Netnews Homepage Zurück Vorwärts Index Inhaltsverzeichnis |
Esoterisches Heilen (Sieben Strahlen IV), Seite 500 ff. (engl.) |
Evolutionsprozess derart echt und stark geworden ist, dass die Seele sich mit
ihrer Manifestationsform zutiefst eins weiss. Man könnte also sagen, dass die
Seele erst auf dieser Stufe sich zum ersten Mal wirklich inkarniert hat, sie
«steigt wahrhaft in die Erscheinungswelt herab» mit ihrer ganzen Natur und
Wesenheit. Dies ist ein Punkt, der wenig hervorgehoben oder erkannt worden ist.
In den früheren Leben der inkarnierten Seele und in den meisten Zyklen der Lebenserfahrung kümmert sich die Seele nur sehr wenig um das, was vor sich geht. Die Erlösung der Substanz, aus der alle Formen erschaffen sind, verläuft in naturgegebener Weise, wobei das «Karma der Materie» die bestimmende und treibende Kraft ist. Darauf folgt zur gegebenen Zeit das Karma, das durch die Verschmelzung von Seele und Form geschaffen wurde, obwohl die Seele in den Anfangsstadien nur sehr wenig Verantwortung hat. Das, was in der dreifachen Seelenhülle geschieht, ist notwendigerweise das Ergebnis jener der Substanz selbst innewohnenden Tendenzen. Im Lauf der Zeit und der wiederholten Inkarnationen wird indes durch die Wirkung der innewohnenden Seelenqualität allmählich das Gewissen wachgerufen und so entsteht mit Hilfe des Gewissens (des angewandten Unterscheidungssinnes, der mit zunehmender Gedankenkontrolle entwickelt wird) ein [501] erwachendes und schliesslich ein erwachtes Bewusstsein. Dieses manifestiert sich in erster Linie als Verantwortungsbewusstsein; dadurch kommt es allmählich zu einer immer stärkeren Identifizierung der Seele mit ihrem Werkzeug, dem dreifachen niederen Menschen. Die Körper werden dann ständig immer reiner; die Keime des Todes und der Krankheit sind nicht mehr so mächtig; die Feinfühligkeit gegenüber der inneren Seelenerkenntnis nimmt so lange zu, bis einmal der eingeweihte Jünger stirbt, entweder durch einen Akt seines geistigen Willens oder infolge des Gruppenkarmas oder des nationalen oder planetarischen Karmas. Krankheit und Tod sind dem Wesen nach Gegebenheiten, die der Substanz innewohnen; genau so lange, wie ein Mensch sich mit dem Formaspekt identifiziert, untersteht er auch dem Gesetz der Auflösung. Dieses Gesetz ist ein grundlegendes, natürliches Gesetz, das für das Leben der Form in allen Naturreichen massgebend ist. Wenn der Jünger oder der Eingeweihte sich mit der Seele identifiziert und wenn die Antahkarana mit Hilfe des Lebensprinzips erbaut ist, dann kommt der Jünger aus dem Herrschaftsbereich dieses universalen Naturgesetzes heraus und benutzt oder verlässt den Körper nach Belieben auf Geheiss des geistigen Willens oder weil er die Schwierigkeiten der Hierarchie oder die Absichten Shamballas erkennt. Wir kommen jetzt zu einem neuen Gesetz, das an die Stelle des Todesgesetzes treten soll und nur für diejenigen gilt, die sich auf den letzten Stufen des Pfades der Jüngerschaft und auf dem Pfad der Einweihung befinden. X. Gesetz. Höre, o Chela, auf den Ruf, der vom Sohn an die Mutter ergeht und befolge ihn dann. Das Wort geht hinaus, dass die Form ihren Zweck erfüllt hat. Das Denkprinzip (das fünfte Prinzip, A. A. B.) passt sich an und wiederholt dann das Wort. Die wartende Form gibt Antwort und löst sich ab. Die Seele steht frei da. Folge, o Aufsteigender, dem Ruf, der aus dem Bereich der Verpflichtung kommt; erkenne den Ruf, der vom Ashram oder aus der Ratskammer kommt, wo der Herr des Lebens selbst wartet. Der Ton geht hinaus. Seele und Form müssen gemeinsam dem Lebensprinzip entsagen und so der Monade erlauben, frei zu werden. Die Seele antwortet. Dann zerbricht die Form die Verbindung. Das Leben ist jetzt befreit und besitzt die Eigenschaft bewussten Wissens, die Früchte aller Erfahrung. Dies sind die gemeinsamen Gaben der Seele und der Form. Ich habe [502] euch den Unterschied klarmachen wollen zwischen Krankheit und Tod beim Durchschnittsmenschen und bestimmten entsprechenden Vorgängen bewusster Auflösung, wie sie beim vorgeschrittenen Jünger oder Eingeweihten erfolgt. Diese letzteren Vorgänge erfordern eine Methode, die sich nur langsam entwickelt und während dieser Entwicklungszeit ist der Jünger (in den Anfangsstadien) noch immer das Opfer einer Krankheit - indem bestimmte Tendenzen der Formgestalt, wie bei allen Naturformen, entstehen. Diese Tendenzen führen in der Folge zum Tod, von der gemässigten Krankheit und dem friedlichen darauffolgenden Tod bis zu den Situationen, in denen der Tod durch einen Willensakt herbeigeführt wird - wobei Zeit und Art und Weise von der Seele bestimmt und vom Gehirn bewusst wahrgenommen und festgehalten werden. Schmerz zeigt sich in beiden Fällen, jedoch wird der Schmerz auf dem Pfad der Einweihung weitgehend ausgeschaltet, nicht weil ihm der Eingeweihte ausweichen will, sondern weil die Empfindungsfähigkeit der Form gegenüber unerwünschten Kontakten verschwindet; und damit verschwindet auch der Schmerz. Dieser wacht über die Form und beschützt die Substanz; er warnt vor Gefahren; er weist auf ganz bestimmte Stadien im Evolutionsprozess hin; er hat mit dem Prinzip zu tun, auf Grund dessen die Seele sich mit der Substanz identifiziert. Wenn die Identifizierung aufhört, verlieren Schmerz und Krankheit und auch der Tod ihre Gewalt über den Jünger; die Seele ist dann diesen Erfordernissen nicht mehr unterworfen; der Mensch ist frei, da Krankheit und Tod Qualitäten sind, die in der Form beschlossen liegen und den Wechselfällen des Formlebens ausgesetzt sind. Der Tod ist [503] für den Menschen genau dasselbe, was die Freisetzung des Atoms zu sein scheint; dies hat die grosse wissenschaftliche Entdeckung der Auslösung der Atomenergie bewiesen. Der Atomkern wird gespalten (diese Formulierung ist wissenschaftlich unkorrekt). Dieses Ereignis in der Lebenserfahrung des Atoms lässt eine gewaltige Lichtfülle und eine grosse Kraft freiwerden; auf der Astralebene hat das Phänomen des Todes eine mehr oder minder ähnliche Wirkung, und es entspricht so ziemlich der Erscheinung, die durch die Entfesselung der Atomenergie auftritt. Jeder Tod hat - in allen Naturreichen - ungefähr dieselbe Wirkung; er zerschlägt und zerstört die substantielle Form und dient so einem aufbauenden positiven Zweck; das Ergebnis ist weitgehend astraler oder psychischer Art und dient dazu, einen Teil der umhüllenden Verblendung zu zerstreuen. Die Massenzerstörung von Formen, zu der es in den wenigen Jahren des letzten Krieges kam, hat beträchtliche Veränderungen auf der Astralebene hervorgerufen und einen riesigen Teil der bestehenden Weltverblendung zerstört; das ist sehr, sehr gut. Diese Ereignisse sollten dazu führen, dass sich dem Einströmen der neuen Energieart weniger Widerstand entgegenstellt; es sollte dadurch das Hervortreten jener Ideen erleichtert werden, welche die nötigen Erkenntnisse in sich verkörpern. Man wird jetzt die neuen Ideen und Begriffe erkennen können und deren Eindringen in den Bereich des menschlichen Denkens wird davon abhängen, ob man die neuen «Impressions-Kanäle» bildet, durch welche das Denken der Menschen empfänglich werden kann für hierarchische Pläne und für die Absichten Shamballas. Dies sei jedoch nur nebenbei bemerkt. Meine Ausführungen sollen dazu dienen, euch einige Beziehungen zwischen dem Tod und einer aufbauenden Tätigkeit sowie den umfassenden Nutzen zu zeigen, den der Tod als ein Wiederaufbauvorgang bringt. Dadurch wird euch der Gedanke nahegebracht, dass dieses grosse Gesetz des Todes - das die Substanz in den drei Welten beherrscht - wohltätig und verbessernd wirkt. Ohne weiter darauf einzugehen, möchte ich euch daran erinnern, dass dieses Gesetz des Todes, das in den drei Welten menschlicher Evolution mit solcher Kraft regiert, die Wiederspiegelung einer kosmischen Absicht ist, die über die kosmisch-ätherische Ebene unseres Sonnensystems, über die kosmisch-astrale Ebene und über die kosmische [504] Mentalebene herrscht. Die todbringende Energie emaniert als Wesensäusserung des Lebensprinzips jenes grösseren LEBENS, das alle sieben Planetensysteme umfasst, die selbst wiederum das Leben unseres Sonnensystems zum Ausdruck bringen. Wenn wir jedoch mit unseren Gedanken und in dem Bemühen zu verstehen in dieses Reich der reinen Abstraktion eintreten, so ist es Zeit, Halt! zu rufen und unser Denken auf die mehr praktischen Wege des planetarischen Lebens und zu den Gesetzen zurückzurufen die das vierte (menschliche) Naturreich beherrschen. Wir sind nun (nach diesem Versuch, vom Universalen zum Besonderen vorzudringen, wie es immer die okkulte Methode ist), in der Lage, im dritten Teil der Abhandlung zum letzten Punkt überzugehen, der von den grundlegenden Erfordernissen handelt; wir müssen jetzt besprechen, auf welche Art und Weise das Todesprinzip vom Jünger oder Eingeweihten angewandt wird. Ich möchte, dass ihr meine Ausdrucksweise für diesen Gedanken beachtet. Dieses Thema wollen wir nun unter dem Titel «Die Integrationsvorgänge» behandeln. Siebtes Kapitel Die Integrationsvorgänge Wir wollen [505] dieses Geschehen, das von der in den drei Welten bewusst wirkenden Seele klug genutzt wird, in zwei Hauptabschnitten betrachten: Erstens: Die Vorgänge, die den Inkarnationszyklus dadurch beenden, dass die Integration von Seele und Persönlichkeit vollständig abgeschlossen ist. Wir wollen dies von drei Gesichtspunkten aus studieren: 1. Die Bedeutung der Integration. 2. Die Geisteshaltung der Seele. 3. Die Ausmerzung der Gedankenform der Persönlichkeit. Zweitens: Die Folgen davon: Im Ashram des Meisters, soweit es den Jünger betrifft. Hinsichtlich der Art und Weise, wie der befreite Jünger jetzt einen Körper für die Kontakte auf der physischen Ebene und für den Dienst in den drei Welten schaffen kann - diesmal nicht nach dem Gesetz der Notwendigkeit, sondern nach dem Gesetz des Dienstes, so wie es der Eingeweihte versteht. Aus den bisherigen Ausführungen dürfte wohl klar geworden sein, welche Wirkungen der Tod im physischen Körper (ein uns [506] ausserordentlich vertrautes Ereignis) und ebenso in der astralen oder mentalen Hülle auslöst - in jenen Zusammenballungen bedingender Energie, die uns zwar objektiv nicht so bekannt sind, deren Vorhandensein jedoch selbst die Psychologie zugeben muss und die - wie wir glauben - mit dem Tode des physischen Körpers zerfallen und verschwinden müssen. Ist euch indes auch der Gedanke gekommen, dass der Hauptaspekt des Todes, um den es beim Menschen letzten Endes geht, der Tod der Persönlichkeit ist? Ich spreche hier nicht in abstrakten Begriffen, wie alle Esoteriker, wenn sie an der Auslöschung einer Qualität (oder mehrerer Qualitäten) arbeiten, die das persönliche Selbst kennzeichnen. Sie sprechen davon, diese oder jene Eigenschaft «auszurotten» oder «abzutöten», das niedere Selbst «vollständig zu unterdrücken» und was dergleichen mehr ist. Hier spreche ich von der tatsächlichen Zerstörung, Auflösung und endgültigen Zerstreuung dieses geliebten, wohlbekannten persönlichen Selbstes. Man muss bedenken, dass das Leben einer Persönlichkeit die folgenden Abschnitte umfasst: 1. Den langsamen, allmählichen Aufbau der Persönlichkeit im Lauf einer langen Zeitepoche. Während vieler Inkarnationen ist der Mensch keine Persönlichkeit; er ist bloss Mitglied der Masse. 2. Auf dieser Stufe gibt es praktisch keine bewusste Identifizierung der Seele mit der Persönlichkeit. Der in den Hüllen verborgene Seelenaspekt wird lange, lange Zeit hindurch vom Leben dieser Hüllen beherrscht; er macht sich nur durch die sogenannte «Stimme des Gewissens» bemerkbar. Im Lauf der Zeit steigert sich indessen nach und nach das aktive intelligente Leben des Menschen und kommt in Harmonie durch die Energie, die aus den Erkenntnisblättern des egoischen Lotos oder aus der intelligenten Wahrnehmungsnatur der Seele auf ihrer eigenen Ebene ausströmt. Dies führt schliesslich zur Integration der drei niederen Hüllen zu einem einzigen wirksamen Ganzen. Damit ist der [507] Mensch eine Persönlichkeit. 3. Das Persönlichkeitsleben des nun in sich ausgeglichenen Einzelmenschen bleibt während vieler Leben bestehen und gliedert sich ebenfalls in drei Abschnitte: a. Die Phase, in der das Leben der Persönlichkeit vorherrscht und angriffslustig ist; es wird geprägt durch den Strahltypus, ist von Natur aus selbstsüchtig und sehr individualistisch. |
Netnews Homepage Zurück Vorwärts Index Inhaltsverzeichnis |
Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |