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Die Strahlen und die Einweihungen (Sieben Strahlen V), Seite 100 ff. (engl.)
unvermeidlich sind.

Der erste Satz dieser Regel bezieht sich auf das Loslösen - das Loslösen der Seele vom Körper oder das Einführen jener Tätigkeiten, welche das zustande bringen, was in der Bibel «der zweite Tod» genannt wird. Es ist nicht das Loslösen wie es der Aspirant übt. Es ist ein wissenschaftliches Brechen aller Verbindungsglieder und das Beenden (durch vollendeten Gebrauch) aller Kontakte, welche jetzt als gegen die Befreiung wirkend gesehen werden. Es ist in Wirklichkeit eine wissenschaftliche Beendigung des Karmas. Es ist individuelles und nationales Karma, welches den Menschen in einen physischen Körper zurückbringt und ihn mit den Qualitäten und Aspekten der Substanz bekleidet. Das muss aufhören, solange er ein Mitglied in eines Meisters Ashram ist und sich auf den [101] Triumph der vierten Einweihung vorbereitet. Das wird durch die automatische, unaufhörliche und bedingungslose Erfüllung der Pflicht, vom Gesichtspunkt des erkannten Dienstes aus, herbeigeführt.

Man könnte sagen, dass ein intelligentes Verstehen dieses Satzes zu jenen Handlungen führen wird, welche «den Tod, die Zerstreuung und die endgültige Auflösung der Persönlichkeit durch das Beendigen des Karmas erzeugen». Man muss sich daran erinnern, dass ein Meister überhaupt keine Persönlichkeit hat. Seine göttliche Natur ist alles, was er hat. Die Form, durch die er wirkt (wenn er durch ein physisches Vehikel wirkt und in ihm lebt), ist eine erschaffene Figur, das Erzeugnis eines konzentrierten Willens und der schöpferischen Einbildungskraft; es ist nicht das Erzeugnis des Verlangens wie im Fall eines Menschen. Das ist ein wichtiger Unterschied, der sorgfältiges Nachdenken rechtfertigt. Die geringeren Leben (die vom Mond regiert werden) wurden zerstreut. Sie antworten nicht mehr auf den uralten Ruf der reinkarnierenden Seele, die immer wieder die Leben in sich sammelte, die sie in der Vergangenheit durch ihre Qualität berührte und färbte. Wenn die vierte Einweihung angenommen wird, existieren die Seele und der Kausalkörper nicht mehr. Was übrig bleibt ist die Monade und der Faden, die Antahkarana, den sie durch die Zeitalter hindurch aus ihrem eigenen Leben und Bewusstsein gesponnen hat und den sie beliebig auf der physischen Ebene konzentrieren kann, wo sie für alles, was der Meister nötig hat, einen Körper aus reiner Substanz und strahlendem Licht erschaffen kann. Das wird ein vollkommener Körper sein, der dem Bedürfnis, dem Plan und dem Zweck des Meisters völlig angepasst sein wird. Keine der geringeren Leben (wie wir diesen Ausdruck verstehen) bilden einen Teil davon, denn diese können nur durch Begehren aufgeboten werden. Im Meister ist kein Begehren übriggeblieben, und das ist der Gedanke, der dem Jünger vorschwebt, wenn er anfängt, die Bedeutung der vierten Regel zu meistern.

In dieser Regel befinden sich zwei Hauptgedanken; beide sind mit dem ersten göttlichen Aspekt verbunden: der Gedanke des Todes und die Natur des Willens. Der Tod und der Wille werden im kommenden Jahrhundert unvermeidlich in ihren neuen Bedeutungen für die Menschheit gesehen werden und viele der alten Ideen werden verschwinden. Der Tod ist für den denkenden Durchschnittsmenschen ein Punkt katastrophaler Krise. Er ist das [102] Aufhören und die Trennung von allem was geliebt war, von allem was bekannt und begehrt war; er ist ein plötzlicher Eintritt in das Unbekannte, in Ungewissheit und die jähe Beschliessung aller Pläne und Unternehmungen. Einerlei, wie viel wahrer Glaube an geistige Werte vorhanden sein mag; einerlei, wie klar das Rationalisieren des Denkvermögens über die Unsterblichkeit sein mag; einerlei, wie überzeugend die Beweise der Fortdauer und der Ewigkeit sein mögen, es bleibt immer noch ein Fragen, ein Erkennen der Möglichkeit einer völligen Endgültigkeit und Verneinung und ein Ende für alle Tätigkeit, alle Herzreaktionen, alle Gedanken, Gefühle, Wünsche, für alles Streben und für die Absichten, die sich um den zentralen Kern eines menschlichen Seins konzentrieren. Die Sehnsucht und die Entschlossenheit fortzudauern verbleiben, und das Gefühl der Fortdauer ruht selbst für den entschiedensten Gläubigen doch nur auf Wahrscheinlichkeit, auf unsicherem Fundament und auf der Beweisführung anderer, die in Wirklichkeit nie zurückkamen, um die Wahrheit zu sagen. Die Betonung aller Gedanken über dieses Thema betrifft das zentrale «Ich» oder die Integrität der Gottheit.

Ihr werdet bemerken, dass sich in dieser Regel die Betonung vom «Ich» auf die Bestandteile verschiebt, die das Kleid des Selbstes bilden, und das ist ein beachtenswerter Punkt. Die dem Jünger gegebene Auskunft besteht darin, für die Auflösung dieses Kleides und für die Rückkehr dieser geringeren Leben zum allgemeinen Reservoir der lebendigen Substanz zu arbeiten. Auf den Ozean des Seins ist nirgends Bezug genommen. Ein sorgfältiges Nachdenken wird hier zeigen, dass dieser geordnete Vorgang des Loslösens, welcher das Gruppenleben im Fall des Einzelnen wirksam macht, einer der stärksten Beweise für die Tatsache des Fortdauerns und für individuelles, identifizierbares Beharren ist. Beachtet diese Worte. Der Brennpunkt der Tätigkeit verschiebt sich vom tätigen Körper zur tätigen Einheit innerhalb dieses Körpers, dem Meister seiner Umgebung, dem Vorsteher seines Besitzes und zu dem, welcher der Atem selbst ist, der die Leben zum Reservoir der Substanz hinschickt, oder sie beliebig zurückruft, um ihre Beziehung zu ihm wieder aufzunehmen.

Auf diese Weise vorgelegt werdet ihr bemerken, wie es dem Jünger wirklich befohlen wird, zu erkennen (mit der Unterstützung seiner Gruppe), dass er grundsätzlich der Vater-Aspekt selbst, die erste Ursache, der schöpferische Wille und der Atem des Lebens innerhalb der Form ist. Das ist eine ziemlich neue Einstellung, [103] die von ihm verlangt wird, denn bisher bestand der Nachdruck auf seinem Brennpunkt darin, sich selbst als die Seele zu betrachten, reinkarnierend, wenn das Begehren ruft und sich zurückziehend, wenn die Notwendigkeit auftaucht. Hier wird das Gruppenleben als Ganzes benötigt, um dieses Verschieben im Wahrnehmen zu ermöglichen, weg von der Form und dem Bewusstsein, hin zum Willen und Lebensaspekt oder Prinzip. Wenn dieses Verschieben angefangen hat, dann ist eine der ersten Erkenntnisse des Einweihungsjüngers die, dass Form und sein Bewusstsein der Form und deren Kontakte (die wir Wissen heissen) in sich selbst eine grosse Gedankenform erzeugt haben. Diese hat in sich selbst seine ganze Beziehung zur Form, zur Existenz und Erfahrung in den drei Welten, zur Materie, zum Begehren und zu allem, was die Inkarnation ihm brachte, zusammengefasst. Die ganze Sache ragt deshalb übergross in seinem Bewusstsein auf. Das Sichloslösen von dieser uralten Gedankenform - der letzten Form, die der Hüter der Schwelle annimmt - wird von ihm Tod genannt. Erst bei der vierten Einweihung erkennt er, dass der Tod nur das Abschneiden eines Fadens ist, der ihn mit dem nicht-zu-überschreitenden-Ring verbindet, innerhalb dessen er seine Begrenzung wählte. Er entdeckt, dass der «letzte zu zerstörende Feind» durch diesen ersten Aspekt in ihm selbst zur letzten Zerstörung gebracht wird, der Vater oder die Monade (die sich ursprünglich bewegte, um diese Form zu erzeugen), das Leben, der Atem, der Energie- und richtunggebende Wille. Es ist der Wille, der zuletzt die Orientierung, Konzentration, Betonung, die Welt der Form und vor allem (wegen seiner Beziehung zur Welt der Ursache) die Welt der Bedeutung erzeugt.

Der Durchschnittsmensch lebt und hat sein Dasein in der Welt der Bedeutung; der Eingeweihte und der Meister haben ihren Brennpunkt in der Welt des Seins. Sie sind dann nichts als Wille, durch Liebe erleuchtet, die sie mit der Welt der Bedeutung verbindet, und fähig für intelligente Tätigkeit, was sie mit der Formwelt verbindet und das Kennzeichen des Lebens ist. Aber das Begehren des Eingeweihten ist jetzt nicht auf Tätigkeit und auch nicht auf den Ausdruck der Liebe gerichtet. Diese Qualitäten sind wesentliche Teile seiner Ausstattung und seines Ausdrucks, sind aber unter die Bewusstseinsschwelle gefallen (eine höhere Entsprechung [104] der automatischen Tätigkeiten des physischen Körpers, die auf Seite des Menschen ohne jegliches bewusstes Wahrnehmen ihre Arbeit verrichten). Sein Bemühen dreht sich um etwas, das bis jetzt für diejenigen von euch, welche diese Worte lesen, wenig bedeutet; es geht um die Verwirklichung des Seins, unbeweglich, unwandelbar, lebendig und nur verständlich in Worten, die den Begriff verkörpern von «Es ist nicht dies; es ist nicht das». Es ist «Kein Ding»; es ist nicht das Denken oder Wünschen. Es ist Leben, Sein, das Ganze, das Eine. Es wird nicht ausgedrückt durch die Worte «Ich bin» oder durch die Worte «Ich bin nicht». Es ist ausgedrückt durch die Worte «Ich bin der Ich bin». Wisst ihr nun, nach diesen Worten, was ich meine? Es ist der Wille zum Sein, der sich selbst durch den Willen zum Guten gefunden hat.

Deshalb müssen die achtzehn Feuer niederbrennen, die geringeren Leben (das Prinzip der Form, des Wünschens und den Denkens verkörpernd, das gesamte Ergebnis der Schöpferkraft, auf magnetische Liebe gegründet) müssen zum Reservoir des Lebens zurückkehren und nichts soll übrig bleiben als das, was sie verursacht hat, der zentrale Wille, der durch die Wirkung seiner Ausstrahlung oder seines Atems erkannt wird. Dieses Zerstreuen, dieser Tod oder diese Auflösung ist in Wirklichkeit eine grosse Auswirkung, die durch die zentrale Ursache erzeugt wird, und folglich gilt die Anweisung:

2. Das müssen sie durch die Evokation des Willens herbeiführen.

Diese Art des Todes wird immer von einer Gruppe zuwege gebracht, denn es ist vom frühesten Moment an ein unverkennbarer Ausdruck der Seelentätigkeit - bewusst vom Vater oder der Monade beeinflusst - und diese Tätigkeit ist eine Gruppentätigkeit, welche die Rückkehr der geringeren Leben zum allgemeinen Reservoir verfügt und zwar vom ersten Augenblick an, da es klar geworden ist, dass das Experiment in der Form seinem Zweck gedient hat und dass die Form einen Punkt solcher Elastizität und Fähigkeit erreicht hat, dass Vollkommenheit praktisch errungen ist. Das ist bei der vierten Einweihung zweifellos vollzogen. Jetzt, am Ende des grossen Lebenszyklus der Seele, der durch Äonen fortdauerte, naht die Zeit, wo das Gestaltannehmen und die Erfahrung in den drei Welten aufhören muss. Der Jünger findet seine Gruppe im Ashram des Meisters und bewusst und mit vollem Verstehen meistert [105] er den Tod - den langgefürchteten Feind der Existenz. Er entdeckt, dass der Tod ganz einfach eine Wirkung ist, die vom Leben und durch seinen bewussten Willen erzeugt wird und eine Methode, durch welche er die Substanz leitet und die Materie beherrscht. Das wird bewusst ermöglicht, weil er jetzt, nachdem er zwei göttliche Aspekte entwickelt hat - schöpferische Tätigkeit und Liebe - im höchsten Aspekt konzentriert ist und selber weiss, dass er der Wille, das Leben, der Vater, die Monade, der Eine ist.

Zum Schluss unseres Studiums der Regel IV sollten wir zwei Dinge berücksichtigen:

Die Methode der Evokation des Willensaspekts.

Den Erkennungsvorgang des Lebensaspekts, der Monade, des Vaters im Himmel.

Das Ergebnis dieser beiden wird in den zwei letzten Sätzen dieser Regel gegeben:

3. Die geringeren Räder müssen sich nicht in Zeit und Raum ewig drehen. Nur das grössere Rad muss sich vorwärts bewegen und sich drehen.

Hier ist ein Punkt, den ich betonen möchte, weil er für neue Begriffe die Türe öffnet, auch wenn es noch nicht möglich ist, diese Begriffe so zu definieren, dass jedermann sie verstehen kann; selbst den Jüngern, welche diese Worte lesen, wird das wirkliche Verstehen fehlen. Nur diejenigen, welche die dritte Einweihung erreicht haben, werden es richtig auslegen. In der ganzen esoterischen Literatur wird beständig auf die Faktoren Zeit und Raum Bezug genommen, als ob zwischen den Welten, in welchen diese zwei gelten und in welchen die Aspiranten und die Eingeweihten aller Grade sich frei bewegen, ein grundsätzlicher Unterschied bestände. Immer wieder wird der Aspirant daran erinnert, dass Zeit in der Art und Manifestation zyklisch und «Raum eine Einheit ist». Es ist notwendig, dass diese Worte einigermassen verstanden werden, wenn das, was der aufgerufene Wille beherrscht, in das wissende Bewusstsein des Denkens eindringen soll.

Raum und Substanz sind gleichbedeutende Worte; Substanz ist das Aggregat atomischer Leben, aus welchen alle Formen gebildet werden. Hiermit befasst sich grösstenteils «Eine Abhandlung über Kosmisches Feuer». Das ist sowohl eine okkulte als auch [106] eine wissenschaftliche Wahrheit. Substanz jedoch ist ein Seelenbegriff und ist nur der Seele wirklich bewusst. Nach der vierten Einweihung bleibt daher, wenn die Arbeit der Seele geleistet ist und der Seelenkörper aus dem Bild verschwindet, nur die Qualität, die sie der Substanz verlieh, zurück als Beitrag zur Gesamtheit der Manifestation - individuell, gruppenweise oder planetarisch. Alles was übrigbleibt ist ein Lichtpunkt. Dieser Punkt ist bewusst, unwandelbar und ist sich der beiden Extreme göttlichen Ausdrucks bewusst: des Sinnes individueller Identität und des Sinnes der Universalität. Diese sind in dem Einen verschmolzen und verbunden. Von diesem Einen ist der göttliche Zwitter das konkrete Symbol - die Vereinigung der entgegengesetzten Paare, negativ und positiv, männlich und weiblich zu einer Einheit. Im Zustand des Seins, den wir monadisch nennen, erkennt man zwischen diesen beiden keinen Unterschied, weil erkannt wird (wenn ich solche Ideen zur

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.