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Die Strahlen und die Einweihungen (Sieben Strahlen V), Seite 72 ff. (engl.)
seiner Gruppe ist und wie es der Alte Kommentar ausdrückt: «Sein Laut im Schliessen benachrichtigt die zuschauende Welt, dass der Eingeweihte an einen geheimen Ort gegangen ist und um ihn zu erreichen, im wirklichen Sinn, sie ebenfalls durch dieses Tor gehen muss». Dies übermittelt den Gedanken der individuellen Selbst-Einweihung, der sich alle unterwerfen müssen und zeigt auch das Alleinsein des Eingeweihten in seinem Vorwärtsgehen. Er versteht noch nicht alles, was seine Gruppe als Ganzes erfasst; er selbst wird nicht verstanden von denen auf der anderen Seite des Tores. Er hat schon eine ganze Weile die Gruppe, an die er jetzt angeschlossen ist, gespürt und zunehmend wird er sich ihrer geistigen Unpersönlichkeit bewusst, die ihm beinahe wie eine Form der Zurückhaltung erscheint und in keiner Weise in ihm diejenigen Elemente nährt, die der Natur der Persönlichkeit entsprechen, und deshalb leidet er. Die Zurückgelassenen, als ein Teil seines alten Lebens, verstehen seine grundsätzliche Unpersönlichkeit (auch wenn unentwickelt) in keiner Weise. Wenn er deren Einstellung bemerkt, ruft sie in ihm eine Verstimmung und ein Kritisieren hervor, das er als unrichtig erkennt; er scheint aber in diesem Stadium unfähig, es zu vermeiden, während jene, die er kritisiert, versuchen, ihn herunterzuziehen oder (wenigstens) zu erreichen, dass er sich verachtet und unbehaglich fühlt.

Zuerst nimmt er vor den Zurückgelassenen Zuflucht zu einem Sich-zurückziehen und zu viel unnötigem und [73] beinahe aufdringlichem Schweigen. Er lernt, in das Bewusstsein seiner neuen Gruppe einzudringen und durch eifriges Bemühen deren Befähigung für geistige Unpersönlichkeit zu entwickeln. Er weiss, dass es etwas ist, das er erreichen muss - und während er es erreicht - entdeckt er, dass sich diese Unpersönlichkeit nicht auf Gleichgültigkeit oder auf Voreingenommenheit gründet, wie er gedacht hatte, sondern auf ein tiefes Verstehen, auf eine dynamische Konzentration auf den Weltdienst, auf ein Gefühl für Verhältnisse und auf eine Loslösung, die wahre Hilfe möglich machen. So sind das Tor und die Vergangenheit zurückgelassen. Der Apostel Paulus hat dieser Idee Ausdruck verliehen, indem er sagte: «Die Dinge vergessend, die hinter uns liegen, dringe vorwärts zum Preis deiner hohen Berufung in Christus.» Ich möchte euren Blick auf das Wort «Berufung» lenken.

2. Lass den Ruf der Invokation aus dem tiefen Zentrum des klaren, kalten Gruppenlichtes hervorbrechen.

Wir befassen uns hier nicht mit dem Licht im Kopf oder mit dem Seelenlicht, wie es von der angepassten und angeglichenen Persönlichkeit wahrgenommen wird. Auch das ist zurückgelassen und der Eingeweihte ist sich des Lichts vom Ashram und des allesumschliessenden Lichts der Hierarchie bewusst. Dies sind zwei Aspekte des Seelenlichtes, welche das individuelle Licht im Kopf enthüllt hat. Dieses Seelenlicht, dessen sich der Eingeweihte vom ersten Moment des Seelenkontaktes an und dann mit schnell abnehmenden Unterbrechungen bewusst war, wird durch die Verschmelzung des Seelenlichtes mit dem Licht der Substanz selbst erzeugt und ist die unvermeidliche und automatische Konsequenz der Reinigung der drei Körper und der schöpferischen Meditation. Es wird uns in den Hl. Schriften der Welt gesagt, dass «in diesem Licht wir das LICHT sehen», und es ist dieses andere LICHT, auf das ich mich jetzt beziehe - ein Licht, welches nur dann wahrzunehmen ist, wenn das Tor hinter dem Eingeweihten geschlossen ist. Dieses Licht besteht aus dem Licht von Buddhi und dem Licht von Atma und diese sind (um diese Sanskrit-Worte esoterisch auszulegen) das Licht der reinen Vernunft, welches die Sublimierung des Intellekts ist und das Licht des geistigen Willens, welches die Enthüllung des entfaltenden Zwecks ist. Das erste konzentriert sich [74] im Ashram und das zweite in der Hierarchie als Ganzes, und beide sind der Ausdruck der Aktivität der Geistigen Triade. Ich möchte mich, wenn möglich, ganz klar verständlich machen. Ihr habt also drei grosse Lichter, die sich alle auf der Mentalebene konzentrieren, denn jenseits dieser Ebene wird die Symbolik des Lichts nicht benützt; die Gottheit ist als Leben bekannt, insofern die Monade und ihre Ausdrucksform, die Geistige Triade, in Betracht kommt. Alle Lichter konzentrieren sich am Ende auf der Mentalebene:

1. Das vermischte Licht von Seele und Persönlichkeit.

2. Das Licht der egoischen Gruppe, welches, wenn es im Bewusstsein des erleuchteten Eingeweihten eine anerkannte Gruppe bildet, ein Ashram genannt wird, der das Licht von Buddhi oder der reinen Vernunft verkörpert.

3. Das Licht der Hierarchie als ein Strahlen-Zentrum im planetarischen Körper und das Licht verkörpernd, welches das Verstehen des Plans und die Mitarbeit mit diesem Plan erzeugt und welches von der Identifikation - auf mentalen Stufen - mit dem geistigen Willen herkommt.

Alle diese drei Aspekte des Lichts können beschrieben werden als:

1. Das Licht, welches aufwärts geworfen wird. Das ist, vom Gesichtspunkt der Monade aus, das geringere Licht.

2. Das Licht, welches die Geistige Triade auf der Mentalebene reflektiert.

3. Das konzentrierte Licht, welches durch das Zusammentreffen der zwei Lichter, des höheren und des niederen, erzeugt wird.

Diese sind die höhere Entsprechung des hervorleuchtenden Lichts im Kopf, wenn das Licht der Persönlichkeit mit dem Licht der Seele in Berührung kommt.

Jenseits der Mentalebene ist der einweihende Impuls oder die Betonung auf dem Lebensaspekt, auf der dynamischen Energie und auf der Ursache der Manifestation, und die Anregung zum Fortschritt gründet sich nicht auf die Offenbarung, die immer vom Sinn des Lichts abhängt oder mit ihm in Beziehung steht. Licht und Offenbarung sind Ursache und Wirkung. Die kommende Offenbarung, auf welche alle Menschen warten und welche kommen wird, wenn die Erneuerung der Welt einen bereits festgesetzten [75] Punkt erreicht hat, befasst sich mit der Übermittlung von Sinn und Zweck des Lebens an das menschliche Bewusstsein. Dies wird durch eine sich allmählich entfaltende Reihe geistiger Geschehnisse vor sich gehen. Ich kann und muss diese Wahrheiten nicht deutlicher vorbringen, auch wenn die nötigen Worte vorhanden wären, um auszudrücken, was bis jetzt noch kaum von den Jüngern des ersten und zweiten Grades geahnt wird. Was durch diese Reihe geistiger Geschehnisse und deren unvermeidliche Reaktion auf den ganzen Menschheitskörper kommen wird, steht in keiner Weise mit dem Bewusstsein, mit der Offenbarung oder mit dem Licht in Beziehung. Es wird für die Menschheit eine Zeit der Verwirklichung kommen - zu einem viel späteren Zeitpunkt - und einen Punkt der Krise und einen Punkt der Spannung bilden. Diese Verwirklichung wird im effektiv bestimmenden Bewusstsein alles summieren, was die Fähigkeit der Empfindsamkeit durch die Zeitalter hindurch der Menschheit übermittelt hat. Es ist die Vollendung der Tätigkeit des Christus-Bewusstseins und ist der Zustand, der gemeint ist, wenn man von Christus sagt: «Er wird die Wehen seiner Seele sehen und wird zufrieden sein.» Im höchsten Spannungspunkt dieser Krise wird die Menschheit wie mit einer Stimme sagen: «Seht! Alle Dinge sind neu geworden.» Das ist die Auferstehung der Vision und der Auftakt zu einer Entfaltung im allgemeinen menschlichen Bewusstsein (von diesem Zeitpunkt an langsam erreicht) von gewissen Mächten und Fähigkeiten, die der heutigen Menschheit völlig unbekannt sind. Die unmittelbar vor uns liegende Offenbarung wird nur der erste Schritt zu diesem entfernten verwandten Punkt sein, und ihre Bedeutung wird für die gegenwärtige Generation oder selbst die nächste nicht sichtbar sein; sie wird jedoch ständig, wenn auch nur langsam, besser gewürdigt werden, wenn die neue Weltreligion mit ihrer Betonung der Invokation der Energien und der Evokation der «grösseren Fülle des Lebens» entwickelt wird und ihre unausbleibliche Wirkung ausübt. Für die Studenten wäre es gut, im Sinn zu behalten, dass der Anprall der Energien auf die Formen Resultate erzeugt, die von der Qualität der Formen, welche den Eindruck empfangen, abhängen. Das ist eine Feststellung des okkulten Gesetzes.

Einer der Zwecke, die hinter dem heutigen Massenmord (zweiter Weltkrieg) liegen, war die Notwendigkeit der Zerstörung unangemessener Formen. Diese Zerstörung hätte durch eine Tat Gottes, [76] wie durch eine grosse Naturkatastrophe oder eine Welt-Epidemie geschehen können, und so war auch die ursprüngliche Absicht. Die Menschheit war jedoch von Kräften getrieben, die in sich selbst den Samen der Zerstörung trugen, und in der Menschheit war etwas, was auf diese Kräfte antwortete. Deshalb war es dem Gesetz der Zerstörung erlaubt, durch die Menschheit selbst zu arbeiten, und die Menschen zerstören jetzt die Formen, durch welche Massen von Menschen funktionieren. Das ist vom evolutionären Gesichtspunkt aus gesehen sowohl eine gute als auch eine böse Sache. Sie ist nichtsdestoweniger eine Tatsache, die nicht geleugnet werden kann. Das Problem, dem die Verwalter des Willens, durch die Verwalter des Plans arbeitend, daher gegenüberstehen, ist, das Böse, das die Menschen angerichtet haben, in Gutes zu verwandeln und so die Geschehnisse in bessere Bahnen zu lenken.

Das ist eines der Ziele, vor welchen die Hierarchie gegenwärtig steht (geschrieben im April 1943), während sie sich für die Teilnahme am Mai- und Juni-Vollmond vorbereitet. Können die Kräfte so organisiert und die Energien so verteilt werden, dass ein volles Mass von Gutem aus der Menschheit hervorgerufen werden kann durch die Invokation, die aus Shamballa ertönt? Kann diese Evokation eines neuen Zyklus geistigen Kontaktes und der Befreiung zustandekommen durch die Invokation der Menschen, die guten Willens sind? Kann der Wille zum Guten der geistigen Kräfte und der gute Wille der Menschheit zusammengebracht werden und jene Zustände schaffen, in welchen die neue Weltordnung funktionieren kann? Das sind die wichtigen Fragen, welche die Hierarchie zu lösen versucht.

Man muss sich erinnern, dass die Wissenschaft der Invokation und Evokation ein gegenseitiges Bemühen ist. Die Menschheit könnte nicht invokativ sein, wenn die geistige Hierarchie (und damit meine ich Shamballa und die planetarische Hierarchie) nicht das Geistige in der Menschheit hervorrufen würde. Der invokative Ruf der Menschheit wird durch die Invokation oder den Laut der geistigen Hierarchie hervorgerufen. Die Menschen haben jedoch die Verantwortung, derzeit die Herren der Befreiung und den Friedensgeist anzurufen. Diese Wesen sind es, welche die Macht haben, die Menschheit hinaufzuziehen, wenn sie einmal die rechte Geisteshaltung angenommen hat. Sie entsprechen der Gruppe des dritten [77] Grades in der Freimaurerei, die den Meister emporzieht. Ihre Erwiderung auf den Ruf der Menschheit hängt hauptsächlich, doch nicht ganz, von der Qualität des Rufes ab.

Ich frage mich, ob ich das Problem der Invokation für euch klarer machen könnte, wenn ich andeuten würde, dass die Worte, «aus dem tiefen Zentrum des klaren, kalten Gruppenlichtes hervorbrechen», eine Bedeutung sowohl für den individuell Eingeweihten wie für alle Jüngergruppen und alle Ashrame haben? Der Gebrauch der Worte «klares, kaltes Licht» ist tief symbolisch. Die Klarheit dieses Lichts zeigt die Funktion der Seele an, da ihr grosses Licht den Eingeweihten befähigt, Licht zu sehen. Die Kälte dieses Lichts bezieht sich auf das Licht der Substanz, welches nicht zur Glut erwärmt werden kann durch einen Wunsch oder durch glühende Leidenschaft, sondern jetzt und weiterhin nur noch auf das Licht der Seele reagiert. Es steht deshalb allem, was begrenzt und hindert, kalt gegenüber. Dieser Zustand des Persönlichkeitsbewusstseins muss im Mittelpunkt des menschlichen Seins erkannt werden; dort vereinigen sich das klare Licht der Seele und das kalte Licht der Persönlichkeit im tiefsten bewussten Punkt der Natur des Jüngers, am äussersten Punkt der Zurückziehung (wofür alle Konzentrationsübungen und Meditationsvorgänge eine wissenschaftliche Vorbereitung waren). Dann kann durch die erzeugte Spannung der invokative Ruf mit Macht und Wirksamkeit hinausgehen. Das gleiche gilt für des Jüngers Gruppe wie für irgendeine andere Gruppe wahrer und selbstloser Aspiranten. Es kann im Leben der Gruppe ein Moment kommen, wo das vereinigte kalte Licht der mitwirkenden Persönlichkeiten und das klare Licht ihrer Seelen so funktionieren können, dass der vereinigte invokative Ruf eine Erwiderung hervorrufen wird. Dieser Ausruf wird immer das selbstlose Dienen der Gruppe betreffen - einen Dienst, welchen sie nach dem Plan der Menschheit zu erweisen sucht.

Während wir unsere Studien über die Regel III fortsetzen, bin ich selbst betroffen von der Angemessenheit ihrer Worte im Zusammenhang mit dieser besonderen geschichtlichen Periode und in Beziehung zu den Wahrheiten, welche langsam im Bewusstsein der Menschheit Gestalt annehmen. Neue Wahrheiten (und dabei meine ich Wahrheiten, die für die fortgeschrittensten Denker neu sind [78] und die nur vom fortgeschrittensten Esoteriker undeutlich geahnt werden) schweben über dem Horizont des menschlichen Denkvermögens. Der Boden wird für diesen neuen Samen vorbereitet und der Schauplatz hergerichtet für das Erscheinen der neuen Schauspieler des grossen Dramas der sich entfaltenden Enthüllung der Gottheit.

Gewisse grosse Begriffe werden vom Menschen fest erfasst. Gewisse grosse Hoffnungen nehmen Gestalt an und werden zum Muster für das Leben der Menschen.

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.