen, auf triadalen Eindruck zu reagieren. Ich weiss nicht, wie ich es anders ausdrücken soll, da mich die Begrenztheit der Sprache einengt. Ihr könnt nichts bewusst registrieren, denn das Gehirn des durchschnittlichen Jüngers ist bis jetzt noch nicht empfindlich für die monadische Vibration. Auch wenn der Jünger einer gewissen Empfänglichkeit fähig ist, fehlen ihm die nötigen Worte, die empfundene Idee zu äussern oder den Begriff in Worte zu kleiden. Es ist deshalb unmöglich, die göttlichen Ideen in ihre ideale Form zu kleiden und sie dann in die Welt der Bedeutung und von dort in die Welt der Symbole herunterzubringen. Was ich sage, wird daher gegen Ende dieses Jahrhunderts grössere Bedeutung haben, wenn die Menschen sich von der Verwirrung und Grausamkeit des Krieges erholt haben und die neuen und geistigen Einflüsse ständig ausgegossen werden. Ich schreibe für die Zukunft, meine Brüder.

1. Wisse.

Was ist [288] der Unterschied zwischen dem Wissen des Aspiranten und dem des eingeweihten Jüngers? Es ist der Unterschied, der zwischen zwei Feldern und Gebieten der Wahrnehmung existiert. Dem Aspiranten wird zuerst gesagt «erkenne dich selbst», dann wird ihm gesagt, lerne die Beziehung zwischen Form und Seele kennen und das Gebiet, das dieses Wissen einschliesst, ist das der drei Welten, samt der Stufe auf der Mentalebene, wo die Seele konzentriert ist. Der eingeweihte Jünger kennt die Beziehung der Peripherie zum Zentrum, des Einen zu den Vielen und der Einheit zur Verschiedenheit. Der Bewerber befasst sich mit Dreiheit; mit sich selbst als dem Wissenden, seinem Gebiet des Wissens und dem, was der Vermittler des Wissens ist: dem Denkvermögen. Der eingeweihte Jünger steht über dem blossen Feststellen der Dreiheit und ist mit der Dualität der Manifestation beschäftigt, mit Lebens-Energie in ihrer Wirkung oder Beziehung zu Materie-Kraft, mit Geist und Substanz. Das Wissen des Eingeweihten hat nichts mit dem Bewusstsein zu tun, wie das Denkvermögen diesen Faktor im Evolutionsvorgang erkennt; sein Wissen bezieht sich auf die Befähigung der Intuition und auf jenes göttliche Wahrnehmen, das alle Dinge als in sich selbst sieht. Es ist vielleicht am einfachsten, das Wissen des Eingeweihten auszudrücken, wenn ich sage, dass es ein direktes Wahrnehmen Gottes ist (um es in mystische Worte zu kleiden). Das Wissen des Aspiranten bezieht sich auf jenen Aspekt der Göttlichkeit, den wir die Seele in der Form nennen. Um dies noch auf andere Weise auszudrücken möchte ich sagen, dass sich der Aspirant mit dem Wissen der Seele und Materie befasst, während der Eingeweihte sich mit Seele und Geist befasst.

Wenn ich euch, meine Brüder, sage, dass das Wissen des Eingeweihten sich mit dem befasst, was durch den LAUT erzeugt wird, und nicht durch das AUM oder das OM, bilden diese Kommentare die Fortsetzung von vielen anderen, früher in der Analyse dieser vierzehn Regeln gegebenen. Das «Horchen» des Aspiranten wurde jetzt in die wirksame Erkenntnis von dem umgewandelt, was der Laut erzeugte. Ich beziehe mich hier nicht auf die Erschaffung der Erscheinungswelt, oder auf die Welt der Bedeutung, welche grundsätzlich der Plan oder das Muster ist, das dieser Erscheinungswelt zugrunde liegt, sondern auf die Absicht oder den Zweck, [289] welcher den erschaffenden Laut motivierte. Ich befasse mich mit der impulsiven Energie, welche der Aktivität und der Lebenskraft, die der Laut in Shamballa zentralisiert, tiefere Bedeutung gibt.

Es ist nicht die Schuld der Menschheit, dass es dem tieferen Sinn des göttlichen Zwecks erst jetzt möglich wird, im Bewusstsein des eingeweihten Jüngers klarer hervorzutreten. Es ist eine Frage der Zeiteinteilung und der Bewegung im Raum; es betrifft die Beziehung der Hierarchie, die mit dem Plan arbeitet, zu Shamballa, dem Empfänger der schöpferischen Energie (durch den Laut), welche nach göttlicher Absicht für das Erzeugen einer vollkommenen Äusserung der göttlichen Idee verwendet werden soll. Auf das Wissen über diese Beziehung und ihre Wirkungen bezieht sich das erste Wort der Regel XIV.

Es war das Dämmern dieser tieferen Bedeutung im Bewusstsein Christi - einem erleuchteten, gereinigten und göttlich konzentrierten Bewusstsein - das ihn zwang auszurufen: «Vater, nicht mein Wille geschehe, sondern der Deine.» Er empfing eine Vision der hervorkommenden göttlichen Absicht für die Menschheit und (durch die Menschheit) für den Planeten als Ganzes. Im hierarchischen Entwicklungsstadium, welches Christus erreicht hatte, und welches ihn zum Haupt der Hierarchie und zum Meister aller Meister machte, war sein Bewusstsein ganz eins mit dem Plan dessen Anwendung auf das Leben in den drei Welten und dessen Ziel, das Reich Gottes auf Erden zu errichten sowie das Hervortreten des fünften Naturreiches waren jetzt für ihn einfach die Erfüllung des Gesetzes; auf diese Erfüllung war sein ganzes Leben jetzt und schon immer ausgerichtet. Der Plan, sein Ziel, seine Techniken und Methoden, seine Gesetze und ihre Anwendung, seine ausserordentlichen Wirkungen, die zu überwindenden Hindernisse, die anzuwendende Energie der Liebe, enge und wachsende Verbindung und Wechselwirkung zwischen der Hierarchie und der Menschheit, zwischen dem Herzzentrum des planetarischen Logos und dem schöpferischen Zentrum waren ihm bekannt und völlig von ihm verstanden. Am höchsten Punkt dieses vollendeten Wissens, im Augenblick seiner vollständigen Hingabe an das notwendige Opfer seines Lebens zur Erfüllung des Plans, vollzog sich plötzlich eine grosse Bewusstseinserweiterung. Der tiefere Sinn, die [290] Absicht, der Zweck von allem, und die Weite der göttlichen Idee, wie sie im Denkvermögen des «Vaters» existierte, dämmerte in seiner Seele (nicht in seinem Denkvermögen, sondern in seiner Seele). Er sah noch weiter in den tieferen Sinn der Gottheit hinein als es je möglich geschienen hatte; die Welt der Bedeutung und die Welt der Erscheinung verblassten und, esoterisch gesprochen, verlor er sein Alles. Dies sind natürlich bedeutungslose Worte für euch. Im Augenblick verblieb ihm weder die Energie des schöpferischen Denkvermögens noch die Energie der Liebe. Eine neue Art von Energie wurde verfügbar - die Energie des Lebens selbst, erfüllt von Vorsatz und durch Absicht bewegt. Zum erstenmal wurde ihm die Beziehung des Willens klar, welcher sich bisher in seinem Leben durch Liebe und das schöpferische Werk der Einführung der neuen Ordnung und durch das in-Bewegung-setzen des Gottesreiches für alle Zeiten geäussert hatte. An diesem Punkt ging er durch das Gethsemane der Selbstverleugnung.

Hier liegt ein Hinweis. Dieser Höhepunkt der Errungenschaft Christi wurde - wie im Evangelium erzählt wird - in Gethsemane erreicht, und einen kurzen Augenblick lang wird uns Einblick in einen Aspekt oder ein Geschehen der Sechsten Einweihung gewährt. Es war dieses Geschehnis und diese geistige Krise im Leben Christi (sich vollziehend, während er seinen Jünger Jesus überschattete), welche Jesus auf seiner eigenen geistigen Entwicklungsstufe befähigte, die vierte Einweihung, die der Kreuzigung oder der Grossen Selbstverleugnung, anzunehmen. Die Nummern vier und sechs sind eng verbunden und die geringere Selbstverleugnung (gross nur vom menschlichen Standpunkt aus) ermöglicht schliesslich die höhere Selbstverleugnung und umgekehrt. Durch viele Teile des Evangeliums gehen zwei parallele Geschichten; die geringere Welt der Jüngerschaft zieht Vorteil von den Errungenschaften derjenigen, welche die höheren Einweihungen annehmen; dadurch wird die enge Verbindung gezeigt, die immer innerhalb der Hierarchie existiert und - durch Christus konzentriert - die Synthese, die sich zwischen der Hierarchie und Shamballa zu bilden anfängt. Dies ereignet sich in dieser Ara zum erstenmal in der Menschheitsgeschichte. Die Erkenntnis dieser hervorkommenden Synthese zwischen Wille und Liebe erzeugte eine bestimmte Wirkung im Bewusstsein Christi und liess ihn vieles erkennen, was [291] bisher für ihn verborgen war.

Das sind tiefe Geheimnisse. Ihr Wert für den Jünger in der Ausbildung liegt in den erkannten und betrachteten Beziehungen.

Diese Regeln sind, wie ihr wisst, die Regeln, welche das Gruppenleben beherrschen; sie bilden den Schlüssel zu den Gesetzen, unter welchen alle planetarischen Gruppen arbeiten. Das hierarchische Leben war durch seinen Hauptaspekt der Liebe ein vertrautes Gebiet des Bewusstseins und war den Meistern und dem Meister aller Meister, Christus, wohlbekannt. Aber ein weiteres «Wissen» lag selbst weit vor dem «vervollkommneten Sohn Gottes»; die Natur und das Denkvermögen jenes grossen Wesens, welches im Herrn der Welt zu Shamballa verkörpert ist, wurde ihm jetzt enthüllt.

Es ist diese lebendige Verwirklichung des Seins und der Identifikation mit dem planetarischen Logos auf der kosmischen Mentalebene, welche das entfaltende Gewahrsein Christi auf dem Weg der Höheren Evolution bildete. Deshalb sind Erfahrung, Wahrnehmung und Sein die Hauptgedanken:

1. Vom Pfad der Evolution.

2. Von der Entfaltungsweise auf dem Pfad.

3. Vom Zustand der göttlichen Konzentration auf dem Wege.

In anderen Worten sind das die Zustände der Individualisierung, der Einweihung

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.