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Esoterisches Heilen (Sieben Strahlen IV), Seite 393 ff. (engl.)
wurde und die auch in den irrtümlichen Lehren auftritt, die man im Alten Testament über Jehova, den Stammesgott der Juden, findet. Jehova ist nicht Gott, der planetarische Logos, das Ewige Herz der Liebe, den Christus offenbarte. In dem Mass, wie diese irrtümlichen Gedanken aussterben, wird auch die Höllenvorstellung in der Erinnerung der Menschen verblassen; an deren Stelle wird ein einsichtiges Verstehen des Gesetzes treten, das einen jeden Menschen dazu bringt, an seiner eigenen Erlösung auf der physischen Ebene zu arbeiten, - das ihn dazu führt, das Unrecht zu berichtigen, welches er vielleicht in seinen Erdenleben verübt hat und das ihn schliesslich so weit bringt, dass «seine Schiefertafel völlig sauber wird».

Ich versuche hier nicht, euch in eine theologische Diskussion zu verwickeln. Ich möchte lediglich darauf hinweisen, dass anstelle der gegenwärtigen Furcht vor dem Tod ein einsichtiges Verstehen der [394] Wirklichkeit und die Vorstellung des Fortlebens treten muss, wodurch alle Unruhe beseitigt wird; und ich möchte besonders den Grundgedanken betonen, dass ein Lebenskern und eine bewusste Wesenheit ihre Erfahrungen in vielen verschiedenen Körpern sammelt.

Um nun meine allgemeine Darstellung zusammenzufassen, könnte gesagt werden: Grauen und Angst vor dem Tod gründen sich auf die Liebe zur Form - zu unserer eigenen Form, zu den Formen derer, die wir lieben und zur Form der uns vertrauten Umgebung und Umwelt. Doch diese Art von Liebe läuft all unseren Lehren über die geistigen Realitäten zuwider. Die Hoffnung auf die Zukunft, die Hoffnung auf unser Loskommen von dieser schlecht begründeten Furcht liegt darin, dass wir bestrebt sind, die absolute Tatsache der ewigen Seele anzuerkennen, und dass diese Seele geistgemäss, aufbauend und göttlich in den materiellen Hüllen leben soll und muss. In diese Idee tritt wiederum der Gedanke der Rückerstattung ein. Falsche Vorstellungen werden daher vergessen; die Idee der Ausmerzung stellt sich ebenfalls ein, so, dass eine richtige Einstellung erlangt wird. Die Integration verlangt Erwägung und Beachtung, so dass der Mensch im Leben der Seele aufgeht, anstatt im Leben des Körpers. Sorgen, Einsamkeit, Not und Bedrängnis, Verfall und Verlust - alles das sind Ideen, die verschwinden müssen, wenn die allgemeine Reaktion gegenüber dem Tod ebenfalls schwindet. In dem Mass, wie die Menschen lernen, bewusst als Seelen zu leben und den Schwerpunkt ihres Bewusstseins in die seelischen Bereiche zu verlegen und wenn sie anfangen, die Form oder die Formen lediglich als Mittel der Wesensäusserung anzusehen dann werden die alten, düsteren Gedanken über den Tod allmählich vergehen; an deren Stelle wird eine neue, freudigere Einstellung zu dieser grossen Erfahrung treten.

Ihr werdet bemerken, dass die verschiedenen Ausdrücke, die ich bei der Erörterung der Grunderfordernisse gewählt habe, um ihrer speziellen Bedeutung willen gewählt wurden:

1. Das Werk der Rückerstattung bezeichnet das Zurückgeben der Form an das Grundreservoir der Substanz oder die Rückkehr der Seele, der göttlich-geistigen Energie, zu ihrem Ursprung entweder in die Bereiche der Seele oder in die der Monade, je [395] nach ihrer Entwicklungsstufe. Diese Rückerstattung ist in der Hauptsache das Werk der Menschenseele innerhalb des physischen Körpers und daran ist sowohl das Herz- wie das Kopfzentrum beteiligt.

2. Die Kunst der Ausmerzung. Dieser Ausdruck bezieht sich auf zwei Aktivitäten des inneren Geistesmenschen: Auf die Beseitigung aller Vorherrschaft des dreifachen niederen Menschen und auf das Bestreben, in den konkreten Bereichen der Mentalebene wieder ein Brennpunkt strahlenden Lichtes zu werden. Das betrifft vor allem die menschliche Seele.

3. Die Integrationsvorgänge. Diese haben mit der Arbeit des befreiten geistigen Menschen zu tun, wenn er sich in den höheren Bereichen der Mentalebene mit der Seele (der Überseele) vereinigt. Der Teil kehrt zum Ganzen zurück und der Mensch begreift die wahre Bedeutung der Worte Krishnas: «Nachdem ich dieses ganze Universum mit einem Teil meiner selbst durchdrungen habe, bleibe Ich bestehen». Auch er, das bewusst Erfahrung suchende Bruchstück, welches das kleine Universum der Form in den drei Welten durchdrungen hat, verbleibt. Er erkennt sich als einen Teil des Ganzen.

Aus diesen drei Vorgängen besteht der TOD.

Es wird euch klar sein, dass, wenn die Menschheit diesen Ausblick auf den Tod oder auf die Kunst des Sterbens erlangt, ihre gesamte Einstellung eine wohltätige Wandlung erfahren wird. Im Lauf der Zeit wird gleichzeitig damit im telepathischen Bereich eine Verbindung zwischen den Menschen hergestellt werden; die Menschen werden immer mehr an Intelligenz zunehmen, und ihr Bewusstsein wird sich immer stärker im Denkbereich konzentrieren. Diese telepathische Verbindung wird eine ganz allgemeine Erscheinung sein; dafür bürgt der moderne Spiritismus, obwohl diese Verzerrung (eine sehr bedenkliche Verzerrung) weitgehend auf dem Wunschdenken der Menschheit beruht, wobei nur sehr wenig echte Telepathie mitspielt. Die telepathische Verbindung, die heute [396] zwischen einem Medium (sei es nun in Trance oder nicht) und dem hinterbliebenen Verwandten oder Freunde tatsächlich zustandekommt, besteht aber nicht zwischen dem, der die Befreiung durch den Tod erlebt hat und dem noch in der Form Lebenden. Daran sollte man denken. In der Zwischenzeit, so lange das Denken noch keine normalen telepathischen Fähigkeiten hat, mag es (wenn auch sehr selten) eine mediale Vermittlung geben, die auf Hellsehen und Hellhören, aber nicht auf Trance beruht. Das erfordert immer noch einen Kontakt über eine dritte Stelle und so ist diese mediale Übermittlung gänzlich astral; sie ist daher voller Trugbilder und Irrtümer. Das wird aber immerhin einen Schritt vorwärts bedeuten gegenüber den gegenwärtigen mediumistischen Séancen, die den Toten einfach ignorieren und dem Fragenden nur das übermitteln, was das Medium in seiner Aura liest - seine Erinnerung an die persönliche Erscheinung, bedeutsame Erinnerungen, die im Bewusstsein des Fragenden aufgespeichert sind und Wunschgedanken zu der erbetenen Mitteilung, weil der Fragende glaubt, dass ein Mensch, weil er tot ist - weiser sein müsse als zuvor. Wenn es dem Medium zu Zeiten gelingt, eine echte Verbindung herzustellen, so nur deshalb, weil der Fragende und der Tote mentale Typen sind und daher eine echte telepathische Verbindung zwischen ihnen besteht, die das Medium auffängt.

Die Menschheit macht Fortschritte, entwickelt sich und ihr Gedankenleben wird immer stärker. Die Verbindung zwischen Toten und Lebenden muss und kann nur auf mentalen Ebenen zustandekommen und zwar bevor die Integrationen stattfinden; die wirkliche Trennung der Verbindung erfolgt erst dann, wenn die Menschenseele vor der neuen Inkarnation wieder in die Überseele absorbiert wird. Das tatsächliche Bestehen der Verbindung bis zu diesem Zeitpunkt wird jedoch die Todesfurcht vollständig ausmerzen. Bei Jüngern, die in eines Meisters Ashram arbeiten, wird sogar dieser Integrationsprozess keine Schranke bilden. Auf den nächsten Seiten will ich einige Lehren darüber geben, was man die «Kunst des Sterbens» nennen könnte und damit will ich das ergänzen, was ich in «Eine Abhandlung über Weisse Magie» gesagt habe.

Derzeitige Einstellungen gegenüber dem Tod.

Ich habe [397] es unternommen, mit euch die Todesvorgänge zu erörtern und etwas ausführlicher das Phänomen des Todes zu besprechen - die vertrauteste Erfahrung im Leben der sich immer wieder inkarnierenden Wesenheit oder Seele (wenn sich das physische Gehirn nur daran erinnern und sich dessen bewusst werden könnte!). Ich möchte hier einige Erläuterungen betreffend die Einstellung des Menschen gegenüber der Erfahrung der «Rückerstattung» geben. Das ist ein eigentümlich okkultes Wort, das vom Eingeweihten viel verwendet wird, wenn er vom Tod spricht. Die Haltung oder Reaktion, die sich am meisten mit dem Tod verknüpft, ist die der Furcht. Diese Furcht beruht auf der - gegenwärtigen - Unsicherheit, ob es tatsächlich die Unsterblichkeit gibt. Obgleich die Tatsache irgendeiner Art des Weiterlebens von psychischen Forschungsgruppen bewiesen wurde, bleibt die Unsterblichkeit oder die Weiterexistenz dessen, was wir für gewöhnlich meinen, wenn wir vom «Ich» sprechen, bis jetzt immer noch im Bereich des Wunschdenkens oder des Glaubens. Dieser Glaube kann sich gründen auf christliche Glaubenssätze, auf religiöse Behauptungen - die auf verstandesmässigen Überlegungen beruhen - und auf der mehr wissenschaftlichen Stellungnahme, die so argumentiert: Nach ökonomischer, zwangsläufiger Logik kann das, was sich seit so langer Zeit entwickelt hat und das höchste Ergebnis der Evolution darstellt, nicht verloren gehen. Es ist interessant zu bemerken, dass es auf unserem Planeten keinen Beweis für irgendein höheres Evolutionsprodukt als das Menschenreich gibt; sogar für den materialistischen Denker liegt die Einzigartigkeit des Menschen in den mannigfachen Bewusstseinsstufen und darin, dass er für die Forschung eine weite Skala von Bewusstseinsstufen darstellt - angefangen von der des ungebildeten Wilden, über alle Zwischenstufen gedanklicher Leistungsfähigkeit bis hinauf zu den am weitesten vorgeschrittenen Denkern und Genies, die schöpferischer Künste, wissenschaftlicher Entdeckungen und geistiger Wahrnehmung fähig sind.

Um es ganz einfach zu sagen: die Frage, die durch das Todesthema aufgeworfen wird, ist die: Wo ist das «Ich», der Inhaber des Körpers, wenn dieser Körper verlassen wird und zerfällt? Gibt es eigentlich einen solchen Bewohner?

Die menschliche [398] Geschichte berichtet vom endlosen Suchen nach Sicherheit über dieses Thema; diese Suche gipfelt heute in den zahlreichen Gesellschaften, die den Versuch unternehmen, die Unsterblichkeit zu beweisen und in jene Festungen des Geistes einzudringen, die augenscheinlich dem «Ich» eine Freistätte gewähren, jenem Ich, das auf der physischen Ebene tätig war und das bisher auch den eifrigsten Sucher genarrt hat. Hinter dieser wilden Suche steht als Antrieb die Furcht. Es ist eine unerfreuliche Tatsache, dass die meisten Menschen (abgesehen von einigen wenigen erleuchteten Wissenschaftlern und einsichtigen Suchern), die sich auf die meist fragwürdigen Praktiken des Séance-Raumes einlassen, gefühlsbedingte Typen sind, die sich leicht überzeugen lassen und nur zu gern bereit sind, dasjenige als Beweis anzunehmen, was der intelligentere Sucher sofort zurückweisen würde.

Ich möchte hier klar meine Stellungnahme zu der grossen spiritistischen Bewegung darlegen, die in der Vergangenheit so vieles getan hat, um die Tatsache des Weiterlebens zu beweisen, die aber auch in einigen Entwicklungsstadien so viel dazu beitrug, die Menschheit irrezuleiten und zu täuschen. Unter diesen Sammelnamen reihe ich auch die verschiedenen psychischen Forschungsgruppen ein, nehme aber alle echte wissenschaftliche Arbeit aus. Keine von diesen Gruppen hat bisher ihr Anliegen bewiesen. Die Geheimnistuerei und die Dummheit des durchschnittlichen Séance-Raumes sowie die Arbeit der Medien haben dennoch das Vorhandensein eines unerklärlichen Faktors aufgezeigt; die Laboratorien des wissenschaftlichen Forschers haben sogar das kaum einmal bewiesen. Auf jeden Fall eines wirklich annehmbaren Erscheinens eines exkarnierten Menschen kommen viele tausend Fälle, die mit Leichtgläubigkeit, telepathischer Verbindung (mit den Hinterbliebenen, nicht aber mit jemandem, der hinübergegangen ist), mit dem Sehen von Gedankenformen durch den Hellseher, mit dem Hören von Stimmen durch den Hellhörenden und ebenso mit Betrügerei erklärt werden können. Man beachte, dass ich von «annehmbaren Erscheinungen» eines zurückkehrenden Geistes spreche. Es gibt genug Beweise, die den Glauben an ein Weiterleben rechtfertigen und überzeugen, dass es tatsächlich so etwas gibt. Aufgrund der unerklärlichen Kontaktphänomene mit dem [399] vermeintlichen Toten, die beobachtet, erforscht und bewiesen wurden, und in Anbetracht des Charakters der Menschen, welche die Tatsache dieser Phänomene bezeugen, können wir behaupten, dass ein Etwas die «Rückerstattung» des materiellen Körpers an das ewige Substanzreservoir überlebt. Und von dieser Voraussetzung gehen wir aus.

Heute wird uns die Erscheinung des Todes immer vertrauter. Der Weltkrieg hat gewaltsam Millionen von Männern und Frauen - Zivilisten und die Soldaten in den verschiedenen Abteilungen der Streitkräfte aller Völker - in jene unbekannte Welt getrieben, die alle diejenigen aufnimmt, welche die physische Form verlassen. Die Zustände sind heute derart, dass trotz der uralten, tiefverwurzelten Todesfurcht im Bewusstsein der Menschen die Erkenntnis aufdämmert, dass es viel schlimmere Dinge gibt als den Tod; die Menschen haben erfahren, dass Hungersnot, Verstümmelung, dauerndes physisches Unvermögen, mentale Unfähigkeit infolge des Krieges und der Belastungen durch den Krieg, der Anblick von Schmerz und Todesnot, die nicht erleichtert werden können, in der Tat schlimmer sind als der Tod; viele wissen und glauben auch (denn das ist die Grösse des Menschengeistes), dass das Zurücklassen der Werte, für welche die Menschen seit jeher gekämpft haben und gestorben sind und die für das Leben des freien menschlichen Geistes als wesentlich erachtet werden, von grösserer Bedeutung ist als der Todesvorgang. Diese Anschauung, die ein Merkmal der feinfühligen und richtig denkenden Menschen unserer Zeit ist, kommt jetzt in grossem Massstab zum Vorschein. Das bedeutet - Seite an Seite mit der uralten Furcht - die Erkenntnis einer unbesiegbaren Hoffnung auf bessere Zustände, die

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.