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Esoterisches Heilen (Sieben Strahlen IV), Seite 91 ff. (engl.)
Denken herrühren. Im Verhältnis zur Gesamtmenschheit wird die Denkarbeit, die heute in der Welt getan wird, eigentlich nur von wenigen Menschen geleistet. Die übrigen sind beschäftigt mit Empfindungen, mit sinnlicher Wahrnehmung, mit den vielen verschiedenen Aspekten des Gefühllebens, wie Reizbarkeit, Kummer, akutes Angstgefühl, Streben nach einem ersehnten Zweck oder Ziel, Depression sowie mit dem dramatischen Leben der Sinne und dem Bewusstseinszustand «Ich bin Mittelpunkt». Nur wenige leben in der Welt des Denkens und noch weniger in der Welt der Wirklichkeit. Wenn die Menschen wirklich in diesen Welten leben, erfreuen sie sich ganz bestimmt im Durchschnitt einer besseren Gesundheit, denn es besteht eine bessere Integration und infolgedessen ein freieres Spiel der Lebenskräfte in allen Wesensgliedern.

B. Mentaler Fanatismus. Über die Vorherrschaft von Gedankenformen.

Ich möchte hier darauf hinweisen, dass die Krankheiten und Beschwerden - die sich aus dem ergeben, was ich falsche mentale Einstellungen, fanatische Bestrebungen, vereitelten Idealismus und durchkreuzte Hoffnungen genannt habe - sich in drei Kategorien gliedern; ein Studium dieser Kategorien wird euch zeigen, dass sie letzten Endes überhaupt nicht mentalen Ursprungs sind, sondern in erster Linie durch hereinkommende Gefühlswallungen entstehen.

1. Da sind zunächst jene Leiden, die sich infolge einer aufgezwungenen physischen Tätigkeit oder Arbeit einstellen; sie finden ihren Ansatzpunkt in diesen mentalen Zuständen. So führen sie zum Beispiel zu wilder Aktivität und Überarbeitung, weil man entschlossen ist, keinen Misserfolg hinzunehmen, sondern den Plan durchzuführen. Das Ergebnis ist häufig ein Zusammenbruch des Nervensystems, was hätte vermieden werden können, wenn man den Mentalzustand geändert und einen richtigen Rhythmus auf der physischen Ebene erreicht hätte. Aber es war weit mehr das Wirken der physischen Natur als der Gedankenzustand, was die Beschwerden verursacht hat.

2. Dann gibt [92] es jene Schwierigkeiten, die durch eine gewisse Rebellion, die das ganze Leben beeinflusst und durch heftige Gefühlsreaktionen entstehen. Diese können zum Beispiel darauf beruhen, dass man sich den grossen Plan zwar in Gedanken vorstellen kann, dass aber dann gleich die Erkenntnis hinzukommt, dass diese Pläne sich nicht verwirklichen - oft infolge der Unzulänglichkeit der physischen Ausrüstung; die Grundursache für die Krankheit ist jedoch die emotionelle Rebellion, nicht der mentale Zustand. Bitterkeit, Widerwille, Hass und das Gefühl des vergeblichen Bemühens können tatsächlich viele der heute herrschenden Vergiftungserscheinungen sowie jenen Zustand allgemeiner Vergiftung und schlechter Gesundheit hervorbringen, an denen viele Leute gewohnheitsmässig leiden. Ihr geistiger Weitblick ist grösser als das, was sie erreichen und dies führt zu emotionellen Leiden. Das Heilmittel für diesen Zustand liegt in dem einfachen Wort Hinnehmen. Es ist dies kein negativer Zustand, bei dem man sich zu einem unterwürfigen, untätigen Leben zurückzieht, sondern das positive Hinnehmen eines Zustandes (in Gedanken und im praktischen Tun), der gegenwärtig unvermeidbar erscheint. So verschwendet man keine Zeit dafür, um das Unmögliche zu versuchen, sondern macht die rechten Anstrengungen, um das Mögliche voranzubringen.

3. Jene Schwierigkeiten, die dadurch entstehen, dass das physische Werkzeug nicht imstande ist, den Forderungen des Gedankenlebens des betreffenden Menschen nachzukommen. Diese Schwierigkeiten sind natürlich und meistens ein Teil der physischen Erbschaft und wo dies der Fall ist, kann man normalerweise nicht viel tun; wenn aber das Streben wirklich ausdauernd ist, kann man noch viel erreichen: man kann den Zustand bessern und die Grundlage für ein besser funktionierendes Instrument in einem anderen Lebenslauf schaffen.

Es ist nötig, dass ich hier so kurz wie möglich das Problem des mentalen Heilens sowie die Lehre, dass alle Krankheiten das Ergebnis falschen Denkens seien, anschneide. Ihr beginnt jetzt mit der Arbeit und deshalb möchte ich, dass ihr über diesen Punkt Klarheit gewinnt. Die beiden genannten Probleme stehen in enger Beziehung [93] zueinander. Wir könnten sie in Form zweier Fragen ausdrücken:

1. Ist Krankheit ein Ergebnis des Denkens?

2. Kann die Kraft des Denkens heilende Wirkung haben, wenn sie von einem einzelnen Menschen oder einer Gruppe angewandt wird? In Anbetracht der Tatsache, dass, wie bereits erwähnt, viele Krankheiten latent im Baustoff unseres Planeten selbst stecken, ist es klar, dass das menschliche Denken nicht die Ursache von Krankheiten ist. Es hat sie schon gegeben, bevor die Menschheit auf diesen Planeten kam. Es gibt Krankheiten in der Mineralwelt, im Pflanzenreich und ebenso unter den Tieren, auch wenn sie frei und ungestört von Menschen in ihrer natürlichen Umgebung leben. Also kann der Mensch nicht für Krankheit verantwortlich gemacht werden und sie ist auch nicht das Ergebnis falschen menschlichen Denkens. Auch das beantwortet die Frage nicht, wenn man sagt, dass Krankheit also aus dem falschen Denken des planetarischen oder solaren Logos herrühren müsse. Damit weicht man der Frage und dem Kern der Sache aus.

Ich möchte euch hier an die beiden Definitionen für die Krankheitsursachen erinnern, die ich schon früher angegeben habe; ich möchte sie eurer sorgfältigen Aufmerksamkeit empfehlen:

«Alle Krankheit ist das Ergebnis gehemmten Seelenlebens; das gilt für alle Formen in allen Reichen.»

«Krankheit entsteht durch drei Einflüsse und ist diesen unterworfen. Es sind dies:

1. Des Menschen eigene Vergangenheit, womit er den Preis für weit zurückliegenden, uralten Irrtum zahlt.

2. Seine (und der ganzen Menschheit) Erbmasse an jenen verdorbenen Energieströmen, die einen Gruppenursprung haben.

3. Er hat mit allen Naturformen das gemeinsam, was der Herr des Lebens seinem Körper auferlegt. Diese drei Einflüsse nennt man «Das Urgesetz des Teilhabens am Übel». Dieses Gesetz muss eines Tages jenem neuen «Gesetz des seit Urzeiten herrschenden Guten» weichen. Dieses Gesetz wird durch den geistigen Willen des Menschen zur Wirksamkeit gebracht werden.»

Wenn man die [94] vier hier gegebenen Krankheitsursachen genau untersucht, so wird man bemerken, dass Krankheit schliesslich einmal dadurch eingedämmt werden wird, dass die Seele in allen Formen freien Spielraum bekommt; dies wird dadurch zustande kommen, dass der Mensch seinen geistigen Willen wirksam anwendet. Wir könnten es noch anders ausdrücken, indem wir sagen: Wenn Seelenenergie und der richtig angewandte Wille (der im Menschen das Abbild und Werkzeug der Willensenergie der Seele ist) freigemacht und in der richtigen Weise vom Denken gelenkt werden, kann man die Krankheit in die Hand bekommen und ihr schliesslich ein Ende machen. Krankheit kann also dadurch beherrscht werden, dass man den niederen Kräften eine höhere Energie und einen höheren Rhythmus auferlegt. Krankheit entsteht demnach im physischen Körper aus dem Unvermögen, diese höheren Energien und Rhythmen hereinzubringen; und das hängt wiederum von der Entwicklungsstufe ab.

Gerade das undeutliche Empfinden dieses Unvermögens und die Erkenntnis dieser Tatsachen hat so viele Gruppen zu dem Glauben verleitet, Krankheit könnte durch Gedankenkraft geheilt werden und das Auftreten von Krankheit sei falschem Denken zuzuschreiben. In Wirklichkeit aber muss die Menschheit eines Tages lernen, dass nur das höhere Bewusstsein der Seele, das durch das Denkvermögen wirkt, dieses schwierige Problem endgültig lösen kann.

Wir können folglich nicht zustimmen, wenn man als allgemeine Regel annimmt, die Krankheit habe irgendeine Beziehung zum Denken. Es handelt sich einfach um den Missbrauch oder die falsche Anwendung der Kräfte in den ätherischen, astralen und grobphysischen Bereichen. Die grosse Mehrheit der Menschen ist nicht in der Lage, in dieser Hinsicht etwas zu tun, denn die Kräfte, die zum Beispiel den physischen Körper ausmachen, durch ihn hindurchgehen und auf ihn einwirken, stammen aus einer weit zurückliegenden Vergangenheit und sind ein Bestandteil der Umwelt und des Gruppenlebens, in das die Menschen eingefügt sind und das sie mit allen ihren Gefährten teilen. Einer solchen Kraft-Materie haften die Folgen alter, falscher Rhythmen, Missbrauch der Kräfte und ererbter Qualitäten an. Seelenenergie, die durch rechtes Denken zum Ausdruck kommt, kann die Krankheiten heilen, für welche der Mensch empfänglich ist. Es liegt an dem Unvermögen zu denken, die höheren Bewusstseinszustände wahrzunehmen und zum Ausdruck zu bringen, dass es zu falschen Rhythmen kommt. Ich wiederhole also: Krankheit ist keine Folgeerscheinung des Denkens.

C. Vereiteltes ideales Streben.

Es gibt [95] jedoch gewisse Krankheiten, die im physischen Mechanismus auftreten und ausgesprochen daher stammen, dass eine (aus spezifischem Denken resultierende) Aktivität vom Gefühlsleben des Menschen imprägniert und bestimmt worden ist und gerade das Gefühlsleben ist ja eine ergiebige Quelle für Krankheiten und für das Auftreten falscher Rhythmen. Es wird also die physische Störung in Wirklichkeit nicht durch das Vorherrschen mentaler, sondern emotioneller Energie verursacht. Ich spreche hier nicht von den Krankheiten des Nervensystems und des Gehirns, welche die Folge einer Überreizung und einer (oft vom Denkvermögen oder von der Seele herkommenden) Energie-Stosswelle auf ein Instrument sind, das nicht imstande ist, diese Energien zu handhaben. Diese Krankheiten werden wir später besprechen. Ich spreche hier nur von den aufeinanderfolgenden Ereignissen im psychischen Leben und den daraus sich ergebenden Tätigkeiten:

Krankheit ist eine Form von Aktivität.

1. Denktätigkeit und Denkenergie bewirken (durch die Macht des Denkens), dass der Mensch gewisse Pläne, Idealvorstellungen und Bestrebungen verspürt und wahrnimmt.

2. Wenn sich diese Energie mit Astralenergie vermischt, so wird sie überwältigt und beherrscht von Astralreaktionen unerwünschter Art, wie etwa vom Kummer über nicht Erreichtes, vom Unvermögen, Pläne zu verwirklichen usw.. Infolgedessen wird das Leben verbittert.

3. Dann erscheint eine Krankheit im physischen Körper, je nach den Inklinationen des Körpers und seinen ihm innewohnenden ererbten Schwächen.

Ihr werdet [96] bemerken, dass der Mentalkörper und die Kraft des Denkens tatsächlich in keinem Fall die Ursachen der Beschwerden waren. Sie entstanden dadurch, dass der ursprüngliche Gedanke ausgelöscht und auf das Niveau der Gefühlsregungen hinuntergetragen wurde. Wenn dieses Absinken in den Gefühlsbereich nicht erfolgt, so dass die Astralkräfte nicht die Vorherrschaft erlangen und wenn der Gedanke klar und unberührt auf der Mentalebene verbleibt, so kann es zu einer Störung anderer Art kommen; eine solche Störung beruht dann darauf, dass der Mensch nicht imstande ist, den Gedanken in die physische Ebene «durchzubringen» und in wirksame Taten umzusetzen. Dieses Unvermögen führt nicht nur zu der dem praktischen Psychologen so wohlbekannten Spaltung der Persönlichkeit, sondern sperrt auch einen dringend benötigten Energiestrom ab. Als Folge davon wird der physische Körper geschwächt und fällt einer Krankheit zum Opfer. Wenn aber der Gedanke bis zum physischen Gehirn hinunter geführt werden kann und dort zum Lenker der Lebenskraft wird, dann besteht normalerweise eine gute Gesundheit; das trifft in jedem Fall zu, gleichgültig ob der Gedanke des Menschen gut oder schlecht, von rechten Motiven geleitet oder auf ein falsches Ziel gerichtet war. Das ist einfach die Wirkung der Integration, denn Heilige wie Sünder, Selbstsüchtige und Selbstlose, wie auch Menschen jeder Art können die Integration und ein von Gedanken geleitetes Leben erreichen.

Die zweite Frage wirft das Problem auf, ob ein Einzelmensch oder eine Gruppe mit Gedankenkraft heilen kann.

Ganz sicherlich kann man die allgemeine Behauptung aufstellen, dass ein Einzelmensch und eine Gruppe heilen und der Gedanke eine sehr grosse Rolle im Heilprozess spielen kann, aber das Denken allein und ohne Unterstützung nicht. Denken kann das leitende Instrument oder Mittel für die Kräfte und Energien sein, die eine Krankheit brechen und vertreiben können, aber der Prozess muss unterstützt werden durch die Fähigkeit des geistigen Schauens, durch das

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