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Die Strahlen und die Einweihungen (Sieben Strahlen V), Seite 32 ff. (engl.)

Wo aber wirkliche Liebe vorhanden ist, wird sie eine Verminderung des Persönlichkeitswillens und das Hervorrufen des opfernden egoischen Willens erzeugen und eine stets wachsende Fähigkeit, die Gruppe mit dem Willen oder Zweck der Monade zu identifizieren. Das [33] Fortschreiten der Gruppe geht daher von einem brennenden Grund zum andern - jeder brennender Grund kälter und klarer als der vorhergehende, aber folgerichtig das brennende Feuer, das klare, kaltleuchtende Feuer und das verzehrende göttliche Feuer erzeugend.

So tritt in Gleichnissen die Wahrheit hinaus und allmählich erfasst der Eingeweihte die Handhabung der Hitze, der Wärme, des Lichts und der Energie; er gelangt zu einem Verstehen des Selbstwillens, des Opferwillens und des Shamballischen Zwecks, und nur Liebe (Selbstliebe, Gruppenliebe und, endlich, göttliche Liebe) kann die Bedeutung dieser symbolischen Worte und dieser okkulten Widersprüche enthüllen, denen der wahre Aspirant, im Versuch den Weg zu beschreiten, gegenübersteht.

Beim weiteren Studium der Regeln, die von denen befolgt werden sollten, die Einweihungsschulung erhalten, möchte ich euch an gewisse Dinge erinnern; einige sind bereits behandelt worden, verlangen aber eine Wiederbetonung. Jeder Nutzen, den diese Regeln für euch haben möchten, hängt von eurem Erfassen einiger grundlegender Ideen ab und dann vom tatsächlichen Gebrauch dieser Ideen, soweit es an euch liegt.

Zuerst möchte ich eure Aufmerksamkeit auf das richten, was die grundsätzliche Geisteshaltung des sich auf die Einweihung Vorbereitenden sein sollte. Sie sollte zweckbestimmt sein, von reiner Vernunft regiert und in geistiger Tätigkeit sich auswirkend. Dieses lässt sich leicht schreiben; aber was für Einzelheiten vermittelt er euch? Lasst mich etwas näher darauf eingehen. Die Einstellung des Eingeweihten, der sich in der Ausbildung befindet, sollte richtig motiviert sein. - Das Motiv: die intelligente Erfüllung des Willensaspekts der Gottheit oder der Monade. Dies umfasst ein enges Verbinden des persönlichen Selbstwillens mit dem sich opfernden Willen der Seele. Wenn das erreicht ist, wird es zur Offenbarung des göttlichen Willens führen. Von diesem Willen hat niemand, der nicht eingeweiht ist, einen Begriff. Zweitens bedeutet es ein Freigeben der geistigen Wahrnehmungsfähigkeit und des intuitiven Verstehens, das die Verneinung der Tätigkeit des niederen oder konkreten Denkvermögens, des niederen persönlichen Selbstes und die Unterordnung des Willensaspekts der Seele unter das klare, reine Licht des göttlichen Verstehens mit einbezieht. Wenn diese beiden Faktoren anfangen tätig zu werden, dann wird die wahre [34] geistige Tätigkeit auf der physischen Ebene in Erscheinung treten, von dem hohen Ursprung der Monade motiviert und mit der reinen Vernunft der Intuition durchgeführt.

Es wird euch deshalb einleuchten, dass diese höheren geistigen Fähigkeiten nur dann ihre Tätigkeit entfalten können, wenn die überbrückende Antahkarana anfängt, ihre Rolle zu spielen. Das ist der Grund, warum ich über den Aufbau der Regenbogenbrücke Unterricht erteile.

Diese Regeln sind in Wirklichkeit grosse Formeln der Annäherung, aber sie weisen auf das Näherkommen zu einem spezifischen Teil des Pfades hin, und nicht auf einen Zugang zum Einweiher. Ihr solltet über diesen Unterschied nachdenken. Der «Weg der Höheren Evolution» liegt für den Bewerber um die Grösseren Geheimnisse offen, aber dieser ist anfangs oft verwirrt und häufig zweifelt und grübelt er über den Unterschied zwischen dem Fortschritt oder der Evolution der Persönlichkeit zum Seelenbewusstsein und der Art des vor ihm liegenden Fortschritts, die für die Entfaltung des reinen Bewusstseins wesentlich verschieden ist. Habt ihr die Tatsache erfasst, dass sich der Eingeweihte nach der dritten Einweihung überhaupt nicht mit dem Bewusstsein befasst, sondern mit der Verschmelzung seines individuellen Willens mit dem göttlichen Willen? Er beschäftigt sich dann nicht mehr mit dem Erweitern seiner Empfindungsfähigkeit für Kontakt noch mit seiner bewussten Antwort auf die Umstände, sondern bemerkt immer mehr die Dynamik der Wissenschaft des «Dem-Plan-Dienens». Diese besondere Einsicht kann er nur bekommen, wenn sein eng verbundener Persönlichkeits- und Seelenwille im lodernden Licht des göttlichen Zwecks verschwunden ist - eines Zwecks, der nicht vereitelt werden kann trotz zeitweiligen Hinausschiebens, wie es während der letzten fünfundfünfzig Jahre geschehen ist (im Februar 1943 geschrieben).

Vieles von dem Gesagten wird euch sinnlos erscheinen, weil der vollkommene Kontakt zwischen der Seele und der Persönlichkeit noch nicht besteht und der manifestierende Willensaspekt in seinen drei Phasen: Persönlich, Egoisch, Monadisch, noch nicht verstanden wird. Aber, wie ich euch früher schon gesagt habe, schreibe ich für diejenigen Jünger und Eingeweihten, die jetzt inkarnieren und die gegen Ende dieses Jahrhunderts in ihrem Bewusstsein und ihrem Dienen in voller Blüte stehen. Aber euer Bemühen um ein [35] Verstehen wird seine Wirkung haben, auch wenn das Gehirn es nicht verzeichnen kann.

Letzten Endes befassen sich diese Regeln oder Formeln der Annäherung hauptsächlich mit dem Shamballa- oder Lebensaspekt. Sie sind zurzeit die einzigen geäusserten Formeln, die in sich die Qualität besitzen, die es dem Aspiranten ermöglicht, die Worte Christi: «Grössere Fülle des Lebens» zu verstehen und schliesslich ihre Bedeutung zum Ausdruck zu bringen. Diese Worte beziehen sich auf den Kontakt mit Shamballa; das Resultat wird der Ausdruck des Willensaspekts sein. Der ganze Vorgang der Invokation und Evokation ist mit dieser Idee verbunden. Der geringere Aspekt ist immer der anrufende Faktor, und das ist ein unveränderliches Gesetz, das hinter dem ganzen Evolutionsvorgang liegt. Es ist notwendigerweise ein wechselseitiger Vorgang, aber in Zeit und Raum könnte man allgemein sagen, dass das Geringere immer das Höhere anruft; höhere Faktoren werden dann wachgerufen und antworten im Verhältnis zum Grad des Verstehens und der dynamischen Spannung, die das anrufende Element zeigt. Viele sehen das nicht ein. Ihr arbeitet nicht am evokativen Vorgang. Dieses Wort bedeutet einfach die Erwiderung der Einheit, die angerufen und erreicht wurde. Die Aufgabe der Gruppe oder des geringeren Aspekts ist Invokation, und der Erfolg des invokativen Ritus wird Evokation genannt. Wenn daher euer Leben grundsätzlich invokativ ist, dann wird die Evokation des Willens kommen. Es ist nur wirklich invokativ, wenn die Persönlichkeit und die Seele eng miteinander verbunden sind und als eine bewusst vereinigte und konzentrierte Einheit funktionieren.

Der nächste Punkt, den ich klarzumachen suche, besteht darin, dass diese Formeln der Annäherung oder diese Regeln mit dem Entfalten des Gruppenbewusstseins zu tun haben, weil es bis jetzt nur in Gruppenformation möglich ist, die Shamballakraft des Willens verfügbar zu machen. Sie sind für den Einzelnen unter der neuen Einweihungsverwaltung nutzlos. Nur die Gruppe ist fähig, unter der vorgeschlagenen neuen Methode der Arbeit und der Gruppeneinweihung von Shamballa Erwiderung zu erflehen. Das ist der Grund, warum Hitler, der Vertreter der entgegengesetzten Shamballareaktion (und folglich der bösen Reaktion) eine Gruppe gleichgesinnter Leute oder Persönlichkeiten um sich sammeln [36] musste. Um auf dem oberen Bogen des evokativen Zyklus (Hitler als der Ausdruck des invokativen Bogens der Shamballamacht) eine Evokation hervorzubringen, ist eine Gruppe erforderlich.

Wir kommen jetzt zu meinem dritten Punkt über die Regeln oder Formeln und zu deren Ziel und Zweck. Sie beziehen sich vor allem auf die Gruppeneinweihung. Darin liegt jetzt ihre Brauchbarkeit, obwohl sie auch andere Anwendungen haben. Ihr möchtet fragen, was ist Gruppeneinweihung? Verlangt sie von jedem einzelnen Mitglied das Nehmen der Einweihung? Kann eine Person einen so grossen Einfluss haben, dass sie die Gruppe aufhalten, oder hindern, oder sogar die Gruppeneinweihung (in Zeit und Raum) verhindern kann? Es ist nicht unbedingt notwendig, dass alle Gruppenmitglieder die gleiche Einweihung genommen haben. Damit möchte ich sagen: dass die notwendige Einweihung in die gleiche Gruppenentwicklung hinein gleichzeitig geschieht, wird nicht verlangt. Was ich über diese Regeln mich zu sagen bemühe, bezieht sich auf die dritte Einweihung, - die Einweihung der integrierten Persönlichkeit. Sie haben jedoch notwendigerweise einen Zusammenhang mit der zweiten Einweihung und sind folglich von grösserem allgemeinem Interesse, denn es ist diese Einweihung, der heute so viele Aspiranten gegenüberstehen - das Vorzeigen der Herrschaft über die gewaltige, emotionelle Natur.

Ich möchte euch raten, viel über diesen Punkt, den ich eben erwähnt habe, nachzudenken. Gruppeneinweihung bedeutet, dass die Mehrzahl der Mitglieder richtig orientiert ist, dass sie vorhaben, die Disziplin, die sie für die nächste grosse Bewusstseinserweiterung vorbereiten wird, anzunehmen, und dass keiner von ihnen von ihrem Ziel (bedenkt das Wort mit seiner Ersten-Strahl- oder Shamballa-Einbeziehung) abweichen kann, was auch in ihrer Umgebung oder ihrem persönlichen Leben geschehen mag. Ihr müsst hierüber nachdenken, wenn ihr den nötigen Fortschritt machen wollt.

In diesen kurzen Unterweisungen, die nur auf eine «vorläufige Andeutung» zielen (bemerkt diese Redewendung) ist es nicht notwendig, ausführlich auf Einzelheiten einzugehen. Immerhin, wenn die Formeln oder Regeln in eurem Denkvermögen nicht intuitiverweise klar sind, dann würde alles, was ich sagen könnte, meinem Zweck nur hinderlich sein und ihn vereiteln.

Endlich eignen sich diese Formeln oder Regeln für drei Arten der [37] Anwendung oder Erklärung; ich möchte euch raten, euch dessen zu erinnern, weil ihr damit entdecken könnt, wo euer individueller Brennpunkt der Aufmerksamkeit ist und ob ihr demnach als eine integrierte Persönlichkeit funktioniert. Behaltet immer in Erinnerung, dass nur eine integrierte Persönlichkeit die nötige Seelenkonzentration erreichen kann. Das ist eine grundsätzliche Vorschrift. Diese drei Arten der Anwendung sind physisch, emotionell und mental. Aber diese Worte, in ihrer einfachsten Bedeutung, nehmen wahren Bezug auf das Unternehmen, die eine oder andere höhere Einweihung zu erreichen. Nur wenn man die folgenden Bedeutungen erfasst, kann ihr tieferer Sinn wirklich in Erscheinung treten.

1. Die physische Anwendung bezieht sich auf den Gebrauch, den die Gruppe von dem gegebenen Wissen und der intuitiv erkannten Auskunft macht und zwar auf solche Weise, dass den Bedürfnissen der grösseren Gruppe, von welcher die Gruppe selbst nur ein Teil ist, konstruktiv gedient wird. Die Vollendung dieses Ideals findet sich in der Aktivität der Hierarchie selbst, die sich von Fortschrittspunkt zu Fortschrittspunkt in der Lage des intuitiven Auslegers und Kraftvermittlers zwischen dem Shamballazentrum und der Menschheit befindet. Der individuelle Eingeweihte, auf dem Weg zu der einen oder andern der höheren Einweihungen, muss in seinem geringeren Grad die gleiche Doppelfunktion erreichen und sich dadurch für die umfassendere Arbeit tauglich machen.

2. Die emotionelle Anwendung bezieht sich sehr deutlich auf die Welt von Sinn und Zweck, in einem Gruppensinn ausgelegt. Wohlmeinende Aspiranten sind heute zufrieden, wenn sie fähig sind, ihre persönlichen Zustände, Ereignisse und Begebenheiten sinngemäss erklären zu können. Aber das bleibt immer noch eine persönliche Reaktion. Der Aspirant, der diese Regeln zu verstehen sucht, interessiert sich mehr dafür, die Situationen, mit denen er in Berührung kommt, im Sinn eines Weltganzen zu sehen; im Forschen nach dem Sinn der Regeln versucht er, sie in ihrer Gruppenbedeutung zu sehen. Das dient ihm zur Dezentralisation und bringt einen Aspekt des grösseren Ganzen in sein Bewusstsein, was dann zur Bewusstseinserweiterung der Menschheit als Ganzes beiträgt.

3. Die mentale Anwendung [38] muss im Sinn des «grossen Lichts» erfasst und berücksichtigt werden. Man muss sich erinnern, dass das Denkvermögen das Organ der Erleuchtung ist. Man könnte deshalb fragen: Sind die vereinigten mentalen Vorgänge der Gruppe als ein Ganzes geneigt, Licht auf die menschlichen Probleme und Situationen zu werfen? Wieviel trägt das Licht des einzelnen Gruppenmitgliedes zu diesem Vorgang bei? Ist das Gruppenlicht ein schwaches Flackern oder eine leuchtende Sonne?

Solcher Art sind einige der Folgerungen, die hinter dem Gebrauch dieser wohlbekannten Worte liegen; die sorgfältige Berücksichtigung ihrer Bedeutung mag eine deutliche Erweiterung des Bewusstseins mit sich bringen. Normalerweise folgt diese Erweiterung gewissen klaren und bestimmten Entwicklungsstufen:

1. Ein Erkennen des Zieles. Das Ziel ist oft mit dem Wort «das Tor» ausgedrückt. Ein Tor erlaubt Eintritt in einen grösseren Raum als denjenigen, den der Stehplatz der auf-die-Einweihung-Wartenden einnimmt. Diese Aussage bezieht sich auf das «Tor der Inkarnation», durch welches die inkarnierende Seele ins Leben eintritt - begrenzt und eingeschränkt, vom Gesichtspunkt der Seele aus gesehen. Das Tor der Einweihung gibt Zulassung «zu einem grösseren Raum» oder einer Sphäre grösserer Ausdrucksmöglichkeit.

2. Das Annähern des Eintretenden an ein vorausgeschautes Ziel, unter bestimmten

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.