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Esoterisches Heilen (Sieben Strahlen IV), Seite 333 ff. (engl.)
ihnen entsteht der empfindende Reaktionsapparat, durch den wir wirken und dessen eine äussere Erscheinungsform der Mechanismus der fünf Sinne ist.

Die beherrschende «Kraftstation» befindet sich je nach der erreichten Entwicklungsstufe an verschiedenen Stellen:

1. Die Menschheit niederen Grades verwendet den Solarplexus als den Ort, an dem die Grundenergie zeitweise zusammengezogen wird. Eine geringe Aktivität ist auch im Ajnazentrum erkennbar.

2. Die Durchschnittsmenschheit wirkt teilweise durch den Solarplexus; in der Hauptsache jedoch durch das Ajna- und Kehlzentrum.

3. Die Menschen hohen Grades, die Intelligenz und die Weltaspiranten verwenden das Kopfzentrum, das Ajna-, Kehl- und Herzzentrum sowie den Solarplexus.

Schliesslich könnte man sagen, dass als direktes Ergebnis der inneren Tätigkeit der Zentren, Netze und Nadis der physische Apparat des Herzens, des endokrinen Drüsensystems und des Gehirns entsteht. In diesen allgemeinen Plan, der hier sehr skizzenhaft umrissen wurde, passt jede alte Heilkunde (besonders die tibetanische, die chinesische und hinduistische) und ebenso auch unsere moderne westliche Wissenschaft hinein. Die Wechselbeziehung zwischen den westlichen und östlichen Methoden muss noch hergestellt werden und man wird dadurch viel gewinnen. Ausführlicher kann ich darauf nicht eingehen, aber das oben Gesagte dürfte ausreichen, um zu zeigen, dass alle Methoden, die ihr beim Lesen entdecken werdet (und es gibt sehr viele) mit diesem allgemeinen Schema der Energieprozesse im menschlichen Körper in Verbindung gebracht werden können.

Über Diät.

Es kann [334] keine festgelegte Ernährungsweise vollständig richtig sein für eine Gruppe von Menschen, die sich auf verschiedenen Strahlen befinden, verschiedene Temperamente und Ausrüstung haben und verschiedenen Altersstufen angehören. Alle Menschen sind einander in einigen Punkten unähnlich; sie müssen herausfinden, was sie als Einzelmenschen benötigen, in welcher Weise sie ihre körperlichen Erfordernisse am besten befriedigen können und welche Substanzart sie am besten zum Dienen befähigt. Jeder Mensch muss dies für sich selbst herausfinden. Es gibt keine Gruppendiät. Es ist weder ein gewaltsamer Verzicht auf Fleisch erforderlich noch eine streng vegetarische Diät unbedingt nötig. Es gibt Lebensphasen und manchmal ganze Inkarnationen, in denen sich der Aspirant einer Ernährungsdisziplin unterwirft, wie es andere Perioden oder ein ganzes Leben geben kann, wenn ein striktes Zölibat zeitweise aufgezwungen wird. Aber es gibt andere Lebenszyklen und Inkarnationen, in denen das Interesse und der Dienst des Jüngers in einer anderen Richtung liegen. In späteren Inkarnationen dreht sich das Denken nicht ständig um den physischen Körper; der Mensch arbeitet unbeschwert vom Diätkomplex und ohne sich auf die Formseite des Lebens zu konzentrieren. Er verzehrt die Nahrung, die gerade verfügbar ist und mit der er seine Leistungsfähigkeit am besten erhalten kann. Als Vorbereitungen auf bestimmte Einweihungen wurde in der Vergangenheit eine vegetarische Diät als wesentlich angesehen. Aber dies braucht nicht immer der Fall zu sein, und viele Jünger nehmen vorzeitig an, dass sie sich in Vorbereitung für die Einweihung befinden.

Über die Milz.

Die Milz ist das wichtigste Organ der Lebenskraft, aber es handelt sich um jene Lebenskraft die - unabhängig von der Form - der Materie selbst innewohnt. Die Milz ist darum eng verbunden mit dem physischen Körper unseres Planeten. Sie ist die äussere, materielle Erscheinungsform eines sehr wichtigen Zentrums.

Es gibt [335] drei Zentren im Körper (mit den ihnen verbündeten äusseren Entsprechungen), die für das Leben von grundlegender Bedeutung sind:

1. Das Herzzentrum und das physische Herz selbst. In diesem ist das Lebensprinzip (der Geistaspekt) ansässig. Leben und Geist sind eins.

2. Das Kopfzentrum und das Gehirn, in denen das Bewusstseinsprinzip (der Seelenaspekt) ansässig ist.

3. Das Pranazentrum und die Milz, in denen das Leben der Materie selbst (der Materieaspekt) ansässig ist.

Man muss berücksichtigen, dass der physische Körper kein Prinzip ist - worauf auch H. P. B. hinweist. Er ist atomische Materie, die durch ätherische Substanz unter der Kontrolle der Seele in einer Form zusammengehalten wird. Er ist in seinen Reaktionen automatisch und leistet ungezählten äusseren Antrieben und inneren Impulsen Folge, hat aber kein Leben, das eine Initiative entwickeln könnte. Er besteht aus Energieeinheiten, wie alles andere in der Natur auch und hat sein eigenes, individuelles Leben; sein Brennpunkt für die Energieverteilung in diesem Leben ist die Milz.

In der Milz kommen das negative Leben der Materie und die Lebensenergie des positiven Ätherkörpers zusammen. Dann springt ein «Funke», wie man es nennt, über zwischen den inneren, lebendigen Körpern des Menschen (durch Vermittlung des Ätherkörpers) und der physischen Ebene. Das ist eine Widerspiegelung auf der niedersten Sprosse der Evolutionsleiter, soweit es den Menschen betrifft und entspricht der Beziehung zwischen Seele und Körper, oder - auf einer höheren Runde der Spirale - der Beziehung zwischen Geist und Materie.

Über den Vagusnerv.

Zwei starke Zentren sind mit dem Vagusnerv verknüpft: das Herzzentrum und das Zentrum an der Basis der Wirbelsäule. Wenn diese beiden unter die Herrschaft der Seele gebracht werden, die [336] durch das Kopfzentrum (das Brahmarandra) wirkt, dann bewirken sie das Aufsteigen des Kundalinifeuers. Dieses bringt dadurch das ganze Nervensystem in eine besondere rhythmische Tätigkeit und Reaktionsfähigkeit, und das wird durch die Stimulierung und Beherrschung des Vagusnervs erreicht. Nicht der Vagusnerv ist das Werkzeug, um das Kundalinifeuer emporzuheben, sondern es ist umgekehrt. Wenn der Kopf, das Herz und das Zentrum an der Basis der Wirbelsäule in magnetischer, dynamischer Verbindung stehen und eine Strahlungswirkung ausüben, dann beeinflussen sie den Vagusnerv. Dann werden die Feuer des Körpers vereinigt und emporgehoben, wobei sie Läuterung und die «Öffnung aller Tore» bewirken.

Über das Auge.

Es gibt eine bestimmte Richtung von Wissenschaftlern, die an der Theorie arbeiten, dass das Auge der Anzeigefaktor im menschlichen Körper und der Massstab oder Schlüssel zu dessen rechtem Verständnis sei. Sie haben schon vieles hinsichtlich der Aussagefähigkeiten des Auges bewiesen, soweit es sich um Krankheit handelt. Damit sind sie auf dem richtigen Weg. Dennoch steckt die Wissenschaft, an der sie arbeiten, noch so sehr in den Kinderschuhen, dass ihre Schlüsse weder völlig bewiesen noch ganz zuverlässig sind.

In naher Zukunft, wenn sich einmal unser planetarisches Leben etwas beruhigt hat, wird die ganze Frage der geistigen Schau und die Wahrnehmung der inneren Welten durch das Auge einen enormen Aufschwung erfahren, und es werden dabei Umstände offenbar werden, von denen man sich bisher nichts träumen lässt. Der Mensch wird in ein neues Leben und in eine Ära höheren Verständnisses eintreten. Die Lehre über die Iris des Auges ist ein Anzeichen dafür.

Warum sollte man nicht ein wenig über das Auge nachlesen und dessen okkulte Entsprechung zu der erschaffenen Welt und zum ganzen Problem des Lichtes bemerken? Die Augen und die Seele stehen in engem Zusammenhang; dabei ist - in der Sprache des Okkultismus - das rechte Auge der Repräsentant der Seele und daher das [337] Werkzeug der Buddhi, während das linke Auge der Vertreter der Persönlichkeit und das Werkzeug des niederen konkreten Denkens ist. Es wird für euch interessant sein, das zu lesen, was man in der «Geheimlehre» und anderen Büchern (einschliesslich der meinen) über dieses Thema finden kann; es führt zwangsläufig zu dem Schluss, dass hier ein bisher unerschlossenes Forschungsgebiet liegt, eine Lehre, die ein sorgfältiges Studium zum Nutzen der Gruppe, wenn nicht aus einem anderen Grunde, rechtfertigt.

Über psychologische Krankheitsursachen.

Zeigen sich «psychologische Krankheitsursachen» zuerst in Gehirnsymptomen an, ehe sie sich an anderen Körperteilen widerspiegeln? Hierzu kann ein Satz aus «Der Yoga Pfad» herangezogen werden:

«Das Gehirn zum Beispiel ist der «Schatten» oder das äussere Organ des Denkvermögens; der Forscher wird entdecken, dass der Inhalt der Gehirnhöhlung eine Beziehung zu den Aspekten des menschlichen Mechanismus hat, die man auf der Mentalebene findet.»

Denkt daran, dass die Lebenskraft durch das Herz wirkt und den Blutstrom verwendet, während der Bewusstseinsaspekt durch das Gehirn wirkt und das Nervensystem als Werkzeug benützt. Das ist der erste und wichtigste Punkt, den man begreifen muss. Psychologische Krankheitsursachen zeigen sich im Gehirn oder (wenn sie sehr niederen Grades sind) im Solarplexus. Sie machen sich jedoch an diesen Stellen, wo sie auftreten, nicht als Krankheitssymptome bemerkbar. Es handelt sich um Energien oder Kräfte, die - wenn sie mit den Energien des Körpers in Kontakt gebracht werden - als Folgeerscheinung (und nicht vorher)! jene Zustände herbeiführen, die wir mit Krankheit bezeichnen. Die psychologischen Ursachen sind Energieformen, die sich durch die ihnen entsprechenden Körperzentren auswirken und diese wiederum bestimmen und [338] prägen das Drüsensystem. Die Sekrete oder Hormone, die infolge dieser esoterischen Stimulierung erzeugt werden, gehen in den Blutstrom, und die Folge dieses ganzen Wechselwirkens kann entweder Gesundheit sein, wobei also gesunde psychologische Ursachen zum Ausdruck kommen oder aber Krankheit, bei der das Umgekehrte der Fall ist.

Die Möglichkeit zur Krankheit wie auch zu deren Heilung liegt also in der inneren Beziehung zwischen den feineren Energien, die durch bestimmte Zentren wirken und im angeschlossenen endokrinen System mit seiner Beziehung zum Blutstrom. Diese Erkenntnis fehlt jedoch noch der Schulmedizin. Man begreift schon vieles von der natürlichen, angeborenen Psychologie, aber es besteht noch eine Lücke zwischen dem physischen Körper und dem Ätherkörper und man bringt dem letzteren von seiten der Schulmedizin bis jetzt nur wenig Aufmerksamkeit entgegen. Es gibt noch kein wirkliches Verständnis für die - eben über den Ätherkörper gehende - Beziehung zwischen der inneren Psyche und der äusseren Form. Das Studium der Drüsen hat schon etwas Hilfe gebracht, aber die Medizin muss noch einen Schritt weitergehen und das Drüsensystem mit den inneren Zentren in Verbindung bringen.

Über Melancholieprobleme.

Diese Probleme sind sehr schwer einzuordnen, da sie die Folgen sehr verschiedenartiger Ursachen sind. Ich will sie hier aufführen, und diese Liste mag euch vielleicht einmal nützlich sein:

1. Ein Gefühl der Vereitelung, ein gehemmtes Wunschleben oder die Erkenntnis eines Grundfehlers, der im Leben begangen wurde.

2. Ein Sinn für Dramatik und ein Verlangen, auf der kleinen Bühne des persönlichen Lebens als bedeutend zu erscheinen. Das kann oftmals ganz unbewusst sein und einen wirklich unterbewussten Ursprung haben oder es handelt sich um eine sorgfältig kultivierte Haltung oder Gewohnheit.

3. Ein Schwächezustand, hauptsächlich ätherischer Art, der das Leben aller Freuden und sehnsüchtigen Wünsche beraubt und immer ein Gefühl der Nichtigkeit mit sich bringt. Dies erfahren viele Frauen, welche die Zeit der Menopause durchmachen.

4. Eine bestimmte Form des Zusammenbruchs in den Zellen, [339] der in

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.