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Esoterisches Heilen (Sieben Strahlen IV), Seite 628 ff. (engl.) |
7. Die untereinander zusammenhängende Gesamtheit all dessen, die göttliche Manifestation des geistigen Menschen in irgendeiner Inkarnation und auf irgendeiner Evolutionsstufe. Diese ganze Ansammlung von Systemen wird also von zwei grossen Energieströmen durchdrungen und belebt: vom Lebensstrom und vom Bewusstseinsstrom. Der letztere wirkt durch das Nervensystem, der andere durch den Blutstrom. Beide sind tatsächlich so eng miteinander verbunden und vereint, dass es für den gewöhnlichen Menschen durchaus nicht einfach ist, zwischen ihnen zu unterscheiden, wenn sie in Bewegung sind. Der Heiler wirkt jedoch nicht mit dem Bewusstseinsaspekt; er arbeitet ausschliesslich mit dem Lebensaspekt. Der vollkommene Heiler (den es bis jetzt noch gar nicht gibt) wirkt durch den geschlossenen und versiegelten Kernpunkt im Zentrum. Dort liegt der Kern des Lebens. Von diesem Zentralpunkt aus strahlt das Leben in die Blätter des Lotos. Die Verbindung des Lebens im Zentralpunkt mit dem den Blättern innewohnenden Bewusstsein ist die Quelle des lebendigen, atmenden, empfindenden Menschenwesens - vom physischen Gesichtspunkt aus; dies muss der Heiler erkennen. Hinter [629] diesem Lebendigsein und diesem Bewusstsein steht das WESEN, der geistige Mensch, der Handelnde, derjenige, der (in verschieden starken Abstufungen) fühlt und empfindet, der Denker. Die Einfachheit der obigen Aussage ist etwas irreführend, denn es gibt noch andere Faktoren, Beziehungen und Energien, die man berücksichtigen muss; dennoch ist sie grundsätzlich richtig, und der Heiler kann nach dieser Wahrheit handeln. Interessant ist der Hinweis, dass die Grosse Invokation, die jetzt in der Welt verbreitet wird, auf der gleichen Grundidee grosser Systeme beruht, welche die Menschheit als Ganzes entscheidend beeinflussen; diese Systeme können von einströmenden Energien durchkraftet werden, die dem ganzen Menschheitskörper - über die planetarischen Zentren göttlichen Lebens und Bewusstseins - neues Leben und neue Gesundheit zuführen. Die vierte Regel, die zum 7. Gesetz gehört, ist deshalb von grosser Bedeutung, weil sie so ausserordentlich einfach ist; wenn man sie versteht und befolgt, dient sie als Brücke zwischen den subjektiven und objektiven Methoden der Krankheitsbehandlung. Das eben betrachtete Gesetz war ebenfalls ausserordentlich einfach und deutlich und es hat in seinen Folgerungen mit der subjektiven Natur und der objektiven Form zu tun. Studierende sollten sich durch schlichte, klare und direkte Aussagen nicht täuschen lassen. Es besteht die Neigung, esoterische Lehren als notwendigerweise schwer verständlich und indirekt anzusehen, als sei dafür stets ein «esoterischer Spürsinn» (was immer man auch darunter verstehen mag) nötig, um zum Verständnis zu gelangen. Doch sehr häufig ist die Lehre um so einfacher ausgedrückt, je weiter sie fortgeschritten ist. Das schwere Verstehen liegt an der Unwissenheit des Studierenden, nicht an [630] der Darstellungsweise des Lehrers. Diese Regel lautet wie folgt: IV. Regel. Eine sorgfältige Krankheitsdiagnose, die sich auf die festgestellten äusseren Symptome gründet, wird bis zu dem Grad vereinfacht werden, dass man, wenn einmal das betreffende Organ erkannt und damit isoliert ist, das ihm zunächst liegende Zentrum im Ätherkörper bestimmten Methoden okkulten Heilens unterwirft, daneben werden jedoch auch die gewöhnlichen medizinischen oder chirurgischen Heilverfahren zur Anwendung kommen. Diese Regel bedarf kaum einer Erläuterung, denn sie besteht aus klaren, präzisen Anweisungen. Wir wollen sie aufzählen: 1. Man muss eine sorgfältige Diagnose stellen, die sich auf die ermittelten äusseren Symptome gründet. 2. Man muss das Organ, welches der Sitz der Beschwerde ist, genau feststellen. Diese beiden Tätigkeiten betreffen den grob-physischen Körper. 3. Dann ist das Augenmerk auf das dem gestörten Bezirk am nächsten liegende Zentrum im Ätherkörper zu richten. 4. Sodann werden Methoden okkulten Heilens angewandt, die auf die Stimulierung des betreffenden Zentrums oder auf das Gegenteil abzielen. 5. Gleichzeitig kommen auch alle äusseren orthodoxen Methoden zur Anwendung. Gerade hinsichtlich einer sorgfältigen Diagnose gehen die meisten Heiler in die Irre. Sie wissen nicht genug vom physischen Körper, von der Pathologie der Krankheit, von den Haupt- und Nebensymptomen, um die Wesensart der Beschwerde bestimmen zu können; denn der normale Heiler hat weder eine medizinische Ausbildung erhalten, noch besitzt er das psychische Rüstzeug, um auf okkulte Art und Weise eine richtige Diagnose stellen zu können. Daher verschanzt er sich hinter der allgemeinen Annahme, dass der Patient krank ist, dass die Beschwerde anscheinend in der oder der Region des physischen Körpers liegt, dass der Patient über gewisse Schmerzen und Leiden klagt; man könnte ihn sicher heilen, wenn man ihn genügend fügsam und geduldig machen könnte; wenn er (gemeinsam mit dem Heiler) [631] seine tatsächliche Göttlichkeit begreifen könnte - und wer kann das schon, meine Brüder? - und wenn er zum Heiler Vertrauen hätte. Was einem für gewöhnlich am meisten auffällt, das ist die Unwissenheit sowohl des Patienten wie des Heilers; man muss die Annahme des Heilers beklagen, dass eine erfolgte Heilung ausschliesslich den angewandten Heilmethoden zuzuschreiben sei - obwohl der Patient sich aller Wahrscheinlichkeit nach auf jeden Fall erholt hätte. Die Heilung ist vielleicht durch den Glauben an den Heiler beschleunigt worden, denn der Glaube ist ja nichts anderes als eine Konzentrierung von Energie des Patienten in Übereinstimmung mit der strikten Vorschrift des Heilers; dadurch kommt es zu einem «Auftreten» dieser Energie in der erkrankten Region gemäss dem Gesetz: Dem Gedanken folgt Energie. Der «Ausbruch» (wenn ich ein so gewaltsames Wort gebrauchen darf) der Energie des Glaubens bei den beteiligten Menschen (Heiler und Patient) erzeugt okkult und gelegentlich eine Energiestimulierung, die ausreicht, um eine solche Heilung zustande zu bringen, die auf jeden Fall eintreten sollte. Es ist also lediglich ein Beschleunigungsprozess, aber keine echte okkulte Heilung, denn es wurden keine wahren okkulten Methoden angewandt oder mit einbezogen. Psychologisch kann man dasselbe bei einer «Bekehrung» erleben, wie die streng bibelgläubigen Richtungen des Christentums es nennen. Der Glaube des Menschen und der Glaube des Evangelisten sowie der Glaube der Zuhörerschaft (soweit vorhanden) bewirken eine psychologische Heilung dadurch, dass Dissonanzen aufgelöst werden und eine Einswerdung stattfindet, selbst wenn sie nur vorübergehender Art ist. Man muss sich immer mehr darüber klarwerden, dass es in der erschaffenen Welt nichts anderes gibt als in Bewegung befindliche Energie und dass jeder Gedanke einige Aspekte dieser Energie lenkt, wenn auch stets im Einflussbereich einer grösseren, leitenden Gedankenenergie. Der Glaube des Heilers und der des Patienten, beides sind Beispiele für in Bewegung befindliche Energien; gegenwärtig sind sie meistens die einzigen Energien, die bei jeder Heilung verwendet werden. Auch die Schulmedizin [632] arbeitet mit denselben Energien, denn ihre orthodoxen Methoden werden durch den Glauben des Patienten an den Arzt und seine wissenschaftlichen Kenntnisse unterstützt. Ich möchte hier nicht weiter auf das Gebot eingehen, medizinische und chirurgische Methoden wenn irgend möglich anzuwenden. Im Lauf dieser Lehren über das Heilen habe ich mehrmals dieses Thema berührt. Die Menschen sollten sich unbedingt klarmachen, dass die gesicherten Erkenntnisse der Medizin und Chirurgie ebenso sehr Ausdruck göttlicher Erfahrung und göttlichen Verstehens sind, wie die hoffnungsreichen, selbstbewussten und doch nur tastenden Methoden des sogenannten göttlichen Heilens - gegenwärtig vielleicht sogar noch mehr. Wenn auch viele orthodoxe Verfahren nur Experimente bleiben, so sind sie dies doch weniger als die Methoden der modernen Heiler, denn ein Grossteil der wissenschaftlichen Erkenntnisse ist bewiesen und eine Realität. Sie sollten angewandt werden und man darf Zutrauen zu ihnen haben. Die vollkommene Heilungskombination ist die Verbindung des Mediziners mit dem geistigen Heiler, wobei jeder auf seinem eigenen Gebiet arbeitet und beide zueinander Vertrauen haben; das ist heute nicht der Fall. Es ist nicht nötig, die göttliche Hilfe anzurufen, um Knochen einzurichten - wofür der Chirurg sehr gut ausgebildet ist - oder um eine Infektion zu beseitigen, zu deren Behandlung der Arzt das nötige Wissen besitzt. Der Heiler kann den Heilungsprozess unterstützen und beschleunigen, aber gleicherweise kann der akademische Arzt auch die Arbeit des Heilers beschleunigen. Beide Gruppen brauchen einander. Ich bin mir klar darüber, dass das, was ich hier gesagt habe, weder dem geistigen Heiler noch dem orthodoxen Mediziner gefallen wird. Es ist jedoch an der Zeit, dass sie lernen, einander anzuerkennen und gemeinsam zu arbeiten. Im Grunde genommen haben der geistige Heiler und die neuen Methoden mentalen Heilens einen verhältnismässig geringen Beitrag zu leisten im Vergleich zu der Leistung und dem Wissen eines akademisch gebildeten Arztes. Die Welt steht tief in der Schuld der Ärzte und Chirurgen. Die Schuld gegenüber den Heilern ist entschieden nicht so gross; diese vergiften auch oft die Atmosphäre durch Verbitterung und ständige Kritik an den Ärzten und der [633] orthodoxen Medizin. Die Sicherheit des Wissens und der Erfahrung verhindert eine ähnliche Einstellung in der akademischen Gruppe, wobei noch die Erkenntnis hinzukommt, dass selbst der geistige Heiler in Notfällen den Arzt zu Hilfe rufen wird. Das Gesetz und die Regel, die wir jetzt besprechen wollen, werden uns in die Bereiche wirklicher Abstraktion hineinführen; ihr werdet vieles von dem, was ich sage, nur schwer verstehen können. Dieses VIII. Gesetz führt uns zurück zur eigentlichen Quelle aller Phänomene, soweit sie sich auf den Menschen beziehen - zu dem Willen der unsterblichen Seele, sich auf Erden zu inkarnieren oder sich aus der Inkarnation zurückzuziehen. Es gehört dazu auch die Betrachtung des WILLENS, der die Krankheit als direktes Mittel benutzt, um diese Zurückziehung durchzuführen. Man versteht bis heute noch so wenig vom Willen, dass er besonders schwer zu erklären ist. VIII. Gesetz. Krankheit und Tod sind die Folge zweier wirkender Kräfte. Die eine ist der Wille der Seele, der zu seinem Werkzeug sagt: Ich ziehe die Lebensessenz zurück. Die andere ist die magnetische Kraft des planetarischen Lebens, die zu dem Leben in dem atomischen Gefüge sagt: Die Stunde der Wiederaufnahme ist gekommen. Kehre zu mir zurück! So handeln alle Formen nach dem zyklischen Gesetz. Zwei Aspekte im Wesen des göttlichen Willens werden zur Wirksamkeit aufgerufen, wo es sich um Krankheit und Tod handelt: Der eine ist der Wille der Seele, eine Inkarnation zu beenden; der andere ist der Wille des Erdengeistes (der grundlegenden Elementarkraft), die befreite und zeitweilig isolierte Substanz, deren sich die Seele während der Inkarnation bedient hatte, zurück und in sich hinein zu ziehen. Dabei spielen das Zeitelement, das Wechselwirken zwischen dem Willenskern der Seele und dem verstreuten, immer gegenwärtigen Willen des Elementargeistes der Substanz sowie ihre zyklische Verkettung eine Rolle. Wir wollen sie nun zu besprechen versuchen. Was ich [634] hier zu sagen habe, ist von ausserordentlicher Bedeutung und wird ein neues, befremdliches Licht auf das ganze Krankheitsproblem werfen. Ich werde mich zuerst mit der zweiten Hälfte des Gesetzes befassen, das von der «magnetischen Kraft des planetarischen Lebens» spricht, das zu dem Leben in dem atomischen Gefüge sagte: «Die Stunde der Wiederaufnahme ist da. Kehre zu mir zurück!» Um diesen Satz zu verstehen, könnte ich euch daran erinnern, dass der Mensch eine geistige Wesenheit ist, die einen grob-physischen Träger in Besitz hat oder ihm innewohnt (das ist das okkulte Wort, das ich lieber gebrauchen möchte). Dieser grobphysische Körper ist ein Teil des Gesamtgefüges des Erdplaneten und besteht aus lebendigen Atomen, die unter der Herrschaft der planetarischen Wesenheit stehen und einen Bestandteil des Lebens dieser Wesenheit bilden. Diese grob-physische Körperhülle wird durch den Willen der innewohnenden Seele in eine |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |