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Die Strahlen und die Einweihungen (Sieben Strahlen V), Seite 27 ff. (engl.)
versuchen, aus jedem Satz seine Gruppenbedeutung herauszuholen.

1. Im Feuer des Denkvermögens, konzentriert in des Kopfes klarem Licht, lass die Gruppe stehen.

In diesem Satz habt ihr den Begriff intellektueller Wahrnehmung und konzentrierter Einheitlichkeit. Intellektuelle Wahrnehmung ist nicht ein Verstehen mit dem Denkvermögen, sondern es ist in Wirklichkeit die klare kalte Vernunft, das buddhische Prinzip in Tätigkeit und die konzentrierte Geisteshaltung der Geistigen Triade in Beziehung zur Persönlichkeit. Ich möchte euch auf die folgenden Analogien aufmerksam machen:

Kopf #Monade #Atma #Ziel und Zweck

Herz #Seele #Buddhi #Reine Vernunft

Ende der Wirbelsäule #Persönlichkeit #Manas #Geistige Aktivität

In diesen Worten habt ihr also die Stellung der Persönlichkeit angedeutet, wie sie am Durchdringungspunkt der Antahkarana steht, wie sie mit Manas oder dem niederen Denkvermögen in Kontakt kommt und so der Vermittler für den Zweck der Monade ist, die durch die Geistige Triade arbeitet und die - wie ihr wisst - durch die Antahkarana mit der Persönlichkeit in Beziehung steht.

Das Herz, als ein Ausdruck der reinen Vernunft, verlangt sorgfältige Berücksichtigung. Man sieht es gewöhnlich als das Organ reiner Liebe, aber - vom Gesichtspunkt [28] der esoterischen Wissenschaften aus - sind Liebe und Vernunft gleichbedeutende Worte, und ich möchte euch bitten, darüber nachzudenken, warum es so sein sollte. Liebe ist hauptsächlich ein Wort für das der Schöpfung unterliegende Motiv. Ein Motiv jedoch setzt eine Zweckbestimmung voraus, die zur Tätigkeit führt. Und daher kommt in der Aufgabe des Gruppenlebens der inkarnierenden Monade eine Zeit, wo das Motiv (Herz und Seele) geistig ungültig wird, denn der Zweck hat einen Punkt der Erfüllung erreicht und die in Bewegung gesetzte Tätigkeit ist so, dass sie nicht gehemmt oder zum Halten gebracht werden kann. Der Jünger kann dann nicht mehr zurückgehalten werden und kein Hindernis und keine Schwierigkeit ist stark genug, sein Vorwärtsgehen zu verhindern. Wir haben dann das schliessliche Zerstören von dem, was die Theosophen den Kausalkörper und das Herstellen einer direkten Verbindung zwischen der Monade und ihrem berührbaren Ausdruck auf der physischen Ebene nennen. Das Kopfzentrum und das Zentrum an der Basis der Wirbelsäule werden in direkter ungehinderter Beziehung stehen; der monadische Wille und der Persönlichkeitswille werden sich ebenfalls durch die Antahkarana in einer ähnlichen, ungehinderten Beziehung befinden. Ihr solltet euch erinnern, dass der Willensaspekt das endgültig herrschende Prinzip ist.

In der Gruppenanwendung dieser Ideen muss die gleiche grundlegende und tiefgründige Entwicklung stattfinden und eine Jüngergruppe muss durch die reine Vernunft, die fortwährend an die Stelle des Motivs treten wird, ausgezeichnet sein und so schliesslich in den Willensaspekt der Monade - ihren Hauptaspekt - übergehen. Technisch gesprochen ist es Shamballa in direkter Beziehung zur Menschheit.

Was ist deshalb der Gruppenwille in irgend einem Ashram oder eines Meisters Gruppe? Ist er in irgend einer Form anwesend, die lebendig genug ist, die Gruppenbeziehungen zu bestimmen und ihre Mitglieder in einem Bruderbund zu vereinen - sich vorwärts bewegend ins Licht? Ist der geistige Wille der individuellen Persönlichkeit so stark, dass er die Persönlichkeitsbeziehungen verneint und zu geistiger Erkenntnis, geistigem Wechselspiel und geistigem Verhältnis führt? Nur im Hinblick auf diese fundamentalen Wirkungen, als Gruppe in «des Kopfes klarem Licht» zu stehen, ist es den Jüngern erlaubt, persönliche Empfindungen und Gedanken hereinzubringen, und dies nur wegen einer vorübergehenden Gruppenbeschränkung.

[29] Was ist es daher, das einen Jünger - als ein Individuum - verhindert, direkten Zugang und direkten Kontakt mit dem Meister zu haben, ohne von einem Vermittler abhängig zu sein? Lasst es mich illustrieren: In der Gruppe, die ich in der Ausbildung habe (Jüngerschaft im Neuen Zeitalter, Band I und II), haben zwei oder drei direkte Annäherung, andere haben sie, wissen es aber nicht; noch andere sind Jünger mit guten Absichten und grossem Eifer, aber nicht für eine Sekunde können sie sich selbst vergessen. Einer hatte ein Problem der Verblendung, ist aber jetzt vom Problem geistigen Ehrgeizes erfüllt - einem geistigen Ehrgeiz, der durch eine sehr kleine Persönlichkeit arbeitet. Einige könnten sehr schnelle Fortschritte machen, sind aber zu sehr der Trägheit ergeben - vielleicht könnte ich sagen, dass es ihnen nicht ernst genug ist. Jeder von ihnen (und jeder andere Jünger) kann selbst seinen Platz finden. Alle haben den Wunsch vorwärts zu gehen und besitzen ein starkes inneres geistiges Leben, weshalb ich Zeit aufbringe, mit ihnen zu arbeiten. Aber die Gruppen-Antahkarana ist noch nicht vollständig und der Aspekt der reinen Vernunft und des Herzens hat noch nicht die Führung übernommen. Die evokative Macht der Geistigen Triade genügt deshalb nicht, die Persönlichkeit aufrechtzuerhalten, und die invokative Macht der Persönlichkeit existiert nicht - vom Gesichtspunkt der Gruppen-Persönlichkeiten gesehen, welche den Persönlichkeitsaspekt des Ashrams bilden. Sie meinen oft, dass ich diesen Faktor nicht zu behandeln brauche. Nur wenn gewisse Persönlichkeitsverhältnisse ausgeglichen werden und die Trägheit überwunden wird, kann er ein mächtiger Faktor werden. Dann und nur dann kann «die Gruppe stehen».

2. Der brennende Grund hat seine Arbeit getan.

Hier könnte es leicht ein Missverständnis geben. Die meisten Leute verstehen unter dem brennenden Grund eines von zwei Dingen:

a. Entweder das Feuer des Denkvermögens, das jene Dinge in der niederen Natur, deren es sich mehr und mehr bewusst wird, verbrennt,

b. oder den brennenden Grund der Sorge, der Qual, des Entsetzens und des Leidens, welcher in den drei Welten die charakteristische Qualität des Lebens ist, besonders in der heutigen Zeit.

Aber der brennende Grund, mit dem wir uns hier befassen, ist etwas ganz anderes. Wenn das volle Sonnenlicht richtig auf oder durch ein Glas konzentriert wird, kann es [30] einen Brand verursachen. Wenn das volle Licht der Monade direkt auf die Persönlichkeit gerichtet ist, durch die Antahkarana und nicht spezifisch durch die Seele, erzeugt es ein loderndes Feuer, das alle Hindernisse in einem beständigen, folgerichtigen Vorgang verbrennt. In andern Worten, wenn der Willensaspekt aus der Monade fliesst und durch den persönlichen Willen gesammelt wird (da das Denkvermögen es erfassen und erkennen kann), zerstört er wie durch Feuer alle Elemente des Eigenwillens. Während die Shamballa-Energie ausströmt und mit der Menschheit einen direkten Kontakt herstellt (die Übertragung durch die Hierarchie übergehend, was bis jetzt üblich war) hat man das, was man heute in der Welt gesehen hat, eine zerstörende Brandkatastrophe oder einen weltweiten brennenden Grund. Wenn die Antahkarana einer Gruppe richtig erbaut ist, dann wird der individualisierte Gruppenwille im vollen Bewusstsein der monadischen Zweckbestimmung oder im klar geleiteten Willen untergehen. Diese Punkte muss der Jünger berücksichtigen, während er sich auf die höheren Einweihungen vorbereitet. Diese Punkte muss auch jede Gruppe oder jeder Ashram in der Vorbereitung auf die Einweihung reiflich überlegen.

Das Geheimnis der höheren Einweihungen liegt in dem geschulten Gebrauch des höheren Willens. Es liegt nicht in der Reinigung oder in der Selbstdisziplin oder in irgend einem der Auswege, die in der Vergangenheit als Unterbinder der Wahrheit gewirkt haben. Dieses ganze Problem des Shamballischen Willens befindet sich im Stadium der Enthüllung und wird schliesslich die ganze Einstellung des Jüngers (im Neuen Zeitalter) zur Einweihung ändern. Das Thema «Der Weg in Shamballa hinein» verlangt überlegtes Studium und esoterisches Verstehen. In diesem Begriff des neuen und zukünftigen Teiles des Weges (wenn ich so sagen darf), welchem der moderne Jünger gegenüber steht, liegt das Geheimnis der kommenden Offenbarung und der geistigen Verteilung, die in Erscheinung treten werden, während die Menschheit die neue Weltzivilisation aufbaut und anfängt, die neue Kultur zu gestalten. Die brennenden, reinigenden, zerstörenden Wirkungen des monadischen Willens auf seine verzerrte Widerspiegelung, den individuellen Willen, verdienen vollste Berücksichtigung.

Schon seit langer Zeit haben die Aspiranten die Wirkung des Willens auf den astralen oder emotionellen Körper bemerkt und wurden darüber belehrt. Sie ist eine der ersten und elementarsten Anfangsspannungen und wird auf dem Probepfad gelehrt. Sie [31] führt, als Resultat ihres zerstörenden Handelns, zur Reinigung und Neuorganisierung des ganzen psychischen und emotionellen Lebens. «Wenn du nur denken wolltest», «wenn du nur ein wenig Willen gebrauchen wolltest», und «wenn du dich nur erinnern wolltest, dass du ein Denkvermögen hast», sagen wir zu den Kindern der Rasse und zu den Anfängern auf dem Pfad der bewussten Rückkehr. Nach und nach verschiebt sich dann der Brennpunkt und die Orientierung aus dem astralen Leben und der emotionellen Bewusstseinsebene in die mentale und folglich in die Widerspiegelung der Welt der Zweckbestimmung, die in den drei Welten zu finden ist. Wenn diese Stufe ein wenig entwickelt ist, dann folgt ihr auf dem Pfad der Jüngerschaft und der Vorbereitung auf die Einweihung eine Anstrengung, die höheren Aspekte dieses mentalen Vorganges zu erfassen und zu verstehen, und der Willensaspekt des egoischen Lebens fängt an, den Jünger zu beeinflussen. Die «Opferblätter» entfalten sich und der heilige, opfernde Lebensaspekt wird in seiner Schönheit, Reinheit, Einfachheit und in seiner revolutionierenden Qualität enthüllt.

Auf dem Pfad der Einweihung wird der monadische Wille (von welchem der egoische Wille die Widerspiegelung, und der individuelle Selbstwille die Entstellung ist) allmählich durch die Antahkarana direkt zum Menschen auf der physischen Ebene übertragen. Dadurch wird die höhere Entsprechung jener Qualitäten erzeugt, die von den gut ausgebildeten aber schwerfälligen Esoterikern so leichtfertig Transmutation und Transformation genannt werden. Das Resultat ist die Assimilation des individuellen Willens und des egoischen Willens in die Zweckbestimmung der Monade, welches der Zweck - unabweisbar und unveränderlich - des Einen ist, in dem wir leben, uns bewegen und sind. Dies ist das Gebiet des wahren Brennens, denn unser «Gott ist ein verzehrendes Feuer». Es ist der brennende Busch oder der brennende Lebensbaum der biblischen Symbolik. Die Wirkungen dieses höchsten aller Feuer und dieses tief geistigen und bisher selten erkannten brennenden Grundes sind im nächsten Satz der Regel I für uns zusammengefasst.

3. Das klare kalte Licht scheint hervor, kalt ist es und doch erlaubt die Hitze - durch Gruppenliebe hervorgerufen - die Wärme eines energischen Hinausbewegens.

[32] In diesen Worten habt ihr den Schlüssel zur Gruppeneinweihung. Das Licht der höheren Einweihungen kann hereinströmen, wenn es durch die Gruppenliebe erfleht wird. Das Licht ist klar und kalt, aber es erzeugt die notwendige «Hitze»; das ist ein symbolisches Wort, das in vielen Heiligen Schriften der Welt gebraucht wird, um lebendige, geistige Energie zu bezeichnen. Ich sagte «geistige Energie» und nicht Seelenkraft; darin liegt ein Unterschied, den ihr eines Tages erfassen müsst.

Diese Gruppenliebe gründet sich auf den egoischen Aspekt des Willens, den wir «opfernde Liebe» nennen. Das bedeutet nicht glückliche Beziehungen zwischen den einzelnen Mitgliedern der Gruppe. Sie könnte vermutlich zu einem unglücklichen, äusseren, oberflächlichen Zwischenspiel führen, aber tatsächlich führt sie zu einer unveränderlichen, zuverlässigen Treue, die der Oberfläche des äusseren Lebens zugrunde liegt. Wenn der Meister seinem Jünger zu helfen sucht, erzeugt sein Einfluss immer vorübergehenden Tumult - vorübergehend vom Gesichtspunkt der Seele aus gesehen, aber oft erschreckend vom Gesichtspunkt der Persönlichkeit aus. Ähnlich ist es, wenn ein Älterer Jünger seinen Einfluss auf die Aura des Aspiranten oder des geringeren Jüngers ausübt. Diese Wirkung ist ebenfalls störend und beunruhigend. Dieser Punkt sollte sorgfältig im Gedächtnis behalten werden, sowohl in Hinsicht auf des Jüngers eigene Reaktion und Schulung, als auch auf die Wirkung, die er im Leben eines Jüngers auf dem Probepfad oder eines geringeren Jüngers, der in seinem Einflussbereich steht, hervorrufen kann. Diese aufdringlichen Einflüsse und ihre folgerichtigen Wirkungen, die ein Meister oder ein Älterer Jünger auf einen Einzelnen oder eine Gruppe ausübt, werden gewöhnlich im Sinn der Persönlichkeit ausgelegt und werden oft nicht verstanden. Trotzdem sind sie Aspekte des höheren Willens in einem höheren Jünger und treffen den Persönlichkeitswillen, um den Opferwillen des Ego hervorzurufen und daher führt dies zu einem zeitweiligen Unbehagen. Die Aspiranten und die unerfahrenen Jünger ärgern sich darüber und machen den Urhebern ihres Unbehagens Vorwürfe, statt die notwendige Lektion zu lernen, wie man Kraftströme aufnimmt und behandelt.

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.