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Esoterisches Heilen (Sieben Strahlen IV), Seite 548 ff. (engl.)

Diese vier Gruppen beeinflusster Aspekte des Menschen haben mit dem Leben und Bewusstsein zu tun, also mit den zwei Hauptaspekten der Seele, wenn sie sich auf der physischen Ebene in Manifestation befindet.

Die orthodoxe [549] Medizin beschränkt sich bis jetzt notwendigerweise auf die objektiven Symptome und deren unmittelbar sichtbare Ursache, also auf Wirkungen und nicht auf die wirklichen Ursachen. Die Heilung, mit der ich mich befasse, richtet sich auf die Reorganisierung und Wiederbelebung des Ätherkörpers mit der Absicht, hinter den äusseren, formalen Anzeichen einer schlechten Körperverfassung zu jenem Energieträger zu gelangen, der - bei rechter Funktion und harmonischer Zusammenarbeit - den physischen Körper in gutem Zustand erhält und vor Krankheit bewahrt. Das Wissen, das der Heiler im Neuen Zeitalter benötigt, ist also mehr grundsätzlicher Art und weniger spezifiziert. Er beschäftigt sich mit Bezirken, nicht mit Organen, mit Energien und ihren Verteilungsstellen, nicht mit den Einzelheiten des physischen Körpers, mit der Struktur der Organe und ihrer schlechten Funktion. Er kümmert sich um die sieben ätherischen Zentren, um die Nadis, durch die sie auf das Nervensystem einwirken und es (abgesehen von der Strahlung) stimulieren; er beobachtet mit Sorgfalt das Nervensystem und den Blutstrom, den die Zentren durch ihre Strahlwirkung auf und durch die darin befindlichen Hormone beeinflussen. Der Leitgedanke all seiner Arbeit ist jedoch die genau gelenkte Verteilung, und sein Hauptaugenmerk gilt den Leitungswegen für diese Verteilung - dem gesamten System der ätherischen Zentren.

Ich möchte euch daher bitten, über alle diese Mitteilungen mit eifriger Sorgfalt nachzudenken. Das Leitmotiv für gute Gesundheit ist im esoterischen Sinne das Miteinanderteilen oder die Verteilung, genau so wie es auch das Leitbild für das allgemeine Wohlergehen der gesamten Menschheit ist. Die wirtschaftlichen Missstände in der Menschheit entsprechen ziemlich genau der Krankheit beim Einzelmenschen. Es fehlt der freie Strom der Lebensnotwendigkeiten zu den Verteilungsstellen; diese sind träge, die Lenkung der Verteilung ist falsch. Die Übel und Plagen der Menschheit werden nur dann geheilt und vermindert werden, wenn die Menschen überall das neuzeitliche Prinzip des Miteinander-Teilens richtig begreifen und vernünftig anwenden. Nur durch die richtige Energieverteilung werden auch die Krankheiten des physischen Körpers beim Einzelmenschen geheilt werden. Das ist ein grundlegendes (ich möchte fast sagen das grundlegende) Prinzip allen geistigen Heilens. Im Grunde genommen setzt dies schliesslich eine wissenschaftliche Anerkennung des Ätherkörpers [550] unseres Planeten und folglich auch des Menschen voraus.

Wir kommen nun zur Besprechung der ersten Regel.

I. Regel.

Der Heiler soll sich darin schulen, den inneren Gedanken- oder Begierdengrad des Patienten zu erkennen. Dadurch kann er erfahren, aus welcher Quelle die Störung kommt. Er soll Ursache und Wirkung miteinander in Beziehung setzen und dann genau die Stelle erkennen, durch welche die Abhilfe kommen muss.

Es dürfte euch wohl klar sein, dass die erste Regel, die der Heiler beachten und beherrschen muss, notwendigerweise sehr wichtig ist. Ihre Folgerungen sind grundsätzlich und wesentlich, wenn man eine Heilung erzielen will oder wenn der Heiler keine Zeit damit verschwenden möchte, das Unmögliche zu versuchen. Es sind vier Gebote in der Regel enthalten:

1. Der Heiler muss sich darin üben zu erkennen, ob der Patient mental oder astral (emotionell) eingestellt ist.

2. Er kann und muss daher die psychologische Grundlage der bestehenden Beschwerde feststellen.

3. Er wird dann den Sitz der Wirkung (der Krankheit) durch die Wahrnehmung der ihr zugrundeliegenden Ursache fest stellen können.

4. Dies wird ihm zu der Erkenntnis verhelfen,

a. um welche Region es sich handelt und

b. welches Zentrum im Ätherkörper diese Region beherrscht.

Ihr werdet jetzt auch verstehen, warum ich meine Untersuchung über Krankheit und Heilung mit einer Darstellung der psychologischen Ursachen begonnen habe. Diese erste Regel bezieht sich auf den ganzen ersten Abschnitt meiner Lehren und [551] ist, wie ihr seht, ganz auf die Praxis ausgerichtet.

Wenn man die Polarisation der Persönlichkeit kennt, ergeben sich zwei wichtige Anhaltspunkte: Den Zugang gewinnt man entweder über das Kopf- oder das Herzzentrum, wenn der Patient hoch entwickelt ist; es ist anzunehmen, dass der Heiler dies aus den charakterlichen Merkmalen und der Lebensleistung des Patienten erkennen kann. Oder aber ist der Zugangspunkt das Kehl- oder das Solarplexus-Zentrum, wenn der Patient ein gewöhnlicher, durchschnittlich fortgeschrittener Mensch ist. Falls er ganz unentwickelt ist und auf einer verhältnismässig niederen Stufe steht, dann ist der Solarplexus oder das Sakralzentrum die Kontaktstelle, durch die man ihm zu Hilfe kommen kann. Es ist bemerkenswert, dass, wenn ein Mensch auf der Evolutionsleiter so tief steht, man ihn ätherisch über das Sakralzentrum erreichen muss, er oft ganz leicht geheilt werden kann und viel schneller als andere Typen auf das anspricht, was man oft eine «ätherische Behandlung» nennt. Mit ein Grund hierfür liegt darin, dass sein Denkvermögen und seine Gefühle keine wirklichen Hindernisse bieten, so dass alle verfügbaren Energien unbehindert dem erkrankten Bezirk zugeleitet werden können.

Ist der Heiler hellsichtig, so kann er mit Leichtigkeit die Eintrittsstelle der Heilkräfte feststellen, da das «eintretende Licht» dann am hellsten ist; das Licht des Zentrums gibt also selbst die notwendige Auskunft. Ist er ein sehr fortgeschrittener Heiler, so macht er von keinerlei psychischer Wahrnehmung Gebrauch, sondern reagiert unmittelbar nach dem Kontakt auf eine vom Patienten kommende Impression, die so stark ist, dass sie nicht abgeleugnet werden kann und wahrscheinlich völlig genau und verlässlich ist. Man muss jedoch berücksichtigen, dass infolge der Integrität der menschlichen Seele und infolge der Tatsache, dass jede Seele ihrem eigenen Wesen nach ein Meister ist, beim Heiler immerhin die Möglichkeit besteht, sich gelegentlich zu irren, auch wenn er Eingeweihter ist. Es wird sich ihm ganz deutlich ein Punkt zeigen, von wo an der geistige Mensch (von dem der Patient nur ein Spiegelbild ist) zu herrschen beginnt, und über den [552] er nicht hinausgehen kann und darf - ausser als Seele auf gleicher Ebene mit des Patienten Seele. Es gibt zum Beispiel Situationen, in denen ein vorgeschrittener Jünger oder hoher Eingeweihter (mit der zielbewussten Absicht, seine physische Hülle zu verlassen) den Kräften der Auflösung, der Begrenzung und Zerstörung gestattet, seine äussere physische Form niederzubrechen und zu zerstören. Wenn dies der Fall ist, bemerkt der Heiler vielleicht gar nicht diese Absicht; er verspürt jedoch einen Widerstand und ist gezwungen, von seinen Heilbemühungen abzulassen.

Wenn der Patient ein rein mentaler Typus ist und der Heilvorgang über ein höheres Zentrum, das Kopfzentrum, eingeleitet werden muss, dann sollte der Heiler sich vernünftigerweise die bewusste Mitarbeit des Patienten sichern, damit ihrer beider Willen in Übereinstimmung wirken; das wird eine positive Beziehung zwischen beiden zur Folge haben. Ist der Patient nicht so hoch entwickelt, wird der Heiler sich bemühen, im Patienten einen Geist hoffnungsvoller Ergebung zu erwecken; da in einem solchen Fall die emotionelle Natur stärker ist als bei dem weiter vorgeschrittenen Typus, ist die Aufgabe des Heilers natürlich schwerer. Er wird sehr häufig gegen Angst, Gefühlsreaktionen verschiedener Art, Furcht und Vorahnungen ankämpfen müssen. Der psychologische Zustand ist also schwankend, und der Heiler wird sich sehr anstrengen müssen, damit der Patient in seinen emotionellen Reaktionen beständig bleibt, ruhig und gelassen wird. Dieser Gemütszustand muss erreicht werden, wenn die Heilenergien wirksam zum richtigen Zentrum und zu dessen beherrschtem Bezirk strömen sollen. Dies kann dadurch erreicht werden, dass vor Beginn der Behandlung eine harmonische Beziehung zwischen Heiler und Patient hergestellt wird. Die Heiler im Neuen Zeitalter werden sich - genauso wie die heutigen Ärzte - ebenfalls einen eigenen Klientenkreis gewinnen und sie werden so die Konstitution und das Temperament derer kennenlernen, zu deren Behandlung sie vielleicht gerufen werden; sie werden sie ausserdem - wenn nötig - in bestimmten Heilprozessen und Methoden zur späteren Verwendung unterrichten; [553] diese Zeit liegt jedoch noch in ferner Zukunft.

Ist der Patient ein unentwickelter Mensch und steht er sehr tief auf der Evolutionsleiter, so wird er psychologisch sowohl von der uneigennützigen und geläuterten Persönlichkeit des Heilers als auch dadurch beherrscht, dass der Heiler seinen Willen dem Ätherkörper des Patienten aufzwingt. Dies bedeutet nicht, dass einer negativ-empfänglichen Person eine Willensenergie aufgenötigt wird, wodurch der Patient zu einer Handlungsweise gezwungen und sein ohnehin schon geringfügiger freier Wille gefährdet würde. Es bedeutet vielmehr, dass dem Patienten die Autorität des Wissens und der geistigen Stabilisierung aufgezwungen wird, wodurch man ihm Vertrauen und die Bereitschaft zu gehorchen einflösst.

Das sind also die ersten Massnahmen, die ein Heiler ergreifen muss, der sich mit dem Patienten und dessen - niederer - Psyche befasst. Es sind dies folgende:

1. Der Heiler gewinnt die Mitarbeit der Persönlichkeit des vorgeschrittenen Menschen; nur die Persönlichkeit bedarf der Heilung.

2. Der Heiler erweckt in der Persönlichkeit des Durchschnittsmenschen einen Zustand hoffnungsvoller Ergebenheit; ein solcher Patient ist für eine verständnisvolle Mitarbeit noch nicht zugänglich, aber er kann sich so weit in die Hand nehmen, dass er die Hindernisse seiner Persönlichkeit auf ein Minimum reduziert.

3. Der Heiler flösst dem Patienten Vertrauen ein, so dass dieser den Vorschlägen des Heilers Folge leistet. Das ist alles, was der unentwickelte Mensch tun kann.

Es dürfte wohl klar sein, dass derartige Verallgemeinerungen nicht auf jeden Menschentypus und die vielen Zwischentypen und -stufen angewandt werden können. Der Heiler muss seine Mitmenschen wahrhaft lieben und er muss ausserdem ein geschulter Psychologe sein; das bedeutet, dass er sowohl als Seele wie auch als wahrnehmender Denker wirken muss.

Es sollte [554] hier noch etwas anderes beachtet werden. Ein Problem, das der Heiler bei mentalen Typen zu gewärtigen hat, ist die Neigung des Patienten, alle von der Seele kommenden Energien entweder im Kopf oder zum mindesten oberhalb des Zwerchfells festzuhalten; das heisst nicht, dass nicht alle Körperregionen unter dem Zwerchfell gewohnheitsmässig mit den nötigen Energien versorgt würden, sondern dass die dortigen Funktionen weitgehend automatisch sind und der Betreffende sich nicht darum kümmert, Energie bewusst zu dem unterhalb des Zwerchfells liegenden Zentrum und zu dem von diesem beherrschten Bezirk zu lenken. Es mag notwendig werden, ihn dazu anzuweisen, wenn er mit dem Heiler zusammenarbeiten und eine Heilung erreichen möchte. Seine mentale Einstellung und die Aktivität des Kopfzentrums werden eine grosse Hilfe sein, vorausgesetzt, er nimmt die Unterweisung über die Kunst der Energielenkung an. Dies kann er für gewöhnlich, wenn er nicht zu krank oder zu sehr damit beschäftigt ist, einen bewussten Kontakt mit seinem Körper aufrechterhalten. Ist er nicht in der Lage, seine Aufmerksamkeit zu konzentrieren, entweder infolge von Schmerz, aus Mangel an physischem Bewusstsein oder wegen grosser Schwäche, dann wird der Heiler hauptsächlich als Seele mit der Seele arbeiten müssen; er muss dann darauf vertrauen, dass die Verbindung zwischen der Seele des Patienten und dem Ätherkörper ausreichend vorhanden ist, um eine Heilung zu fördern, wenn dies dem betreffenden Menschen bestimmt ist.

Wenn die Ursache der Beschwerde jedoch im Emotional- oder Astralkörper liegt, dann ist die Aufgabe des Heilers nicht so einfach; er muss dann als Seele - in seinem Kopfzentrum konzentriert - wirken, wobei er aber die benötigte Energie über sein genau eingestelltes Solarplexuszentrum leitet und auf diesem Weg die emotionelle Natur des Patienten überwacht und steuert. Ich meine hier den Solarplexus des Heilers, dem er allerdings im allgemeinen keine besondere Aufmerksamkeit im eigenen Leben schenkt. Der Heiler hat sich eine Gewandtheit im

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.