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Esoterisches Heilen (Sieben Strahlen IV), Seite 207 ff. (engl.)
der Substanz selbst innewohnen und daher als grundsätzliche Veranlagungen im menschlichen Körper anzusehen sind: Krebs, Syphilis und Tuberkulose. Mit diesen wollen wir uns hier nicht beschäftigen. Durch den (schlechten) Zustand der Zentren jedoch entstehen im Grunde alle Beschwerden, denn dadurch wird Krankheitsgiften und Bakterien Einlass gewährt, die sonst keine Störung verursachen würden; so entstehen jene Zustände, bei denen die in der Formnatur selbst liegenden Krankheiten genährt und unerwünschte [208] Tendenzen verstärkt werden. Wir könnten folglich die Behauptung aufstellen (die von der ärztlichen Wissenschaft später voll und ganz anerkannt werden wird), dass nämlich Krankheiten, die «selbsterzeugt» sind (wenn ich einen so seltsamen und unzureichenden Ausdruck verwenden darf) und die auch nicht von einer Ansteckung, Übertragung oder einem Unfall herrühren, verursacht werden durch gänzlich fehlende oder behinderte, durch unzulängliche oder übersteigerte Funktion oder auch durch Über- oder Unterentwicklung des endokrinen Systems. Dieses Drüsensystem mit innerer Sekretion beeinflusst durch die Hormone - über den Blutstrom - jeden Teil des physischen Organismus. Man kann also tatsächlich folgende Behauptung aufstellen: wenn die ausgangslosen Drüsen vollkommen ausgeglichen sind und in der richtigen Weise funktionieren, dann gibt es im Körper keine Krankheitsherde. Der Blutstrom wird sich dann ebenfalls in ausgezeichnetem Zustand befinden. Der Schlüssel zu vollkommener physischer Gesundheit, so wie sie bei einem Meister der Weisheit zum Ausdruck kommt, kann folglich direkt darin gesehen werden, dass er seine Zentren vollkommen beherrscht, dass deren Energie-Empfang und -Verteilung ausgeglichen ist und sie ihre Wirkung auf das gesamte endokrine Drüsensystem ausüben. Dadurch erhält jede Körperregion die ihr zukommenden Kräfte in zweckentsprechendem Mass und bleibt so in vollkommen gesundem Zustand.

Zwischen den Zentren und den ihnen entsprechenden endokrinen Drüsen fungiert als Werkzeug für die Energieverteilung das Nervensystem. Hier bestehen jedoch meistens auch Schwierigkeiten. Die Energie strömt nicht in genügendem Mass; die Verteilung über die Zentren - an den Körper ist ungleichmässig. Einige Zentren werden zu stark versorgt, andere zu wenig; einige Zentren sind noch nicht erweckt und daher nicht aufnahmefähig, andere sind zu früh erweckt und geben zu viel Kraft an die von ihnen beherrschten Regionen ab. In der esoterischen Medizin und ihrer philosophischen Auslegung (die letzten Endes die wirksame praktische Auswertung [209] der erkannten Tatsache ist) ist es gerade der cerebrospinale Aspekt, der das gesamte Nervensystem bestimmt und beherrscht, denn mittels dieses Aspektes und durch seine Tätigkeit wirken die Zentren und beeinflussen den Körperorganismus, indem sie ihm die nötigen Lebensenergien übermitteln. So wird schliesslich das Nervensystem - über die sieben Zentren - für die sieben Hauptenergien oder die sieben Strahlkräfte empfänglich und fähig, auf diese zu reagieren.

Bei keinem Menschen, ausser bei einem Meister, sind schon alle Zentren in der richtigen Weise erweckt und in ausgeglichener Funktion, auch sind sie noch nicht in der richtigen Weise durch intensive Strahlung miteinander verbunden; bei keinem Menschen ist das Nervensystem zu richtiger Reaktion auf die Zentren fähig. Dafür gibt es zwei Gründe, die beide mit dem Cerebrospinal-System zusammenhängen:

1. Das Kopfzentrum ist noch nicht erweckt oder beginnt erst langsam sich zu entwickeln, wenn sich der Jünger der Schulung unterzieht.

2. Der Energiestrom durch den Kopf zu den Zentren längs der Wirbelsäule ist ungleichmässig und zwar deshalb, weil auch der Einstrom ungleichmässig ist und weil das ätherische Gewebe zwischen den Zentren bis jetzt nur sehr wenig Energie durch alle diese Zentren strömen lässt.

Man muss berücksichtigen, dass sich das Leben der Zentren im Anfangsstadium auf das dem Organismus selbst innewohnende Leben gründet, wobei sich der Brennpunkt, von dem das Leben ausgeht, im Zentrum an der Basis der Wirbelsäule befindet. Das wird von Esoterikern oft vergessen. Dieses Basiszentrum ist dasjenige, durch welches das Leben der Materie selbst wirkt; dieses ist das Leben oder die Energie des Heiligen Geistes, des dritten Aspekts. Durch sein Leben wird jedes Atom des Körpers genährt und erhalten. Diese Belebung der Substanz der physischen Form beginnt bereits im vorgeburtlichen Stadium; nach der Geburt wird die genannte Kraft unterstützt und verstärkt durch das planetarische Prana oder die Lebensenergie des Erdenplaneten selbst, die über die [210] Milz einströmt. Diese ist das notwendige Verbindungsorgan zwischen dem der Materie selbst innewohnenden Leben, wie es sich im Mikrokosmos offenbart und dem Leben, das unserem Planeten eigen ist.

Mit fortschreitender Evolution kommt zu dieser eingeborenen Kraft allmählich noch eine «spezialisierte» Energie hinzu, die den Bewusstseinsaspekt der Göttlichkeit zum Ausdruck bringt und dem Esoteriker den Bewusstseinszustand des Menschen sowie den Strahltypus seiner Seele anzeigt. Dieser Zustrom kommt vom zweiten göttlichen Aspekt, der Seele oder dem innewohnenden Christus. Man könnte daher über die beiden Kopfzentren folgendes sagen:

1. Das Ajnazentrum (oder das Zentrum der Persönlichkeit), das sich zwischen den Augenbrauen befindet und die Hypophyse bestimmend beeinflusst, ist mit dem Gesamtleben des integralen dreifachen Organismus verbunden. Durch diesen Organismus muss sich das Bewusstsein notgedrungen zum Ausdruck bringen und der physische, emotionelle und mentale Körper zeigen dessen Entwicklungsstufe an.

2. Das Kopfzentrum (in der Hinduphilosophie der «tausendblättrige Lotos» genannt) beherrscht und beeinflusst die Zirbeldrüse; es steht in Beziehung zum Leben der Seele und - nach der dritten Einweihung - zum Leben der Monade. Es übermittelt den Zentren die drei Haupt-Energien geistigen Seins, deren Widerspiegelung oder physische Entsprechung die drei Kräfte der Persönlichkeit sind.

Später wird Energie aus dem Geist, dem ersten oder Vater-Aspekt frei werden und durch das Kopfzentrum zum Ajnazentrum herabströmen, wodurch die Energien der Persönlichkeit und der Seele vereinigt werden. Dann wird sie durch einen Willensakt in die Wirbelsäule hinuntergesandt, u. zw. über das Alta Major-Zentrum, das die Carotisdrüse beherrscht. Während des Herabströmens längs [211] der Wirbelsäule belebt sie zwei Aspekte der Zentren; wenn sie das Basiszentrum erreicht, vereinigt sie sich mit der dort ruhenden Energie der Materie selbst; so kommt es also zur Vereinigung aller drei göttlichen Energien und zur Manifestation der drei göttlichen Aspekte im Menschen. Die vereinigten Energien stürmen dann im Zentralkanal der Wirbelsäule hinauf und so wird der dritte und höchste empfängliche Aspekt der Zentren mit Energie erfüllt. Auf diese Weise werden sämtliche Zentren zu voller Wesensäusserung gebracht; alle Begrenzungen werden vernichtet; jeder Teil des Körpers wird belebt und die Materie erreicht die Vollkommenheit; ausserdem kommt das durchlichtete Bewusstsein und auch der Lebensaspekt in volle Tätigkeit.

Das Nervensystem wird dann vom Geistesmenschen völlig beherrscht; der Blutstrom wird gereinigt und zu einer brauchbaren Stromrinne, durch die ungehindert alle die Stoffe kreisen können, die von den kraftvollen Drüsen abgegeben werden. Dies ist die esoterische Bedeutung des Bibelwortes: «Das Blut ist das Leben» sowie der Worte: «Gerettet durch das Blut Christi». Nicht durch das Blut eines Christus, der vor zweitausend Jahren in Palästina am Kreuze starb, wird der Mensch gerettet, sondern durch die lebendige Kraft des Blutes jener Menschen, in denen Leben, Bewusstseins und die Eigenschaften Christi in hoher Vollendung zum Ausdruck kommen. Wenn einmal das Wesen des innewohnenden Christus vollständig, spontan und von selbst in der Persönlichkeit und durch diese zum Ausdruck kommt, dann verschmelzen die drei Feuer des Schöpfungsprozesses: das Feuer der Materie, das Feuer der Seele und das elektrische Feuer des Geistes; dann wird das physische, emotionelle und mentale Leben sowie das geistige Leben eines inkarnierten Gottessohnes, eines Christus, in Vollkommenheit auf Erden offenbar werden.

Auf dieser Stufe geistigen Verstehens gehen so viele wertvolle Menschen in die Irre, besonders die in der Mental-Science, in der Unity-Bewegung und der Christlichen Wissenschaft. Anstatt dass sie sich darum bemühen, das reine Leben Christi im Alltag zu [212] erreichen, ihren Mitmenschen selbstlos zu dienen, als Übermittler von Liebe zu fungieren und im Bewusstsein nur das grosse Ganze zu sehen, konzentrieren sie sich darauf, in Gedanken und Worten eine erst in der Zukunft liegende Vollkommenheit herbeizubeschwören, nur um Gesundheit und physisches Wohlbehagen zu erlangen. Sie betrachten dies als ihr gutes Recht, das man durch eine einfache Behauptung gewinnen könne, vergessen aber die harte Arbeit, die nötig ist, um innerlich jene Bedingungen herzustellen, die das göttliche Wesen Christi offenbaren. Sie sollten daran denken, dass Gesundheit sich als normale Folgeerscheinung und als Bestätigung einstellt, wenn das innere Bewusstsein schuldlos ist (die meisten Menschen sind ja heute schuldig wegen ihrer Geisteshaltung überheblicher Kritik), wenn ihr niederes Selbst in den drei Welten nicht mehr im Mittelpunkt steht und wenn sie «ihre Gedanken fest auf den Himmel richten»; «dadurch ermöglichen sie es dem himmlischen Menschensohn, der ein Sohn Gottes ist, das himmlische Leben auch dann zu führen, wenn er dem Himmelreich fern ist». So pflegte ein alter, schon längst vergessener christlicher Mystiker zu sagen. Der Meister M. hat seine Worte bewahrt und so habe auch ich sie mir wieder ins Gedächtnis zurück gerufen.

Eine andere Geistesrichtung, deren Mitglieder sich unwahrhaftigerweise als Okkultisten bezeichnen, ist gleichfalls im Irrtum. Sie arbeiten oder vielmehr sie behaupten, an den Zentren zu arbeiten, nur schützt die Natur sie zu ihrem Glück oft vor sich selbst. Sie versuchen, die Zentren bewusst zu beleben, das Schutzgewebe wegzubrennen und das Feuer der Materie emporzuleiten, ehe sich das Feuer des Geistes mit dem Feuer der Seele vereint hat. So werden sie Opfer einer vorzeitigen Stimulierung der Substanzfeuer, bevor noch die Kräfte ins Gleichgewicht kommen können. Krankheiten, Irresein sowie viele neurotische und bedenkliche pathologische Zustände sind die Folgen. Einige Drüsen werden überaktiv; andere werden übersehen, das gesamte Drüsensystem und die davon abhängigen Nervensysteme kommen völlig aus dem Gleichgewicht.

Jünger müssen [213] lernen, ihre Aufmerksamkeit auf die Wirklichkeit und auf jene Faktoren zu richten, die geistig von grösster Wichtigkeit sind. Wenn sie dies tun, kommen die Energien im Kopf und der Wirbelsäulenbereich mit den «daran aufgereihten Zentren» in der rechten Weise in Funktion und es kann das Erwachen des Basiszentrums und die darauf folgende Verschmelzung mit den höheren Energien von selbst und vollkommen sicher vor sich gehen.

Der ordnungsgemässe Rhythmus des Drüsensystems und die ungestört sichere, beherrschte Anwendung des Nervensystems werden damit ermöglicht; die von einem Zentrum über die Nadis ausgesandte Energie wird ungefährdet vom Körper aufgenommen und darin zu einheitlichem Wirken gebracht; so wird der Jünger nicht nur die Erfahrung eines voll erwachten Bewusstseins und eines jederzeit intelligent aufnehmenden Gehirns machen, sondern es wird ihm auch ständig geistiges Leben zuströmen. Es stellt sich dann bei ihm jenes vollkommene Gleichgewicht und jene absolute Gesundheit ein, die einen Meister der Weisheit auszeichnen.

Das Wissen um die endokrinen oder ausgangslosen Drüsen steckt bis jetzt noch in den Kinderschuhen. Man weiss viel über die Drüsen, die mit dem Sakralzentrum zusammenhängen sowie über die Schilddrüse, doch gibt die medizinische Wissenschaft bis jetzt natürlich nicht zu, dass deren Funktionen nur Folgen der Tätigkeit oder Untätigkeit der Zentren sind oder dass zwischen dem Sakralzentrum und dem Kehlzentrum eine Linie des geringsten Widerstandes besteht. Man weiss etwas (wenn auch nicht viel) über die Hypophyse, doch wird ihre ausserordentliche Bedeutung hinsichtlich ihrer Einwirkung auf die psychologische Reaktion des Menschen auch nicht annähernd begriffen. Man weiss tatsächlich nichts über die Zirbel- und die Thymusdrüse und zwar deshalb, weil weder das Kopf- noch das Herzzentrum beim unentwickelten, ja nicht einmal beim durchschnittlichen Menschen erweckt sind. Dass es ein beträchtliches Wissen über das Sakralzentrum (als die Quelle physischer Zeugung) und über die bestimmenden Wirkungen der Schilddrüse gibt, kommt daher, dass diese Zentren im Durchschnittsmenschen [214] bereits erweckt sind; und wenn sie genügend wirksam sind und wenn die notwendige Wechselbeziehung zwischen beiden hergestellt ist, so haben wir es mit einem stark sexuell bestimmten Menschen zu tun, der auch als schöpferischer Künstler auf irgendeinem Gebiet tätig ist. Das kann man sehr häufig erleben. Wenn das Ajnazentrum und dessen physische Form, die Hypophyse, ebenfalls aktiv sind, wenn die Beziehung zwischen den drei Zentren Sakral-, Kehl- und Ajnazentrum - geschaffen ist und sich auswirkt und wenn dazu eine deutliche, bewusste Verbindung zwischen dem Ajnazentrum und den anderen Zentren hergestellt ist (was vom Strahl, von bewusster Zielsetzung und Schulung abhängt), so tritt der praktische Mystiker, der Menschenfreund und der Okkultist in Neuerscheinung.

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.