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Esoterisches Heilen (Sieben Strahlen IV), Seite 425 ff. (engl.)
in diesem Weltenzyklus) das Verlangen hatte, durch eine Form zum Ausdruck zu kommen und es für notwendig erachtete, Erfahrung durch die Materie zu suchen, um diese schliesslich frei beherrschen zu können. Die Anzahl der Seelen derer, die sich von der Wesensäusserung in den drei Welten abwenden, ist im Vergleich zu der Gesamtzahl der Seelen, die nach Erfahrung in den drei Welten verlangen, verhältnismässig so gering, dass man behaupten könnte, der Tod habe bis zu dem Zeitalter, das wir das christliche nennen, siegreich regiert. Heute stehen wir jedoch vor einer vollständigen Wandlung dieses Zustandes aufgrund der Tatsache, dass die Menschheit - in einem viel grösseren Massstab als je zuvor - eine notwendige Neuorientierung erlangt; die höheren Werte und das Leben der Seele, in das man eintreten kann, wenn das Denken in seinen höheren und niederen Aspekten beharrlich bleibt, beginnen die Herrschaft anzutreten. Dies wird zwangsläufig eine neue Einstellung gegenüber dem Tod mit sich bringen; er wird als ein natürlicher, wünschenswerter Vorgang betrachtet werden, durch den man zyklisch hindurchgeht. Die Menschen werden schliesslich die Bedeutung der Worte Christi verstehen, als er sagte: «Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist und Gott, was Gottes ist.» Damit wies er auf den grossen Akt der Rückerstattung hin, den wir Tod nennen. Denkt über diese Geschichte nach und erkennt die Symbolik der Seele, die - wie der Fisch im Wasser - in der Universalseele enthalten ist und eine Metallmünze, das Symbol der Materie, festhält.

In einer der alten Schriften steht folgendes symbolische Wort:

Es sprach der Vater zum Sohn: Geh aus und nimm an dich, was nicht dein ist und das, was nicht dein eigen, sondern Mein [426] ist. Betrachte es als dein Eigentum und suche nach dem Grund für sein Erscheinen. Lass es erscheinen, als sei es du selbst. Entdecke so die Welt des Blendwerkes, die Welt der tiefen Illusion, die Welt der Falschheit. Dann lerne daraus, dass du das genommen hast, was nicht das Ziel des Strebens deiner Seele ist.

Und wenn dieser Augenblick in einem jeden Zyklus kommt, und die Täuschung und der Diebstahl zutage tritt, dann wirst du eine Stimme hören. Gehorche dieser Stimme. Es ist die Stimme dessen in dir, was Meine Stimme hört, eine Stimme, nicht gehört von denen, die gerne stehlen. Immer wieder wird der Befehl ausgehen: «Erstatte die gestohlenen Güter zurück. Lerne, dass sie nicht für dich bestimmt sind.» Und in grösseren Abständen wird diese Stimme wiederkommen: «Erstatte die geborgten Güter; zahle deine Schulden ab.»

Und dann, wenn du alle diese Dinge gelernt hast, wird die Stimme wiederum sprechen: «Gib freudig das zurück, was Mein war, was dein war und was nun wieder unser ist. Du bedarfst nicht länger der Form. Sei frei.»

Die Symbolik der obigen Worte ist klar.

Zwei Hauptgedanken werden helfen, das Todesproblem zu klären, mit dem wir uns nun befassen: Erstens der grosse Dualismus, der stets in der Erscheinungswelt vorhanden ist. Eine jede Dualität hat ihre eigene Ausdrucksform, unterliegt ihren eigenen Gesetzen und sucht sich ihre eigenen Ziele. In Zeit und Raum jedoch verschmelzen die Gegensätze ihre Interessen zum Nutzen beider, und gemeinsam erschaffen sie die Erscheinung einer Einheit. Geist-Materie, Leben-Erscheinung, Energie-Kraft - sie alle haben ihren eigenen emanierenden Aspekt; sie alle haben Beziehung zueinander, haben ein gegenseitiges, zeitweiliges Ziel und erschaffen so im Einklang miteinander das ewige Fliessen, das zyklische Ebben und Fluten des Lebens in Manifestation. Aus [427] dieser Beziehung zwischen Vater-Geist und Mutter-Materie tritt der Sohn ins Dasein, und seine Lebensvorgänge finden im Kindheitsstadium innerhalb der mütterlichen Aura statt; mit ihr identifiziert, strebt er doch immer danach, ihrer Herrschaft zu entkommen. Wenn die Reife erreicht ist, verstärkt sich das Problem, und der «Zug» des Vaters beginnt allmählich den Besitzanspruch der Mutter zu verdrängen; schliesslich ist die Macht der Materie (oder der Mutter) über ihren Sohn (die Seele) gebrochen. Der Sohn, das Christuskind, frei von der Bevormundung und den klammernden Händen der Mutter, lernt den Vater kennen. Ich spreche in Symbolen zu euch.

Zweitens: Alle Vorgänge der Inkarnation, des Lebens in der Form und der Rückerstattung der Materie an die Materie (durch die Wirksamkeit des Todesprinzips) und der Seele an die Seele erfolgen nach dem grossen, allgültigen Gesetz der Anziehung. Könnt ihr euch vorstellen, dass einmal die Zeit kommen wird, da der Mensch den klar erkannten und von ihm willkommen geheissenen Todesvorgang mit dem einfachen Satz beschreiben wird: «Es ist die Zeit gekommen, da die Anziehungskraft meiner Seele verlangt, dass ich meinen Körper verlasse und ihn dem Ort zurückgebe, von dem er kam»? Stellt euch die Wandlung im Menschenbewusstsein vor, wenn der Tod einmal als ein Akt einfachen, bewussten Verlassens der Form angesehen wird - der Form, die zeitweilig um zweier bestimmter Ziele willen angenommen wurde:

a. Um die Herrschaft in den drei Welten zu erlangen.

b. Um der je nach der Evolutionsstufe «gestohlenen, geborgten oder zu Recht angeeigneten» Substanz der Formen die Gelegenheit zu geben, einen höheren Vollkommenheitsgrad dadurch zu erreichen, dass die dynamische Kraft des Lebens über die Seele - auf die Form einstürmt.

Dies sind bedeutsame Gedanken. Sie sind schon früher zum Ausdruck gebracht worden, wurden aber als symbolisch, als Trost oder Wunschdenken abgetan. Ich lege sie euch als in der Praxis unvermeidliche Tatsachen vor, als eine Methode und [428] einen Vorgang, der uns ebenso vertraut ist wie jene rhythmischen und zyklischen Tätigkeiten, die das Leben des Durchschnittsmenschen bestimmen - aufstehen und zu Bett gehen, essen und trinken und alle die periodisch wiederkehrenden Angelegenheiten, denen er nachzugehen pflegt.

Ich habe mich mit dem Todesproblem schon in dem Buch «Eine Abhandlung über Weisse Magie» beschäftigt, wo ich mich besonders auf die physischen Vorgänge des Sterbens konzentrierte und zwar vom Gesichtspunkt des Zuschauers oder Beobachters aus. Ich versuchte dort anzudeuten, wie die Haltung des Zuschauers sein sollte. Hier möchte ich ein etwas anderes Bild zeigen und angeben, was die scheidende Seele erfährt. Wenn dabei Dinge wiederholt werden, die ihr schon wisst, so handelt es sich immerhin um bestimmte grundsätzliche Wiederholungen und Aussagen. Ich will sie hier ganz kurz aufzählen. Betrachtet sie bitte als grundlegend und als Tatsachen:

1. Die Zeit für das Scheiden einer inkarnierten Seele ist gekommen. Die Seele hat in der vergangenen Zeit:

a. sich einen physischen Körper von einer bestimmten Art und Beschaffenheit angeeignet, der den Erfordernissen und dem Alter der Seele entspricht.

b. Sie hat diesen physischen Körper mit Hilfe des Ätherkörpers mit Energie erfüllt und ihn somit zur Lebenstätigkeit angespornt für die Dauer einer Frist, die sie sich für ihr physisches Unternehmen gesetzt hat.

2. Es treten zwei Haupt-Energieströme in den physischen Körper ein, bringen dessen Aktivität, Qualität und Ausdrucksweise hervor und prägen das äussere Erscheinungsbild.

a. Der Strom des dynamischen Lebens. Er ist im Herzen verankert. Dieser Strom dynamischer Energie betritt den Körper über den Kopf und geht hinunter zum Herzen, wo er während der Lebenszeit konzentriert ist. Ein kleinerer Strom der Universalenergie oder des Prana, der sich von der individualisierten Lebenskraft unterscheidet, betritt den physischen Körper über die Milz.

Er geht dann zum Herzen hinauf, um sich mit dem [429] grösseren und wichtigeren Lebensstrom zu vereinigen. Der Lebensstrom durchkraftet den zur Einheit verbundenen physischen Körper und hält ihn zusammen. Der Strom der Pranaenergie belebt die einzelnen Atome und Zellen, aus denen der Körper aufgebaut ist.

b. Der Strom des individuellen Bewusstseins. Er ist im Kopf verankert, ist ein Aspekt der Seele und offenbart die Bewusstseinsart, die ihrerseits wieder die erreichte Evolutionsstufe anzeigt. Dieser Energiestrom wirkt ebenfalls in Verbindung mit einem Strom von Persönlichkeitskraft; diese Kraft ist durch Verlangen (emotionale und astrale Empfindung) gekennzeichnet und betritt den Körper über das Solarplexuszentrum. Dieses verbindet den Menschen mit der gesamten Astralebene und dadurch mit der Welt der Verblendung. Bei unentwickelten Menschen und beim durchschnittlichen Menschentypus ist der Solarplexus der Brennpunkt des Bewusstseins, und die Energie wird vom Brennpunkt des Bewusstseins im Kopf ohne irgendeine Erkenntnis registriert. Eben deshalb verlässt die Seele (zur Zeit des Todes) den Körper über den Solarplexus und nicht über den Kopf. Beim entwickelten Menschen, beim mental veranlagten Einzelmenschen, beim Aspiranten, Jünger oder Eingeweihten zieht sich der Bewusstseinsfaden über den Kopf aus dem Körper zurück.

3. Die Gruppenseele aller Formen im Tierreich zieht das Lebensprinzip - nach dem Gesetz der Anziehung - aus jeglicher physischen Form über das Sonnengeflecht, das Gehirn des Durchschnittstieres, zurück. Hochentwickelte und zu Haustieren gewordene Tiere beginnen das Gehirn in grösserem oder geringerem Mass zu benutzen; aber das Lebensprinzip und der Empfindungsaspekt (oder das Tierbewusstsein) werden noch immer über den Solarplexus zurückgezogen.

So findet man [430] also auf allen Stufen des Evolutionsprozesses bestimmte interessante Energiedreiecke.

a. Bei Tieren und bei jenen Menschen, die nur wenig mehr als Tiere sind, bei Schwachsinnigen und bestimmten Menschen, die scheinbar ohne irgendeinen Zentralpunkt individuellen Bewusstseins geboren sind, ist die folgende Dreiheit wichtig:

Die Gruppenseele

Der Solarplexus (das Sonnengeflecht)

Die Milz (das Pranazentrum)

b. Bei Menschen niedrigen Grades, die jedoch schon individualisiert sind und bei emotionellen Durchschnittstypen muss die folgende Dreiheit beachtet werden:

Die Seele

Das Kopfzentrum

Der Solarplexus

c. Bei hoch entwickelten und jenen Menschen, die sich auf dem Pfad der Jüngerschaft befinden, ist folgendes Dreieck beim Tod aktiv:

Die Seele

Das Kopfzentrum

Das Ajnazentrum.

Bei all diesen Dreiheiten besteht eine zweifache Beziehung zum Lebensprinzip:

a. Durch das Herz, wo das Leben der Seele in der Form konzentriert ist.

b. Durch die Milz, die ständig und rhythmisch von der universalen Lebensessenz (dem Prana) durchströmt wird.

Die ganze Angelegenheit ist natürlich ziemlich schwer verständlich und für jene, die auf dem rein menschlichen Niveau bleiben, bis jetzt noch nicht beweisbar. Wenn ihr jedoch die obigen drei Punkte derzeit als Hypothesen annehmt, wird euch [431] das helfen, eure Gedanken über dieses ganze Thema der Rückerstattung zu klären.

4. Der nächste Punkt bedarf keines Beweises, denn er ist allgemein anerkannt: Das Wünschen oder Verlangen ist für den Todesvorgang genauso bestimmend wie für die Vorgänge der Lebenserfahrung. Wir sagen ständig: Wenn der Wille zum Leben fehlt, dann ist der Tod die unausbleibliche Folge. Dieser Wille zum Leben, sei es nun die Zähigkeit des physischen Körpers, der wie ein Elementarwesen lebt oder die zielbewusste Absicht der Seele, ist ein Aspekt des Wünschens oder besser: er ist eine Auswirkung des geistigen Willens auf der physischen Ebene. Es besteht daher eine ineinandergreifende Beziehung zwischen

a. der Seele auf ihrer eigenen Ebene,

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.