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Esoterisches Heilen (Sieben Strahlen IV), Seite 609 ff. (engl.)
Evolution befindlichen Wesens zu einem, das in der Involution steht) ist ein (verzerrtes und unter dem Einfluss der Verblendung stehendes) Spiegelbild der Beziehung, welche die Seele zu dem Elementarwesen der Persönlichkeit in den drei Welten hat. Es ist sehr nützlich, wenn der Heiler sich vergegenwärtigt, dass er sich bei der Behandlung einer Krankheit in Wirklichkeit mit involutionären Lebewesen befasst und versucht, mit Elementarwesen zu arbeiten. Die natürliche Tendenz dieser elementaren Leben, die sich alle auf dem involutionären Bogen befinden, geht dahin, seine Anstrengungen und die der Seele zu behindern und zu vereiteln; das ist für die Elementarwesen die Art und Weise ihrer Entwicklung und das wird sie schliesslich auf den evolutionären Bogen bringen.

Wenn die Zeit kommt, dass die Seele die bewusste Herrschaft in der Form und über diese übernehmen und schliesslich eine ihren spirituellen Bedürfnissen entsprechende Form erschaffen kann, so wird ihr dies deshalb möglich, weil die Elementarwesen - die Gesamtheit des Elementarwesens der Persönlichkeit - eine Entwicklungsstufe erreicht haben, auf der sie bereit sind, sich auf den Pfad der Rückkehr zu begeben. Das Wirken der Seele hat niemals das rein egoistische Ziel, sich ein Ausdrucksmittel in den drei Welten zu schaffen, wie es dem nachlässigen [610] und oberflächlichen Denker manchmal erscheinen könnte. Von der Seele aus gesehen geschieht das ganz nebenbei; es ist zwar eine notwendige Tätigkeit, schliesst aber auch die Opfertat in sich, die Substanz zu erretten und die Evolution der Materie zu fördern. Der «Alte Kommentar» sagt es folgendermassen: «Die Mutter (Substanz-Materie) wird durch die Geburt des Sohnes erlöst (des Christus im Inneren, des Geistbewusstseins).» Dies gilt sowohl für den Makrokosmos wie für den Mikrokosmos.

Hierin liegt das Geheimnis des planetarischen Leidens und des Todes. Wie ihr wisst, ist unser planetarischer Logos (wenn man die Wahrheit vom Blickpunkt des Makrokosmos aus betrachtet) einer der «unvollkommenen Götter» der «Geheimlehre», obwohl über unser menschliches Begreifen hinaus vollkommen - das Begreifen einer Lebenseinheit in einem der Reiche, die seinen Manifestationskörper bilden. Es gibt noch kein echtes Gleichgewicht zwischen Geist und Materie, wenn auch der Gleichgewichtspunkt beinahe erreicht ist. Die involutionären Kräfte sind noch immer stark und noch immer werden die geistigen Energien blockiert - wenn auch heute viel weniger als in der früheren Menschheitsgeschichte. Die nächstfolgende grosse menschliche Rasse wird einen Gleichgewichtspunkt erreichen, der das sogenannte goldene Zeitalter einleiten wird. Es wird dann viel weniger Reibungsstellen auf unserem Planeten und somit bei den Menschen geben; blockierte Bereiche und vergebliche Aktivität werden aussterben. Man kann die Bestätigung dessen am Körper eines vorgeschrittenen Menschen oder eines inkarnierten Eingeweihten feststellen, bei dem sich diese Errungenschaft in hohem Grad und über lange Zeiträume hin auswirkt. Gleichlaufende Entsprechungen sind im allgemeinen richtig.

Dieses Gesetz zeigt uns ein erstaunliches Bild (und noch dazu ein hoffnungsvolles), besonders wenn man bestimmte, in der heutigen Welt bestehende Tatsachen betrachtet und sie mit den Bedingungen vor Hunderten von Jahren vergleicht. Das Bewusstsein der Menschheit ist überall wach geworden; auch die am wenigsten entwickelten Rassen erhalten jetzt eine Ausbildung und Erziehung, was notwendigerweise die Entdeckung des Denkvermögens nach sich zieht. Der gute Wille wird als für die 611 Entwicklung der Welt notwendig erkannt, und die Menschen merken, dass «kein Mensch für sich allein lebt», noch auch irgendeine Nation; sie kommen darauf, dass es einfach dem gesunden Menschenverstand und der Klugheit entspricht, die Lebensbedingungen für alle Menschen zu verbessern. Dies ist eine neue Denkweise und ein neuer sehr hoffnungsvoller Standpunkt. Die Menschen lernen einander kennen und verstehen; die Völker kommen in engeren Kontakt miteinander; die Staatsmänner aller Nationen arbeiten angestrengt in gemeinsamen Beratungen an dem Problem, die menschlichen Lebensbedingungen zu verbessern; überall wird nachgedacht, überlegt, abgeschätzt, und überall sehen wir das Streben nach Freiheit und wahreren Werten. Was sonst ist dies, als das Bemühen der Menschheitsseele, Krankheit auszurotten, ungesunde Gebiete wieder gesund zu machen und Reibungsstellen auszumerzen? Ist es nicht dies, was der erkrankte geistige Mensch in seinem eigenen Körper zu erreichen trachtet und worin ihm der Heiler zu helfen sucht?

Infolgedessen müssen die «Lunarherren» und die Kräfte der Substanz sich endlich der Energie der Seele ergeben, und das ist für sie sehr nützlich und wohltätig, ob es sich nun um mikrokosmische oder um makrokosmische Kräfte handelt.

Zu den Dingen, über die sich Studierende oft den Kopf zerbrechen, gehört die Behauptung, dass der physische Körper kein Prinzip sei. H. P. B. legt besonderes Gewicht auf diese Tatsache. Die Menschen neigen dann leicht (ausser wenn sie theosophische Fanatiker sind) zur Ansicht, dass H. P. B. sich ungenau ausgedrückt habe oder die Schüler absichtlich irreführe. Das Wesen eines Prinzips wird noch wenig verstanden. Doch nur durch ein richtiges Verstehen dessen, was ein Prinzip ist, kann man die Schönheit und Richtigkeit seiner Aussage begreifen. Was ist es denn im letzten Grunde? Es ist das, was - makrokosmisch gesehen - auf jeder unserer sieben Ebenen (den sieben Unterebenen der kosmisch-physischen Ebene) zur Entwicklung kommt. Es ist der Keim oder Same auf jeder Unterebene, der irgendeinen Aspekt des sich entfaltenden göttlichen Bewusstseins in sich birgt; es ist das, was grundsätzlich mit irgendeiner Art von Empfindungsfähigkeit [612] zusammenhängt, das, worauf die Körper, wie sie im Lauf der Entwicklung herausfinden, reagieren. Ein Prinzip ist ein Keim des Gewahrseins, der in sich alle Entwicklungsmöglichkeiten zum Vollbewusstsein auf irgendeiner Ebene göttlicher Aktivität enthält. Es ist das, was ein Erkennen oder Wissen und die bewusste Reaktion auf die Umwelt ermöglicht; was eine aufeinanderfolgende und «sich entfaltende» Empfindungstätigkeit kennzeichnet, die zu einem - möglichen und unausbleiblichen - göttlichen Verstehen führt.

Der physische Körper - und in einem sehr viel geringeren Mass der Astral- und Mentalkörper - funktioniert automatisch als Aspekt eines göttlichen Reaktionsapparates, eines mechanistischen Systems, das es dem Himmlischen Menschen (dem planetarischen Logos) und dem geistigen Menschen ermöglicht, bewusst auf das reagieren zu können, was nach dem göttlichen Plan durch einen Mechanismus zu einem Kontakt kommen soll. Jetzt ist der physische Körper als einziger so vollständig entwickelt, dass er in unserem planetarischen Entwicklungsplan keine Möglichkeit zur Weiterentwicklung hat, ausser insoweit, als der geistige Mensch sie bewirken kann; die meisten Wirkungen zeigen sich zudem im Ätherkörper und nicht im grob-physischen. Dies ist ein Punkt, der wenig verstanden wird, aber äusserst wichtig ist.

Der grob-physische Körper erreichte seine höchste Entwicklungsstufe und die grösste Bedeutung (vom Gesichtspunkt mentaler Beachtung und hierarchischer Einwirkung) im vorigen Sonnensystem. Damals war er das göttliche Ziel des ganzen Evolutionsprozesses. Das ist heute für die Menschheit schwer verständlich. Es ist mir nicht möglich oder für mich ratsam, die Evolutionsstufen anzugeben, welche dieser göttliche Mechanismus durchlief, um für die Aufgaben im gegenwärtigen Sonnensystem gerüstet zu sein. In dieser göttlichen Inkarnation unseres planetarischen Logos (durch das Medium des kleinen Erdenplaneten) ist der physische Körper kein Ziel, sondern lediglich etwas, das vorhanden ist und hingenommen, angepasst und in den allgemeinen [613] Evolutionsplan eingefügt werden muss. Dieser Plan hat ausschliesslich mit dem Bewusstsein zu tun. Der physische Körper ist lediglich (nicht mehr und nicht weniger) ein Bewusstseinsträger auf der physischen Ebene. Der Gegenstand grösster Bedeutung und Beachtung ist jedoch der Ätherkörper als Ausdrucksform der feineren Hüllen und deren Bewusstseinszustände Der physische Körper ist wichtig, weil er das Instrument jeder Art bewusster Reaktion ist; er reagiert auf eine ganze Skala von Impulsen, angefangen von solchen des niedersten Menschentyps bis hinauf zum Bewusstsein eines Eingeweihten des dritten Grades - dieses noch eingeschlossen. Die Körper und Formen des innewohnenden bewussten Lebens in den drei untermenschlichen Reichen haben ein entsprechendes, wenn auch weniger schwieriges Problem zu bewältigen; ich bespreche hier jedoch nur den physischen Körper des Menschen, der kein Prinzip ist, weil er in keinem Fall ein Ziel darstellt; er ist nicht der Same oder Keim für irgend etwas. Jede Veränderung, die man im physischen Körper herbeiführt, ist zweitrangig, verglichen mit dem Ziel, bewusst auf die Offenbarung einer sichtbar werdenden Göttlichkeit reagieren zu können. Mir schien es notwendig, das zu betonen, da über dieses Thema bei den Menschen so viel Verwirrung herrscht.

Um es zusammenzufassen: Der physische Körper ist kein Prinzip; er ist nicht Hauptgegenstand der Aufmerksamkeit des Aspiranten; er reagiert automatisch auf das sich allmählich entfaltende Bewusstsein in allen Naturreichen; er bleibt ständig dasjenige, auf das eingewirkt wird, und nicht das, was einen eigenen Einfluss ausüben kann; er ist im aktiven Prozess nicht wichtig, denn er ist Empfänger und nicht das, was eine Tätigkeit auslöst. Wichtig ist das sich entfaltende Bewusstsein, die Reaktion des innewohnenden geistigen Menschen auf das Leben, auf Umstände, Ereignisse und die Umwelt. Der physische Körper antwortet auf Impulse. Wenn er irrtümlicherweise selbst zum Gegenstand der Aufmerksamkeit wird, so zeigt dies einen Rückschritt an; und darum ist es weder wünschenswert noch in Übereinstimmung mit dem vorgesehenen Plan, physischen Zuchtmassnahmen, dem Vegetarismus, der Diät und dem Fasten und den gegenwärtigen [614] Methoden des (sogenannten) mentalen und göttlichen Heilens eine besondere Beachtung zu schenken. Wenn man also dem physischen Körper ungebührliche Aufmerksamkeit schenkt und übertriebene Bedeutung zumisst, so ist dies reaktionär und gleicht der Verehrung des goldenen Kalbes bei den Kindern Israels; es ist die Umkehrung dessen, was einmal wichtig war, heute aber auf einen geringeren Platz und unter die Schwelle des Bewusstseins verwiesen werden sollte.

Ich habe mich hier mit diesem Problem beschäftigt, da uns im VII. Gesetz die Wichtigkeit der endokrinen Drüsen vor Augen geführt wird; daher ist es nötig, dass wir an dieses Thema vom richtigen Gesichtspunkt aus herangehen. Die endokrinen Drüsen sind ein greifbarer Bestandteil des physischen Körpers; sie sind also ein Teil jener erschaffenen Erscheinungsform, die nicht als Prinzip gilt. Immerhin sind sie wirksam und mächtig und dürfen nicht übersehen werden. Es ist sehr wesentlich, dass die Studierenden diese Drüsen als Wirkungen und nicht als Ursachen von Ereignissen, Vorgängen und Zuständen im Körper ansehen. Der Zustand des physischen Körpers ist stets - ganz gleich, was seine Opfer glauben und behaupten mögen - durch innere Ursachen bedingt; er ist niemals selbst eine Ursache. Er reagiert in diesem Sonnensystem und auf unserem Planeten automatisch und wird von Ursachen beeinflusst, die auf den inneren Ebenen oder durch das Wirken der Seele hervorgerufen wurden. Beachtet bitte die Bedeutung dieser Aussage. Der physische Körper besitzt kein wirklich eigenes Leben, sondern ist - in diesem Zyklus - einfach empfänglich für Impulse, die von irgendwoher kommen. Seine Errungenschaft und sein Triumph bestehen darin, dass er tatsächlich ein Automat ist. Wenn ihr dies entsprechend würdigt, können wir gefahrlos zur Besprechung des VII. Gesetzes und der IV. Regel übergehen.

VII. Gesetz.

Wenn Leben und Energie unbehindert und infolge rechter Lenkung zu ihrer äusseren Erscheinungsform (der angeschlossenen Drüse) strömt, dann spricht die Form darauf an, und die Beschwerde verschwindet.

Ein [615] interessanter Faktor, den die Studierenden beachten sollten, ist die Lehre von den Vermittlern, die uns in reicher Fülle überliefert wurde und die in allen okkulten Lehren als ausserordentlich wichtig angesehen wird. Sie ist in der christlichen Lehre mit Bezug auf Christus betont (aber auch unrichtig ausgelegt) worden; die christliche Kirche stellt ihn hin als den Vermittler zwischen einem zornigen Gott und einer mitleiderregenden, unwissenden Menschheit. Das war zwar keinesfalls der Zweck seines Kommens und Wirkens, doch brauche ich hier auf die wirkliche Absicht nicht einzugehen. Ich habe dieses Thema an anderer Stelle im Zusammenhang mit der neuen Weltreligion besprochen («Die Probleme der Menschheit», Kapitel VI, und «Die Wiederkunft Christi», Kapitel V). Auch in der esoterischen Darstellung (die eng mit den christlichen Lehren verbunden ist) wurde gelehrt, dass die Seele der Vermittler (oder das Zwischenglied) zwischen Monade und Persönlichkeit sei; derselbe Gedanke kommt auch bei vielen anderen Religionen vor. So wird z.B. Buddha als der Vermittler zwischen Shamballa und der Hierarchie dargestellt, der in dieser Eigenschaft einmal im Jahr auftritt. Die Hierarchie selbst ist der Vermittler zwischen Shamballa und Menschheit; die ätherische Ebene (und damit meine ich den kosmischen, planetarischen und individuellen Ätherkörper) ist das Zwischenglied zwischen den höheren Ebenen und dem grob-physischen Körper. Das ganze System jeder okkulten oder esoterischen Offenbarung gründet sich auf diese wunderbare Lehre von der gegenseitigen Abhängigkeit, von einer planvoll eingerichteten, bewussten Verbindung, und von der Energie-Übertragung von einem Aspekt göttlicher Manifestation zu einem anderen. Überall und durch alles hindurch findet man Kreislauf und Übertragung, und dass Energie in einer bestimmten Weise von einer Form in eine andere strömt und zwar stets durch einen dafür geeigneten

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.