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Esoterisches Heilen (Sieben Strahlen IV), Seite 566 ff. (engl.)

b. Das Schöne. Hier haben wir ein Wort, welches das Verlangen aller Menschen nach dem kennzeichnet, was sie als wünschenswertes Ziel ihrer Lebensgestaltung betrachten, für das [567] sie sich gern abmühen und anstrengen. Das Schöne betrifft - als göttlicher Aspekt gesehen - die Qualität des Lebens. Ich möchte hier auf unsere Anfangsdefinition über die Worte Geist-Seele-Körper im ersten Band dieser Abhandlung verweisen; wir definierten sie als Leben-Qualität-Erscheinung. Das Leben ist die Energie, die den göttlichen Willen zum Guten zum Ausdruck bringt; Qualität ist die Energie, welche die Seele zum Ausdruck bringt und diese Energie wirkt zur Zeit hauptsächlich durch das Wunschleben und das Streben aller Menschen auf jeder Evolutionsstufe, dasjenige zu besitzen, zu erwerben und zu geniessen, was sie als schön betrachten. Eine Definition des «Schönen» und der Bereich menschlicher Wünsche ist sehr verschieden, je nach der Evolutionsstufe; alles hängt jedoch von der Lebensanschauung dessen, der wünscht und davon ab, auf welcher Sprosse der Evolutionsleiter er steht. Das Unvermögen des Menschen, zu irgendeiner Zeit das zu erreichen, was er für «schön» hält, bestimmt seine Empfänglichkeit für Krankheit, die auf der dadurch erzeugten inneren Reibung beruht. In dem gegenwärtigen Stadium der Menschheitsentwicklung geraten die meisten Menschen in krankhafte Zustände infolge der Reibung, die aus ihrem Streben nach «dem Schönen» entsteht - einem Streben, das als evolutionärer Drang erzwungen wird, da sie ja tatsächlich Seelen sind und unter dem Einfluss der Qualität des zweiten göttlichen Aspektes stehen.

c. Das Wahre. Es ist gesagt worden, dass das Wahre oder die Wahrheit gerade so viel an göttlicher Wesensäusserung ist, wie ein Mensch auf seiner jeweiligen Evolutionsstufe und in dem betreffenden Stadium seiner Inkarnationsgeschichte kundtun kann. Diese Ausdrucksverleihung der Wahrheit setzt voraus, dass hinter dem, was er darin erreicht hat, noch vieles liegt, was er nicht zu manifestieren vermag; seine Seele bleibt sich dessen jedoch ständig bewusst. Diese Unfähigkeit, gemäss dem höchsten Ideal zu leben, dessen sich der Mensch - auf seinem speziellen Niveau - bewusst ist und das er in seinen klarsten und besten Augenblicken erfassen kann, erzeugt [568] unvermeidlich einen Reibungspunkt, selbst wenn der Mensch das gar nicht merkt. Eine der hauptsächlichen Erscheinungsformen dieser besonderen Reibung und der Erkrankungszustand, der dadurch auftritt, ist der Rheumatismus. Dieser ist heute und schon seit Jahrhunderten weit verbreitet; vom medizinischen Standpunkt gibt es keine festgestellte oder dafür verantwortliche Ursache, obwohl unter den orthodoxen Medizinern viele Überlegungen und Schlussfolgerungen angestellt worden sind. Er greift vornehmlich das Knochengerüst an und entsteht in Wirklichkeit durch das Unvermögen der Seele, «das Wahre» im Menschen, dem Werkzeug der Seele in den drei Welten, zum Ausdruck zu bringen. Der Mensch wiederum ist sich des Unerreichbaren stets bewusst - ganz gleich, wie tief er auf der Evolutionsleiter stehen mag; er empfindet ständig einen Drang zum Besseren. Dieser hat nichts zu tun mit der Äusserung des Willens zum Guten oder zum «Schönen» (obwohl er sich auch dessen mehr oder minder bewusst sein mag), sondern ist unverkennbar bestrebt, auf der physischen Ebene etwas zum Ausdruck zu bringen, was dem Ideal des Menschen, so wie er es sieht, näher steht und sich auf der physischen Ebene befindet. Es tritt daher Reibung ein und so folgt Krankheit irgendwelcher Art. Es ist interessant, dass diese Unfähigkeit, «das Wahre» zum Ausdruck zu bringen oder «Die Wahrheit zu sein», die eigentliche Todesursache jener Menschen ist, die noch unter der Stufe der Jüngerschaft stehen und noch nicht die erste Einweihung durchgemacht haben. Die Seele wird der Reibungsreaktion ihres Werkzeuges müde und beschliesst, das Experiment dieser speziellen Inkarnation zu beenden. So tritt der Tod ein als Folge der erzeugten Reibung.

Beim Studium dieser Ideen sollte man folgendes berücksichtigen:

a. Das Gute beherrscht den Menschen mittels des Kopfzentrums, und die Reibung entsteht deshalb, weil das Zentrum [569] an der Basis der Wirbelsäule untätig ist. Dieses Zentrum kontrolliert die Manifestation des ersten göttlichen Aspektes im Menschen durch sein Wechselwirken mit dem Kopfzentrum. Diese wechselseitige Einwirkung findet allerdings erst dann statt, wenn der Mensch die Stufe des Jüngers oder des Eingeweihten erreicht hat.

b. Das Schöne herrscht durch das Herzzentrum und die Reibung kommt zustande durch das Unvermögen des Solarplexus-Zentrums, darauf zu reagieren. Deshalb entsteht ein Reibungszustand. Die Beendigung dieses Zustands und die Erweckung der richtigen Reaktion von seiten des Solarplexus tritt ein, wenn dessen Kräfte emporgehoben und mit der Energie des Herzzentrums verschmolzen werden.

c. Das Wahre, als eine Äusserung des Göttlichen, findet seinen Konzentrationspunkt im Kehlzentrum; das Unvermögen der Persönlichkeit, zu reagieren und das Wahre zum Ausdruck zum Kehlzentrum erkennen. Fehlt diese Beziehung, so kommt es zur Reibung. «Das Wahre» wird erst dann wirklich zum Ausdruck gebracht werden, wenn einmal die Kräfte des Schöpferzentrums unter dem Zwerchfell zu dem Schöpferzentrum der Kehle emporgehoben sind. Dann wird «das Wort», das der Mensch seinem Wesen nach ist, «Fleisch werden» und dann wird eine wahre Äusserung der Seele auf der physischen Ebene zu bemerken sein.

2. Die gehemmte Seele, die nach voller Wesensäusserung eines göttlichen Wesensmerkmals oder einer inneren geistigen Realität strebt, erzeugt in der Substanz ihrer Hüllen eine Reibungsstelle.

Einen Grossteil dieser Aussage habe ich schon oben behandelt. Ich möchte jedoch eure Aufmerksamkeit auf die Tatsache lenken, dass in diesem Satz ausdrücklich betont wird, dass die Seele für das Entstehen der Reibung die Ursache ist. In der Analyse des vorigen Satzes lag der Akzent auf der Persönlichkeit, da ihr Unvermögen zu reagieren die Reibung und damit die Krankheit herbeiführte. Könnte es [570] nicht sein, dass wir in diesem Satz den Schlüssel zu dem gesamten Problem des Schmerzes, der Trübsal und sogar des Krieges haben? Ich möchte dies eurem sorgfältigen und wenn möglich erleuchteten Denken anempfehlen.

3. Auf diesen Punkt konzentrieren sich die Augen der Persönlichkeit und das führt zur Krankheit.

Hier haben wir einen höchst interessanten Hinweis auf das Mittel der Kraftlenkung. Die okkulte Bedeutung des Auges und dessen eigentliche Symbolik wird wenig verstanden. Dieser Hinweis hat in Wirklichkeit nichts mit den Augen im physischen Körper zu tun. Die Worte: «Die Augen der Persönlichkeit» beziehen sich hier auf die konzentrierte Aufmerksamkeit der Persönlichkeit, die vom Mental- und Astralkörper ausgeht, den beiden eigentlichen Augen der inkarnierten Seele. Der Gebrauch dieser beiden Fenster oder Augen der Seele führt zu einer Konzentration von Energie (in diesem Fall reiner Persönlichkeitsenergie) in der ätherischen Hülle. Diese Energie wird dann in die erkrankte Region und damit zur Reibungsstelle geleitet. Die Reibung wird aufrechterhalten und verstärkt durch die Kräfte, die sich darauf konzentrieren. Die Menschen haben nur wenig Ahnung davon, wie sehr sie - objektiv gesehen - die Wirkungskraft der Krankheit dadurch erhöhen, dass sie ständig an die Krankheit denken und der Körperregion, wo die Krankheit sitzt, so viel Beachtung schenken. Man lässt mentale und emotionelle Energien auf die erkrankte Region einwirken und die «Augen der Persönlichkeit» sind ein mächtiger Faktor, um die Krankheit zu verlängern und zu nähren. In diesem Satz finden wir ferner den klaren, eindeutigen Hinweis auf die Tatsache, dass mental und emotionell bedingte Zustände zu Krankheiten führen. Die Wirksamkeit der Seele und die einströmende Seelenenergie müssen über die feineren Körper in den physischen Körper eindringen; der Reibungspunkt (das Ergebnis des Widerstandes) entsteht zuerst im Mentalkörper, tritt dann noch stärker im Astralkörper auf und wird im physischen Körper [571] reflektiert. Diese drei (und das ist das Abc des Okkultismus, das jedoch manchmal vergessen wird) bilden zusammen die Persönlichkeit; und so findet man die Reibung natürlich überall.

Es könnte für euch interessant sein, zu der oben gemachten Bemerkung auch noch all das mit heranzuziehen, was ich in meinen anderen Schriften über die Augen gesagt habe. Wie ihr ja wisst, (und wie auch in der «Geheimlehre» angegeben) ist das rechte Auge das «Auge des Buddhi», das linke das «Auge des Manas»; dieses hat (wenn es mit Buddhi in Verbindung steht) mit dem höheren Denken zu tun und mit dem Menschen, wie er schliesslich einmal erscheinen wird.

Beim Durchschnittsmenschen und vor erreichter Vollendung übermittelt das rechte Auge die Energie des Astralkörpers, die bewusst auf einen Gegenstand gelenkt wird, während das linke Auge die Energie des niederen Denkens weiterleitet. In der Mitte zwischen diesen beiden lenkenden Augen befindet sich das Ajnazentrum, das wie ein drittes Auge oder eine Leitstelle für die vereinten und verschmolzenen Energien der Persönlichkeit wirkt; wenn dieses dritte Auge erwacht und zu wirksamer Tätigkeit gelangt ist, kommt es mit dem, was wir «das Auge der Seele» nennen, in Verbindung; dieses befindet sich an einer Stelle im höchsten, obersten Kopfzentrum. Das Auge der Seele kann dem Ajnazentrum Energie zuleiten und tut es auch; und es übermittelt selbst (vor der vierten Einweihung) die Energie der Geistigen Triade. Diese esoterische Wechselbeziehung kommt erst dann zustande, wenn die Seele ihr Werkzeug, die Persönlichkeit, beherrscht und alle niederen Tätigkeiten auf der physischen Ebene unter ihre Führung bringt.

Beim vollendeten Menschen bestehen demnach folgende Verteilungsstellen für Energien:

1. Das Auge der Seele #Werkzeug der Geistigen Triade #Wille

2. Das dritte Auge #Werkzeug der Seele #Liebe

3. Das rechte Auge #Verteiler der buddhischen Energie

4. Das linke Auge #Übermittler rein manasischer Energie

5. Das Ajnazentrum #Sammel- und Leitungsstelle für alle diese Energien

Beim Jünger [572] und bei dem Menschen, der als Seele zu wirken beginnt, finden wir folgendes:

1. Das dritte Auge #Verteiler der Seelenenergie

2. Das rechte Auge #Werkzeug der Astralenergie

3. Das linke Auge #Werkzeug der niederen Mentalenergie

4. Das Ajnazentrum #Sammelstelle für diese drei Energien

Beim gewöhnlichen Menschen ist die Situation folgendermassen:

1. Das rechte Auge #Werkzeug der Astralenergie

2. Das linke Auge #Werkzeug der Mentalenergie

3. Das Ajnazentrum #Verteilungsstelle

In dem Mass, wie das okkulte Wissen zunimmt, wird sich eine ganze Wissenschaft der Energieverteilung über die Augen und ihre symbolische Funktion entwickeln und man wird ihren esoterischen Sinn und Zweck verstehen. Die Zeit dafür ist noch nicht gekommen, obwohl man zum Beispiel schon weiss, dass die auf einen Menschen gerichtete Kraft des menschlichen Auges Aufmerksamkeit auf sich ziehen kann. Einen Hinweis kann ich euch noch geben: der Sehnerv ist ein Symbol für die Antahkarana und der ganze Aufbau des Augapfels ist eines der schönsten Symbole für die dreifache Gottheit und den dreifachen Menschen.

4. Die Kunst des Heilers besteht in dem Bestreben, die nach unten gerichteten Augen nach oben, auf die Seele, den wahren Heiler innerhalb der Form, zu lenken.

In seiner am leichtesten erkennbaren und gewöhnlichsten Bedeutung besagt dieser Satz einfach, dass der Heiler dem Patienten helfen muss, den Blick von sich wegzuwenden und die Energie so emporzuheben und in eine neue Richtung zu lenken, dass die «Reibungsstelle» nicht länger Gegenstand der Aufmerksamkeit ist; dem Patienten wird ein neues Interessengebiet aufgezeigt. Dies zu erreichen ist seit langem das Bestreben aller Heiler gewesen, aber es liegt eine noch viel tiefere esoterische Bedeutung darin, als man sich bisher klargemacht hat; es fällt mir schwer, [573] das zu erklären.

Wir haben gesehen, dass die (für die Krankheit verantwortliche) Reibungsstelle dadurch verursacht wurde, dass das Gute, Schöne und Wahre mit den Kräften des niederen Menschen im Widerstreit steht. Wir haben auch gesehen, dass dies ein Grundgesetz ist, das der Heiler - wie er weiss - anerkennen und mit dem er einsichtsvoll arbeiten muss. Wie kann er also dieses Gesetz anwenden und die Ergebnisse herbeiführen, um die er sich bemüht?

Diese herabströmenden Seelenenergien treten über die ätherische Hülle in den physischen Körper ein und sind verantwortlich für die Reibungsstelle und deren Folgeerscheinung «Krankheit»; sie sind über die Sutratma «in einen Kontakt herabgeströmt» und sie sind in drei Hauptzentren verankert, wie ihr ja wisst.

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.