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Esoterisches Heilen (Sieben Strahlen IV), Seite 350 ff. (engl.)

Was die Verlängerung der Lebensspanne anbetrifft, die sich während des letzten Jahrhunderts wissenschaftlicher Erfolge eingestellt hat, so möchte ich darauf hinweisen, dass echte Methoden und die Möglichkeiten eines planvollen Seelenwirkens auf der physischen Ebene stets verzerrt und falsch dargestellt werden durch frühere wissenschaftliche Bemühungen, die zwar richtige Motive haben, jedoch nur ein Symbol in der äusseren Lebenssphäre für kommende und gewöhnlich in der Zukunft liegende Aktionen der Seele sind. Die Lebensspanne wird schliesslich willentlich verkürzt oder verlängert werden von Seelen, die bewusst dienen und den Körpermechanismus als ein Instrument verwenden, mit dem man dem Plane nützlich sein kann. Heute wird häufig - sowohl im Alter wie in der Kindheit - ein Leben in der Form erhalten, dem man eine Befreiung zu Recht gewähren könnte. Es dient keinem nützlichen Zweck und verursacht viel Schmerz und Leiden den Formen, welche die Natur (wenn man sie sich selbst überliesse) nicht lange verwenden, sondern auslöschen würde. Beachtet dies. Durch die übermässige [351] Bedeutung, die wir dem Formleben zumessen, durch die allgemein vorhandene Todesfurcht - die Furcht vor jenem grossen Übergang, dem wir alle ins Auge sehen müssen -, durch unsere Ungewissheit, ob es wirklich eine Unsterblichkeit gibt sowie durch unser Anklammern an die Form halten wir die natürlichen Vorgänge an und fesseln das Leben, das nach Freiheit ringt, an Körper, die für die Absichten der Seele ganz ungeeignet sind. Versteht mich nicht falsch. Ich will absolut nichts sagen, was eine Belohnung auf den Selbstmord aussetzen könnte. Ich erkläre jedoch ganz ausdrücklich, dass das Karmagesetz oft beiseitegeschoben wird, wenn man Formen vor der Auflösung bewahrt, die verlassen werden sollten, da sie keinem nützlichen Zweck mehr dienen. Diese Erhaltung wird in den meisten Fällen von der Gruppe des betreffenden Patienten erzwungen und nicht von ihm selbst, der häufig ein unbewusster Kranker, ein alter Mensch ist, dessen physische Ausrüstung für Kontakt und Reaktion schon mangelhaft ist oder aber ein Kleinkind, das nicht normal ist. Diese Fälle sind ganz klare Beispiele für eine Aufhebung des Karmagesetzes.

Die Seele lernt durch innere Angleichung, Zeit in der rechten Weise anzuwenden; oder besser gesagt: das Gehirn, das der einzige zeitbewusste Faktor im Menschen ist, ist nicht länger das beherrschende Attribut; das Denkvermögen, als das Werkzeug der Seele (deren Bewusstsein Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft umfasst) sieht Leben und Erfahrung so, wie sie wirklich sind. Der Tod bedeutet daher nur eine Episode, einen Übergang in einer ungeheuren Reihe von Übergängen. Wenn man diese Haltung der Seele versteht, dann wird sich unsere gesamte Lebensweise und infolgedessen auch unser Sterben vollständig ändern.

Zum Schluss möchte ich jedoch, in nur scheinbarer, aber nicht wirklicher Entkräftung des oben Gesagten wiederholen, dass der Heiler demjenigen, den er heilen will, sein Bestes geben wird. Da er meistens nicht die Fähigkeit des Hellsehens besitzt, da er zeitbewusst ist und unter dem Einfluss des Karmas steht, wird er sein Äusserstes tun, im Rahmen und im Sinne seiner Ausbildung sowie in Übereinstimmung mit den Anweisungen, die in dieser Abhandlung über [352] das Heilen gegeben werden. Ihr versteht doch wohl, dass in dieser Zeit und auf der jetzigen Stufe der Menschheitsentfaltung jeder Heiler, der um Hilfe ersucht wird, verpflichtet ist, dem Körper Gesundheit zu verschaffen, um ihm dadurch weitere Lebenserfahrungen zu ermöglichen. Ihr müsst euch ausserdem klarmachen, dass vieles, was heute von den Metaphysikern geglaubt, angenommen und gelehrt wird, auf falschen Voraussetzungen beruht, wie etwa das, was über das Wesen der Materie, die Zeit, den Wert der Formexistenz und die Furcht vor dem Tod gesagt wird. Versucht, diese Anschauung und Ansichten aus eurem Bewusstsein auszuschalten, und ihr werdet zu einem richtigeren Ausblick auf die Heilkunst kommen.

Später, in wenigen Jahren, werden wir wahrscheinlich anfangen können, uns mit speziellen Fällen zu beschäftigen. Inzwischen möchte ich jedoch, dass ihr euch an ganz allgemeine Hinweise, Grundgesetze und Vorschläge haltet, und dass ihr die entscheidenden Fragen nicht mit rein physischen Geschehnissen, die zeitweilig oder chronisch auftreten oder mit Tod und Schicksal trübt oder überschattet.

Man darf jedoch eine Bitte um wirkliche Hilfe niemals zurückweisen. Man darf für keine Bedrängnis, mag sie physisch, mental oder psychologisch sein, ein taubes Ohr haben. Aber ich möchte euch auf die Tatsache aufmerksam machen, dass ein Erfolg im Heilen nicht immer Befreiung von Krankheit und die sogenannte physische Heilung des Patienten zu bedeuten braucht. Ein physischer Erfolg kann einfach heissen, dass der Plan der Seele für den betreffenden Menschen aufgeschoben wird. Als Erfolg könnte man werten, wenn man falsche innere Einstellungen und irrtümliche Gedankengänge richtigstellt und dennoch den physischen Körper so lässt, wie er war; wenn man den Patienten (durch weise Belehrung und Geduld) mit seiner Seele in Kontakt und Harmonie bringt und folglich sein Leben wieder auf die ewigen Wahrheiten hinlenkt. Der Erfolg könnte darin bestehen, dass man den Menschen in der richtigen Weise auf jenes grosse, sinnvolle Geschehen, das wir Tod nennen, vorbereitet und ihm auf diese Weise Schmerzerleichterung bringt.

Die ganze [353] Heilwissenschaft wird sich schliesslich immer mehr verlagern auf das Gebiet vorbeugender Medizin, auf die psychologische Anpassung des Einzelnen in seiner Gruppe und auf die Beschaffung richtiger Lebensbedingungen, richtiger Ernährung und Wohnmöglichkeit für die Menschen. Das erfordert jedoch viel Zeit. Solange die Menschheit noch auf dem Weg ist zu den neuen Lebensmethoden - mit den daraus sich ergebenden Wirkungen besserer Gesundheit und richtigeren Verstehens der Gesundheitsgesetze - müssen alle jene, die als magnetische Zentren in der Welt stehen, entsprechend dem Licht, das in ihnen lebt, ständig auf die Menschen einzuwirken suchen, um sie zu stützen, zu heilen und ihnen zu helfen, die nötigen Umstellungen und Anpassungen vorzunehmen. Nichts sollte euren Dienst in dieser Richtung aufhalten - nicht einmal die Erkenntnis, dass es Grenzen und Unwissenheit gibt. Tut alles, was ihr könnt, um zu ermutigen und Sympathie zu erwecken, auf unerwünschte Einstellungen hinzuweisen, falschen Lebensweisen ein Ende zu machen und kümmerliche psychologische Ausdrucksweisen - soweit ihr sie seht - nach besten Kräften zu ändern. Denkt dennoch daran, dass eure besten Methoden und Arbeitsweisen wahrscheinlich längst nicht euren künftigen Fähigkeiten entsprechen und bleibt immer bereit, euren Standpunkt zu ändern, wenn sich ein höherer und besserer Weg zeigt. Vor allem aber gebt allen, die eure Hilfe suchen, das vollste Mass an Liebe, denn Liebe befreit, Liebe korrigiert und klärt alles, und Liebe heilt auf allen drei Ebenen.

Über Gruppenkrankheiten.

Die meisten Übel des Körpers wurzeln letzten Endes in irgendeiner Reaktion auf eine Gruppentätigkeit. Wir werden die Tatsache begreifen müssen, dass der Ausdruck «Gruppenleben und Gruppentätigkeit» nicht nur vergangene Erbanlagen oder ererbte Gruppenneigungen umfasst, sondern auch auf gegenwärtige Kontakte mit der Welt hinweisen kann, welche die Widerstandskraft in viel höherem Grade schwächen oder stärken als dies allgemein für möglich gehalten wird. Eine der Ursachen für Krebs - der in früheren, [354] gemächlicheren Tagen des Menschheitslebens nicht so weit verbreitet war, denn der Herden-Instinkt war noch nicht so mächtig wie heute - liegt in der verstärkten Anreizung des Körpers. Diese Aufputschung wird durch den engen Kontakt verursacht, den wir im täglichen Leben miteinander haben, durch unser zusammengeballtes Massendasein, besonders in den Grossstädten. Wenn Zellen lebendige Organismen sind (wie es ja wirklich der Fall ist), dann reagieren sie auf Gruppenorganismen, auf massenweise Zellausströmungen und -Ausstrahlungen. Dieser ständig fliessende Energiestrom, der von der Zusammenballung von Körperzellen in der Massenmenschheit ausgeht, kann bei bestimmten Menschentypen zu einer Überreizung in irgendeinem Teil des körperlichen Zellaufbaues führen. Das geschieht meistens dort, wo eine Schwäche im Äther- oder Lebenskörper besteht, wo also die Verteidigungskräfte der Zellen geschwächt sind; daraus ergibt sich häufig Krebs oder ein krebsartiger Allgemeinzustand. Das ist die fundamentale Ursache; die moderne Forschung jedoch befasst sich mit sekundären Ursachen und Wirkungen dieser ätherischen Schwäche. Ich werde das später ausführlicher erörtern. Es wird euch klar werden, dass, wenn wir anfangen, uns mit dem Lebenskörper zu beschäftigen und ihn mit grösserem Verständnis und Wissen zu betrachten, wir in der Lage sein werden, solche Krankheiten wie Krebs viel wirkungsvoller zu behandeln.

Über die Anwendung des Denkvermögens und der Imagination, um Gruppenbewusstsein zu entwickeln.

Wenn ein Mitglied einer Gruppe - etwa einer Heilergruppe von der Entwicklung des Gruppenbewusstseins spricht, so meint es damit seine spezielle Brüdergruppe und seine Gruppe als Einheit von mehreren Seelen. Vergesst nicht, dass eine solche Einheit an sich schon eine trennende Vorstellung vom Gesichtspunkt des grösseren Ganzen aus bedeutet; sie dient jedoch einem nützlichen Zweck, wenn man die Gruppenmitglieder schult, in jenen weiteren Begriffen zu denken. Sie dient als Schrittstein, der vom Bewusstsein der isolierten Persönlichkeit wegführt.

Wenn ihr tatsächlich als eine vollständige Einheit - mehrere Persönlichkeiten und eine Seele - fühlen, denken und wirken könnt, dann wird es verhältnismässig einfach sein, die Vorstellung auf [355] immer weitere Bereiche auszudehnen, euren Horizont zu erweitern und so in einem viel umfassenderen Sinne universal zu werden.

Um das Denken zu diesem Zweck verwenden zu können, muss der Mensch fähig werden, den Unterschied zwischen Analyse und Kritik klar zu verstehen. Das ist schwer und für viele beinahe unmöglich. Spuren der Erleuchtung in dieser Angelegenheit werden sich zeigen, wenn die Gruppe in aller Ernsthaftigkeit aushält. Die Mitglieder müssen lernen, als Gruppe für die gleichen geistigen, mentalen und humanistischen Ideen empfänglich zu werden und so als «telepathische Einheit» in einen gemeinsamen Gedankengang einzuschwingen. Sie alle müssen sich als Gruppe in dieselben Dinge vertiefen, die von der Seele der Gruppe angegeben werden und nicht von einer Person in der Gruppe, wie es leicht der Fall sein kann. Sie müssen als Gruppe lernen, das Denken stetig im Licht zu halten - das Gruppendenken und nicht das Denken der Einzelnen.

Wenn ihr die Imagination zu diesem Zweck verwendet, so müsst ihr die Fähigkeit entwickeln, die äusseren Formen ausser acht zu lassen und euch auf die inneren Lichtfäden zu konzentrieren, die Bruder mit Bruder, Gruppe mit Gruppe, Reich mit Reich in der Wesensäusserung des Lebens Gottes Selbst vereinigen. Gerade die schöpferische Anwendung der Imagination bringt einen integrierten Gruppen-Ätherkörper hervor und befähigt euch, diesen Gruppenkörper aus Kraft und Licht als eine vollständige Form und als einen Ausdruck der Intelligenz, des Willens und des Vorhabens der Gruppe zu sehen - jedoch nicht als Ausdruck des Willens oder der Absicht eines oder mehrerer tonangebender Köpfe in der Gruppe. So können sich diese Qualitäten auf der physischen Ebene in der richtigen Weise auswirken. Wenn sich die Gruppenmitglieder jedoch vornehmlich mit ihren eigenen Ideen, Plänen und Problemen und mit der Frage befassen, wie sie all das, was an Licht und Wissen hereinströmen mag, verwenden könnten, dann machen sie jede Möglichkeit, von der gemeinsamen, vereinten Imagination einen solchen schöpferischen Nutzen zu ziehen, zunichte. Es erfordert viel sorgfältige Pflege und Selbsthingabe an die Seele, um davon gänzlich frei zu werden.

Über Heilungsenergie.

Von Anfängern [356] wird manchmal die Frage gestellt: «Können wir klar unterscheiden zwischen der Heilungsenergie, die durch die Seele und der, die durch die Persönlichkeit zum Ausdruck kommt? Können wir ein Verständnis für die Rolle gewinnen, welche die Liebe in der Heilkunst zu spielen hat?» Ich kann ganz kurz darauf antworten.

Wenn wir als Gruppe daran gehen, auf Einzelmenschen, denen wir helfen wollen, einzuwirken, dann werden wir lernen, die verschiedenen Energiearten entsprechend den Bedürfnissen des zu Heilenden anzuwenden. Es wäre für die Absichten der Gruppe wirklich nützlich, wenn ihr alle das studieren würdet, was von Rama Prasad in seinem Buch «Die feineren Naturkräfte» und von Patanjali in «Das Licht der Seele» über das Wesen des Prana gesagt wird, mit dem und in dem wir wirken; ihr solltet euch mit dieser Materie etwas vertraut machen.

Zur Frage selbst: Ein Eingeweihter, ja sogar ein Hellseher niederen Grades kann leicht zwischen den Heilenergien der Seele und denen der Persönlichkeit unterscheiden, der durchschnittliche intelligente Aspirant kann dies jedoch noch nicht. Der Eingeweihte kennt die Quelle, aus der irgendeine Art von Heilenergie kommen mag. Er spürt ihre Schwingung und kann ihr bis zu der Ausgangsquelle folgen, indem er eine Willensanstrengung macht, die von der Intuition geleitet

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.