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Esoterisches Heilen (Sieben Strahlen IV), Seite 114 ff. (engl.)
Mystikers aus, während ich hier die Probleme des angenommenen Jüngers erörtern möchte.

4. Krankheiten, die durch das Jüngerschaftsleben verursacht werden

Schon früher habe ich euch gesagt, dass Krankheit auch folgenden vier Ursachen entsteht:

1. Sie tritt auf, wenn das freie Leben der Seele blockiert wird.

2. Sie wird durch drei Einflüsse oder Quellen der Verunreinigung verursacht:

a. Durch alte Fehler, sogenannte Sünden und Irrtümer des betreffenden Menschen, die in diesem Leben oder in einer früheren Inkarnation begangen wurden.

b. Durch menschliche erbliche Belastungen und Veranlagungen, die gemeinsam mit der Gesamtmenschheit übernommen wurden.

c. Durch planetarisches Übel, das von der Stufe abhängt, die der planetarische Logos erreicht hat und das durch das planetarische Karma bedingt ist.

3. Sie wird durch die Kräfte bedingt, die von jener Ebene ausgehen, auf der sich das Bewusstsein des Menschen hauptsächlich konzentriert.

4. Die fünf [115] hauptsächlichen Krankheitsarten, mit ihren verwandten Folgeerscheinungen und sonstigen Nebenwirkungen, können auch den Jünger befallen und das kommt auch tatsächlich oft vor; er wird erst nach der dritten Einweihung gegen sie immun.

A. Krankheiten der Mystiker.

Der Jünger hat jedoch selten Tuberkulose (ausser, wenn es karmisch bedingt ist); auch für Sozialkrankheiten ist er nicht anfällig, ausser, dass sie auf ihn physisch deshalb einwirken mögen, weil er sein Leben im Dienst aufopfert. Eine Ansteckung kann ihn befallen, aber nicht in bedenklicher Form. Er kann wohl dem Krebs zum Opfer fallen, neigt aber mehr zu Herzleiden und zu nervösen Störungen irgendwelcher Art. Der eigentliche Mystiker leidet stärker unter rein psychologischen Problemen, die mit der integrierten Persönlichkeit zu tun haben und demzufolge dadurch bedingt sind, dass er hauptsächlich auf der Astralebene konzentriert ist. Der Jünger neigt mehr zu mentalen Beschwerden und zu jenen Leiden, bei denen Energie eine Rolle spielt und die sich deshalb einstellen, weil die Verschmelzung von Seele und Persönlichkeit entweder vollendet ist oder noch vor sich geht.

Die erste Ursache, die ich schon früher in dieser Abhandlung angegeben habe, wurde dahin zusammengefasst, dass Krankheit entsteht, wenn der freie Lebensstrom und die einfliessende Energie der Seele blockiert wird. Diese Stromstockung entsteht beim Mystiker dann, wenn er seinen eigenen Gedankenformen zum Opfer fällt, die dauernd infolge seines emporsteigenden Strebens geschaffen werden. Sie werden zu Schranken zwischen ihm und dem freien Leben der Seele; sie behindern seinen Kontakt und folglich auch das Einströmen der Seelenenergie.

Beim Jünger kehrt sich die ganze Situation um: Er fällt (vor der dritten Einweihung) dem ungeheuer starken Einströmen von Seelenenergie zum Opfer, der Energie des zweiten Aspektes, die ihm aus folgenden Quellen zuströmt:

a. Aus seiner [116] eigenen Seele; die Vereinigung mit diesem Energiezentrum geht jetzt sehr rasch vor sich.

b. Von seiner Gruppe oder aus dem Ashram, dem er als angenommener Jünger angeschlossen ist.

c. Von seinem Meister, mit dem er in geistiger Verbindung steht und für dessen Schwingungseinfluss er immer empfänglich ist.

d. Von der Hierarchie, deren Energie ihn durch oder über alle drei genannten Stellen erreichen kann.

Alle diese Energieströme haben eine ganz bestimmte Wirkung auf die Zentren des Jüngers, je nach seinem Strahl und seiner speziellen Polarisation in dieser Inkarnation. Da ein jedes Zentrum mit einer der Drüsen verbunden ist und da diese wiederum den Blutstrom beeinflussen und ausserdem eine spezielle Wirkung auf die Organe innerhalb ihres Schwingungsbereiches ausüben (also zum Beispiel auf den Magen in der Nähe des Solarplexus, auf das Herz in der Nähe des Herzzentrums usw.), so werdet ihr erkennen, wieso es möglich ist, dass die wichtigsten Krankheiten, an denen ein Jünger leiden kann (und die einzig in ihrer Art und vor allem auf die vorgeschrittene Menschheit beschränkt sind), die Folgen einer Überstimulierung oder des starken Einströmens von Energie in ein spezielles Zentrum sind; dadurch entstehen dann übermässige örtliche Störungen.

Diesen Zuständen ist der Mystiker nicht so ausgesetzt, es sei denn, er werde rasch zum praktischen Mystiker oder Okkultisten. Das ist ein deutlich erkennbares Übergangsstadium zwischen der mystischen Einstellung und jener klareren Haltung, die der Okkultist einnimmt. Ich werde mich daher nicht mit den Krankheiten befassen, denen der Mystiker anheimfällt, ausser nur insoweit, dass ich auf einen interessanten Punkt hinweisen möchte: Der Mystiker ist sich immer der Dualität bewusst. Er ist auf der Suche nach Licht, nach der Seele, nach dem Geliebten, nach jenem höheren Etwas, das er als vorhanden empfindet und das gefunden werden kann. Er strebt nach Erkenntnis - des Göttlichen und durch das Göttliche; er pflegt und erstrebt Vision, ist ein Jünger Christi und dies [117] bestimmt sein Denken und sein Streben. Er ist ein hingebungsvoller Gottsucher, der das anscheinend Unerreichbare, das Andere ausser ihm liebt.

Erst wenn der Mystiker zum Okkultisten wird, erkennt und versteht er, dass der Magnet, der ihn die ganze Zeit anzog und der Dualismus, der sein Leben und seine Gedanken beeinflusste und der Antrieb für alles war, was er zu tun versuchte, sein wahres Selbst, die eine Wirklichkeit war. Er erkennt dann, dass das Aufgehen in dieser einen Realität und das Einswerden mit ihr es ermöglicht, die Dualität in Einheit umzuformen und das Gefühl des Suchens in die Bemühung umzuwandeln, das zu werden, was er seinem Wesen nach ist - ein Sohn Gottes, eins mit allen Gottessöhnen. Hat er dies vollbracht, so entdeckt er, dass er eins ist mit dem Einen, in dem wir leben, weben und sind.

Nun möchte ich darauf hinweisen, dass die niederste Ausdrucksform des mystischen Zustandes, mit der wir allmählich immer vertrauter werden, die sogenannte «gespaltene Persönlichkeit» ist; in diesem Fall kommt das niedere Selbst durch eine grundsätzliche Dualität zum Ausdruck; es treten anscheinend zwei verschiedene Personen auf, anstatt der integrierten Einheit von Persönlichkeit und Seele. Damit wird notwendigerweise eine gefährliche Situation heraufbeschworen, die eine geschulte wissenschaftliche Behandlung erfordert. Eine solche fehlt heute meistenteils, da leider so wenige geschulte Psychologen und Psychiater die Existenz der Seele anerkennen. Dieser Hinweis ist nicht nur heute nützlich, sondern wird in der Zukunft noch wertvoller werden, wenn sich die Notwendigkeit ergeben wird, die im menschlichen Bewusstsein vorhandenen Analogien zu grossen unerforschten Erkenntnis- oder Gewahrseinsbereichen aufzuspüren und zu begreifen! Die gespaltene Persönlichkeit und der Mystiker sind zwei Aspekte eines Ganzen; der eine Aspekt ist richtig und liegt auf der Linie hoher geistiger Entfaltung; der andere Aspekt ist eine verzerrte Widerspiegelung jenes Entwicklungsgrades, welcher der Stufe des geschulten Okkultisten vorausgeht. Es gibt heute in der Menschheit viele Zustände, [118] auf die man dieselbe Überlegung anwenden kann; und eine der Heilmethoden dafür, die man später ausarbeiten wird, besteht darin, dass man die höheren Entsprechungen zu den niederen Beschwerden und Krankheiten entdeckt, und dass man erkennt, dass sie nur die Zerrbilder einer grossen Wirklichkeit sind. Dies führt dazu, dass die Aufmerksamkeit dessen, der sich in der Pflege des Heilers befindet, auf die Erkenntnis dieses höheren Aspektes hingelenkt wird.

Die ganze Wissenschaft der Integration hat damit zu tun. Versteht man sie richtig, so wird sie einen völlig neuen Bereich psychologischer Betrachtungsweise - sowohl für physische wie nervöse Krankheiten eröffnen. Ein kleiner Anfang in dieser Richtung ist von spirituell eingestellten Psychologen und Erziehern schon gemacht worden. Die Methode, den Menschen auf psychologische Weise zu helfen, ist ganz klar im Sinne dieser neuen Richtung und man könnte das wie folgt ausdrücken: Der durchschnittliche Psychologe benutzt (bei der Behandlung von Nervenfällen, psychologischen Grenzfällen und neurotisch veranlagten Menschen) die Methode, die tiefverwurzelten Komplexe, die Traumata oder seelischen Wunden, die weit zurückliegenden Schocks oder die Ängste, die dem Gegenwartsleben zugrunde liegen und den Menschen zu dem gemacht haben, was er heute ist, zu entdecken. Diese bestimmenden Faktoren können meistens bis ins Unterbewusstsein zurück verfolgt werden, indem man die Vergangenheit ausgräbt, die gegenwärtige Umwelt in Betracht zieht, die Erbfaktoren schätzt und die Wirkungen der Erziehung studiert - seien es nun die der akademischen Erziehung oder der Erziehung durch das Leben selbst. Dann wird der Faktor, der das Haupthindernis bildete und den Menschen zu einem psychologischen Problem machte, (wenn möglich mit Hilfe des Patienten) an die Oberfläche des Bewusstseins gebracht, in verständnisvoller Weise erklärt und mit dem bestehenden Zustand in Beziehung gebracht. Der Patient wird folglich dazu gebracht, seine Persönlichkeit, deren Probleme und die bevorstehende günstige Gelegenheit zu erkennen und zu verstehen.

Die geistige Methode ist jedoch eine ganz andere. Das Problem der Persönlichkeit und das Ergründen des Unterbewussten werden [119] nicht beachtet, da die unerwünschten Zustände als Folgen mangelnden Seelenkontaktes und mangelnder Seelenherrschaft angesehen werden. Der Patient (wenn ich ihn so nennen darf) wird belehrt, seine Aufmerksamkeit von sich, von seinen Gefühlen, seinen Komplexen, fixen Ideen und unerwünschten Gedanken abzulenken und sie auf die Seele, auf die göttliche Realität in der Form und auf das Christusbewusstsein zu konzentrieren. Dies könnte man wohl die wissenschaftliche Substitution eines neuen dynamischen Interesses nennen, das an die Stelle dessen tritt, was bisher im Mittelpunkt gestanden hatte. Man lässt damit einen Faktor der Zusammenarbeit wirksam werden, dessen Energie das niedere Leben der Persönlichkeit durchströmt und falsche psychologische Neigungen sowie unerwünschte Komplexe, die zu irrtümlicher Lebensauffassung führen, beseitigt. Dies regeneriert schliesslich das mentale (oder gedankliche) Leben, so dass der Mensch von richtigem Denken unter dem Impuls oder der Erleuchtung der Seele bestimmt und beeinflusst wird. Dadurch wird die «dynamisch austreibende Kraft einer neuen Neigung» erzeugt; die alten «fixen Ideen», die alten Depressionen und Nöte, die hindernden und hemmenden alten Wünsche, - all dieses verschwindet und der Mensch steht nun frei da als Seele und Meister seiner Lebensvorgänge.

Ich habe diese beiden Zustände etwas ausführlicher behandelt, da es wichtig ist, dass wir ein weiteres Heilgesetz verstehen lernen, ehe wir fortfahren. Die Erörterung über die gespaltene Persönlichkeit, über die Probleme des Mystikers und die neue Einstellung zur Krankheit (vom Gesichtspunkt der Seele und vom Ursachenbereich aus, anstatt vom Blickpunkt der Persönlichkeit und vom Reich der Wirkungen her) kann euch dieses Gesetz klar machen und mindestens das dartun, dass es vernünftig ist und wertvolle Anwendungsmöglichkeiten auf die menschliche Not bietet.

IV. Gesetz

Sowohl physische wie psychologische Krankheit hat ihren Ursprung im Guten, Schönen und Wahren. Sie ist nur ein verzerrtes Spiegelbild göttlicher Möglichkeiten. Die gehemmte Seele, die nach voller Wesensäusserung eines göttlichen Attributes oder einer inneren geistigen Realität strebt, erzeugt in der Substanz ihrer Hüllen eine Reibungsstelle. Auf diesen Punkt konzentrieren sich die Augen der Persönlichkeit und das führt zur Krankheit.

Die Kunst des Heilers besteht nun darin, die nach unten gerichteten Augen nach oben, auf die Seele - den wahren Heiler innerhalb der Form - zu lenken. Dann lenkt das geistige oder dritte Auge die Heilkraft, und alles ist gut.

B. Krankheiten der Jünger

Wir werden [120] das, was wir über die Krankheiten der Jünger zu sagen haben,

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.