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Esoterisches Heilen (Sieben Strahlen IV), Seite 15 ff. (engl.)

Wir werden unsere Betrachtung über die Ursachen der Krankheit in drei Teile unterteilen; bei unserer Wahrheitssuche wollen wir das ganz verständliche, aber ebenso unnütze Verlangen, das Denken der Gottheit zu begreifen, beiseite lassen. Die drei Abteilungen sind:

I. Die psychologischen Ursachen.

II. Die Ursachen, die aus dem Gruppenleben stammen.

III. Unsere karmischen Verbindlichkeiten, die karmischen Ursachen.

Bei all [16] dem werden wir nur eine allgemeine Vorstellung (mehr ist zur Zeit nicht möglich) gewinnen über das Vorhandensein von Krankheit in der menschlichen Gemeinschaft und teilweise auch im Tierreich. Wenn wir diese allgemeinen Gedanken begreifen, werden wir ein klareres Verständnis für unser Problem gewinnen, und wir können dann zur Erörterung der Methoden übergehen, die es uns ermöglichen, unerwünschte Wirkungen mit grösserer Leichtigkeit zu behandeln. Studierende der Heilkunst sollten ausserdem daran denken, dass man auf dreierlei Art und Weise eine Heilung erzielen kann, und dass alle drei Arten den ihnen zukommenden Platz und Wert haben, der von der Entwicklungsstufe dessen abhängt, der geheilt werden soll.

Erstens kann man jene Linderungsmittel und Besserungsmethoden anwenden, welche die Krankheit allmählich heilen und unerwünschte Zustände beseitigen; sie bauen das Formleben auf und stärken die Lebenskraft, so dass die Krankheit abgeschüttelt werden kann. Gute Vertreter dieser Methoden sind die allopathischen und homöopathischen sowie die verschiedenen osteopathischen, chiropraktischen und anderen therapeutischen Schulen. Sie haben viele gute und konstruktive Arbeit geleistet, und die Menschheit schuldet der Weisheit, Geschicklichkeit und selbstlosen Dienstbereitschaft der Ärzte viel. Sie behandeln stets dringende Zustände und gefährliche Wirkungen von Ursachen, die an der Oberfläche nicht sichtbar sind. Der Patient ist bei diesen Methoden in den Händen von Menschen, die von aussen an ihn herantreten und sollte passiv, ruhig und negativ-empfänglich sein.

Zweitens haben wir die Arbeit und die Methoden des modernen Psychologen, der versucht, die subjektiven Gegebenheiten zu behandeln und jene falschen Denk- und Verhaltensweisen, jene Hemmungen, Psychosen und Komplexe in Ordnung zu bringen, die zu äusserlich sichtbaren Krankheiten, zu morbiden Zuständen, zu neurotischem und mentalem Versagen führen. Bei dieser Methode wird der Patient gelehrt, soweit wie möglich mit dem Psychologen [17] zusammenzuarbeiten, damit er ein richtiges Verständnis seiner selbst gewinnen und dadurch lernen kann, jene inneren Zwangszustände zu beseitigen, welche die äusseren Wirkungen hervorrufen. Er wird darin geschult, sich positiv und aktiv zu verhalten und das ist schon ein grosser Schritt in der rechten Richtung. Die Tendenz, die Psychologie mit der äusseren physischen Behandlung zu kombinieren, ist vernünftig und richtig.

Die dritte, höchste und neueste Methode ist diejenige, bei der die Seele des betreffenden Menschen zu positiver Tätigkeit aufgerufen wird. Das wahre, künftige Heilen kommt zustande, wenn das Leben der Seele ohne Blockierung und Hindernis durch jeden Aspekt der Formnatur strömen kann. Es kann dann diese mit seiner Lebenskraft erfüllen und ausserdem jene Stauungen und Hemmnisse beseitigen, die eine so reiche Quelle für Krankheiten sind.

Damit habt ihr viel Stoff zum Nachdenken. Wenn wir hinsichtlich der praktischen Anwendung der Techniken und Methoden nur langsam vorgehen, so deshalb, weil ich eine sichere Grundlage schaffen möchte für das, was ich später mitteilen werde.

Die Schulung des Heilers.

Für die Schulung des Heilers werde ich nach und nach die sechs Regeln angeben, nach denen sich seine Tätigkeit richtet (oder richten sollte). Denkt an die beiden Worte, die ich schon einmal sagte; sie fassen all das zusammen, was den Helfer betrifft: Magnetismus und Strahlung! Wir werden später sehen, dass ihre Wirkungen von verschiedener Art sind.

I. Regel

Der Heiler muss versuchen, seine Seele, sein Herz, sein Gehirn und seine Hände zu verbinden. So kann er die lebendige Heilkraft über den Patienten ausgiessen. Das ist magnetisches Wirken. Es heilt die Krankheit, kann aber auch den sogenannten schlechten Zustand verstärken, je nach dem Wissen des Heilers.

Der Heiler muss versuchen, seine Seele, sein Gehirn, sein Herz und seine aurische Ausstrahlung zu verbinden. So kann seine Gegenwart das Seelenleben des Patienten stärken. Dies ist Wirken durch Ausstrahlung. Die Hände sind nicht nötig. Die Seele offenbart ihre Kraft. Des Patienten Seele reagiert, da sich seine Aura für die aus der Aura des Heilers kommende, von Seelenenergie durchflutete Strahlung empfänglich zeigt.

Bei der [18] Betrachtung der Krankheitsursachen halte ich es für notwendig, ein Wort über ihre - inneren und äusseren - Bedingungen zu sagen. Es wird dem oberflächlichen Denker scheinen, dass viele Krankheiten und Todesursachen aus Umweltsbedingungen herrühren, für die er in keiner Weise verantwortlich ist. Diese Faktoren umfassen eine ganze Skala von Möglichkeiten, angefangen von rein äusserlichen Ereignissen bis zu erblichen Veranlagungen. Man könnte sie folgendermassen aufzählen:

1. Unfälle, die vielleicht persönlicher Nachlässigkeit oder der Sorglosigkeit anderer Menschen zuzuschreiben oder Folgen von Kämpfen sind, sei es in Arbeiterstreiks oder im Krieg. Sie können auch durch Angriffe von Tieren, durch zufällige Vergiftungen und aus vielen anderen Ursachen entstehen.

2. Infektionen, die einen Menschen von aussen her befallen, also nicht aus seiner eigenen, besonderen Blutzusammensetzung entstehen. Solche Infektionen sind die verschiedenen sogenannten ansteckenden, übertragbaren Krankheiten und allgemeinen Epidemien. Diese können den Menschen erfassen bei der Ausübung seiner Pflichten, durch seine täglichen Kontakte oder durch einen weit verbreiteten Krankheitszustand in seiner Umwelt.

3. Krankheiten, die durch schlechte Ernährung, besonders in der Jugend entstehen. Dieser Zustand der Unterernährung macht den Körper für Krankheiten anfällig, vermindert die Widerstandskraft und Vitalität und schaltet die «Kampfkräfte» des Menschen aus, was zu vorzeitigem Tod führt.

4. Erbanlage. Es gibt bekanntlich bestimmte Formen erblicher Schwächen, die einen Menschen entweder für gewisse Krankheiten mit darauffolgendem Tod anfällig machen oder in ihm Zustände schaffen, die zu einer stetigen Schwächung seines [19] Lebenswillens führen; ausserdem gibt es jene Neigungen, die sich als eine Art gefährlicher Gier zeigen; sie führen zu unerwünschten Gewohnheiten, zu einem Absinken der Moral und werden dem Willen des Menschen gefährlich, da sie ihn unfähig machen, diese Veranlagung zu bekämpfen. Er unterliegt ihnen und zahlt den Preis für solche Gewohnheiten, der Krankheit und Tod heisst.

Diese vier Arten von Krankheits- und Todesursachen sind für vieles verantwortlich, was wir um uns herum im Leben der Menschen sehen; man kann sie aber nicht eindeutig unter eine der psychologischen Krankheitsursachen einreihen, und wir wollen sie auch nur sehr kurz in dem Abschnitt über das Gruppenleben und dessen Prädispositionen für Krankheiten erörtern; dort werden wir auch die Infektionskrankheiten besprechen. Aber solche Situationen, wie sie sich z.B. aus einem Auto- oder Eisenbahnunfall ergeben, sollen nicht unter dem Titel «Krankheitschaffende Ursachen» betrachtet werden. Es ist richtig, dass der Heiler auch mit solchen Fällen zu tun haben mag, aber was hier geschehen muss, ist etwas anderes als die Behandlung jener Krankheiten, die ihre Wurzeln in einem der feineren Körper haben oder von Gruppenkrankheiten herrühren usw.. Die Übel, die aus Unterernährung und der falschen Ernährungsweise unseres modernen Lebens und unserer Zivilisation stammen, werden hier nicht erörtert. Dafür ist kein Kind individuell verantwortlich. Ich beschäftige mich hier nur mit den Krankheiten, die aus unrichtigen inneren Zuständen kommen.

Die Verantwortung eines Kindes für seine Lebensbedingungen ist praktisch gleich Null, sofern man nicht das Karma als vorbestimmenden Faktor gelten lässt, der imstande ist, jene Ausgleichsbedingungen herbeizuführen, die aus der Vergangenheit stammen und die Gegenwart beeinflussen. Ich werde darüber ausführlicher im 3. Kapitel sprechen, das unsere karmischen Verpflichtungen behandelt. Hier möchte ich nur andeuten, dass das ganze Thema Krankheit auch vom karmischen Gesichtspunkt aus erörtert werden und damit einen bestimmten, entscheidenden Wert haben könnte, [20] wenn dieses schwierige Thema von dem Zeitpunkt an, als es im Westen bekannt wurde, in der richtigen Weise gelehrt worden wäre. Aber die Wahrheit ist in der Form, wie sie zu uns aus dem Osten kam, von östlichen Theologen ebenso verzerrt worden, wie von westlichen Theologen die Lehren von der Einswerdung und von der jungfräulichen Geburt falsch ausgelegt und gelehrt wurden. Die tatsächliche Wahrheit hat wenig Ähnlichkeit mit unseren modernen Formulierungen. Ich bin also, wenn ich das Thema «Krankheit» vom karmischen Gesichtspunkt aus behandle, ernstlich behindert. Es ist für mich sehr schwierig, euch etwas von der Wahrheit, wie sie wirklich ist, mitzuteilen, eben weil ihr über das alte Gesetz von Ursache und Wirkung zwangsläufig vorgefasste Meinungen habt. Wenn ich euch sage, dass die Lehre von der sichtbarwerdenden Evolution und die modernen Theorien über die Wirkung eines Katalysators auf zwei Substanzen - die eine dritte, andersartige Substanz hervorbringen, wenn man sie unter der Einwirkung eines Katalysators miteinander in Verbindung bringt - viel Wahres über Karma enthalten, werdet ihr mich dann verstehen? Ich bezweifle es. Wenn ihr im Karma-Gesetz meistens nur den einen Aspekt seht, der scheinbare Ungerechtigkeiten erklärt und stets das Auftreten von Schmerz, Krankheit und Leiden hervorhebt, dann sage ich euch, dass dies nur eine teilweise Darstellung der kosmischen Grundwahrheit ist. Seht ihr jetzt schon klarer? Wenn ich darauf hinweise, dass das recht verstandene und gehandhabte Gesetz des Karma viel eher Glück, Heil und Freisein von Schmerz bringen kann als Schmerzen mit allen Folgen: fühlt ihr euch fähig, die Bedeutung des von mir Gesagten zu ermessen?

Die Welt der Verblendung ist gegenwärtig so stark und die Bereitschaft zur Illusion so mächtig und lebendig, dass wir diese Grundgesetze nicht in ihrer wahren Bedeutung erkennen können.

Das Karmagesetz ist nicht das «Gesetz der Vergeltung», wie man annehmen könnte, wenn man die üblichen Bücher über dieses Thema liest; es ist dies nur ein Aspekt der Wirkungsweise des Karmagesetzes. Das Gesetz von Ursache und Wirkung ist nicht so zu [21] verstehen, wie wir es gegenwärtig auslegen. Es gibt zum Beispiel ein Gesetz, das man das Schwerkraft-Gesetz nennt und das lange Zeit das Denken der Menschen getäuscht hat; ein solches Gesetz besteht zwar, aber es ist nur ein Aspekt eines grösseren Gesetzes und seine Macht kann, wie wir wissen, bis zu einem gewissen Grad ausgeschaltet werden, denn jedesmal, wenn wir ein Flugzeug über uns dahinbrausen sehen, erblicken wir einen Beweis für die Ausschaltung dieses Gesetzes mit mechanischen Mitteln, wodurch symbolisiert wird, wie leicht es von Menschen überwunden werden kann. Wenn sie es doch nur erkennen könnten: sie erlernen die uralte Methode, von der die Fähigkeit, sich emporzuheben, eine der leichtesten und einfachsten Anfangsübungen ist.

Das Gesetz der Folgen ist nicht so unausweichlich und starr, wie das moderne Denken annimmt, sondern es ist mit den Denkgesetzen viel enger verbunden, als man hat glauben wollen; die «Mentalscience» (Wissenschaft vom Geist) hat sich schon zu einem Verstehen dessen hingetastet. Ihre Ziele und Absichten sind gut und richtig und ihre Ergebnisse hoffnungsvoll; ihre Folgerungen und Arbeitsmethoden jedoch sind gegenwärtig auf ganz falscher Fährte und höchst irreführend.

Ich habe auf dieses Missverstehen des Karmagesetzes deshalb hingewiesen, da mir viel daran liegt, dass ihr an das Studium der Gesetze des Heilens möglichst frei und unvoreingenommen herangeht; ich bin mir dabei klar, dass euer Verständnis durch folgende Faktoren eingeschränkt wird:

1. Durch alte Theologien mit ihren starren, verzerrten und irrigen Anschauungen. Die Lehre der Theologen ist äusserst irreführend, wird jedoch leider allgemein anerkannt.

2. Durch das Weltdenken, das stark durchsetzt ist mit dem Begierdenelement und wenig wirkliche Gedanken in sich trägt. Die Menschen legen diese dunkel erahnten

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.