Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Die Strahlen und die Einweihungen (Sieben Strahlen V), Seite 44 ff. (engl.)

a. Heraus aus dem Feuer. Das zeigt auf symbolische Weise, dass das Persönlichkeitsleben bestimmt und endgültig zurückgelassen ist. Es ist dieser Satz, der den Schlüssel zur Einweihung gibt, auf die sich diese Regel bezieht. Jede dieser Regeln enthält in sich den Schlüssel zur besonderen Einweihung, auf die Bezug genommen wird. Die Regeln stehen nicht in ihrer richtigen Reihenfolge mit folgerichtiger Bezugnahme auf die sieben Einweihungen. Die Intuition des Aspiranten muss angerufen werden, wenn er zum rechten Wissen kommen soll. Ich werde manchmal die Einweihung, die gemeint ist, andeuten, aber nicht immer, da dies keinen Vorteil bringen würde. Der Schlüssel zur siebten Einweihung, die auch vor solch hohen Wesen wie Christus liegt, würde euch zu nichts dienen. Der Schlüssel für die Einweihung der Verklärung kann von Wichtigkeit sein, weil die Persönlichkeit einbezogen ist, und viele von euch werden in nicht so ferner Zukunft (vom Gesichtspunkt des äonengleichen Lebenszyklus der Seele aus) dies erleben. Das Geheimnis der dritten Einweihung ist die Demonstration einer vollständigen Freiheit von den Forderungen und Ansprüchen der Persönlichkeit. Es umfasst nicht das [45] Erreichen eines gänzlich vollkommenen Ausdrucks des geistigen Lebens, aber es weist darauf hin, dass das Dienen des Eingeweihten und seine Lebensdemonstration - in einem weiten und allgemeinen Sinn vom Gesichtspunkt des Lebenszweckes und ganzer Hingabe an die Menschheit betrachtet - von den Begrenzungen, die im persönlichen niederen Selbst noch existieren, unberührt bleiben.

b. In die Kälte. Das bedeutet, dass der Brennpunkt des Lebens jetzt im Bereich der klaren Wahrheit und der reinen Vernunft ist. Das Leben des Eingeweihten wird schnell aus dem egoischen Zentrum, dem Träger der Seele, auf die Stufe des buddhischen Lebens oder Seinszustands versetzt. Bemerkt, dass ich nicht sage «des Bewusstseins». Dieses ist formlos, aber es bewahrt das Ergebnis der Form-Erfahrung. Es wird auf eine verwirklichte Einheit und Identifikation mit dem Lebensaspekt der Göttlichkeit hin orientiert; doch bewahrt es seine eigene erkannte und erreichte Identität. Auf dieser Stufe der reinen Unpersönlichkeit und der richtigen Orientierung steht die Gruppe, den Regeln gehorchend, welche diese besondere Entwicklungsstufe lenken.

c. Einer neueren Spannung entgegen. Die Auslegung dieser Worte weist Schwierigkeiten auf. Dies kommt vom falschen Eindruck her, den das Wort «Spannung» heute übermittelt. Es ist im Denkvermögen der lesenden Allgemeinheit mit dem Gedanken an Nerven, Krisenpunkte, Mut und Müdigkeit verbunden. Ist es nicht so? Aber in Wirklichkeit ist Spannung, okkult verstanden, überhaupt nicht mit diesen Aspekten der Persönlichkeitsreaktion verbunden. Die esoterische Bedeutung der Spannung (soweit ich es mit beschränkenden Worten erklären kann) ist «konzentrierter, unbeweglicher Wille». Rechte Spannung ist die Identifikation des Gehirns und der Seele mit dem Willensaspekt, und das Bewahren dieser Identifikation - unverändert und unbeweglich - trotz der Umstände und Schwierigkeiten.

Ihr könnt daher sehen, wie weit diese Lehren den gegenwärtigen

Einstellungen und Zielen voraus sind. Die Identifikation mit der Seele und der Hierarchie hängt von der Fähigkeit des Jüngers ab, richtig zu lieben. Es ist das Hervorkommen des zweiten göttlichen Aspekts, denn Liebe ist der Ausdruck des Gruppenlebens, und das ist in diesen Tagen selten genug zu finden. Rechte Spannung weist [46] auf das Hervorkommen des ersten Aspekts, des Willens, hin; dies ist bis jetzt noch selten zu finden, ausser unter den fortgeschrittenen Jüngern und den eingeweihten Mitgliedern der Hierarchie.

Die Liebe lenkt den Weg in das Leben der Hierarchie hinein und ist das Fundament für alle Annähern an die Wahrheit, deren Wertschätzung und Annahme.

Der Wille lenkt den Weg in Shamballa hinein und ist das Fundament aller Annäherung, Würdigung und Identifikation mit dem Sein.

Dieser entwickelte Wille drückt sich, esoterisch verstanden, als Spannung aus. Er verkörpert die Ideen der Orientierung, der unerbittlichen Entschlossenheit, der Fähigkeit zu warten, und der Absicht und Ausrichtung, unerschüttert durch alles, was geschehen mag. Er umfasst auch den Entschluss, die beabsichtigte Tätigkeit (immer von schöpferischer Natur und auf liebendes Verstehen gegründet) im psychologischen Moment (zur rechten Zeit) oder genau in dem Moment, welchen die Psyche oder Seele als korrekt bestimmt, zu unternehmen. Hier habt ihr eine der interessantesten Übertragungen von Sinn und Verbindung, welche in der Zeitlosen Weisheit vorkommen. Der Sohn oder die Seele kommt durch die Mitwirkung und den Beistand der Mutter oder des Materie-Aspekts in die Manifestation herein. Das ist für euch eine sehr wohlbekannte Wahrheit. In der nächsten Periode, der Eingeweihten-Entwicklung, wird der Sohn dann wieder der weibliche oder negative Aspekt; als Psyche demonstrierend befähigt er den Eingeweihten, einen anderen göttlichen Aspekt - den des Willens - zum Ausdruck zu bringen. Bis die vierte Einweihung bestanden ist, ist er die Seele als ein «Brennpunkt für das niedersteigende Licht und für die aufsteigende Strahlung». Diese Doppeltätigkeit enthüllt die Natur des Willens. Bemerkt, wie diese Worte einer alten Schrift die Antahkarana beschreiben.

In diesen kurzen Instruktionen ist es nicht möglich, den Willensaspekt der Gottheit ausreichend zu behandeln, auch wäre es zurzeit ohne Nutzen. Die Aspiranten müssen die Natur des Willens durch die Kraft der inneren Erleuchtung und durch gewisse intelligente Erkenntnisse erfahren. Durch den Beistand der Persönlichkeit, welche der Schatten oder die Entstellung des göttlichen Willens ist, lernen sie die Natur des Selbst kennen. Sie gelangen vom Willensausdruck, der rein selbstsüchtig, selbstzufrieden und auf [47] das Selbst konzentriert ist, zum Erfassen des Gruppenwillens und zum Bemühen, diesen Gruppenwillen zu verkörpern. Dieser Gruppenwille bezieht sich immer auf das, was nicht der Wille des getrennten Selbstes ist.

Während diese Fähigkeit, selbstlos dezentralisiert zu sein, wächst und sich entwickelt, erreicht der Aspirant einen Punkt, wo das Gruppenleben und das Gruppenwohl als ein Teil eines viel grösseren Ganzen gesehen wird. Dieses grössere Ganze ist das SEIN selbst, von der Form geschieden, aber, während es sich in der Manifestation befindet, immer durch die Form und mit einem geplanten Zweck arbeitend. Dann wächst die Erkenntnis, dass Intelligenz und Liebe nicht genügen, sondern dass sie mit dem Willen, welcher aktiv-intelligenter, mit Liebe angewandter Zweck ist, ergänzt und erfüllt werden müssen.

Die Schwierigkeit dieses Themas haftet der Tatsache an, dass grundsätzlich (gleichgültig, wie fremd es auch erscheinen mag) die Liebe für das entwickelte menschliche Wesen die Linie des geringsten Widerstands ist. Sie ist das herrschende Prinzip des gegenwärtigen Sonnensystems. Der Wille ist das herrschende Prinzip des nächsten oder kommenden Sonnensystems, welches durch die Vermittlung jener Menschen, welche in diesem Sonnensystem den vollen Ausdruck des Willensaspekts erreichen, zur Manifestation gebracht wird. In der kommenden vollendenden Manifestation wird Liebe im Verhältnis zum Willensaspekt das sein, was Intelligenz in diesem Sonnensystem zur Liebe ist.

REGEL ZWEI

In unserem Studium der ersten Regel über die Einweihung gewannen wir (oder prägten sich in unsere Denkvermögen vielleicht klarer ein) drei Hauptgedanken:

1. Dass der Pfad der Einweihung ein Weg ist, auf dem wir den Willensaspekt der Gottheit entwickeln.

2. Auch lernen wir, das Bewusstsein als ein Sprungbrett für einen neuen Verwirklichungszustand zu benützen, welcher keineswegs das Bewusstsein in dem Sinn ist, in welchem wir dieses Wort verstehen.

3. Wir unterziehen uns vor jeder Einweihung zwei Hauptprüfungen - der des brennenden Grundes und der des klaren, kalten Lichts.

[48] Wir beendeten unsere Diskussion mit dem Gedanken der Spannung und ich definierte sie als die Identifikation des Gehirns und der Seele mit dem Willensaspekt und der Erhaltung dieser Identifikation - unverändert und unerschütterlich - unter allen Umständen und Schwierigkeiten. Ich erwähne dies, weil der Begriff «Spannung» oder der Punkt des Erlangens den Lehren der Regel, welche wir jetzt betrachten werden, zugrunde liegt.

REGEL II

Das Wort ist jetzt aus dem grossen Spannungspunkt hervorgegangen: Als eine Gruppe angenommen. Ziehe jetzt die Bewerbung nicht zurück. Du könntest nicht, wenn du wolltest; aber füge drei grosse Forderungen hinzu und gehe vorwärts. Lass keine Erinnerung vorhanden sein, und trotzdem lass das Gedächtnis herrschen. Arbeite von dem Punkt aus, wo alles, was sich im Fassungsvermögen des vereinten Gruppenlebens befindet, vorhanden ist.

Eine genaue Analyse dieser Regel wird der Intuition weit mehr übermitteln als was auf der Oberfläche erscheint, und das ist wertvoll genug. Jede dieser Regeln enthält in sich den Samen jenes Verstehens, welches hervorgerufen werden muss, ehe die nächste Regel bewältigt werden kann. Alles was gegeben wird, gründet sich immer auf das, was voraus ging. Die «drei grossen Forderungen» an den Eingeweihten gründen sich auf den «dreifachen Ruf», der in der zweiten Regel für Aspiranten und Jünger zu finden ist. Der dreifache Ruf wurde früher ausgesandt. Jetzt müssen seine höheren Bedeutungen verstanden werden.

Nur vier Teile gehören zu dieser Regel, welche von grösster Wichtigkeit ist, weil sie die motivierende Kraft, die bedingenden Faktoren und den Ort des Triumphes enthält - alle diese sind angedeutet. Wir werden, wie wir es gewöhnt sind, jeden einzelnen Teil folgerichtig und so weit als möglich im einzelnen studieren, uns vor Augen haltend, dass sich die Einweihung mit Faktoren in latenter Manifestation befasst, für welche unsere Sprachen keine Worte haben, und mit Ideen, die sich noch nicht unter der «Regenwolke erkennbarer Dinge» (wie es Patanjali nennt) befinden, das heisst, erkennbar für die Massen der Menschen. Der Eingeweihte jedoch befasst sich mit einer Welt der Bedeutung und der Angelegenheiten, welche sich bis jetzt noch in keiner Weise bekunden. Es [49] ist die Aufgabe des Meisters (und jener, die höher sind als er) jene Schritte zu unternehmen und jene «wartenden Geschehnisse» zu beschleunigen, welche sie schliesslich zur Manifestation bringen. Ich möchte euch daran erinnern, dass dies immer durch den Gebrauch des Willens und von einem Punkt der Spannung aus getan wird.

1. Das Wort ist jetzt aus dem grossen Spannungspunkt hervorgegangen: Als eine Gruppe angenommen.

Hier möchte ich eure Aufmerksamkeit auf die fortschreitende Natur der esoterischen Wissenschaft richten; sie ist nirgends besser verbildlicht als in diesem Satz; nirgends ist sie deutlicher gezeigt und doch, falls die Intuition und der Sinn für Wechselbeziehung nicht funktionieren, könnte die Idee unerkannt bleiben.

In all den Lehren, die dem Aspiranten und dem Jünger in ihren frühen Schulungsperioden gegeben wurden, lag der Nachdruck auf dem «Lichtpunkt», der entdeckt, zu voller Leuchtkraft gebracht und dann so gebraucht werden muss, dass derjenige, in welchem das Licht leuchtet, ein Lichtträger in einer dunklen Welt wird. Der Aspirant wird gelehrt, dass dies möglich wird, wenn der Kontakt mit der Seele vollzogen und das Licht gefunden ist. Das sind für viele wohlbekannte Lehren und sie sind das Wesentliche des Fortschritts, der von Aspiranten und Jüngern im ersten Teil ihrer Schulung erreicht werden muss.

Jetzt aber gehen wir weiter zu einem anderen Ausdruck und zur nächsten Entwicklung im Leben des Eingeweihten; wir lernen, vom «Punkt der Spannung» aus zu arbeiten. Hier liegt die neue Betonung, und ich weise die Menschheit darauf hin, weil die Menschen sich dem Ende des schrecklichen, aber befreienden Finale ihrer grossen Prüfung in diesem modernen brennenden Grund nähern. Jetzt können die Menschen ins klare, kalte Licht eingehen und von dort anfangen, den Punkt der Spannung zu halten, der den nötigen «verständigen Willen zum Vorwärtsgehen», im Sinn des menschlichen Willens zum Guten anruft - die erste Entwicklungsstufe des Willensaspekts. Es ist die höhere Sublimierung der Periode des Strebens, welche dem Erreichen des «Lichtpunktes» durch den Kontakt mit der Seele voraus geht.

Der Spannungspunkt ist gefunden, wenn der hingegebene Wille der Persönlichkeit

Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.