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Esoterisches Heilen (Sieben Strahlen IV), Seite 474 ff. (engl.)
Es heisst: «Das Blut ist das Leben»; es wird infolge der beiden vorhergehenden Stadien innerlich verändert, hauptsächlich aber durch eine von der modernen Wissenschaft bis jetzt noch nicht entdeckten Wirksamkeit, die durch das Drüsensystem ausgelöst wird. Die Drüsen spritzen auf den Ruf des Todes hin in den Blutstrom eine Substanz ein, die wiederum das Herz angreift, in dem der Lebensfaden verankert ist. Diese Substanz im Blut wird als «todbringend» angesehen und ist eine der Hauptursachen für das Koma und für den Verlust des Bewusstseins. Sie verursacht eine Reflextätigkeit im Gehirn, und ihre Wirkung wird bis jetzt noch von der orthodoxen Medizin bezweifelt, doch wird man ihr Vorhandensein später erkennen.

d. Ein psychisches Zittern tritt ein; es bewirkt die Lockerung oder den Bruch des Zusammenhanges zwischen den Nadis und dem Nervensystem; der Ätherkörper wird dadurch von seiner dichten Hülle abgesondert, obwohl er noch immer jeden ihrer Teile durchdringt.

2. An diesem Punkt tritt häufig eine Pause von kürzerer oder längerer Dauer ein. Sie wird gewährt, damit der Lockerungsprozess so glatt und schmerzlos wie möglich vor sich gehen kann. Diese Lockerung der Nadis beginnt in den Augen. Der Loslösungsprozess zeigt sich in der Entspannung und Furchtlosigkeit, die man bei Sterbenden so oft feststellen [475] kann; sie zeigen sich in einem Zustand des Friedens und der Bereitschaft, zu gehen und sind augenscheinlich ausserstande, sich noch irgendwie gedanklich anzustrengen. Es ist, als ob der Sterbende - obwohl noch bei Bewusstsein - alle seine Kräfte für die letzte Zurückziehung sammeln würde. Dies ist das Stadium, in dem - wenn erst die Todesfurcht ein für allemal aus dem Menschendenken beseitigt ist - die Freunde und Verwandten des Scheidenden «ein Fest für ihn veranstalten» und sich mit ihm freuen werden, weil er den Körper verlässt. Zur Zeit ist das nicht möglich. Der Kummer und der Schmerz regiert und so geht dieses Stadium unerkannt vorbei und wird nicht genutzt, wie es eines Tages geschehen wird.

3. Danach beginnt der organisch gefügte Ätherkörper - durch die Aktivität der Nadis von allen seinen Nervenverbindungen losgelöst - sich zum endgültigen Abgang zu sammeln. Er zieht sich aus den Extremitäten zurück, hin zum erforderlichen «Ausgangstor» und verdichtet sich im Gebiet um dieses Tor, wo er auf den letzten «Zug» der leitenden Seele wartet. Bis zu diesem Punkt ist alles nach dem Gesetz der Anziehung vor sich gegangen - nach dem magnetischen, anziehenden Willen der Seele. Nun macht sich ein anderer «Zug» oder Anziehungsimpuls bemerkbar. Der grob-physische Körper, die Gesamtheit der Organe, Zellen und Atome, wird jetzt durch die Tätigkeit der Nadis immer mehr aus der Zusammenhaltekraft des Lebenskörpers befreit; er beginnt auf die Anziehung der Materie selbst zu reagieren. Dies ist der sogenannte «irdische» Zug, der durch jene geheimnisvolle Wesenheit ausgeübt wird, die wir den «Erdgeist» nennen. Diese Wesenheit befindet sich auf dem involutionären Bogen und ist für unseren Planeten das, was das physische Element für den physischen Körper des Menschen ist. Diese Lebenskraft der physischen Ebene ist dem Wesen nach das Leben und das Licht der Atomsubstanz - der Materie, aus der alle Formen geschaffen sind. Diesem Sammelbecken involutionären und materiellen Lebens wird die Substanz aller Formen zurückgegeben. Die Rückerstattung der Materie der Form, die von der Seele während eines [476] Lebenslaufes benutzt wird, besteht darin, diesem «Cäsar» (oder Kaiser) der involutionären Welt das zurückzugeben, was sein ist, während die Seele zu Gott zurückkehrt, der sie ausgesandt hat.

Daraus geht hervor, dass in diesem Stadium ein zweifacher Prozess vor sich geht:

a. Der Lebenskörper wird auf seinen Austritt vorbereitet.

b. Der physische Körper reagiert auf die Auflösungskräfte. Man könnte sagen, dass noch eine dritte Wirksamkeit hinzukommt. Es ist die des bewussten Menschen, der sein Bewusstsein allmählich und stetig in die astrale und mentale Hülle zurückzieht, als Vorbereitung auf die vollständige Zurückziehung des Ätherkörpers - wenn die rechte Zeit dafür gekommen ist. Der Mensch verliert allmählich sein Interesse an der äusseren Welt und zieht sich immer mehr in sich selbst zurück. Bei einem vorgeschrittenen Menschen findet dies bewusst statt; seine lebendigen Interessen und sein Bewusstsein für die Beziehungen zu anderen bestehen weiter, auch während er die Gewalt über sein physisches Dasein verliert. Im hohen Alter kann dieses Sichloslösen leichter festgestellt werden als beim Tod durch Krankheit; und häufig kann man sehen, wie die Seele oder der lebendige, interessierte innere Mensch die Herrschaft über die physische, also illusorische Wirklichkeit verliert.

4. Wiederum folgt eine Pause. An diesem Punkt kann das physische Element manchmal seinen Einfluss auf den Ätherkörper wieder zurückgewinnen, wenn dies der Seele wünschenswert erscheint, wenn also der Tod nicht auf dem Programm des inneren Planes steht oder wenn das physische Element eine solche Macht besitzt, dass es den Sterbeprozess verlängern kann. Dieses Elementarleben wird manchmal Tage und Wochen lang kämpfen. Wenn aber der Tod unabwendbar ist, ist die Pause an dieser Stelle äusserst kurz - manchmal dauert sie nur Sekunden. Das physische Element [477] hat seine Gewalt verloren, und der Ätherkörper wartet auf den letzten «Ruck» von der Seele her, die nach dem Gesetz der Anziehung wirkt.

5. Der Ätherkörper tritt aus dem grob-physischen Körper heraus - schrittweise und an dem gewählten Austrittsort. Wenn dieser Austritt vollzogen ist, nimmt der Lebenskörper ungefähr den Umriss der Form an, die er vorher belebte; dies geschieht unter dem Einfluss der Gedankenform, die sich der Mensch all die Jahre hindurch von sich gemacht hat. Diese Gedankenform besteht in jedem Menschen, und sie muss zerstört werden, ehe das zweite Stadium der Ausmerzung endgültig abgeschlossen ist. Darauf wollen wir später zurückkommen. Obwohl der Ätherkörper nun aus dem Gefängnis des physischen Körpers befreit ist, so ist er doch noch nicht von dessen Einfluss frei. Es besteht immer noch eine geringfügige Verbindung zwischen beiden und diese hält den geistigen Menschen immer noch in der Nähe des eben verlassenen Körpers fest. Deshalb behaupten Hellseher oft, dass sie sehen, wie der Ätherkörper um das Totenbett oder den Sarg herumschwebt. Noch immer durchdringen ihn jene integrierenden, zusammenhaltenden Energien, die wir den Astralkörper und die Mentalhülle nennen, und im Mittelpunkt ist ein Lichtkern, der auf die Anwesenheit der Seele hindeutet.

6. Der Ätherkörper zerteilt und zerstreut sich allmählich in dem Mass, wie die Energien, aus denen er besteht, reorganisiert und zurückgezogen werden; sie lassen dann nur noch die Pranasubstanz zurück, die eins wird mit der Ätherhülle des Planeten selbst. Dieser Zerstreuungsprozess wird, wie ich schon früher gesagt habe, durch die Verbrennung sehr gefördert. Beim unentwickelten Menschen kann es sein, dass der Ätherkörper noch eine lange Zeit hindurch in der Nähe seiner äusseren, zerfallenden Schale verweilt, da der «Zug» der Seele nicht so stark ist wie der des materiellen Aspektes. Wenn der Mensch fortgeschritten ist und sich daher in seinem Denken von der physischen Ebene losgelöst hat, kann die Auflösung des Lebenskörpers sehr rasch vor sich gehen. Ist sie einmal vollzogen, dann ist der Rückerstattungsprozess [478] beendet; der Mensch ist - wenigstens zeitweilig - befreit von allen Reaktionen gegenüber der Anziehungskraft der physischen Materie. Er weilt in seinen feineren Körpern und ist bereit für den grossen Akt, den ich die «Kunst der Ausmerzung» genannt habe.

Zum Schluss dieser unzulänglichen Betrachtung über das Sterben des physischen Körpers in seinen beiden Aspekten drängt sich noch ein Gedanke auf: Der Gedanke an die Integrität oder Unverletzlichkeit des inneren Menschen. Er bleibt er selbst. Er ist unberührt und unbehindert; er ist frei und unabhängig in bezug auf die physische Ebene und er reagiert jetzt nur mehr auf drei vorbestimmende Faktoren:

1. Auf die Qualität seiner astral-emotionellen Ausrüstung.

2. Auf den Mentalzustand, in dem er gewohnheitsmässig lebt.

3. Auf die Stimme der Seele, die ihm oft fremd, manchmal aber wohlbekannt ist und die geliebt wird.

Die Individualität geht nicht verloren; derselbe Mensch ist noch immer auf dem Erdenplaneten vorhanden. Es ist nur das verschwunden, was ein integraler Teil der greifbaren Erscheinung unseres Planeten war. Das, was geliebt oder gehasst wurde, was für die Menschheit nützlich oder eine Belastung war, was ihr gedient hat oder für sie wertlos war -, all das bleibt weiter bestehen und ist noch immer in Berührung mit den qualitativen und gedanklichen Daseinsvorgängen; und es wird immer dableiben - individuell, in seinen Eigenschaften bestimmt durch den Strahltypus, als Teil des Seelenreiches und als ein hoher Eingeweihter aus eigenem Recht.

3. Zwei wichtige Fragen.

Ich habe auf den vorhergehenden Seiten versucht, einen Einblick in das wahre Wesen dessen zu geben, was wir Tod nennen. Der Tod ist die - bewusste oder unbewusste - Zurückziehung der inneren, lebendigen Wesenheit aus der äusseren Hülle und deren innerer, lebenerfüllter Entsprechung; und schliesslich ist er das Zurücklassen des feineren Körpers oder der feineren Körper, je nach der Evolutionsstufe des Menschen. Ich habe auch zu zeigen versucht, dass dieser wohlvertraute Prozess etwas ganz Normales ist.

Das Entsetzen, das den Tod auf dem Schlachtfeld oder durch einen Unfall begleitet, besteht in dem Schock, der jählings den [479] Ätherkörper durchzuckt; das erfordert zwangsläufig eine rasche Umstellung der Kräfte dieses Körpers sowie eine plötzliche und unerwartete Neuordnung seiner Bestandteile als Reaktion auf eine bestimmte Massnahme, die der Mensch in seinem kama-manasischen Körper notgedrungen vornehmen muss. Diese Massnahme bezweckt keineswegs, den inneren Menschen wieder in den Ätherkörper zurückzubringen, sondern erzwingt ein Zusammenfinden der verstreuten Aspekte dieses Körpers nach dem Gesetz der Anziehung, damit seine endgültige, vollständige Auflösung stattfinden kann.

Bevor ich nun unser Thema (Die Kunst der Ausmerzung) durchnehme, möchte ich noch zwei Fragen beantworten, die mir sehr wichtig erscheinen; sie werden häufig von ernsthaften und intelligenten Schülern gestellt:

Die erste Frage gibt eigentlich der Enttäuschung über die hier gegebenen Unterweisungen Ausdruck. Man könnte sie wie folgt fassen: Warum greift der tibetanische Lehrer nicht bestimmte oder grundlegende Krankheiten auf, warum behandelt er nicht deren Pathologie, warum gibt er keine Heilmittel dafür an oder schlägt keine Behandlungsweisen vor, warum zeigt er nicht die direkten Ursachen auf und erläutert im einzelnen die Genesungsvorgänge? Weil es in technischer Hinsicht wenig gibt, meine Brüder, das ich dem hinzufügen könnte, was die Medizin bereits über die Symptome und den Sitz einer Krankheit sowie über die allgemeinen Tendenzen des Krankheitsverlaufes ermittelt hat. Beobachtung, Experimente, Erprobung und Irrtum, Erfolg und Misserfolg haben dem modernen Menschen ein umfassendes und ganz genaues Wissen über die äusseren Aspekte und Wirkungen der Krankheit vermittelt. Die Zeit und ständig geschulte Beobachtung haben ebenfalls ganz spezifische Heilmittel, Linderungsverfahren oder Vorbeugungsmassnahmen (wie etwa die Impfung gegen die Pocken) aufgezeigt, und diese haben sich nach vielen Jahren als hilfreich erwiesen. Überdies steigern Forschung und Versuch sowie die ständig zunehmenden Behandlungsmöglichkeiten, welche die Wissenschaft bietet, die Fähigkeit des Menschen, zu helfen, manchmal zu heilen, häufig den Zustand zu bessern und die Schmerzreaktionen zu vermindern. Die medizinische Wissenschaft [480] und chirurgische Geschicklichkeit haben derart gewaltige Fortschritte gemacht, dass die Dinge, die man heute weiss und bis zu einem gewissen Grad begreift, in ihren wissenschaftlichen und therapeutischen Aspekten zu umfassend und verwickelt wurden; es traten daher die Spezialisten in Erscheinung - jene Fachleute, die sich auf ein spezielles Gebiet konzentrieren und sich also nur mit bestimmten Erkrankungsformen befassen. Darin erlangen sie grosse Geschicklichkeit, Erfahrung und Wissen und sie haben häufig Erfolge aufzuweisen. All dies ist gut, trotz allem, was Eigenbrötler, Anhänger einer Lieblings-Heilmethode oder gar jene sagen mögen, die gegen den akademischen Arzt voreingenommen sind und irgendeinen Kult oder eines der neueren Heilverfahren vorziehen.

Der Grund, warum es diese neueren Wege und Verfahren gibt, liegt in folgendem: Die Medizin hat derartige Fortschritte gemacht, dass sie jetzt die Grenzen des rein physischen Betätigungsfeldes erreicht hat und nun daran geht, in das Reich des Unberührbaren vorzustossen und damit der Welt der Ursachen näherzukommen. Eben aus diesem Grund habe ich meine Zeit nicht damit verschwendet, Einzelheiten von Krankheiten darzustellen, spezielle Krankheiten, deren Symptome oder Behandlung aufzuzählen oder zu erörtern, weil all das in den verfügbaren

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.