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Esoterisches Heilen (Sieben Strahlen IV), Seite 9 ff. (engl.)
Mediziner und in verwandten Berufen dämmert heute die Erkenntnis, dass die Ursachen für alle Krankheiten in den subjektiven, verheimlichten Denkweisen und Gefühlszuständen sowie in einem gehemmten oder ausschweifenden Geschlechtsleben zu suchen sind.

Gleich zu Anfang unserer Studien möchte ich darauf hinweisen, dass die eigentliche, letzte Ursache einer Krankheit von euch nicht verstanden würde, selbst wenn ich sie wüsste. Ihr Ursprung liegt weit zurück in der fernsten Vergangenheit unseres Planeten (in der Laufbahn des planetarischen Lebensträgers - okkult verstanden) und hat seine Wurzeln in dem, was man allgemein das «kosmische Übel» nennt. Dieser Ausdruck ist vollkommen bedeutungslos, beschreibt jedoch symbolisch einen Bewusstseinszustand, der gewissen «unvollkommenen [10] Göttern» eigen ist. Wenn man als erste Voraussetzung annimmt, dass die Gottheit selbst auf eine Vollendung hinarbeitet, die über unser Verstehen hinausgeht, so lässt sich daraus folgern, dass es auch für die Götter und für Gott (das grosse Lebenszentrum unseres Sonnensystems) gewisse Unvollkommenheiten und bestimmte Bewusstseinsbereiche oder Zustände geben mag, die noch gemeistert werden müssen. Diese Begrenztheiten und relativen Unvollkommenheiten können bestimmte Wirkungen in den Körpern hervorbringen, in denen sie sich manifestieren - das sind die verschiedenen Planeten als Äusserungen bestimmter grosser Lebensträger und das Sonnensystem als die sichtbare Erscheinungsform eines göttlichen Lebenszentrums. Wenn man ferner die Hypothese gelten lässt, dass diese äusseren Körper der Göttlichkeit, die Planeten, die Formen sind, durch die sich gewisse Gottheiten zum Ausdruck bringen, dann kann man richtig und logisch folgern, dass zwangsläufig auch alle Lebewesen und Formen innerhalb dieser Körper diesen Begrenzungen und Unvollkommenheiten unterworfen sind, die aus diesen unbewältigten Bewusstseinsbereichen und Gewahrseinszuständen resultieren, die von den in planetarischer oder solarer Form inkarnierten Gottheiten bisher noch nicht erkannt sind. Unter der Voraussetzung, dass eine jede Form Teil einer noch grösseren ist, und dass wir tatsächlich im Körper Gottes «leben, weben und sind», wie Paulus es nennt, dann haben wir auch als integrale Teile des vierten Naturreiches Anteil an dieser allgemeinen Begrenzung und Unvollkommenheit.

Mehr als diese allgemeine Voraussetzung geht über unser Fassungs- und Ausdrucksvermögen hinaus, denn die allgemeine Verstandesausrüstung des durchschnittlichen Aspiranten und Jüngers ist dieser Aufgabe nicht gewachsen. Solche Begriffe wie «Kosmisches Übel, göttliche Unvollkommenheit, begrenzte Bewusstseinsbereiche, Freiheit des reinen Geistes, göttliches Denken», mit denen die Mystiker und Okkultisten unserer Zeit so grosszügig jonglieren: was bedeuten sie denn wirklich? Die Behauptung vieler Heilschulen über die letzte göttliche Vollkommenheit und die Formulierung ihres Glaubens an das tatsächliche Freisein der Menschheit von den gewöhnlichen Übeln des Fleisches: Sind sie nicht häufig hochtönende Phrasen, die zwar ein Ideal verkörpern, aber oftmals auf eigensüchtigen Wünschen beruhen? Stellen sie nicht in mystischer Hinsicht [11] völlig bedeutungslose Ausdrücke dar? Wie kann es denn anders sein, wenn nur der vollkommene Mensch einen wirklichen Begriff davon hat, was Göttlichkeit eigentlich ist?

Es ist für uns sicher besser zuzugeben, dass es dem Menschen unmöglich ist, die tiefverwurzelten Ursachen dessen zu verstehen, was in der Evolution des Formlebens sichtbar wird. Ist es nicht weise, sich mit den Tatsachen so, wie sie in unserer gegenwärtigen Erkenntnis vorhanden sind, abzufinden und verstehen zu lernen, dass es, so wie der Mensch mit grösserer Einsicht in das Denken Gottes eindringen kann als das mit viel weniger Verstand begabte Tier, ebenso auch andere, grössere Geister geben mag, die in anderen, höheren Naturreichen wirken und das Leben wahrer und genauer erkennen können, als die Menschheit es kann? Es ist doch möglich, nicht wahr, dass das Ziel der Evolution (wie es vom Menschen dargestellt und hervorgehoben wird) im letzten Grunde nur ein Bruchstück eines grösseren Zieles ist - grösser, als er es mit seinem endlichen Verständnis erfassen kann. Die ganze Absicht, so wie sie im Denken Gottes verborgen liegt, mag sehr verschieden sein von dem, was sich die Menschen heute vielleicht vorstellen, und das kosmisch Böse und das kosmisch Gute können, wenn man sie auf blosse Ausdrucksweisen beschränkt, ihre ganze Bedeutung verlieren; sie sind nur durch den Schleier der Verblendung und Illusion sichtbar, mit denen der Mensch alle Dinge umgibt. Die besten Geister dieses Zeitalters beginnen gerade, den ersten trüben Schimmer des Lichtes zu erkennen, das durch diese Verblendung hindurchdringt und das zu allererst dazu dient, die Tatsache der Illusion zu offenbaren. Mit Hilfe dieses Lichtes kann die folgende Wahrheit jenen offenbar werden, die erwartungsvoll und unvoreingenommen sind: Die Gottheit selbst befindet sich auf dem Weg zur Vollkommenheit. Daraus ergeben sich vielerlei Schlussfolgerungen.

Wenn wir die Ursachen der Krankheit erörtern, so wollen wir uns auf den Standpunkt stellen, dass die grundsätzliche, letzte kosmische Ursache ausserhalb unseres Verstehens liegt, und dass wir nur in dem Mass, als sich das Reich Gottes auf Erden offenbart, zu einigem wirklichen Verständnis für das allgemeine, weitverbreitete Kranksein kommen, das man auf unserem Planeten in allen vier Naturreichen findet. Es können jedoch ein paar grundsätzliche Aussagen gegeben werden, die man schliesslich auch im makrokosmischen Sinn als wahr erkennen wird und die auch schon dort [12] als wahr bewiesen werden können, wo es sich um den intelligenten Mikrokosmos handelt.

1. Hier ist eine Binsenwahrheit: Jede Krankheit entsteht durch einen Mangel an Harmonie - aus einer Disharmonie, die zwischen dem Formaspekt und dem Leben besteht. Jene Kraft, die Form und Leben zusammenführt oder besser gesagt, dasjenige, was aus dieser absichtlich herbeigeführten Vereinigung resultiert, nennen wir die Seele, das Selbst, soweit es sich um die Menschheit handelt; bei den unter dem Menschen stehenden Reichen nennen wir es das integrierende Prinzip. Eine Krankheit tritt da auf, wo diese verschiedenen Teile, die Seele und die Form, das Leben und seine Ausdrucksform, die subjektive und objektive Realität, nicht genügend miteinander in Einklang stehen. Folglich sind Geist und Materie nicht frei und unabhängig miteinander verbunden. Dies ist die eine mögliche Auslegung des ersten Gesetzes und die ganze Behauptung soll dieses Gesetz deutlicher erklären.

2. Dieser Mangel an Harmonie, der zu der sogenannten Krankheit führt, besteht in allen vier Naturreichen und verursacht jene Zustände, die dort, wo die Empfindlichkeit besonders stark und hochentwickelt ist, Schmerzen bereiten und überall Stauung, Verfall und Tod bringen. Denkt nach über diese Worte: Disharmonie, Krankheit, Schmerz, Stauung, Verfall, Tod, denn sie beschreiben den allgemeinen Zustand, der das bewusste Leben aller Formen, der makrokosmischen wie der mikrokosmischen, beherrscht. Es handelt sich dabei nicht um Ursachen.

3. Man kann jedoch allen diesen Zuständen läuternde Wirkung zuschreiben, ja die Menschheit muss sie so betrachten, wenn sie zu einer richtigen Einstellung gegenüber der Krankheit kommen will. Dies wird oft vergessen von den fanatischen Heilern und den radikalen Vertretern einer nur begrenzt erfassten Idee, die in den meisten Fällen lediglich Teil einer grösseren ist.

4. Heil- und Linderungsmethoden [13] werden nur in der Menschheit angewandt und ergeben sich aus der Denktätigkeit des Menschen. Sie zeigen seine verborgene Schöpferfähigkeit an, die Kraft dessen, der auf die Freiheit zuschreitet. Sie weisen auf sein Unterscheidungsvermögen hin, das ihn befähigt, Vollkommenheit zu erahnen, das Ziel im Geiste zu erschauen und folglich auf diese schliessliche Befreiung hinzuarbeiten. Sein Irrtum besteht zur Zeit in folgendem:

a. Er ist unfähig, den wahren Sinn des Schmerzes zu erkennen.

b. Er hat einen Widerwillen gegen das Leiden.

c. Er versteht das Gesetz des Nicht-Widerstehens falsch.

d. Er legt zu viel Wert auf die Formnatur.

e. Er hat eine falsche Einstellung zum Tod und glaubt, dass das Verschwinden des Lebens aus dem Bereich der sinnlichen Wahrnehmung vermittels einer Form und die daraus folgende Auflösung dieser Form ein Unglück bedeutet.

5. Wenn einmal der Mensch in seinem Denken die bis jetzt üblichen Ideen über die Krankheit umkehrt und Krankheit als eine Naturtatsache anerkennt und hinnimmt, dann wird er beginnen, sich an das Gesetz der Befreiung zu halten, mit richtigen Gedanken, die zum Nicht-Widerstehen führen. Gegenwärtig vergrössert er meistens nur die Schwierigkeit, nämlich durch die Kraft seiner darauf gerichteten Gedanken und durch seinen intensiven Widerstand gegen die Krankheit. Wenn er sein Denken wieder auf die Wahrheit und die Seele hinlenkt, so werden die Übel der physischen Ebene allmählich verschwinden. Das wird uns deutlich werden, wenn wir später die Methode der Ausmerzung studieren. Krankheit ist tatsächlich vorhanden. Die Formen in allen Reichen sind mit Disharmonie belastet und stehen nicht im Einklang mit dem innewohnenden Leben. Krankheit, Verfall und die Tendenz zur Auflösung kommen überall vor. Ich wähle diese Worte mit Bedacht.

6. Krankheit ist also nicht das Ergebnis falschen menschlichen Denkens; sie existierte bereits unter den vielen Lebensformen, lange bevor die Menschheit auf der Erde erschien. Wenn ihr dies in Worten ausdrücken und innerhalb der Grenzen menschlichen Denkens aussprechen möchtet, so könntet ihr einigermassen richtig sagen: [14] Gott, die planetarische Gottheit, hat sich des falschen Denkens schuldig gemacht! - Aber damit würdet ihr nicht die Wahrheit ausdrücken, sondern lediglich einen winzigen Bruchteil der wahren Ursache, der sich eurem schwachen, endlichen Denkvermögen durch das Medium der allgemeinen Weltverblendung und Weltillusion zeigt.

7. In gewisser Hinsicht ist die Krankheit ein Befreiungsprozess; sie ist der Feind alles dessen, was stille steht und verhärtet ist. Allerdings dürft ihr nach dem, was ich sage, nicht meinen, die Krankheit müsse willkommen geheissen und der Tod geliebt werden. Wäre dies der Fall, dann würde man die Krankheit kultivieren und eine Belohnung auf den Selbstmord aussetzen. Zum Glück für die Menschheit richtet sich die ganze Lebenstendenz gegen die Krankheit, und die Reaktion des Formlebens auf die menschlichen Gedanken nährt die Furcht vor dem Tode. Das ist zu Recht so gewesen, denn der Instinkt der Selbsterhaltung und das Verlangen nach Unversehrtheit der Form ist ein lebenswichtiges Prinzip der Materie; und die Tendenz, das Leben in der Form fortbestehen zu lassen und weiter zu geben, ist eine unserer grössten, von Gott geschenkten Fähigkeiten und wird fortdauern. Aber an dessen Stelle muss schliesslich in der Menschheit die Anerkennung des Todes als eines organischen, befreienden Vorganges treten, der dazu bestimmt ist, die Kraft zu erhalten und der Seele ein besseres Manifestations-Instrument zu geben. Zu dieser Freizügigkeit des Handelns ist die Menschheit im ganzen noch nicht bereit. Die Jünger und Aspiranten der Welt sollten jetzt aber beginnen, diese neuen Daseinsprinzipien zu begreifen. Der Selbsterhaltungstrieb bestimmt die Beziehung zwischen Geist und Materie, zwischen Leben und Form, solange die Gottheit selbst den Willen hat, sich in einem manifestierten Körper zu inkarnieren, - sei dies nun ein Planet oder ein Sonnensystem. Mit dieser Aussage habe ich euch einen Hinweis auf eine der grundsätzlichen Ursachen der Krankheit und des endlosen Kampfes zwischen dem eingekerkerten Geist und der gefangen haltenden Form gegeben. Die Waffe dieses Kampfes ist jene eingeborene Qualität, die als Selbsterhaltungs- und Fortpflanzungstrieb - sowohl der gegenwärtigen Form wie der Art im allgemeinen - zum Ausdruck kommt.

8. Das Gesetz [15] von Ursache und Wirkung, das man im Osten Karma nennt, lenkt und beherrscht dies alles. Man muss das Karma tatsächlich als die (im Formleben unseres Planeten sich zeigende) Auswirkung von tiefliegenden, im Denken Gottes verborgenen Ursachen ansehen. Die Ursachen, die wir hinsichtlich Krankheit und Tod aufspüren mögen, sind eigentlich nur die Auswirkung gewisser Grundprinzipien, die - in richtiger oder falscher Weise, wer kann es sagen? - das Leben Gottes in der Form bestimmen und sie müssen dem Menschen solange unfassbar bleiben, bis er jene grosse Einweihung erlangt, deren Sinnbild für uns die Transfiguration (Verklärung) ist. Wir werden uns während unserer ganzen Studien mit zweitrangigen Ursachen und deren Wirkungen beschäftigen, mit den sichtbaren Resultaten jener subjektiven Wirkungen, die weit über unser Verständnis hinausgehenden Ursachen entstammen. Das sollte man zugeben und begreifen. Es ist das Beste, was der Mensch mit seinem gegenwärtigen verstandesmässigen Rüstzeug tun kann. Warum sollte ein Mensch in seiner Anmassung erwarten, er könne alles verstehen, wenn die Intuition noch kaum wirkt und das Denken selten eine Erleuchtung empfängt? Er soll daran arbeiten, seine Intuition zu entwickeln und Erleuchtung zu gewinnen, dann kommt auch das Verstehen. Er wird sich das Recht auf göttliches Wissen verdient haben. Für unsere Arbeit wird jedoch die obige Erkenntnis genügen; sie ermöglicht es uns, jene Gesetze und Prinzipien aufzustellen, die den Weg weisen, auf dem die Menschheit Befreiung von dem Formbewusstsein gewinnen und folglich auch gegen den Sieg des Todes und gegen jene Krankheitschaffenden Zustände immun werden kann, die heute unsere planetarische Erscheinungsformen bestimmen.

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.