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Esoterisches Heilen (Sieben Strahlen IV), Seite 461 ff. (engl.)
Gesamtheit der ätherischen Substanz aufgelöst zu werden, sind die beiden, die in der Region der Lungen liegen und eng mit diesen verbunden sind. Auf diese beiden Zentren wirkt die Seele ein, wenn sie aus irgendeinem Grunde wieder in den grob-physischen Körper zurückgerufen wird. Wenn diese Zentren zu einer zurückkehrenden oder neuen, einwärts gerichteten Tätigkeit gebracht werden, kehrt der Lebensatem in die verlassene physische Form zurück. Die unbewusste Erkenntnis dieser Tatsache bildet den Anlass für das Verfahren, das normalerweise in allen Fällen von Ertrinken oder Erstickung angewandt wird. Wenn ein Mensch einer Krankheit unterliegt und folglich der physische Körper geschwächt ist, sind solche Wiederherstellungsübungen nicht möglich und sollten nicht angewandt werden. Bei plötzlichem Tod durch Unfall, Selbstmord, Mord, infolge unerwarteter Herzanfälle oder durch die Kriegsereignisse ist der Schock derart, dass die sonst gemächlich verlaufende Seelenzurückziehung vollständig aufgehoben wird; die Räumung des physischen [462] Körpers und die vollständige Auflösung des Ätherkörpers erfolgen praktisch gleichzeitig. In normalen Fällen, wenn der Tod durch Krankheit eintritt, geht das Entweichen langsam vor sich, und es besteht die Möglichkeit, für eine kürzere oder längere Zeitspanne zurückzukehren, falls die Krankheit nicht so bösartig ist, dass sie einen zu grossen Verfall des betreffenden physischen Organismus verursacht hat. Das kommt öfters vor, besonders, wenn der Lebenswille stark oder die Lebensaufgabe nicht ganz erfüllt und nicht richtig abgeschlossen ist.

Noch auf einen anderen Punkt möchte ich eingehen; er betrifft den ewigen Streit, der zwischen der Dualität des grob-physischen Körpers und des Ätherkörpers ausgetragen wird. Das physische Element (diesen Namen gibt man dem integralen Leben des physischen Körpers) und die Seele, welche versucht, die Gesamtheit der miteinander verbundenen Energien des Ätherkörpers zurückzuziehen und aufzulösen, stehen in heftigem Kampf miteinander, und dieser Prozess ist oft hitzig und langwierig. Eben dieser Kampf wird in der langen oder kurzen Zeit der Bewusstlosigkeit ausgetragen, die so viele Todesszenen kennzeichnet. Es gibt esoterisch gesehen zwei Arten des Komas: Einmal das «Koma des Kampfes», das dem wirklichen Tode vorausgeht; und ausserdem das «Koma der Wiederherstellung», das eintritt, wenn die Seele zwar den Bewusstseinsfaden oder -aspekt, nicht aber den Lebensfaden zurückgezogen hat, in dem Bemühen, dem physischen Element Zeit zu geben, damit es seine Herrschaft über den Organismus wiedergewinnen und somit die Gesundheit wiederherstellen kann. Bis jetzt erkennt die moderne Wissenschaft noch nicht den Unterschied zwischen diesen beiden Aspekten des Koma. Wenn einmal später die ätherische oder hellsichtige Schau weiter verbreitet ist, wird man die Beschaffenheit des gerade herrschenden Komas erkennen, und es werden dann nicht länger Hoffnung oder Verzweiflung herrschen. Die Freunde und Verwandten des Bewusstlosen werden genau wissen, ob sie einer grossen, endgültigen Zurückziehung aus der gegenwärtigen Inkarnation zuschauen oder ob sie einfach einen Wiederherstellungsprozess beobachten. Im letzteren Fall behält die Seele immer noch - durch die Zentren - die Gewalt über den physischen [463] Körper, aber sie hält vorübergehend alle Anregungsprozesse auf. Ausgenommen davon sind das Herzzentrum, die Milz und zwei kleinere Zentren, die mit dem Atemapparat verknüpft sind. Diese werden in normaler Weise weiter aktiviert, wenn auch in geringerem Mass; dadurch bleibt die Kontrolle über den physischen Körper erhalten. Wenn die Seele auf den echten Tod ausgeht, übernimmt sie zuerst einmal die Herrschaft über die Milz, sodann über die zwei kleineren Zentren und schliesslich über das Herzzentrum; damit stirbt der Mensch.

Das oben Gesagte wird euch einen kleinen Begriff von den vielen Einzelheiten des Sterbens geben, die noch von der orthodoxen Medizin entdeckt werden müssen und die erst dann offenbart werden, wenn die Menschheit eine gesteigerte Feinfühligkeit erreicht hat.

Ich möchte euch bitten, daran zu denken, dass wir uns bei allen gegenwärtigen Betrachtungen mit den Reaktionen und Tätigkeiten der Seele beschäftigen, die mit Bedacht ihren inkarnierten Aspekt zurückruft, weil ein Lebenszyklus beendet ist. Die Frist, welche diesem Lebenslauf gesetzt ist, mag lang oder kurz sein, je nach den Absichten, die damit verbunden sind; sie mag nur ein paar kurze Jahre umfassen oder auch ein Jahrhundert. Vor dem siebten Lebensjahr ist die Lebenskraft des physischen Elements weitgehend der bestimmende Faktor. Die Seele ist im Ätherkörper zentralisiert, beansprucht aber die Zentren nicht voll; sie übernimmt lediglich eine sanft pulsierende Kontrolle und eine sanft antreibende Aktivität - die ausreicht, um das Bewusstsein zu erhalten, die mannigfachen physischen Vorgänge zu aktivieren und die Ausbildung des Charakters und der Anlagen einzuleiten. Diese treten bis zum einundzwanzigsten Jahr immer deutlicher hervor und festigen sich zu dem, was wir die Persönlichkeit nennen. Bei Jüngern ist die Herrschaft der Seele über die ätherischen Zentren gleich von Anfang des physischen Daseins an viel stärker. Wenn das vierzehnte Jahr erreicht ist, kann die Beschaffenheit und Wesensart der inkarnierten Seele sowie ihr ungefähres Alter oder ihre Erfahrung bestimmt werden; die [464] physischen, astralen und mentalen Elemente stehen unter Kontrolle, und die Seele, der innewohnende geistige Mensch, bestimmt schon die Lebenstendenzen und die Entscheidungen, die im Leben getroffen werden.

Wenn beim gewöhnlichen Menschen der Tod beabsichtigt ist, ist der Kampf zwischen dem physischen Element und der Seele ganz ausgeprägt; dieses Sterben wird «lemurisches Scheiden» genannt; beim Durchschnittsmenschen - bei dem der Brennpunkt des Lebens in der Begierdennatur liegt - wird der Kampf zwischen dem Astralelement und der Seele ausgetragen, und dieses Sterben nennt man «den Tod eines Atlantiers»; bei Jüngern ist dieser Kampf fast ganz mentaler Art; dabei geht es dann oft einerseits um den Willen zu dienen und den Entschluss, einen bestimmten Aspekt des Planes zu erfüllen, andererseits um den Willen, in voller Kraft zum Ashram-Zentrum zurückzukehren. Bei Eingeweihten gibt es keinen Kampf, sondern lediglich ein bewusstes, wohlüberlegtes sich Zurückziehen. Recht sonderbar: wenn es hier einen Streit zu geben scheint, so findet er zwischen den beiden Elementarkräften statt, die dann in der Persönlichkeit zurückbleiben: dem physischen Element und dem Mentalleben. In der Ausrüstung eines Eingeweihten hohen Grades findet man kein astrales Element. Das Verlangen ist vollständig überwunden, soweit es des Menschen eigene Natur betrifft.

Faktoren, denen sich die sich zurückziehende Seele gegenübersieht.

Beim physischen Tod und beim Rückerstattungsprozess muss sich die Seele also mit den folgenden Faktoren befassen:

1. Mit dem physischen Element, dem integrierten und geordneten Leben des physischen Körpers, das unablässig bestrebt ist, unter dem Einfluss der Anziehungskräfte all seiner Bestandteile und deren gegenseitigem Einwirken zusammenzuhalten. Diese Kraft wirkt durch eine Anzahl kleinerer Zentren.

2. Mit dem Ätherkörper, dessen Leben durch die sieben [465] Hauptzentren zum Ausdruck kommt, die auf astrale, mentale und seelische Antriebsenergien reagieren. Er wirkt auch durch bestimmte kleinere Zentren, die nicht dazu bestimmt sind, auf jenen Aspekt der menschlichen Ausrüstung zu reagieren, der nach H. P. B.s Aussage kein Prinzip ist - den grobphysischen Mechanismus.

Es gibt also zwei Gruppen von kleineren Zentren: jene, die auf das Leben der dichten Materie, auf den Mutteraspekt, ansprechen; sie sind unverkennbar auf dem involutionären Bogen und stammen aus dem vorigen Sonnensystem, in welchem der Mensch mittels dieser geringeren Zentren gelenkt wurde; es waren damals nur ganz wenige der grösseren Zentren bei den Eingeweihten und vorgeschrittenen Jüngern jener Zeit schwach angedeutet. Zweitens gibt es jene kleineren Zentren, die für Energien empfänglich sind, die über die Hauptzentren einströmen; diese kommen dann unter die Herrschaft des Astralkörpers und der Mentalausrüstung. Ihr könnt daraus ersehen, warum ich schon früher in dieser Abhandlung auf die kleineren Zentren hinwies. Dessen ungeachtet könnte es für euch von Interesse sein, wenn ich noch einmal die Stellen angebe, an denen sich die einundzwanzig kleineren Zentren befinden.

1. Zwei liegen vor den Ohren, nahe der Stelle, wo die Kinnbacken zusammentreffen.

2. Je eines liegt gerade über jeder Brust.

3. Eines liegt an der Stelle, wo sich die Schlüsselbeine treffen, nahe der Schilddrüse. Diese bildet mit den beiden Brustzentren ein Kräftedreieck.

4. Je eines liegt in jeder Handfläche.

5. Je eines liegt in beiden Fusssohlen.

6. Zwei liegen gerade hinter den Augen.

7. Zwei sind mit den Keimdrüsen verbunden.

8. Eines liegt in der Nähe der Leber.

9. Eines steht mit dem Magen in Zusammenhang; es ist daher [466] mit dem Solarplexus verbunden, aber nicht identisch mit ihm.

10. Zwei sind mit der Milz verbunden; sie bilden eigentlich ein einziges Zentrum, da die beiden übereinander gelagert sind.

11. Je eines liegt in den Kniekehlen.

12. Es gibt ein mächtiges Zentrum, das in engem Zusammenhang mit dem Vagusnerv steht. Es ist sehr stark und wird von manchen Schulen als ein Hauptzentrum angesehen; es liegt nicht an der Wirbelsäule, sondern nicht weit entfernt von der Thymusdrüse.

13. Eines liegt in der Nähe des Solarplexus und verbindet diesen mit dem Zentrum an der Basis der Wirbelsäule; dadurch wird ein Dreieck gebildet zwischen dem Sakralzentrum, dem Solarplexus und dem Zentrum an der Basis der Wirbelsäule.

Die beiden in dieser Aufstellung genannten Dreiecke haben eine sehr reale Bedeutung. Eines liegt über und eines unter dem Zwerchfell.

Man kann also den Tod abermals als einen zweifachen Vorgang ansehen, der vor allem mit dem Ätherkörper zu tun hat. Zuerst einmal wird die ätherische Substanz gesammelt und zurückgezogen, so dass sie nicht länger den grob-physischen Organismus durchdringt, und danach wird sie in jenem vorstehenden Teil des Ätherkörpers verdichtet (dieses Wort ist mit Bedacht gewählt), der den dichten Körper immer wie eine Hülle umgeben, aber nicht durchdrungen hat. Dieser Teil ist manchmal irrtümlicherweise die Gesundheitsaura genannt worden; er kann während des Sterbens leichter und erfolgreicher photographiert werden als zu irgendeiner anderen Zeit, da sich hier die zurückgezogenen Kräfte mehrere Zentimeter ausserhalb des berührbaren Körpers ansammeln. Gerade in diesem Zeitpunkt der sich zurückziehenden Seele wird das «Wort des Todes» gesprochen und [467] nur vorher ist noch eine Rückkehr zum physischen Leben möglich, so dass die zurückgezogenen ätherischen Kräfte wieder den Körper durchdringen können. Die Verbindung mit allen zurückgezogenen Kräften wird bis zu diesem Zeitpunkt über den Kopf, das Herz oder den Solarplexus, wie auch über die beiden kleineren Brustzentren aufrechterhalten.

Die ganze Zeit hindurch konzentriert sich das Bewusstsein des Sterbenden entweder im emotionellen (astralen) Körper oder in der Mentalhülle; das hängt von der Evolutionsstufe ab. Der Sterbende ist nicht bewusstlos, wie der Zuschauer vielleicht annehmen mag, sondern ist sich dessen voll bewusst, was vorgeht. Wenn er stark auf das physische Leben konzentriert und wenn dieses das beherrschende Verlangen ist, das er am intensivsten empfindet, kann sich dadurch der Kampf verstärken. Das physische Element kämpft dann heftig um sein Dasein, die Begierdennatur kämpft, um das Sterben zu verzögern, und die Seele strebt nach Zurückziehung und Rückerstattung. Das kann einen Todeskampf mit sich bringen - wie es auch häufig geschieht - , der den Zuschauern ganz deutlich sichtbar ist. In dem Mass, wie die Menschheit weiterschreitet und sich entwickelt, wird dieser dreifache Kampf viel seltener werden; das Verlangen nach dem Dasein auf der physischen Ebene wird nicht mehr so anziehend erscheinen, und die Wirksamkeit des Astralkörpers wird schwinden.

Ich wünschte, ihr könntet euch ein (symbolisches) Bild machen sowohl von einem Menschen, der voll in der Inkarnation steht und in dieser Phase seiner Erfahrung verwurzelt ist, als auch von einem Menschen, der sich aus dieser Erfahrung zurückzieht. Das Bild zeigt im kleinen Massstab eine Wiederholung der grossen planetarischen Vorgänge von Involution und Evolution; es betrifft jene Tätigkeiten, die ein konzentriertes Hinstreben in der einen der beiden

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.