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Esoterische Astrologie (Sieben Strahlen III), Seite 595 ff. (engl.)
Wirkungskraft dieser drei Hauptenergien ab,» so dass unser planetarischer Logos sie aufnehmen kann; sie «schalten» jene Aspekte der drei grossen Kräfte «aus», die für das Leben unseres Systems auf dieser Evolutionsstufe nicht geeignet sind, genauso, wie die Hierarchie auf unserem kleinen Planeten die Energien von Shamballa ausschaltet oder transformiert. Diese drei grossen Energien bringen sich in geheimnisvoller Weise durch die sieben Strahlen zum Ausdruck, genauso, wie alle Dreiheiten sich in Siebenheiten unterteilen, doch ihre Identität bewahren. Diese sieben Energien, die von den grösseren dreien ausgehen und über die zwölf Sternbilder weitergeleitet werden, verkörpern sich in den sieben heiligen Planeten und werden auf unserer Erde durch die sieben Geister vor dem Thron Gottes (dem Symbol der Synthese) repräsentiert. Diese ungeheure Wechselbeziehung verkörpert sich in einem einzigen grossen Prozess von: Übertragung, Aufnahme, Absorption, Verbindung und lebendiger Wirksamkeit. Die Methode ist die der Invokation und Evokation. In diesen beiden Sätzen habt ihr einen der wichtigsten Schlüssel für den ganzen Evolutionsprozess, den Schlüssel zum Geheimnis von Zeit und Raum und die Lösung aller Probleme. Der wichtigste Faktor jedoch ist, dass das Ganze eine Äusserung des konzentrierten, grossen Willens ist.

Beim Betrachten [596] dieses Prozesses solltet ihr die Tabelle X studieren, denn sie ist eine symbolische Form und verkörpert das, was ich übermitteln möchte. Ich möchte darauf hinweisen, dass der Wille, so, wie er sich in den Strahlen verkörpert und von den Sternbildern übertragen wird, zerstörerisch wirkt, wenn er sich durch einen orthodoxen Planeten konzentriert, dagegen konstruktiv, falls er sich in einem esoterischen Planeten verdichtet. Hier habt ihr den geheimen Leitfaden zu der Bedeutung von Tod und Unsterblichkeit. Es ist dies etwas, das der durchschnittliche Astrologe nicht wird beweisen können, da die Zyklen, um die es sich handelt, zu lang sind; intuitiv kann er jedoch die Wahrscheinlichkeit meiner Behauptung erfassen. Darf ich euch wiederum daran erinnern, dass unser Thema der göttliche Plan, die göttliche Absicht und der göttliche Wille sind, nicht die Evolution des Bewusstseins oder des zweiten Aspektes der Göttlichkeit. Es betrifft den Geist und nicht die Seele. Wir versuchen, bis zu einem gewissen Grad das Leben des Vaters, den Willen der Monade und die Absicht des Geistes zu formulieren. In allen diesen (den drei Aspekten des Willens) liegt keimhaft der Same für das nächste Sonnensystem, das dritte und das Heranreifen der Persönlichkeits-Manifestation des Logos. Wir müssen daher die Deutung der sieben Strahlen im Sinne des Willens und nicht der Liebe oder des Bewusstseins formulieren. Das wollen wir jetzt versuchen.

Strahl I.

Die Energie des Willens oder der Macht. Dieser Strahl ist ganz besonders mit jenem Aspekt des Willens verbunden, der den Tod überwindet. Dennoch ist er der Strahl des Zerstörers. In diesem Zusammenhang möchte ich euch daran erinnern, dass die menschliche Einstellung gegenüber dem Tod als dem Zerstörer eine begrenzte und irrtümliche Ansicht darstellt. Der erste Strahl vernichtet den Tod, da es in Wirklichkeit so etwas nicht gibt; diese Vorstellung ist völlig ein Teil der Grossen Illusion, ist eine Begrenztheit des menschlichen Bewusstseins [597] und grundsätzlich an das Gehirn gebunden, nicht an das Herz, so seltsam euch dies auch scheinen mag. Es ist in einem sehr wahren Sinn eine «Erdichtung der Einbildungskraft». Denkt darüber nach. Die Abschaffung des Todes und der Zerstörung der Form ist eine Manifestation des I. Strahls, denn sie bringt in Wirklichkeit den Tod der Verneinung oder Leere und leitet wahre Wirksamkeit ein. Es ist die Energie, die man «göttliche Antriebskraft» nennen kann; es ist das Leben im Keim, das der Reihe nach alle Formen zerstört, damit schliesslich die Reife eintreten kann. Das ist der Schlüssel zum I. Strahl. Es ist der Wille, der initiiert.

Heute ist - soweit es die Menschheit betrifft - die Einweihung seine höchste Verwirklichungsstufe.

Strahl II.

Die Energie der Liebe-Weisheit. Diese Grundenergie ist der Wille, zu vereinigen, synthetische Einheit, Zusammenhalt und gegenseitige Anziehung herbeizuführen und Beziehungen herzustellen; jedoch Beziehungen - wohlgemerkt -, die völlig getrennt sind vom Bewusstsein der Beziehung oder von der Erkenntnis der Einheit. Es ist die Tatsache der Vereinigung selbst, so, wie sie von Anfang an erschaut wurde und für immer im Denken Gottes besteht, dessen Wille Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft umfasst und der nicht im Sinne von Evolution oder Prozessen denkt. Der Prozess liegt im Keim eingeschlossen; der Drang zur Evolution ist die unvermeidliche Begleiterscheinung des Lebens in der Erscheinung. Es ist der Wille zum Vereinigen.

Soweit es die Menschheit betrifft, ist seine höchste Äusserung heute die mystische Vision.

Strahl III.

Die Energie der Aktiven Intelligenz. Es ist der Wille der bedingten Absicht. Die Faktoren, die sich durch ihn auswirken, sind die kraftvolle Fortführung des erkannten Planes mit einem vernunftgemäss erfassten Ziel und einem aktiven Antrieb, der den Prozess aus der Stärke seiner eigenen Triebkraft intelligent [598] weiterführt. Wieder möchte ich euch daran erinnern, dass ich mich nicht mit dem menschlichen Bewusstsein befasse, sondern mit der Gesamtheit jenes Unternehmens, das die Materie der Grundidee im Denken Gottes dienstbar macht und anpasst. Und bis jetzt ist kein Menschenwesen fähig, diese Idee zu begreifen. Niemand weiss, was der Wille Gottes ist oder worin seine intelligente Absicht besteht. Es ist der Wille zur Evolution.

Soweit es die Menschheit betrifft, ist seine höchste Äusserung die Erziehung oder die schrittweise Entwicklung durch Erfahrung.

Strahl IV.

Die Energie der Harmonie durch Konflikt. Dies ist grundsätzlich der Wille, Begrenzungen zu zerstören. Das ist nicht dasselbe wie der Wille, die Verneinung zu zerstören wie bei Strahl I, sondern ein verwandter Aspekt. Ich meine nicht den Bewusstseins-Aspekt, der erkennt und aus diesem Ringen Nutzen zieht. Ich meine die Energie, die allen Formen und besonders stark der Menschheit innewohnt (weil der Mensch eigenbewusst ist), die zwangsläufig und unausweichlich den Kampf zwischen dem Leben und dem herbeiführt, das es als Begrenzung gewählt hat; diese Energie zerbricht oder vernichtet schliesslich diese Begrenzung in dem Augenblick, in dem ein gewisses Mass an wirklicher Harmonie oder Eins-Sein erreicht worden ist. Esoterisch liesse sich sagen, dass in dem Augenblick, in dem diese Form (die Begrenzung) und das Leben einander das Gleichgewicht halten, unmittelbar darauf ein Riss in Erscheinung tritt; und durch diesen strömt wieder ein erneuter Wille hindurch. Christus musste sterben, da er Harmonie mit dem Willen Gottes erreicht hatte und dann «riss der Vorhang im Tempel entzwei in zwei Stücke von oben bis unten». Die Bedeutung dieses neuerlichen Einströmens des Willens wird sich [599] nun zeigen; die Bühne ist neu hergerichtet für eine frische, erneute Tätigkeit des Lebensprinzips. Soweit es die Menschheit betrifft, kommen durch diesen Strahl die «Keime des Todes» zum Vorschein, und der Grimmige Schnitter, der Tod, ist nur ein Aspekt dieses Willens, der durch den vierten Strahl bedingt wird und von der vierten Ebene ausgeht. Der Tod ist ein Akt der Intuition, der von der Seele an die Persönlichkeit übertragen wird; dann wird er vom individuellen Willen in Übereinstimmung mit dem göttlichen Willen vollzogen. Dies ist der Wille zur Harmonisierung.

Soweit es die Menschheit betrifft, ist heute seine höchste Äusserung die Intuition, insofern sie sich durch Gruppentätigkeit auswirkt. Stets entlässt der Tod das Einzelwesen in die Gruppe hinein

Strahl V.

Die Energie des konkreten Wissens oder der Erkenntnis. Um diese Äusserung des göttlichen Willens zu verstehen, muss der Schüler an den okkulten Weisheitsspruch denken: «Materie ist Geist auf seiner niedersten Manifestationsstufe und Geist ist Materie auf ihrer höchsten». Grundsätzlich ist dies der Wille, der Verdichtung erzeugt und doch gleichzeitig den Punkt darstellt, an dem Geist und Materie ins Gleichgewicht gekommen und einander gleich sind. Darum wird die menschliche Vervollkommnung bewusst auf der Mentalebene, der fünften Ebene, vorangebracht; das geschieht durch den fünften Strahl und auf dieser Ebene kommt es bei der fünften Einweihung zur Befreiung. Dies ist der Wille, welcher der Substanz innewohnt und alle Atome antreibt, aus denen alle Formen geschaffen werden. Er ist eng mit dem ersten Sonnensystem verbunden, auch wenn er Mitglieder des Menschengeschlechts befreit, die den Kern oder die Keimzelle bilden, um welche herum das dritte Sonnensystem errichtet werden wird. Die Energie dieses Strahls ist Intelligenz; sie ist der Keim des Bewusstseins, jedoch nicht des Bewusstseins, so, wie wir es verstehen; sie ist das der Materie [600] innewohnende Leben und der Wille, intelligent zu wirken; sie ist jenes lebendige Etwas, für das wir keinen Namen haben, das Produkt des ersten Sonnensystems. Sie ist einer der grossen Aktivposten Gottes, des Vaters und auch der menschlichen Monade. Dies ist der Wille zur Tätigkeit. Soweit es die Menschheit betrifft, ist seine höchste Äusserung heute die Befreiung - durch Tod oder Einweihung.

Strahl VI.

Die Energie der Devotion oder des Idealismus. Dies ist der Wille, der Gottes Idee verkörpert. Er sorgt für die Triebkraft hinter der Durchführung all dessen, was immer die Absicht der Schöpfung auch sein mag. Was diese Absicht ist, davon haben wir noch nicht die geringste Vorstellung. Ein Ideal ist, soweit es die Menschen betrifft, mit dem Bewusstseins-Aspekt verbunden. Eine Idee hat mit dem Willens-Aspekt zu tun. Dieser Strahl verkörpert eine dominierende Wirkungskraft. Er bringt Gottes Verlangen zum Ausdruck und ist die Grundenergie, die von der kosmischen Astralebene ausstrahlt. Er birgt das Mysterium, das in der Beziehung von Wille und Verlangen zu finden ist. Verlangen ist mit Bewusstsein verbunden, der Wille nicht. Wir befassen uns jedoch nicht mit dem Bewusstsein, sondern mit jener unpersönlichen Kraft, die durch alle sieben Ebenen unseres Sonnensystems vorwärtsdrängt und die Idee Gottes zu einer vollendeten Tatsache im Ewigen Jetzt macht. Sagt euch diese Aussage etwas? Ich möchte annehmen, dass sie euch nur wenig bedeutet; es ist eine grundsätzliche Feststellung einer okkulten Tatsache über eine Energie, die sich durch die Menschheit in einer einzigartigen und eigentümlichen Art und Weise zum Ausdruck bringt. Ich möchte euch hier an folgende Aussage in der «Geheimlehre» erinnern: «Eine Idee ist ein unkörperliches Wesen, das aus sich allein kein Dasein hat, das aber der formlosen Materie Gestalt und Form verleiht und die Ursache der Manifestation wird.» Diese Aussage führt euch geradewegs [601] zurück zu Gott-Vater, der Monade, dem Einen. Sie hat folglich mit dem Willen und nicht mit dem Bewusstsein zu tun. Das Bewusstsein an sich ist die Erkenntnis eines stufenweise fortschreitenden Planes. Der Wille ist die Ursache, das energieverleihende Prinzip, Leben, Sein. Dies ist der Wille zur Verursachung.

Soweit es die Menschheit betrifft, ist heute seine höchste Äusserung der Idealismus, der Antrieb und die Ursache der menschlichen Aktivität.

Strahl VII.

Dies ist die Energie der Zeremoniellen Ordnung. Sie ist eine Äusserung des Willens, der hinausdrängt zur äusseren Manifestation; sie ist das, was sowohl die Peripherie wie den Kernpunkt im Zentrum verkörpert. Sie ist der Wille zur «rituellen Synthese», wenn ich es so ausdrücken darf. Sie ist die grosse Notwendigkeit, der wichtigste, bestimmende Faktor des göttlichen Wesens - die Notwendigkeit, sich selbst zum Ausdruck zu bringen; die Notwendigkeit, sich in ordnungsmässiger, rhythmischer Art zu manifestieren; die Notwendigkeit, «das zu umfangen, was oben und auch das, was unten ist» und durch diese Tätigkeit Schönheit, Ordnung, vollkommene Ganzheit und rechte Beziehungen hervorzubringen. Es ist die antreibende Energie, die das DASEIN emaniert, wenn es erscheint und Form und Leben annimmt. Es ist der Wille zur Wesensäusserung.

Soweit es die Menschheit betrifft, ist seine höchste Äusserung heute das Organisationsprinzip.

Aus den obigen Aussagen über die Strahlen könnt ihr erkennen, dass der Kreis ihrer Wirksamkeit vom Blickpunkt Gottes, des Vaters, vollständig ist; der Wille, die Manifestation einzuleiten und die sich anschliessende, fortschreitende Ausdrucksverleihung erfüllt den Willen, das Ziel voll zu erreichen; und die Energie des Daseins selbst erreicht heute - in Zeit und Raum (im Denken Gottes) - die höchste [602] Vollendung.

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.