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Esoterisches Heilen (Sieben Strahlen IV), Seite 519 ff. (engl.)

2. Seine Erscheinung als die Wahrheit selbst (schweigend, jedoch anwesend) vor den Schranken des Richterstuhles des Pilatus - verworfen von der Welt der Menschen, aber anerkannt von der Hierarchie.

3. Seine strahlenden Erscheinungen nach der Einweihung der Auferstehung:

a. Den Frauen am Grabe - womit seine Verbundenheit mit der Menschheit symbolisiert wird.

b. Den beiden Jüngern auf dem Weg nach Emmaus - als Symbol für seine Verbundenheit mit der Hierarchie.

c. Den zwölf Jüngern in dem oberen Saal - als Symbol für seine Verbindung mit der Ratshalle des Herrn der Welt in Shamballa.

So könnt ihr daraus das tatsächliche Wesen der Ereignisse erkennen, auf die ich früher in dieser Unterweisung hingewiesen habe. Der Jünger, der (im technischen ebenso wie im mystischen Sinne) den Einfluss der Persönlichkeit ausgemerzt hat, besitzt nun die sogenannte «Freiheit des Ashrams»; er kann sich nach Belieben unter seinen Mitjüngern und Eingeweihten bewegen. In seiner Vibration und Wesensart gibt es nichts mehr, was den Rhythmus [520] des Ashrams stören könnte; es gibt nichts, was das «beruhigende Dazwischentreten» des Meisters erfordert, wie es häufig in den Frühstadien der Jüngerschaft der Fall ist; nichts kann jetzt diese höheren Kontakte und Einflusssphären stören, die bisher dem Jünger verschlossen blieben, weil sich seine eigene Persönlichkeit so störend hineingedrängt hatte.

III. TEIL

Die Grundgesetze des Heilens

Wir haben [521] jetzt zwei Abschnitte in der Besprechung der Heilkunst abgeschlossen. Wir haben uns flüchtig mit den Ursachen der Krankheit beschäftigt und haben festgestellt, dass sie als Ganzes gesehen von drei Hauptquellen ausgehen: Vom psychologischen Zustand des Patienten, von seinen karmischen Verpflichtungen und von jenen Verbindlichkeiten, die er durch seine Gruppenverbundenheit auf sich geladen hat, sei es nun die mit seiner Umwelt, seiner Volkszugehörigkeit oder mit der ganzen Menschheit. Dann habe ich bestimmte Grunderfordernisse (Bedingungen und grundsätzliche Einstellungen) besprochen, die zwischen dem Heiler und dem Patienten hergestellt werden müssen und zum Schluss ging ich auf das Thema des Todes ein. Ich gab einen Überblick darüber, welche Rolle er für die drei vergänglichen Körperhüllen spielt und hob sein göttliches Wesen und seinen aufbauenden Zweck hervor. Jetzt aber kommen wir zu dem Abschnitt, in dem die Heilgesetze und die Regeln kurz besprochen werden müssen, die den Heilungsprozess bestimmen sollten.

Wir haben gesehen, dass es zehn Gesetze und sechs Regeln gibt. Das zehnte Gesetz ist, wie man feststellen wird, viel zu schwer verständlich, als dass man es ausführlich erläutern könnte; es betrifft das Lebensprinzip, von dem wir bis jetzt noch nichts wissen und hat mit den Absichten der Monade zu tun. Alle okkulte Lehre, die direkt von der Hierarchie ausgeht, enthält den lebendigen Keim dessen, was später folgen wird. In der «Geheimlehre» zum Beispiel wies H. P. B. (unter meiner Anleitung) gelegentlich sehr kurz und dunkel auf die Antahkarana hin; damit liess sie den Keim zurück, der schliesslich - wenn er einmal voll [522] entfaltet ist - anzeigen wird, welchen Erfordernissen diejenigen genügen müssen, die den Weg der Höheren Evolution beschreiten können, nachdem sie die höheren Einweihungen empfangen haben. In diesem zehnten Gesetz senke ich also den Keim ein für eine viel spätere Untersuchung der Probleme des Lebens und des Todes.

Ich möchte euch hier daran erinnern, dass ein Gesetz in Wirklichkeit die Wirkung ist, die das Leben einer grösseren Wesenheit ausübt, insofern diese eine geringere in ihre Lebensvorgänge einbezieht. Es verkörpert jene klar umrissene Absicht oder jenen planvoll gelenkten Willen eines sich entfaltenden Lebens, gegen den die bekundete Absicht oder der entschiedene Wille dessen, was umschlossen ist, völlig hilflos ist. Ihr könntet vielleicht einwenden, meine Brüder, dass diese Feststellung den freien Willen der individuellen Einheit, die derart umschlossen oder eingehüllt ist, verneint. Sicherlich spricht das gegen den Formaspekt der Erscheinungswelt - gegen jenen Aspekt zum Beispiel, dessen sich ein Menschenwesen am meisten bewusst ist. Aber in diesem Grundverhältnis zwischen dem Höheren oder Grösseren und dem Niederen oder Geringeren wird das Höhere ganz bestimmt die Oberhand gewinnen und schliesslich die geringeren Gesetze der Formnatur, die wir heute die Naturgesetze nennen, wirkungslos machen.

Desgleichen steht auch die Seele in allen Formen grundsätzlich im Kampf mit diesen Formen, und ihr eigenes, für sich bestehendes Leben wird bestimmt durch die höheren Gesetze, die ja die Gesetze ihres eigenen Wesens sind; sie gehorcht und unterwirft sich diesen freiwillig, da sie nicht den geringsten Wunsch hat, etwas anderes zu tun. Es besteht daher keine eigentliche Beschränkung des freien Willens des betreffenden Wesens; da ist lediglich ein Widerstand von seiten dessen, was wir das «Nichtselbst» oder den materiellen Aspekt nennen. Dieser könnte die Grundursache aller Krankheit genannt werden.

Was wir die Naturgesetze nennen, das war das Höchste, was das göttliche Leben im ersten Sonnensystem erreichen konnte. Es sind hauptsächlich die Gesetze, die dem Lebensaspekt der Form innewohnen und daher in sich die Keime des Todes tragen. Die Gesetze der Seele, welche die Naturgesetze unterwerfen und unwirksam machen, sind die höchsten, die in der Menschheit (als dem [523] gegenwärtig höchsten Naturreich) einen Widerhall finden können; wenn einmal diese Gesetze erfüllt sind, wird auch das Ziel erreicht sein, das dem zweiten Sonnensystem gesetzt ist. Die Gesetze des Lebens selbst werden schliesslich die Gesetze der Seele verdrängen und die Naturgesetze völlig ausschalten und unwirksam machen; diese Gesetze werden ein Kennzeichen des dritten Sonnensystems sein - der letzten Persönlichkeitsäusserung des Sonnenlogos durch die sieben Planetarischen Logoi mit ihren mannigfachen Formen und Seelenäusserungen.

Drei Gruppen von Gesetzen.

Es gibt demnach drei Gruppen von Gesetzen, welche die Wesensäusserung der lebendigen Absicht oder Zielsetzung in diesem zweiten Sonnensystem bestimmen; eine Gruppe ist entwickelt, die zweite in Entwicklung begriffen, während die dritte noch latent und relativ gesehen noch im Ruhezustand ist.

1. Die Naturgesetze - die auf Absonderung hinarbeitenden Gesetze der Formnatur.

2. Die Gesetze der Seele - die vereinenden Gesetze der Gruppengeschlossenheit.

3. Die Gesetze des Grossen Lebens - die dynamischen Gesetze des Seins selbst.

Wir werden uns jetzt mit ganz bestimmten Aspekten der Seelengesetze beschäftigen, denn sie betreffen die harmonische Ganzheit und Wirksamkeit der Seele in der Form. Das muss sorgfältig beachtet werden. Krankheit ist etwas, das die Integrität oder Harmonie der Formnatur angreift, die vom inneren, geistigen Menschen benutzt werden muss, um in den drei Welten, seiner Umwelt während der Inkarnation, Kontakte herstellen zu können. Die zehn Gesetze, die wir erörtern werden, könnten also als die zehn Untergesetze zu dem Grundgesetz der essentiellen Ganzheit angesehen werden. Sie bilden neun Einzeldarstellungen oder Aspekte dieses einen Gesetzes; das müsst ihr besonders sorgfältig berücksichtigen. Mit eben diesen Gesetzen muss der wirkliche Heiler stets arbeiten.

Die sechs [524] Regeln behandeln nur die Anwendung dieser einmal erkannten Ganzheit oder Integrität auf die Zustände und die Lage, der sich der Heiler gegenübersieht. Die Ganzheit verlangt Konzentration, Anspannung und Ausdrucksverleihung (die gleichzeitig vergegenwärtigt, bewusst hervorgebracht und dynamisch angewandt werden müssen).

Die für den Heiler erforderlichen Qualitäten.

In den Gesetzen und Regeln, die ich bereits mitgeteilt habe, sind bestimmte notwendige Merkmale des Heilers erwähnt und gewisse unumgängliche Erfordernisse angedeutet. Diese sollten wir zu allererst besprechen, da sie nicht nur Qualitäten und Denkweisen darstellen, die für die erfolgreiche Ausübung der Heilkunst wesentlich sind, sondern weil sie auch aufzeigen, warum bis zur Gegenwart von den zur Zeit bestehenden Heilschulen praktisch keine erfolgreiche oder systematische Heilung irgendeines Patienten erreicht worden ist. Es hat Fälle gegeben, die ich «Zufallsheilungen» nennen möchte, weil nämlich der Patient auf jeden Fall geheilt worden wäre, denn die Stunde seines Abschieds war noch nicht gekommen. Überlegte, bewusste Heilung mit vollem Verständnis ist nur dann eingetreten, wenn der Heiler ein Eingeweihter hohen Grades war, der sich das Leben und Wesen Christi zum Vorbild nahm.

Wir wollen jetzt die angedeuteten Qualitäten und Geisteshaltungen betrachten, und ich will sie kurz aufzählen und erklären.

1. Die Fähigkeit, mit der Seele in Verbindung zu kommen und als Seele zu wirken. «Die Kunst des Heilers besteht darin, die Seele freizumachen.» Man denke einen Augenblick darüber nach, was diese Fähigkeit alles umfasst. Der Heiler steht nicht nur in unmittelbarer, bewusster Verbindung mit seiner eigenen Seele, sondern er kann auch durch diesen Seelenkontakt leicht mit der Seele seines Patienten in Fühlung kommen.

2. Die Fähigkeit, den geistigen Willen zu beherrschen. Das spezielle, für die Heilung erforderliche Gesetz muss «durch den geistigen Willen zur Wirksamkeit gebracht werden». Dies erfordert, dass der Heiler eine Verbindung mit der Geistigen [525] Triade herzustellen vermag. Daher muss die Antahkarana schon bis zu einem gewissen Grad im Aufbau begriffen sein.

3. Die Fähigkeit, eine telepathische Verbindung herzustellen. Der Heiler muss «den inneren Gedanken- und Begierdenzustand seines Patienten kennen».

4. Er muss genaues Wissen haben. Wir lesen, dass er «genau wissen muss, wie und wodurch die Abhilfe kommen muss». Dies ist ein äusserst wichtiger Punkt, den die sogenannten Heiler in solchen Bewegungen wie der Christlichen Wissenschaft, der Unitybewegung und anderen vollständig übersehen. Die Heilung stellt sich nicht ein auf Grund intensiver Bekräftigung der Gottnatur oder durch einfaches Ausströmen von Liebe und durch die Äusserung einer verschwommenen Mystik. Die Heilung erfolgt durch vollendete Beherrschung einer exakten Wissenschaft, der Wissenschaft vom Kontakt, von der Impression und Invokation sowie durch ein gründliches Verstehen des subtilen Systems des Ätherkörpers.

5. Die Fähigkeit, das Bewusstsein des Patienten umzukehren, neu zu orientieren und zu «erheben». Der Heiler muss «die starr nach unten gerichteten Augen zur Seele erheben». Das bezieht sich auf die Augen des Patienten. In dieser Aussage liegt jedoch ein Vorbehalt, denn wenn der Patient noch nicht auf der Evolutionsstufe steht, wo dies möglich ist und er mit seiner eigenen Seele in Kontakt kommen kann, dann ist die Arbeit des Heilers unvermeidlich vergeblich. Der Wirkungsbereich des Heilers ist daher streng auf diejenigen begrenzt, die Glauben haben. Glauben heisst jedoch «Zeugnisablegen für unsichtbare Dinge»; eine solche Bezeugung aber mangelt heute den meisten Menschen. Glaube ist nicht Wunschdenken oder eine künstlich erweckte Hoffnung. Er ist die Bekräftigung einer wohlbegründeten Überzeugung.

6. Die Fähigkeit, Seelenenergie an die Stelle zu leiten, wo sie benötigt wird. «Das dritte oder geistige Auge lenkt dann die Heilkraft.» Dies setzt beim Heiler eine wissenschaftliche Verfahrensweise voraus, ebenso das ordnungsgemässe Funktionieren des Mechanismus im Kopf, Kräfte zu empfangen und auf ein Ziel zu lenken.

7. Die Fähigkeit, magnetische Reinheit und die notwendige Strahlung zum

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.