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Die Strahlen und die Einweihungen (Sieben Strahlen V), Seite 173 ff. (engl.)
Bewusstsein der Mitglieder der Hierarchie ebensoweit entfernt ist, wie das hierarchische Bewusstsein seinerseits vom Bewusstsein der Masse der Menschen entfernt ist. Bemüht euch, dies zu erfassen, auch wenn euer Gehirn und eure Kraft, Gedanken zu formulieren, die Möglichkeit dieses erhabenen Lebendigseins abweisen. Seid nicht entmutigt über diese Unfähigkeit zu verstehen; erinnert euch daran, dass dieser Seinszustand das Ziel umfasst, dem die Meister entgegenstreben, und das Christus selbst erst jetzt erreicht.

Aus diesem Grund wird die Symbolik von Licht und Dunkelheit gebraucht in den Worten: Lass die Gruppe wissen, dass es keine Farbe gibt, nur Licht; dann lass Dunkelheit den Platz des Lichts einnehmen.

Gerade wie der Einzelmensch durch das Stadium gehen muss, in dem alle «Farbe» aus dem Leben verschwindet, während er aus der Verblendung, welche die Astralebene bedingt, herauskommt, [174] so müssen die Gruppen, die sich in Vorbereitung auf Einweihung befinden, durch den gleichen, verheerenden Vorgang gehen. Verblendung verschwindet; zum erstenmal (wie es im Fall des Einzelmenschen ist) geht die Gruppe im Licht. Während nun die Gruppe im Licht geht, lernen ihre Einheiten gemeinsam eine Lehre (eine von der modernen Wissenschaft klar ausgesprochene Lehre), dass Licht und Substanz gleichbedeutende Worte sind. Die wahre Natur der Substanz als ein Gebiet und ein Mittel der Tätigkeit wird dem eingeweihten Mitglied der Gruppe klar. Hierauf bezog sich H. P. B., als er sagte, dass der wahre Okkultist ganz und gar im Gebiet der Kräfte und Energien arbeitet.

Die nächste Lektion, die von der Gruppe gemeinsam erfasst wird, ist die Bedeutung der Worte, dass «Dunkelheit reiner Geist ist». Dieses Erkennen, Verwirklichen, Auffassen, Verstehen (nennt es wie ihr wollt) ist so überwältigend und allumfassend, dass Unterschiede und Verschiedenheiten verschwinden. Der Jünger erkennt, dass sie nur die Ergebnisse der Tätigkeit der Substanz in ihrer formbildenden Fähigkeit, Illusionen und nicht existierend sind, und vom Gesichtspunkt des Geistes aus gesehen in ihrem eigenen Zentrum ruhen. Die einzige Erkenntnis, die übrigbleibt, ist die des reinen Seins Selbst.

Diese Verwirklichung erwirbt der Jünger notwendigerweise durch schrittweise Offenbarungen in ausgeglichener Reihenfolge; jeder Kontakt mit dem Einweiher führt den Eingeweihten näher zum Zentrum der reinen Dunkelheit - einer Dunkelheit, die der genaue Gegensatz zu Dunkelheit ist, wie sie von Nichteingeweihten und Unerleuchteten verstanden wird. Es ist ein Punkt von solch intensivem Glanz, dass alles verblasst: «und lass im Spannungspunkt und in diesem dunkelsten Punkt die Gruppe ein klares, kaltes Feuer sehen».

Es ist eine Spannung und ein Punkt der Errungenschaft, die nur in Gruppenformation möglich sind. Selbst in den früheren Einweihungen und wenn der Eingeweihte sein Recht, eingeweiht zu werden, bewiesen hat, ist der Vorgang immer noch ein Gruppenunternehmen. Er vollzieht sich in der beschützenden Gegenwart von Eingeweihten des gleichen Ranges und der gleichen Entfaltung. Ihre vereinigte Konzentration befähigt den Kandidaten für Einweihung, den Punkt des klaren, kalten Lichts zu sehen, und es ist ihr vereinigter Wille, der ihn «aufrechtstehend, furchtlos und [175] mit offenen Augen vor den Einen bringt, der ihm schon von Anfang an das Geschenk des Lebens und des Lichts verliehen hat und Der ihm jetzt - mit erhobenem Stab, von Feuer umringt, die Bedeutung des Lebens und den Zweck des Lichts offenbart». Das ist etwas, worüber die Denkvermögen der Menschen nichts wissen, und das selbst der Intelligenteste unfähig ist, zu erfassen oder auch nur zu ahnen.

In den allen Esoterikern wohlbekannten Worten, die so oft in Augenblicken höchsten, geistigen Strebens gesagt oder gesungen werden, bezieht sich der Neophyt auf die Zeit, da «wir dort stehen, wo der Eine Einweiher angerufen wird und wir seinen Stern hervorleuchten sehen». Zwei Ideen sind dann deutlich zu erkennen: die Idee der Invokation und das Ergebnis dieser Invokation, das plötzliche und unerwartete Hervorscheinen des Sternes. Dieser Stern ist ganz einfach ein Punkt leuchtenden Lichts. Diese Invokation, obwohl vom Aspiranten für die Einweihung als Bestätigung für ein festgesetztes Ziel gebraucht, ist nichtsdestoweniger ein Mantram, das unmissverständlich der dritten Einweihung zugehörig ist. Es ist in seinem invokativen Anruf nur dann wirksam, wenn es in Verbindung mit einem Machtwort gebraucht wird. Dieses Machtwort wird dem Kandidaten (immer ein Eingeweihter des zweiten Grades) von Christus mitgeteilt, der ihn in die ersten zwei Einweihungen eingeweiht hat, aber dessen beschützende Aura (in Verbindung mit dem Meister des Eingeweihten und einem anderen Meister oder einem Adepten der vierten Einweihung) ist nötig, ehe der Stern hervorleuchten kann - das konzentrierte Licht des Einen Einweihers. Zum erstenmal kann das erweiterte Bewusstsein des Eingeweihten mit Shamballa und mit Dem, der dort regiert, dem Herrn der Welt, in Berührung kommen. Zum erstenmal macht der konzentrierte Zweck, der Sanat Kumara in Inkarnation brachte, einen Anstoss auf das erleuchtete Gehirn des Eingeweihten, der ihm etwas Neues und Anderes in seine Ausrüstung, seine Natur und sein Bewusstsein bringt. Ich weiss nicht, wie ich diese Ideen anders ausdrücken könnte. Es ist eine blendende Überzeugung eines unwandelbaren Willens, alles vor sich tragend, uneingedenk der Zeit und des Raumes, sich nur der Intensität der Richtung bewusst, die für den Eingeweihten zwei grosse Qualifikationen oder grundlegende Erkenntnisse mit sich bringt: einen Sinn des wesentlichen Seins, der alle Handlungen und Reaktionen der Zeit und des Raumes auslöscht, und ein [176] konzentrierter Wille zum Guten, der in seiner Wirkung so dynamisch ist, dass das Böse verschwindet. Das Böse ist trotz allem nur ein zwingender Sinn des Verschiedenseins, das unvermeidlich zu getrenntem Handeln führt.

Die Zweiheiten sind dann in der Synthese aufgelöst und zum erstenmal versteht der Eingeweihte so unpassend übersetzt wieder die Bedeutung der uralten Worte mit «isolierte Einheit». In der Zukunft gibt es für ihn weder hell noch dunkel, weder gut noch böse, weder Unterschied noch Trennung. Der Stern, der hervorleuchtete, der verschleiert und zwischen ihm und dem Herrn der Welt, dem Alten der Tage, steht, wird als der Eingang oder Zugang gesehen und als die Zulassungskraft in etwas Anderes und Grösseres hinein als nur das planetarische Leben. In den zwei früheren Einweihungen stand der Engel der Gegenwart zwischen dem Jünger-Kandidaten und der Gegenwart. Bei den späteren Einweihungen ist Christus selbst der Engel der Gegenwart, eins mit der Seele des Kandidaten (dem individuellen Engel der Gegenwart). Wie ein Lichtstrom geht die dynamische Macht des Einen Einweihers durch das Herz Christi, durch Christus herabtransformiert, damit sich der Kandidat diese Potenz ohne Risiko oder Gefahr aneignen kann.

Nach der dritten Einweihung steht der Kandidat dem Einen Einweiher allein gegenüber, ohne dass ein beschützendes Wesen zwischen ihm und dem ewigen Ursprung der Allmacht steht. Christus ist anwesend, unterstützend und aufmerksam. Er steht direkt hinter dem Eingeweihten, um die Potenz, die durch den Körper und die Zentren des Eingeweihten fliesst, zu halten und zu verteilen; auch steht zu beiden Seiten des Kandidaten ein Meister. Immerhin steht er vor dem Einweiher allein und unbeschützt. Selbst jetzt, bei dieser viel späteren Einweihung, kann er nicht «von Auge zu Auge» sehen - wie die Redewendung heisst. Er wird sich eines wachsenden Lichtpunktes bewusst, der sich vor ihm von einer Nadelspitze intensivsten Glanzes zu einem fünfzackigen Stern entwickelt. Bei der vierten Einweihung ist es kein Stern, der vor ihm leuchtet, sondern ein Dreieck. In diesem Dreieck sieht er ein Auge, das ihn betrachtet und zum erstenmal sieht er den Höchsten «von Auge zu Auge». Bei der fünften Einweihung trennt oder beschützt [177] ihn kein Symbol oder keine Lichtsubstanz, sondern er steht vor dem Einweiher von Angesicht zu Angesicht und die Freiheit der Stadt Gottes gehört ihm. Er ist noch kein Mitglied des Grossen Rates, aber er hat das Recht in Shamballa einzutreten; von diesem Punkt an geht er weiter in eine intimere Beziehung hinein, wenn das seine erwählte Bestimmung ist. Er wird vielleicht am Ende nicht einmal ein Mitglied des Grossen Rates; das ist für verhältnismässig Wenige reserviert und steht jenen zu, die innerhalb des Wirkungskreises unseres Planeten sogar noch höhere Einweihungen erreichen können - eine Aufgabe von äusserster Schwierigkeit.

Es gibt andere und interessante Möglichkeiten, wie ich euch anderswo gesagt habe. Der Eingeweihte mag aus diesem planetarischen Leben ganz und gar hinausgehen, er mag den einen oder anderen von verschiedenen Pfaden entlang gehen, mittels derer ein Meister auf dem Pfad der Höheren Evolution anfangen kann, für den ihn alles, was in der Vergangenheit geschah, vorbereitet hat. Der Meister bleibt ein Teil des Zwecks, einerlei welchen Weg er gehen mag. Er kennt für immer das Geheimnis der Dunkelheit, das Licht bringt, und der «unerforschliche Wille Gottes» ist für ihn kein Geheimnis mehr. Er versteht die göttliche Idee und kann jetzt mit ihr zusammenarbeiten. Er hat einen Punkt der Verwirklichung erreicht, der ihn befähigt, zu ergründen, was hinter dem Plan liegt, für welchen die Hierarchie schon äonenlang gearbeitet hat.

Gerade wie der Jünger in die Welt der Bedeutung eintritt und daher die Geschehnisse auslegen kann; gerade wie die Hierarchie in der Welt der Vermittlung wirkt und den Plan, den die Welt der Bedeutung enthüllt hat, anwendet, so wirkt der höher Eingeweihte bewusst in der Welt des Zwecks, die den Plan ausführt, die Welt der Bedeutung auslegt und die Welt der Geschehnisse in folgerichtiger Ordnung und unter dem Evolutionsgesetz zum Ausdruck bringt.

Das Symbol für das Tor der Evolution ist der Halbmond; das des Evolutionsvorganges - wie er auf das materielle oder substanzielle Leben des Menschen einwirkt - ist der zunehmende und der abnehmende Mond - das Symbol des zunehmenden Wünschens und des Aussterbens der Wünsche. Das Symbol der Welt der Bedeutung ist Licht - das Licht, das auf die Wege der Menschen scheint, Geschehnisse auslegt und Offenbarung verleiht. [178] Das Symbol der Welt der Vermittlung ist das sich drehende Kreuz, während das Symbol für die Welt des Zwecks ein zweifaches ist: der fünfzackige Stern und das strahlende Herz der Sonne. Erinnert euch daran, dass wir, wenn wir in Symbolen sprechen und denken, etwas zwischen uns und die Wirklichkeit setzen - etwas Beschützendes, Erklärendes und Bedeutungsvolles, aber trotzdem etwas, das verschleiert und verbirgt. Nach der fünften Einweihung sind alle Schleier zerrissen und nichts steht zwischen dem Eingeweihten und dem Wesentlichen Sein.

REGEL ZEHN

Wir kommen jetzt zu einer der dunkelsten und schwierigsten aller Regeln für den Eingeweihten und doch ist sie zu gleicher Zeit in ihrer Anwendung eine der praktischsten und von grösster Nützlichkeit. Sie betrifft die ätherischen Stufen der Tätigkeit. Beachtet, dass ich nicht gesagt habe die ätherischen Stufen des Bewusstseins, denn auf den ätherischen Stufen gibt es nichts solches wie Bewusstsein. Die vier Ebenen, welche die ätherischen Stufen der physischen Ebene bilden, sind die niedersten Entsprechungen zu den vier Ebenen, auf welchen die Monade und die Geistige Triade tätig sind. Wie ich euch schon oft gesagt habe, gibt es auf diesen Stufen nichts solches wie Bewusstsein wie wir es verstehen. Da ist nur ein Zustand des Seins und der Tätigkeit, für den wir noch keine passenden oder erläuternden Ausdrücke haben. Die vier höheren Ebenen unseres Sonnensystems sind die vier kosmisch ätherischen Ebenen. Eine der Entwicklungslinien, die dem Eingeweihten gegenübersteht, soll in der Erwiderung auf das Leben des planetarischen Logos auf diesen Ebenen angemessen funktionieren. Das bildet zuletzt das grosse Gebiet der Entfaltung und der erlangten Weisheit für alle Eingeweihten über dem dritten Grad.

Im obigen Abschnitt habe ich euch einen neuen Begriff über die Einweihung vorgelegt, der in der Lehre immer eingeschlossen war, aber bis jetzt in jeder Diskussion über die Ausbildung der Eingeweihten völlig und vollständig unberührt geblieben ist.

In der Regel, wie sie den Kandidaten gegeben wurde, wird der Jünger ermahnt, innerhalb dieser Stufen den Methoden der Deva [179] oder Engelevolution entsprechend zu wirken. Die Regel heisst: Das Heer der Stimme, die Devas in ihren dichten Reihen, ist

unaufhörlich tätig. Der Jünger möge sich der Beobachtung ihrer Methoden hingeben; er möge die Regeln erlernen, nach denen dieses Heer innerhalb der Schleier der Maya arbeitet.

Diese besonderen Devas in «ihren dichten Reihen» sind die richtunggebenden Vertreter der göttlichen Energie, welche die Zwecke der Gottheit auf der physischen Ebene ausführen. Sie arbeiten nur auf ätherischen Stufen - entweder auf unserer physischen Ebene oder auf den kosmisch ätherischen Ebenen. Sie sind daher im Gebiet der Maya tätig, welche die ätherische Ebene ist, wie wir sie

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.